Spangdahlem, 22.3.2003, 'Resist the War' - Blockade der US-Airbase SpangdahlemBilder

Der Krieg gegen den Irak: ein vorsätzliches großes Verbrechen

Stellungnahme zum Krieg gegen den Irak von Dr. Detlef Enge-Bastien, Arzt für Innere Medizin im Krankenhaus Bitburg - im Auftrag der "Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW) zwischen Januar und Juli 1991 für vier Monate im Irak, 23.3.2003

Mit Trauer und Mitgefühl denke ich an die Menschen im Irak. Diese Invasion wird wieder Menschen verletzen, krank machen und sterben lassen.

Als Arzt war ich 1991 während des Golfkrieges und danach im Irak und erlebte persönlich die medizinischen Auswirkungen jenes "chirurgischen Krieges", der angeblich die Zivilbevölkerung verschonen sollte.

1991 zerstörten Bomben 9000 Wohnungen im Irak und machten 70000 Menschen obdachlos. Die jetzt erwarteten Flüchtlinge im Irak sind bereits vor Kriegsbeginn durch die jahrelangen Wirtschaftssanktionen unterernährt und abwehrgeschwächt. Anstrengung, Hunger und Trinkwasserhygiene werden eine immense gesundheitliche Bedrohung für sie darstellen.

1991 kamen 120000 irakische Soldaten und 40000 irakische Zivilisten im Krieg um. Die jetzigen Bomben auf iraktische Städte töten wieder Menschen. Ein Bodenkrieg um Bagdad bringt die Menschen dort in größte Gefahr.

1991 zerstörten die Bomben Elektrizitätswerke, Wasseraufbereitungsanlagen und Abwassersysteme im ganzen Irak. An Durchfallerkrankungen starben im ersten Jahr nach dem Krieg 170000 Kinder unter fünf Jahren. 5000 Fälle von Cholera und 70000 Erkrankungen an Typhus wurden verursacht.

1991 wurde der Krieg gezielt gegen die Zivilpersonen im Irak geführt. Ich befürchte, dass auch die jetzige Irakinvasion zu einer erneuten medizinischen Katastrophe führen wird.

Die jetzige Invasion des Irak durch Truppen der USA, Großbritanniens, Australiens setzt unschuldige Menschen großem Leid aus und tötet menschliches Leben. Ich halte diesen Krieg für ein vorsätzliches großes Verbrechen. Ich protestiere gegen diesen vorsätzlichen Krieg und beteilige mich aus diesem Grund an Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen Militäreinrichtungen der USA in der Bundesrepublik Deutschland.


Wir steigen dem Militär
aufs Dach

Presseinformation der AG Frieden Trier

Wir steigen dem Militär aufs Dach - oder wie Friedensaktivisten in der Eifel sich dem Irakkrieg widersetzen und das Militär 4 Stunden blockieren

am 22.3.03 hatte das Trierer Bündnis gegen Krieg zu einer überregionalen Friedenskundgebung vor der Airbase Spangdahlem aufgerufen. 500 bis 700 Menschen waren der Aufforderung gefolgt und versammelten sich am Haupttor des US-Stützpunktes, der zusammen mit Franfurt/Main und Ramstein sowie Grafenwöhr und Geilenkirchen eine der zentralen Kriegsflughäfen für den Irakkrieg sind. Aus Spangdahlem waren F-16-Bomber und Einheiten in die Golfregion verlegt worden, Nachschub und Versorgung ist von hier aus weiter möglich.

In Redebeiträgen von der AG Frieden (siehe unten), der IG Metall, einem Arzt, der PDS und SDAJ wurde ein Stopp des völkerrechtswidrigen Krieges gefordert und die indirekte Kriegsbeteiligung der Bundesregierung kritisiert. Die Demonstranten kamen aus der ganzen Region, aber auch von weiter her: alte und junge Friedensbewegte, AntiFa, Pax Christi, Attac, Erweiterungsgegner, Jusos, Grüne, PDS, DKP - ganze Familien belagteren den Kriegsflughafen 30km von Trier.

"Wir sagen entschieden NEIN zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der die irakische Zivilbevölkerung trifft. Bei aller Unterstützung des kriegsablehnenden Kurses der deutschen Bundesregierung sind wir entschieden gegen jegliche Bereitschaft, sich militärisches Eingreifen teilweise vorzubehalten. Die Bundesregierung muss den USA und ihren Alliierten endlich nicht nur verbal sondern auch praktisch jegliche Unterstützung beim Irak-Krieg versagen: durch das Verbot von Überflugrechten, den Abzug der Bundeswehrsoldaten vor US-Einrichtungen, durch die sofortige Rückführung der ABC-Spürpanzer aus Kuwait und der AWACS-Überwachungsflugzeuge nach Deutschland!" "Wer Krieg gegen den Irak führt, gießt Öl ins Feuer des internationalen Terrorismus. Mit den Opfern erwachsen neuer Hass und neue Terroristen. Wer dem international wachsenden Terrorismus den Boden entziehen will, muss für weltweite soziale Gerechtigkeit sorgen. Krieg ist kein Mittel gegen Terror sondern ein Verbrechen an der Menschheit!" so Markus Pflüger von der AG Frieden, eine der Gruppen des Bündnis gegen Krieg, das seit Monaten gegen den Krieg demonstriert. Die Forderungen des Trierer Antikriegs-Bündnisses: keine deutsche Kriegsbeteiligung, Schließung von Kriegsflughäfen wie Spangdahlem, keine Enteignung für die Erweiterung der Airbase stattdessen Förderung ziviler Alternativen.

Militärkonvoi gestoppt - Resist-Blockade 16 bis 20h

Nach der Kundgebung wurde im Rahmen der resist-Kampagne zu einer Sitzblockade des Haupttores eingeladen, daran beteiligten sich fast die Hälfte der KriegsgegnerInnen. Als mehrer Miltärlastwagen an der Airbase vorbeifahren wollten, entschlossen sich rund 40 Aktivisten spontan diesen Militärkonvoi auf der Strasse zu blockieren, dabei stiegen zwei Demonstranten dem ersten LKW aufs Dach, darunter auch der Arzt Dr. Enge-Bastien der zuvor in einem Redebeitrag von seiner Tätigkeit als Art im Irak 1991 berichtet hatte und den entsetzlichen Folgen des Krieges vor allem für Kinder. Die Polizei räumte die Strassenblockade wobei sie zum Teil sehr grob vorging und schmerzhafte Griffe anwendetet, ein Blockierer habe dabei einen Nasenbeinbruch erlitten, andere Schürfungen wurde berichtet. Nach ca. 15 Minuten war die Strasse wieder frei und der Konvoi konnte seinen Weg fortsetzen - die Blockade des Haupttores war indes weitergegangen.

Nach basisdemokratischen Verfahren beschlossen die rund 200 Blockierenden in Bezugsgruppen bis18h zu blockieren und mit einem Blockadekreis um den Verkehrskreisel die Aktion für die meisten zu beenden, dabei wurde der Verkehr für fast 10 Minuten lahmzulegt. Anschließend gingen die meisten der Blockierer heim, andere blieben und rund 50 Blockierer hielten bis zur Räumung um 20h durch, dabei wurden von den rund 30 die sich wegtragen ließen die Personalien aufgenommen. Die Polizei war beim Wegtragen dann korrekt vorgegangen und drohte Bußgelder an, insgesamt war der Polizeieinsatz aber durch Deeskalation gekennzeichnet.

"Wir wollen Sand im Getriebe der Kriegsmaschinerie sein und fordern eine sofortiges Ende des Krieges und keine deutsche Kriegsbeteiligung" kommentierte ein Blockierer zum Abschluß die Intention des Protestes und lud ein, sich weiter dem Irakkrieg zu widersetzen beispielsweise nächsten Samstag in Frankfurt/Main (siehe www.resistthewar.de) und am Montag 17:30 bis 18:30 bei einer Mahnwache am Hauptmarkt in Trier.

Markus Pflüger


Ya basta - es reicht!

Redebeitrag von Markus Pflüger, AG Frieden Trier (www.AGF-Trier.de) für die Friedenskundgebung am 22.3.03 vor der Airbase Spangdahlem

Liebe Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner,
liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

Donnerstag Nacht um kurz nach 3 Uhr unserer Zeit hat der US amerikanische Angriff auf den Irak begonnen. Wieder ist von "chirurgischen Eingriffen" die Rede, als wären seit dem letzten Golfkrieg nicht genug Fakten bekannt, die diese Aussagen Lügen strafen. Gegen die Mehrheit der Meinung der Weltbevölkerung und trotz internationalen Protesten haben die Regierungen der USA, Großbritannien, Spaniens u.a. den Krieg gegen die irakische Bevölkerung begonnen. Jetzt ist es an uns, deutlich zu machen, dass dieser Krieg nicht in unserem Namen geführt wird.

Angeblich geht es um die Einführung von Demokratie und um die Zerstörung von Massenvernichtungswaffen. Doch Demokratie lässt sich nicht herbeibomben und Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak kamen bisher nicht auf den Tisch. Tatsächlich geht es u.a. um eine neue Hegemonialordnung im Nahen und Mittleren Osten, den Zugang zum irakischen Öl und den Test der neuen "Nationalen Sicherheitsstrategie" der USA mit dem Kernpunkt eines sog. "Präventivkrieges". Der Krieg gegen den Irak ist nur der zweite Schritt eines "permanenten Krieges", mit dem westliche Staaten auch ihre Wirtschaftordnung mit Krieg "verteidigen".

Wir sind entsetzt über den Beginn des von den USA und Großbritannien geleiteten völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen den Irak. Wir fordern daß alle Beteiligten zur Rechenschaft gezogen werden müssen: Diese Koalition der Kriminellen aus Bush, Blair und Saddam Hussein gehört nach Den Haag vor das Kriegsverbrechertribunal gestellt. Es gibt keine neue Resolution des UN-Sicherheitsrates - die USA und die anderen Angreifer haben eindeutig das Gewaltverbot der Vereinten Nationen verstoßen und somit internationales Rechts gebrochen. Die UN-Resolution 1441 stelle keine Legitimation für diesen Angriffskrieg dar. Nachdem bereits der Golfkrieg 1991 über 150.000 Menschen das Leben gekostet hat, befürchten wir mit diesem Krieg wieder Entsetzliches - auch wenn die eingeschränkte Medienberichterstattung und die Kriegszensur uns die Wsahrheit nicht direkt erfahren läßt. In diesem Krieg werden wieder Tausende von unbeteiligten Menschen qualvoll sterben müssen. Krieg ist kein Mittel gegen Terror, Krieg ist Terror Wir müssen bei unserer Kriegsablehnung und Kritik an den Kriegsparteien aber aufpassen, daß wir unsere Ziele im Auge behalten. Zivile Konfliktbearbeitung, Abrüstung und weltweite soziale Gerechtigkeit Bush allein macht keinen KRIEG
  • zum Krieg gehört das ungerechte Weltwirtschaftsystem und die neoliberale Globalisierung
  • zum Krieg gehört die Rüstungs- und Öllobby die hinter Bush und Blair stehen
  • zum Krieg gehört der Machthunger der Herrschendenden die auf Kosten der Armen ihren Wohlstand verteidigen und dies in Menschenrechts und Freiheitsrhetorik verpacken.
Wir müssen der Bundesregierung den Rücken stärken in Ihrer Haltung gegen den Krieg - (den sie hat bisher kein friedenspolitisches Rückrat bewiesen) dazu gehört daß wir die peinliche Kriegstreiberei von Merkels CDU anprangern - Nein zur US-Regierungsanbiederung der CDU für den Krieg und wir müssen die rot-grüne Bundesregierung dabei aber sehr kritisch begleiten, den Ihr Antikriegskurs ist kein grundsätzlicher Friedenskurs.

Wir begrüßen und unterstützen die verbalen und diplomatischen Ablehnung des Irak-Angriffs durch die rot-grüne Bundesregierung. Wir sind aber wütend, dass die Bundesregierung trotz ihrer verbalen und diplomatischen Ablehnung des Irak-Angriffs indirekte militärische Unterstützung an diesem Krieg leistet und damit Beihilfe zum Tod von tausenden irakischen Zivilisten. Wesentlich für Aufmarsch und Kriegsnachschub sind die Transporte von Deutschland aus, über us-amerikanische, britische und NATO-Militärstützpunkte (v.a. Frankfurt Airbase, Ramstein, Spangdahlem, Geilenkirchen (AWACS), Grafenwöhr, u.a.). Am 19.03.2003 bekräftigte Schröder im Bundestag sogar noch einmal die Überflugsrechte für die us-amerikanischen und britischen Militärflugzeuge. Wir müssen genauso klar wie wir Hussein kritisieren, benennen, dass Deutschland, Europa und die USA Geschäfte mit Hussein machten, seinen Giftgasangriff auf die Kurden tolerierten, sein Öl kauften und ihn protegierten. Wir müssen anprangern, dass irakische Flüchtlinge in Deutschland kaum noch Asyl erhalten. Daran ändert auch die momentane Duldung nichts die Menschen brauchen ein dauerhaftes Bleiberecht und damit eine menschenwürdige Perspektive. Wir müssen dagegen protestieren, dass deutsche Bundeswehrsoldaten in Awaksflugzeuge Bombenziele im Irak raussuchen, dass Deutschland die Kriegsvorbereitungen direkt und indirekt unterstützt.

Wir fordern die Bundesregierung auf, unverzüglich jede Kriegsunterstützung zu beenden. Die Bundesregierung ist dazu auch rechtlich verpflichtet - nach Völkerrecht, Grundgesetz, Zusatzabkommen des NATO-Truppenstatus und Strafgesetzbuch Wenn der Luftraum gesperrt wird, kann die Kriegmaschinerie entscheidend gestört werden.

Daher fordern wir:
  • Sofortiger Stopp aller kriegsrelevanten Überflüge
  • Sofortiger Stopp aller kriegsrelevanten Transporte von Kriegmaterial und Soldaten
  • Sofortiger Stopp der deutschen Kriegsunterstützungen wie Bundeswehr-Wachdienst an US-Militärstandorten und medizinische Hilfe für die Angreifer
  • Sofortiger Abzug der Bundeswehrsoldaten aus den AWACS-Aufklärungsflugzeugen über der Türkei und Abzug der ABC-Abwehreinheiten aus Kuwait
  • Klare Ablehnung des Präventivkriegskonzeptes, d.h. für die Bundesregierung, dass dieses Konzept nicht militärpolitische Grundlage in Deutschland werden darf, wie es mit den neuen verteidigungspolitischen Richtlinien geplant ist
  • Es ist Zeit für die Bundesregierung, ihr proklamiertes "Nein" zum drohenden Krieg glaubwürdig zu machen. Keine deutsche Kriegsbeteiligung stattdessen Asyl für Menschen aus dieser Region besonders für Verweigere und Deserteure aller Kriegsparteien!
Ich rufe alle Soldaten der Bundeswehr auf: bleibt der Verfassung treu und beteiligt Euch an keinem Angriffskrieg - ich halte es für das Gebot der Stunde, wer den Kriegsdienst mit der Waffe noch nicht verweigert hat - kann diese als Grundrecht jederzeit und gerade jetzt tun: Bundeswehrsoldaten sagt Nein!

Ich rufe alle Soldaten aller Kriegsparteien auf: verweigert den Kriegsdienst oder desertiert - ich rufe Euch alle auf SAGT NEIN!

Übrigens für US-Soldaten, die verweigern wollen gibt es auch in Deutschland von Kriegsveteranen Unterstützung, im Internet unter stopthewarbrigade, auf Wusch kann ich auch Kontakte vermitteln. (Rechtsberatung für US-Kriegsdienstverweigerer in Deutschland bietet das Military Counseling Network in Bammental bei Heidelberg an. Kontakt: Wolfgang Krauß, Tel. und Fax 06223-47791 E-mail:mcv@dmfk.de)

Ich will noch mal klarstellen: Weder die Kriegstreiber um Bush noch das Regime Husseins verdienen irgendeine Sympathie. Wir prangern die Menschenrechtsverletzungen im Irak an, wir protestieren wie das irakische Regime Kriegsdienstverweigerer, Oppositionelle und Frauen diskriminiert und massakriert. Doch die Konsequenz kann nicht Krieg heißen. Was für ein Zynismus, was für eine Menschenverachtung einfach Unschuldige draufgehen zulassen, um einen erst selbst hochgerüsteten Diktator aus dem Weg zu räumen, nachdem die Waffeninspektoren in größtenteils abrüsteten, ein Exwirtschafts- und Militärkumpel der jetzt im Wege steht bei der Ausweitung von Macht und Profit. Der aktuelle Krieg tötet Menschen. Im Irak waren die Menschen durch das Embargo geschwächt, täglich starben Kinder an den Folgen von Embargo, dem letzten Krieg und der Diktatur jetzt durch die Bomben der USA und Großbritanniens. Sie sterben durch direkte Tötung, durch Flucht und Krankheiten, durch Hunger und Folgekatastrophen und -Schäden wie uranhaltige Munition, giftige Waffen- und Munitionsreste, durch verseuchtes Wasser, verseuchte Böden und verseuchte Nahrung. Wir fordern zivile Maßnahmen gegen dieses Regime und andere Folterstaaten, wir wollen eine demokratische Entwicklung unterstützen, demokratische Oppositonsgruppen stärken - doch Krieg halten wir nicht für ein legitimes u. geeignetes Mittel.

Hier von der Airbase Spangdahlem, starteten die letzten Wochen todbringende F-16-Bomber Richtung Golfregion. Von hier aus wurden Verbände starteten Verbände des Militärs - von hier aus startet Nachschub für den Krieg - und diese Tötungsmaschinerie wird von deutschen Bundeswehrsoldaten geschützt - es ist zum Kotzen! Wir protestieren gegen diese Kriegsvorbereitungen und die Unterstützungen dieses Krieges von deutschem Boden. Ein Nein zum Krieg ist leere Friedenrhetorik, wenn die Nutzung des deutschen Staatsgebiets und des Luftraums für Kriegsvorbereitungen erlaubt wird.

Nie wieder Krieg von deutschen Boden! Wir fordern: den Worten müssen Taten folgen:

370 Mio. Euro sollen für den Ausbau Spangdahlems verausgabt werden, unsere Landesregierung schrieb auf unsere 1500 Protestunterschriften die wir im Dezember überreichten: "Die Landesregierung unterstützt die US-Streikräfte in ihrem Bemühen, die beiden Flugplatzstandorte Ramstein und Spangdahlem bis zum Jahre 2005 auszubauen um damit zur notwendigen Planungs- und Einsatzsicherheit beizutragen"
  • Wir sagen Nein zur Finanzierung und zur Enteignung für Spangdahlem!
  • Wir fordern Erweiterungstopp, Kriegsflughäfen schließen
  • und die Förderung ziviler Alternativen - keine deutsche Kriegsbeteiligung!
Ich will Euch noch darauf hinweisen, dass diese Kriegspolitik nicht isoliert steht, die anderen Seiten dieser Politik heißen:
  • Abschottung, Ausgrenzung u. Abschiebung von Flüchtlingen u. MigrantInnen
  • Repressionen nach Innen mit Grundrechteabbau, Überwachungsstaat & sozialer Demontage
  • sowie Kriege nach Außen mit der NATO-Osterweiterung und dem Konzept der Präventivkriege
Was können wir jetzt noch tun? wir haben die Chance diesem Krieg die Legitimation massenhaft und öffentlich zu verweigern - wie heute . Wir können die Verlogenheit und Kriegspropaganda entlarven und für die Zukunft eine konsequente Friedenspolitik einfordern. Und wenn immer mehr Menschen hierbei aktiv mitarbeiten stehen die Chancen dafür täglich besser. Es liegt an jeder und jedem von uns.

Konkret ein paar Ideen:
  • Setzt Euch für faire Handelsbeziehungen ein, (kauft z.B. Produkte aus Fairem Handel)
  • Helft mit die Abhängigkeit von Öl zu reduzieren, helft Energiesparen und bezieht Ökostrom aus regenerativen Energiequellen
  • Setzt Euch für weltweite soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit ein, um Ursachen von Fanatismus und Terrorismus zu beseitigen
  • Fordert Bleiberecht für Flüchtlinge besonders aus Kurdistan, Iran und Irak unterstützt z.B. die Insassen des Abschiebelagerss in Trier und die Menschen im Kirchenasyl.
  • beteiligt Euch weiterhin an den Aktivitäten der Friedensbewegung, unsere Proteste in den nächsten Wochen aber auch langfristig, mischt Euch weiterhin ein, um Kriegsursachen zu reduzieren, damit wir einer Welt ohne Gewalt und Ungerechtigkeit näher kommen
Wir sind heute aber ein Zeichen der Hoffnung - so wie auch die vielen Friedensdemonstrationen in den USA und weltweit ein Zeichen der Hoffnung sind. Es ist an der Zeit den Worten Taten Folgen zu lassen. Wir sind sehr inspiriert von den Blockaden der Militärtransporte in Italien und Belgien, und wir begrüßen die Schiffsaktionen von Greenpeace, den Hafenarbeitern von Livorno und den Disobbidienti (Ungehorsamen) in Italien.

Ob in Tschetschenien, im Kongo oder in vielen anderen Teilen dieser Welt. Krieg ist keine Lösung! Krieg ist keine Antwort! Krieg wird neuen Hass und neuen Terrorismus säen und die Gewaltspirale anheizen. Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit! Stoppt den Irakkrieg - widersetzt Euch!

Ya basta - es reicht!

Markus Pflüger, AG Frieden, Pfützenstr.1, 54290 Trier, Tel 0651 /9941017
agf-trier@t-online.de - www.AGF-Trier.de


Sitzblockaden vor US-Militäreinrichtungen:
Steigt Bereitschaft zu zivilem Ungehorsam?

Interview mit Markus Pflüger, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) in Trier, aus 'junge Welt' vom 25.3.2003 - geführt von Thomas Klein

F: Unter der Losung »Sand ins Getriebe« rufen Friedensgruppen dazu auf, sich unter anderem an Aktionen des zivilen Ungehorsams zu beteiligen. Inzwischen kam es bereits mehrmals zu Sitzblockaden vor US-Militäreinrichtungen. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?

Am Wochenende hatte die Kampagne »resist« zu einer Blockade vor der US-Airbase Spangdahlem in der Eifel aufgerufen. Daran gemessen, daß hier eine Aktion in der sogenannten Provinz stattfand, war die Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmern, von denen etwa 200 Personen bereit waren, sich vor das Tor der Airbase zu setzen, auf jeden Fall ein Erfolg. Natürlich würde ich mir wünschen, daß sich noch mehr Menschen an solchen Aktionen beteiligen. Andererseits gibt es gegenwärtig ein großes Potential von Leuten, die sich direkt dem Krieg widersetzen wollen und sicher in nächster Zeit an entsprechenden Aktionen teilnehmen werden. Zumal diese Form des Protests und Widerstands wie kaum eine andere die Empörung und Wut ausdrücken kann, die viele angesichts der Ereignisse verspüren.

F: Was hat sich in Spangdahlem abgespielt?

Die Stimmung vor Ort war insgesamt sehr gut. Provoziert durch einen vorbeifahrenden Militärkonvoi beschlossen etwa vierzig Leute, die drei Lkw spontan zu blockieren. Während sich die Polizeikräfte im Verlauf der Demonstration merklich zurückhielten, griffen die Beamten in dieser Situation zu rüden Mitteln. Die Leute wurden sehr rabiat von der Straße gezerrt. Ansonsten setzte die Polizei aber auf Deeskalation, was wohl auch auf die starke Präsenz der Presse zurückzuführen war. Um 20 Uhr wurden die letzten Blockierer ohne übermäßige Härte und Brutalität weggetragen.

F: Wie reagieren die Anwohner in den Flughafen-Anrainergemeinden auf solche Aktionen?

Einige Anwohner haben sich am Samstag sogar beteiligt. Im Zuge unserer Aktionen begreifen die Anwohner aber auch zunehmend, welche bedeutende Rolle die beiden Basen Ramstein und Spangdahlem bei der genannten Präventivkriegsstrategie der USA spielen. Die USA konzentrieren sich auf wenige Standorte, begleitet von einem Ausbau der Flughäfen, damit zukünftig noch mehr und größere Maschinen starten und landen können.

F: Welche Aktionen sind in der nächsten Zeit geplant?

Am kommenden Wochenende wird es abermals eine 24stündige Sitzblockade vor der Rhein-Main-Airbase in Frankfurt geben. Dabei sind wir inspiriert von den Blockaden der Militärtransporte in Italien und Belgien und begrüßen die Aktionen von Greenpeace und den Disobbedienti (Ungehorsamen) in Italien. Wir haben im Moment die Chance, diesem Krieg die Legitimation massenhaft und öffentlich zu verweigern.

Quelle: http://www.jungewelt.de


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Resist the War
AG Frieden Trier