Bremen, 1988 - Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst werden vielfach als "ruhige" Jobs bezeichnet. Übersehen wird dabei aber, daß ein Großteil der Schichtarbeit wie auch der "Schmutzarbeit" von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes verrichtet wird (Krankenhäuser, Feuerwehr, öffentlicher Personenverkehr, Müllabfuhr, Stadtreinigung und anderes mehr). Mit diesen Fotos wollen wir - d.h. unsere Projektgruppe (Cornelia, Erich, Muhlis und Wilfried) -zeigen, daß diese Auffassung unzutreffend ist, indem wir eine Behörde des öffentlichen Dienstes vorstellen, die im allgemeinen kaum Beachtung findet: das Straßen- und Brückenbauamt. (Mit anderen Bereichen wie Müllabfuhr oder Feuerwehr haben wir uns bereits befaßt.) Wie entstand dieses Projekt? Der entscheidende Anstoß für dieses Projekt kam für uns auf einer Gesamtpersonalversammlung des öffentlichen Dienstes in Bremen, auf der der Personalratsvorsitzende des Straßen- und Brückenbauamtes über die Arbeitsbedingungen in dieser Behörde berichtete. Hier einige Stichworte: Straßenlärm, Autoabgase, Arbeitsunfälle, Frührentner. Aufgrund dieses Situationsberichtes entschlossen wir uns, dieses Thema mit fotografischen Mitteln aufzuarbeiten. Nach Gesprächen mit dem Personalrat dieser Behörde und Rücksprachen mit der Behördenleitung bekamen wir schließlich die Genehmigung zu fotografieren. Wie erfolgte die Schwerpunktsetzung und die Bildauswahl? Die Festlegung der Themenschwerpunkte für dieses Projekt erfolgte aufgrund der Sachkenntnis in Absprache mit dem Personalrat sowie auch mit den Beschäftigten in den einzelnen Bereichen. Unser Ziel bestand darin, alle Bereiche dieser Behörde darzustellen. Dementsprechend erfolgte auch die Bildauswahl. Wie sollen die Fotos eingesetzt werden? Geplant ist mit diesen Fotos eine Ausstellung. Der Termin der Fertigstellung steht noch nicht fest, weil die Finanzierung noch nicht endgültig geklärt ist. Ein Teil der Fotos aus diesem Projekt wurde von der Gewerkschaft ÖTV in Hamburg ausgestellt - und weitere Fotos sind zur Veröffentlichung in ÖTV-Organen vorgesehen. Text aus Arbeiterfotografie Heft 61 |