Leverkusen, 27.3.2004 - Autokorso der seit 11 Wochen streikenden BusfahrerInnen der HBB-Leverkusen - Kampf gegen Billiglöhne und für einen TarifvertragBilder

HBB-Streikende rütteln auf: im Autokorso durch Leverkusen und Bergisch-Gladbach

Information von ver.di Landerbezirk NRW

Ein öffentlicher Arbeitgeber entlässt Beschäftigte und Familien in die Arbeitslosigkeit, weil sie streiken, lehnt einen ordentlichen Tarifvertrag für seine Arbeitnehmer ab, verhandelt seit elf Wochen nicht mit der gesetzlich vorgesehenen Interessenvertretung.

"Das ist kein Szenario aus irgendeiner fernen Bananenrepublik, sondern bittere Wirklichkeit in Leverkusen", sagt ver.di-Pressesprecher Günter Isemeyer. Wer so mit Menschen umgeht, muss an die Öffentlichkeit gezerrt werden, meint die Gewerkschaft.

Die Rede ist von der Herweg Busbetriebe GmbH in Leverkusen-Opladen, einem Tochterunternehmen der Kraftverkehr Wupper-Sieg, die der Stadt Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis gehört, kontrolliert und am Gängelband der heimischen Politiker. Am Donnerstag sprachen die Streikenden im nordrhein-westfälischen Landtag mit Vertretern aller Fraktionen, um sie über ihre Lage zu informieren. Unterstützung wurde zugesagt.

Samstag (27. März) von 11 bis 13 Uhr sollen die Leverkusener Bürgerinnen und Bürger noch einmal auf das Verhalten der HBB-Geschäftsführung aufmerksam gemacht werden: Rund 100 Fahrzeuge nehmen an einem Autokorso vom Opladener Industriegebiet Fixheide-Ost bis Leverkusen-Mitte teil. Neben den seit elf Wochen streikenden Busfahrerinnen und Busfahrern werden Teilnehmer von Verkehrsbetrieben aus allen Landesteilen erwartet, die auf die Missstände im privaten Omnibusgewerbe hinweisen wollen.

Am Montag (29. März) bekommen auch die Bergisch-Gladbacher ihren Autokorso: Um 11 Uhr starten die Streikenden am Parkplatz des Kombibades. Bis zum Stadion führt der Weg des Protestzuges. Von dort aus fährt eine Delegation nach Kürten, um der dortigen SPD für ihre Initiative zu danken. Parteimitglieder hatten die Streikenden besucht, worauf die SPD im Kreistag einen Antrag einbrachte, der die Gerechtigkeitslücke schließen sollte zwischen öffentlichen Unternehmen, für die das Tariftreuegesetz gilt, und Subunternehmen, die ihren Beschäftigten den Tarif unterschlagen. CDU, FDP und UWG lehnten den Antrag ab.

Quelle: www.verdi.de


Busfahrer streiken gegen Niedriglöhne!

Information von Labournet

Bei den Herweg Bus Betrieben (HBB) in Leverkusen - einer Tochtergesellschaft der Wupper-Sieg AG - finden seit Wochen ein Streik gegen Niedriglöhne statt, verbunden mit der Forderung "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Denn neue Fahrer werden nur noch bei der Tochtergesellschaft HBB eingestellt, die deutlich niedrigere Löhne zahlt.

Neues zu den BusfahrerInnen der HBB in Leverkusen: Vorletzte Woche lehnten die BusfahrerInnen ein Angebot der Geschäftsführung ab, gegen 4 Prozent mehr Lohn den Streik zu beenden. In dieser Woche sind einige Aktionen geplant:
  • 22.3.2004 Leverkusen "Wie soll es mit dem Streik weiter gehen?" Veranstaltung des Solidaritätskomitees für den Streik bei der HBB. 19 Uhr im Caritas Gebäude in Leverkusen, Carl-Leverkus-Str. 21
  • 25.3.2004 Leverkusen-Opladen: Radtour der HBB. BusfahrerInnen zum Düsseldorfer Landtag. 7 Uhr ab Betriebshof Borsigstr., 13 Uhr Termin mit einem Vertreter der Landesregierung
  • 27.3.2004 Leverkusen: Aktionen der HBB-BusfahrerInnen in Leverkusen-Mitte
"Hoffnungslos billig: Busstreik in Leverkusen". "Verkehrte Welt: In Leverkusen streiken die FahrerInnen der Herweg Busbetriebe (HBB) seit Wochen hartnäckig für die Einführung eines Tarifvertrages. In Köln führte die Einführung eben dieses Tarifvertrages zu Austritten von wütenden Busfahrern aus der Gewerkschaft .." so beginnt der (redaktionelle) Artikel zum Busfahrerstreik in (und bei) der Zeitschrift "Wildcat", Ausgabe 69 vom März 2004.

"Ich hätte nie gedacht, dass sich die Bedingungen in paar Jahren so verschlechtern können..." Ein Busfahrer der Kölner Verkehrsbetriebe KVB berichtet: In (und bei) "Wildcat" 69.

"Seit dem 9. Januar 2004 streiken rund 80 BusfahrerInnen der Herweg Busbetriebe (HBB) in Leverkusen-Opladen. Mit ihrem Arbeitskampf wollen sie den Spartentarifvertrag Nahverkehr Nordrhein-Westfalen durchsetzen. Die Geschäftsführung weigert sich bis heute, mit ver.di auch nur zu reden…."

Quelle: www.labournet.de