Berlin, 1.5.2004, 'Naziaufmarsch kippen' - Demonstration gegen den Nazi-Aufmarsch |
"Alles Randalierer am 1. Mai?" Stellungnahme von Gesine Lötzsch (PDS MdB) Die Schlagzeilen melden die Festnahmen von Randalierern bei Gegenaktionen gegen den NPD-Aufmarsch am 1. Mai in Lichtenberg. 2200 Polizisten waren mit schwerem Gerät aufgefahren, um den Aufmarsch der Nazis durchzusetzen. Das Bezirksamt Lichtenberg hatte entschieden, die Dienstgebäude mit Transparenten und Fahnen zu versehen und von den Fenstern aus Musik gegen Nazis zu spielen. Nach vielen Stunden wurde der Naziaufmarsch in der Frankfurter Allee gestoppt. Für viele Gegendemonstranten - die der regierungsoffiziellen Aufforderung 'Gesicht zeigen!' gefolgt waren - endete der Tag mit schlimmen Folgen. Meinem Stellvertreter wurde bei einer Festnahme das linke Knie gebrochen. Sein Vergehen: Er hielt ein kleines Schild 'Keine Naziaufmärsche in Lichtenberg!'. Abends besuchte ich ihn im Krankenhaus. Ein anderer Genosse von mir war sechs Stunden bei einer Tankstelle eingekesselt. Ich konnte schließlich aufgrund meines MdB-Ausweises den Kessel verlassen. Ein Bibelspruch wurde mir aber noch mit auf den Weg gegeben. Ein Kollege von mir sei sofort gegangen, an dem hätte ich mich doch orientieren können. Es war Hans-Christian Ströbele von den Grünen. |