Köln, 19.8.2005 - 'Weltjugendtag' - Protest gegen die Beauftragung des Catering-Konzerns Sodexho |
SODEXHO-Essen beim Weltjugendtag Aufruf zur Protestaktion am 19.August 2005 Catering-Konzern verdient an Gutscheinen und Chipkarten zur Zwangsversorgung von Flüchtlingen, dem Betrieb privater Knäste und der Versorgung von Militärs in "out-of-area"-Einsätzen Protestaktion – Freitag 19.8. – 16 Uhr – hinter dem Dom Nähe Rheinufer Der Konzern SODEXHO, mit dem wir, die Initiative gegen das Chipkartensystem (www.chipkartenini.squat.net) als Anbieter von Chipkarten und Gutscheinen zur Diskriminierung von Flüchtlingen "zu tun haben", wurde von den OrganisatorInnen des Weltjugendtags 2005 als Catering-Firma auserkoren. (www.wjt2005.de/index.php?id=467&si=0) SODEXHO bewirtet diese in diesem Jahr nunmehr zum dritten mal. In der Hoffnung, dass es das letzte mal sein wird – oder SODEXHO aus dem Business mit Diskriminierung, privaten Knästen und Versorgung von Militär in "out-of-area"-Einsätzen aussteigt – haben wir an das Weltjugendtagsbüro einen offenen Brief geschrieben. Unsere Bitte um eine Reaktion oder Veröffentlichung kam das Weltjugendtagsbüro wie auch die anderen angeschriebenen christlichen Organisationen nicht nach. Ausnahmen: die katholische Landjugendbewegung mit ihrem "Global village" (www.kljb-global-village.de/) und die Zeitschrift Publik-Forum (www.publik-forum.de/) Im Gegenteil: Auf eine telefonische Anfrage wurde uns mitgeteilt, dass der Weltjugendtag nicht an unserer Kritik interessiert ist und sich in keiner Weise dazu verhalten wird. Kommentar des Weltjugendtagsbüros: "SODEXHO ist unser Partner" Als antirassistischer Zusammenhang protestieren wir nicht nur gegen politisch Verantwortliche, sondern auch Profiteure dieser "Verwaltungsmaßnahmen", insbesondere das Chipkarten- und Gutscheinsystem für Flüchtlinge. SODEXHO ist in der BRD neben Accor der größte Anbieter. Als Cateringunternehmen managet und versorgt SODEXHO Militärs, u.a. auch in "out if area"-Kriegseinsätzen. www.sodexho.co.uk/segments/defence.htm www.sodexhodefence.co.uk/ Ein weiteres Segment von SODEXHO ist der Betrieb (teil-)privatisierter Knäste und Abschiebeknäste. In den USA wurde dieser Geschäftszweig nach Protesten zwar aufgegeben, dafür aber in anderen Ländern ausgeweitet. www.notwithourmoney.org/05_sodexho/prison_op.html Umfangreiche Infos zu Privatisierung von Knästen weltweit unter: www.psiru.org/ppri.asp Zuerst haben wir die OrganisatorInnen des Weltjugendtages angeschrieben. Der Brief findet sich auf unserer website unter www.chipkartenini.squat.net/texte/Brief Weltjugendtag.pdf Quelle: |
Unmenschliche Geschäftspraktiken der Catering-Firma Sodexho Offener Brief des Berliner Büro für Gleiche Rechte, 27.4.2005 An: Weltjugendtagsbüro Kommunikation & Öffentlichkeit Das bischöfliche Leitungsgremium: Kardinal Meisner, Kardinal Lehmann, Bischof Dr. Bode Generalsekretär Prälat Dr. Koch, Geschäftsführer Johanns Gereonstraße 1-3 50670 Köln sowie als Beitrag mit Bitte zur Veröffentlichung an: BDKJ-Bundesvorstand Referat für Öffentlichkeitsarbeit Redaktion BDKJ Journal Postfach 32 05 20 40420 Düsseldorf PROVO-Redaktion Postfach 2010 61410 Oberursel Publik-Forum Postfach 2010 61410 Oberursel Berlin, den 27.04.2005 Offener Brief Betreff: unmenschliche Geschäftspraktiken der Catering-Firma Sodexho Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Jugendliche, als ehrenamtlich arbeitende Gruppe, die vor allem Flüchtlinge in ihren täglichen Problemen mit Behörden und Firmen unterstützt, protestieren wir dagegen, dass mit der Essensversorgung während des XX. Weltjugentages die Firma Sodexho beauftragt wurde. Der wiederholt von den ausrichtenden Gremien ausgewählte Konzern Sodexho profitiert weltweit durch die Diskriminierung von Flüchtlingen, der oft menschenunwürdigen Praxis in privaten Gefängnissen und Abschiebungslagern, sowie als privater Dienstleister für bewaffnete Militäreinsätze. Der SODEXHO-Konzern ist im Verlauf weit gehender Privatisierungen des öffentlichen Sektors einer der weltweit größten Profiteure. Neben dem „normalen“ Catering, beispielsweise für die letzten zwei und den diesjährigen Weltjugendtag, in Schulen, Universitäten und Kindergärten, bewirtschaftet er Krankenhäuser, betreibt Gefängnisse, vertreibt diskriminierende Gutscheine und Chipkarten, mit denen Asylbewerber beim Einkauf eingeschränkt werden und verköstigt Soldaten, z.B. US-Truppen während ihrer Einsätze in Irak. Wir werden unseren Forderungen nach einer Nichtkooperation mit der Catering-Firma SODEXHO deshalb weiterhin Ausdruck verleihen. Gerade bei dem christlichen Weltjugendtag erwarten wir eine größere Sensibilität für die Geschäftspraktiken beteiligter Dienstleister. Wir wünschen uns eine zügige und transparente innerkirchliche Diskussion mit dem Ziel eines sofortigen Boykotts von Firmen wie SODEXHO, die von Leiden gesellschaftlich Benachteiligter profitieren. Keine Geschäfte mit Firmen wie Sodexho, die Diskriminierung, Verfolgung und Kriege im Portfolio haben. Wir fordern eine Stellungnahme des Weltjugendtagsbüros zu unserer Forderung, in Zukunft nicht mehr mit Firmen, die an Diskriminierung und Kriegen teilhaben zusammen zu arbeiten. Wir empfehlen als Literatur zum Thema SODEXHO: Sodexho - A Corporate Profile – zu lesen im Internet unter www.corporatewatch.org/profiles/sodexho/sodexho.htm Mit freundlichen Grüßen i.A. Thomas Meier Berliner Büro für Gleiche Rechte - Haus der Demokratie und Menschenrechte - Greifswalderstr. 4 - 10405 Berlin - Tel.: 030-419 35 839 (Donnerstags 19-20 Uhr) - Fax: 030-419 36 868 - mobil: 0160-3410547 - e-mail: konsumfuerfreiesfluten@yahoo.com - www.chipkartenini.squat.net Quelle: |
Im Dienste der Armee Selbstdarstellung von Sodexho "At Aldershot Garrison, we manage 40,000 issues of clothing each year - socks to boots to combat uniforms" Within the United Kingdom we are currently managing over 60 defence contracts of all types, providing a complete range of support services. We are the senior contractor for the highly successful ground-breaking multi-activity contract at Aldershot, where we provide over 40 distinct services for the Army. Similarly, we are lead contractor for the new Colchester Garrison PFI. Quelle: |
Essen auf Rädern für Weltjugendtagspilger Information der Organisatoren des 'Weltjugendtags' Rund 300 mobile Restaurants werden auf dem XX. Weltjugendtag 2005 (WJT) in Köln für das leibliche Wohl von über 400.000 registrierten Pilgern, Kardinälen und Bischöfen, Medienvertretern und Mitarbeitern sorgen. Für die Zubereitung von Frühstück, Mittagessen und Lunchpaket hat die Weltjugendtag gGmbH die Firma Sodexho Catering und Service GmbH engagiert. Sie stellt vom 16. bis zum 21. August 2005 jedem Katecheseort im Erzbistum Köln ein mobiles Restaurant zur Verfügung, von dem aus die Pilger versorgt werden. Dieses flexible Versorgungssystem, das für die Zubereitung von rund 6,4 Millionen Mahlzeiten zuständig ist, wurde speziell für den Weltjugendtag entwickelt. In Riesenpfannen mit einem Durchmesser von rund 1,10 Metern werden die warmen Mahlzeiten zubereitet. So soll es etwa eine Reispfanne mit Fleisch und Gemüse und auch vegetarische Gerichte geben. Zur Vigil und Abschlussmesse mit dem Papst werden alle Catering-Fahrzeuge zentral auf dem Abschlussgelände eingesetzt. Das mobile Restaurant besteht aus einem Kühlfahrzeug, das innerhalb von zwei Stunden etwa 800 Pilger mit einer warmen Mahlzeit sowie einem Lunchpaket für den Abend versorgen kann. Zehn freiwillige Helfer, die im Vorfeld qualifiziert werden, sind unter der Leitung von einem Koch für den Aufbau der Versorgungsstation vorgesehen. Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, ist immer ein Jugendlicher für fünf andere zuständig: Er stellt sich mit den Essensmarken an die Ausgabestation, holt die Mahlzeiten ab und nimmt sie gemeinsam mit der Gruppe ein. Die Essensmarken erwerben die Pilger mit dem Kauf eines Pilgerpakets bei der Registrierung. Zur Ausstattung der Catering-Fahrzeuge gehören neben den mitgeführten Lebensmitteln und der Riesenbratpfanne ein Gaskocher, Klapptische, ein Faltpavillon und Geschirr in kompostierbaren Ausgabeschalen. 1.300 Mitarbeiter der Firma Sodexho und rund 3.000 Freiwillige internationaler Herkunft helfen bei der Essensausgabe, damit sich die Jugendlichen aus den unterschiedlichen Ländern auch zurechtfinden. Strom- und Wasseranschlüsse werden nicht benötigt, weil die mobilen Einrichtungen autark sind. Die Abfallbeseitigung ist zentral organisiert. Die Catering-Firma Sodexho war bereits während der Weltjugendtage 1997 in Paris und 2000 in Rom für die Mahlzeiten hunderttausender Pilger zuständig. Für den Weltjugendtag 2005 wurde eine bundesweite Ausschreibung durchgeführt, für die nur drei Unternehmen in Deutschland fachlich kompetent erschienen. Nach intensiver Prüfung hat sich die Weltjugendtag gGmbH für die Sodexho Catering & Services GmbH entschieden. Quelle: |