Köln, 21.9.2005, Militär-Aufmarsch '50 Jahre Bundeswehr' am Weltfriedenstag der UN und der Protest dagegenBilder

Zapfenstreich und Protestaktionen können stattfinden

Pressemitteilung von Netzwerk Friedenskooperative und Kölner Bündnis gegen Militärspektakel, 20.9.2005

Das Ergebnis eines Ortstermins des Kölner Verwaltungsgerichts: Die Feiern der Bundeswehr am Kölner Dom können stattfinden, die Proteste dagegen allerdings auch.

Das "Kölner Bündnis gegen Militärspektakel" konnte sich mit Anträgen nicht durchsetzen, die ordnungsbehördliche Erlaubnis für Gelöbnis und Zapfenstreich für rechtsungültig zu erklären. Auch die Beschwerde christlicher Friedensgruppen beim Oberverwaltungsgericht Münster wurde am Dienstag morgen abschlägig beschieden.

Die Bundeswehr muss allerdings hinnehmen, dass das Militärspektakel auf dem Roncalliplatz ganztägig durch Mahnwachen auf der Domplatte und auf der anderen Seite am "Heinzelmännchenbrunnen" begleitet wird und parallel zum Zapfenstreich eine Friedenskundgebung stattfindet.

Die Friedensgruppen beginnen ihre Protestaktionen am Mittwoch, dem "Internationalen Friedenstag" der UNO bereits um 6 Uhr morgens auf dem Roncalliplatz, der erst ab 7 Uhr zum Privatgelände der Luftwaffe wird. Dort soll das "Peace-Zeichen" hinterlassen werden. PflastermalerInnen sind dem antimilitaristischem Bündnis herzlich willkommen.

Nach Ansicht der Friedensgruppen zelebriert die "Friedensarmee" in der Kölner Innenstadt ein religiös überhöhtes Militärritual, dass spätestens durch die exzessive Ausübung durch die NS-Wehrmacht völlig diskreditiert sein sollte. Die Bundeswehr begebe sich "Gewehr über" und "Helm ab zum Gebet" offenbar bewusst in diese unselige Tradition.

Schwerpunktaktion ist die Demonstration vom Alter Markt zum Roncalliplatz ab 18.30 Uhr. Der Zapfenstreich um 20.15 Uhr wird durch eine Gegenkundgebung an der Ecke Domplatte begleitet und kommentiert.

Der antimilitaristische Protest richtet sich auch gegen die massiven Änderungen des Auftrags und die zweifelhaften Einsätze der Bundeswehr in aller Welt. Mit den öffentlichen Ritualen und den offensiven Äußerungen des obersten Dienstherrn Peter Struck über "Verteidigung am Hindukusch", Soldaten der Zukunft "mit Gewehr und Laptop" sowie seiner Forderung, die Öffentlichkeit solle sich auch auf tote deutsche Soldaten einstellen, folgt der Um- und Aufrüstung für Kriegsbeteiligungen ein nicht hinnehmbarer "Werbefeldzug an der Heimatfront".

Mit ehrfürchtiger Stille bei "Helm ab zum Gebet" ist nicht zu rechnen.

Weitere Informationen finden sich unter www.friedenskooperative.de

Manfred Stenner, Netzwerk Friedenskooperative, Tel. 0177/6014894
Markus Gross, Kölner Bündnis gegen Militärspektakel, Tel. 0177/8314415


21.09.: KEIN MILITÄRSPEKTAKEL IN KÖLN
06:00 - 07:00 Uhr "Warming UP" auf dem Roncalliplatz
ab 07:00 Uhr Mahnwachen/Kundgebungen
ab 10:00 Uhr Mahnwache/Kundgebung vor dem Dom ("Soldatengottesdienst")
18:30 Demonstration vom Alter Markt zur Domplatte ("Großer Zapfenstreich")


Anlässlich 50 Jahre Bundeswehr - Großer Zapfenstreich in Köln

Information der Luftwaffe der Bundeswehr

"50 Jahre Bundeswehr" stehen für die längste Phase von Frieden, Freiheit und Sicherheit in der deutschen Geschichte. Die Luftwaffe bedankt sich mit der Jubiläumsveranstaltung in der Kölner Innenstadt bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Köln für die großartige Unterstützung, welche die Bundeswehr - und die Luftwaffe im Speziellen - in den vergangenen 50 Jahren erfahren durfte. Dazu veranstaltet die Bundeswehr am 21.9.2005 einen Großen Zapfenstreich auf der Südseite des Kölner Domes (Roncalliplatz). Diese repräsentativ wirksame, traditionsreiche Abendmusik, zugleich höchstes militärisches Zeremoniell der Streitkräfte, wird von einer Ehrenformation des Wachbataillons BMVg, Berlin, und dem Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg durchgeführt.

Dabei steht nicht nur der Abend, sondern bereits der ganze Tag unter dem Zeichen eines festlichen, von der Bundeswehr veranstalteten Programms: Nach einem Gottesdienst im Dom findet ein Feierliches Gelöbnis statt, bei dem rund 280 junge Soldatinnen und Soldaten ihre Bereitschaft zum treuen Dienen für die Bundesrepublik Deutschland öffentlich bekunden.

Musikalisch wird dieses Ereignis, ebenso wie das Platzkonzert am Nachmittag, vom Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster gestaltet.

Interessierte Zuschauer sind herzlich eingeladen, aufgrund des begrenzten Platzangebots wird um frühzeitiges Erscheinen gebeten.

Ablaufplan
10:00 Uhr - Ökumenischer Gottesdienst
11:50 Uhr - Beginn Moderation Gelöbnis
14:00 Uhr - Platzkonzert
19:50 Uhr - Beginn Moderation Großer Zapfenstreich

Köln - Am 21. September wird die Luftwaffe zu Ehren der Stadt Köln und anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Bundeswehr mehrere Festlichkeiten veranstalten. Der Inspekteur der Luftwaffe, Klaus-Peter Stieglitz, und Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma erläutern Vertretern von lokaler Presse und Radiosendern am 15. September die Einzelheiten der Veranstaltungen.

So wird der "große Tag" um 10 Uhr mit einem Gelöbnisgottesdienst für das um 12 Uhr folgende feierliche Gelöbnis begonnen. Um 14 Uhr wird das Luftwaffenmusikkorps 3 zu einem Platzkonzert aufspielen. Um 20:15 Uhr wird als Höhepunkt dieses Festaktes ein Großer Zapfenstreich der Luftwaffe durchgeführt werden. Während der gesamten Veranstaltungen sind Zuschauer herzlich willkommen. Es empfiehlt sich allerdings frühzeitig vor Ort zu sein, da mit einer großer Anzahl an Zuschauern gerechnet wird.

Die Stadt Köln blickt auf eine lange Tradition als Garnison zurück. Heute ist Köln sogar die größte Garnisonsstadt der Bundeswehr mit über 10.000 Soldaten und zivilen Mitarbeitern, die hier stationiert sind. General Stieglitz freut sich besonders darüber, dass die Veranstaltungen auf dem Roncalliplatz, direkt vor dem Dom, stattfinden können. „Es gibt keine passendere Kulisse für solch ein traditionelles Ereignis, als die des Kölner Wahrzeichens“, begründet der General die Wahl des Festgeländes. Auch Oberbürgermeister Schramma könne sich keine passendere Kulisse vorstellen. "Die Bundeswehr steht selbst mit dem Dom in enger traditioneller Verbindung. Jedes Jahr findet hier ein großer Militärgottesdienst statt, an dem sogar der Verteidigungsminister regelmäßig teilnimmt", so Schramma. Ebenfalls ließ er nicht unerwähnt, welch hohe Bedeutung die Bundeswehr von je her in wirtschaftlicher wie auch kultureller Hinsicht für die Rheinmetropole habe.

Insgesamt werden rund 1.300 Soldaten an der Durchführung dieses besonderen Ereignisses beteiligt sein. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Bundeswehr wird ein Großer Zapfenstreich in Köln durchgeführt.

Quelle: www.luftwaffe.de/


"'Pace' stört nicht den Hausfrieden"

Presseerklärung von Die Linke.PDS/Offene Liste, Gruppe im Rat der Stadt Köln, 26.9.2005

Am 21. September haben wir drei Mitglieder des Rates der Stadt Köln während des Gelöbnisses der Bundeswehr auf dem Roncalliplatz auf der Ehrentribüne mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "GelöbNix" und einer Regenbogenfahne mit der Aufschrift "Pace" (Frieden) unseren Protest gegen das martialische Ritual deutlich gemacht.

Seit 50 Jahren hat es in Köln einen solchen Aufzug nicht gegeben. In Gesprächen mit einem Vertreter der Standortkommandatur, mit dem Oberbürgermeister, im Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen und dann auch mit einem Antrag im Rat der Stadt Köln haben wir versucht, diesen "Traditionsbruch" zu verhindern.

Besonders empört waren wir, als die gesamten Feierlichkeiten vom 22. auf den 21. September, dem internationalen Weltfriedenstag, verlegt wurde.

Wer uns kennt, weiss, dass wir auch andere Meinungen respektieren und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem konservativen Lager suchen.

Mit dem Gelöbnis und dem Zapfenstreich wurde das friedliche Zusammenleben in der Stadt provoziert und beschädigt. Deshalb war für uns ziviler Ungehorsam die erste Einwohnerpflicht.

Özlem Demirel, Jörg Detjen, Michael Kellner


'Mutiger für Frieden und Gerechtigkeit'

Texte aus dem ökumenischesn Friedensgebet - Einladung durch Pax-Christi-Gruppe Bonn

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich freue mich, euch hier zu sehen und begrüße euch zu unserem Friedensgebet in Köln auf dem Wallrafplatz.

Wir treffen uns heute zu diesem Gottesdienst nicht im privaten Bereich, auch nicht in einer Kirche, sondern gehen an die Öffentlichkeit.

Denn Öffentlichkeit braucht das Thema Frieden und die Überwindung von Gewaltstrukturen in dieser Welt. Gewaltkritik und das Suchen nach einer gerechten Friedensordnung sind keine Privatsache.

Die Öffentlichkeit sucht heute auch die Bundeswehr. Im Jahre 60 nach Ende des Zweiten Weltkrieges und zum 50. Jahrestag ihrer Gründung feiert sie sich heute in Köln in mehreren Veranstaltungen.

Sie sucht die Nähe des Domes und nutzt im Ritus des Zapfenstreiches religiöse Ausdrucksformen, um uns als Bevölkerung dieser Stadt und dieses Landes zum Mitfeiern zu bewegen. Unsere Kirchen lassen sich leider immer noch auf eine Militärseelsorge ein, die eng über Geld und Strukturen in die Bundeswehr eingebunden ist und feiern mit.

Viele von uns sind mit diesem Versuch, Akzeptanz und Zustimmung für militärische Sicherheit zu erreichen, nicht einverstanden.

Viele haben schon und viele werden noch ihren öffentlichen Protest gegen diese Veranstaltung zum Ausdruck bringen.

Wir setzen hier mit diesem Friedensgebet als Christinnen und Christen mit allen Menschen guten Willens einen anderen Gedanken dagegen:

Christlicher Glaube kann und darf heute nicht mehr zur Legitimation für bewaffnete Friedenssicherung herangezogen werden.

Das "Gott mit uns" auf den Koppelschlössern der deutschen Soldaten in den Weltkriegen war und ist eine Gotteslästerung und eine Perversion des christlichen Glaubens.

Bundeswehr und Rüstungsausgaben, Pläne für Einsätze in aller Welt existieren zweifellos auf der Grundlage demokratischer Entscheidungen in unserer Gesellschaft. Sie widersprechen aber in ihrer Intention und in ihren Mitteln fundamental der Idee der Gewaltlosigkeit der biblischen Botschaft.

Ich lade euch ein, dass wir uns die nächste halbe Stunde miteinander in Lied und Gebet, in Hören und Schweigen auf diese biblische Friedensbotschaft einlassen. Dazu lasst uns beginnen

Im Namen Gottes, der uns Vater und Mutter ist,
im Namen Jesu, der die Friedensstifter selig gepriesen hat
und im Namen des Geistes, der unser Herz unruhig hält und bewegt für den Frieden.

Lasst uns über den Horizont der Stadt Köln und Deutschlands hinaus denken: heute, am 21. September feiern wir auch den von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Friedenstag. 2001 beschlossen, soll dieser Tag als ein Tag begangen werden, "an dem weltweit Waffenruhe und Gewaltlosigkeit herrschen und für dessen Dauer alle Nationen und Völker aufgerufen sind, die Feindseligkeiten einzustellen."

Im gleichen Jahr hat der Ökumenische Rat der Kirchen die Dekade zur Überwindung von Gewalt ausgerufen und alle Kirchen und Glaubensrichtungen aufgerufen, sich in diesen zehn Jahren mit allen Kräften an der Überwindung von Gewalt zu beteiligen und den Menschen beizustehen, die unter Gewalt leiden. Wir sind aufgerufen, unsere eigene Verstrickung in gewaltsame Strukturen zu erkennen und den Geist, die Logik und Praxis von Gewalt aufzudecken und anzuklagen.

Wir befinden uns auf der Halbzeit dieser Dekade und müssen feststellen, dass die Zeit seit der Jahrtausendwende die Menschheit nicht dem Frieden näher gebracht hat.

Das Drohpotenzial der Großmächte wird ausgebaut, die atomare Rüstung nicht abgebaut.

Kriegerische Interventionen ersetzen und verhindern Friedenspolitik und schaffen neue Unrechtsstrukturen.

Deutschland bleibt nach dem Wegfall des Ost-Westkonfliktes in seinen militärischen Bündnissen und will die Europäische Einheit mit militärischen Strukturen ausstatten.

Eine gigantische Rüstungsproduktion in aller Welt frisst das Brot der Armen und fehlt für Bildung, Umwelt, Entwicklung hier und überall.

Was hat es mit der Gewalt auf sich, warum sind wir in ihr verhaftet? Hören wir dazu einige Thesen und lassen uns danach ein paar Minuten Zeit zum Schweigen und Nachdenken

Thesen zur Gewalt

Gewalt ist ansteckend wie Cholera;
sie verdankt ihre Verbreitung dem Schein des Rechts,
er macht sie ansteckend wie eine Krankheit.
Gewalt, als normales Verhalten verboten,
wird als Bestrafung gefordert und umbenannt
und gehört so zur Tagesordnung.
Gewalt, wenn sie so gerechtfertigt wird,
verführt zur Nachahmung.
Gewalt als eigene Anwendung wird immer als große
Notwendigkeit verteidigt,
sie gilt dann als natürliches Recht,
als Selbstverteidigung,
als Dienst an höheren Zielen
und wird schlechthin als Pflicht empfunden.
Gewalt ist einfach,
Alternativen zur Gewalt sind vielfältig.
Der Gegensatz zur Vielfalt ist die aggressive Vereinfachung,
und der Preis für die Vereinfachung ist die Gewalt.
So schließt sich der Kreis,
der Kreislauf der Gewalt umgibt uns,
beschützen kann er uns aber nicht

Während hier heute in der Nachbarschaft die Feierlichkeiten zum Bestehen der Bundeswehr begangen werden, trauern wir darüber, dass wir es bisher nicht fertiggebracht haben, ohne Panzer und Kanonen, ohne das Einüben des Krieges auszukommen. Aber wir halten fest an der Vision und an der Hoffnung eines Mannes wie Jesaja, ausgesprochen vor mehr als 2.700 Jahren. Diese Hoffnung ist für uns lebensfreundlicher und zukunftsträchtiger als alle modernen militärischen Sicherheitskonzepte. Und diese Hoffnung ist zugleich die Verpflichtung, für eine Welt ohne Waffen zu arbeiten. Hören wir die Botschaft dieses Propheten, in der wir als Christinnen und Christen den Verweis auf den erkennen, der uns mit seinem Leben und Sterben den Weg der Gewaltlosigkeit vorgelebt hat.

"Einmal wird zerstreut die Finsternis,
und das Land, das jetzt im Elend liegt,
bleibt nicht in der Nacht.
Nein, es wird schauen ein großes Licht.
Dann wird das Leben ein Fest.

Es wird Freude sein wie bei der Ernte
wie beim Teilen der Beute nach der Jagd.
Der Stiefel, der dröhnt beim Marschieren,
und der Mantel, vorn Blut getränkt -
sie werden am Scheiterhaufen verbrannt.

Aus den Schwertern wird man Pflugscharen schmieden,
und aus den Lanzen werden Winzermesser.
Kein Volk wird den Nachbarn mit Waffen bedrohen,
und niemand übt mehr für den Krieg.
Volk Gottes, lasst uns wandeln im Lichte des Herrn!"
(aus Jesaja Kap. 9,1-4 und aus 2,4-5)

Fürbitten:

Wir tragen jetzt unsere Bitten vor Gott und beten zwischen den Fürbitten jeweils das "Wir bitten dich erhöre uns". Am Schluss der Fürbitten beten wir das auf den Liedzetteln abgedruckte "Gebet der Vereinten Nationen" miteinander:

Fürbitte 1:
Wir beten für die Menschen, die unter Krieg und Kriegsfolgen leiden: dass sie so schnell wie möglich in sicheren Verhältnissen leben dürfen und wieder heil an Leib und Seele werden.

Fürbitte 2:
Wir beten für alle Regierenden auf der Welt, dass sie immer mehr begreifen, das Krieg und Terror nie Frieden bringen werden. Wir beten besonders für unsere zukünftige Regierung: lass sie klare Entscheidungen für eine gewaltfreie Politik treffen und Wege des Friedens suchen, wenn Konflikte drohen.

Fürbitte 3:
Wir beten für alle Soldatinnen und Soldaten: dass sie nicht in die Situation gebracht werden, Menschen töten zu müssen oder im Krieg zu sterben und dass sie die Kraft haben, immer ihrem Gewissen zu folgen.

Fürbitte 4:
Wir beten für die Religionen hier bei uns und auf der ganzen Welt, dass sie sich entschieden einsetzen für Frieden und das Wohl anders Glaubender und sich nicht zum Instrument von Herrschenden machen lassen.

Fürbitte 5:
Wir beten für uns selbst: dass wir mutiger für Frieden und Gerechtigkeit eintreten und die Idee der Gewaltlosigkeit über unser Beispiel stärker wird.

Gebet der Vereinten Nationen

"Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.

Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen."


Gelöbnixxxxxxxx

Text, wie er im Rahmen der Protestkundgebung auf dem Alter Markt vorgetragen wurde

Männer und Soldatinnen,

Wieder ist ein stolzer Jahrgang der Jugend unseres Volkes angetreten, um in aller Öffentlichkeit dies feierliche Gelöbnis abzulegen:
  • den Banken und Großkonzernen treu zu dienen
  • den Profit der Rüstungsindustrie zu mehren
  • und für die Eliten des Staates tapfer zu kämpfen bis in den Tod!
Denn das ist unsere Soldatenehre: uns als Tötungsmaschine rückhaltlos zur Verfügung zu stellen, uns selbst nicht zu achten, dafür aber den Befehlen unserer Vorgesetzten bedingungslosen Gehorsam zu leisten: zu töten, zu bomben, zu schießen, auf dass wir mit vielen Orden geehrt werden - so wahr dieser Staat alle unsere Gräueltaten decken und legitimieren wird. Im Kriegsfall können junge Männer und Frauen endlich das in die Wirklichkeit umsetzen, was sie bisher nur in Filmen sehen und in Computerspielen üben konnten.

Männer und Soldatinnen,

Deutschland spielt wieder eine bedeutende Rolle in der Welt .Darum stellen wir uns heute wieder in die große Tradition des deutschen Soldatentums. Wir begehen mit dem Gelöbnix das fünfzigjährige Bestehen der Bundeswehr, einer Armee, die endlich wieder weltweit im Einsatz ist: vom Balkan über Afrika bis Kabul verteidigt Ihr Soldaten und SoldatInnen den Zugriff auf billige Rohstoffe und den freien Zugang zu weltweiten Absatzmärkten. Wir deutsche Soldaten müssen wieder ein geachteter, selbstverständlicher Teil der Öffentlichkeit werden. Nur so können wir unser Volk an den nächsten Krieg heranführen. Das ist der Sinn unseres feierlichen Gelöbnix heute vor dem Hohen Dom zu Köln.

Männer und Soldatinnen, Der Tod ist ein Meister aus Deutschland und ihr seid jetzt seine Auszubildenden. Wohlan denn, erweist Euch dieser Ehre als würdig. Werdet Meister aus Deutschland - in der ganzen Welt!

Geht hinaus in alle Welt und lasst die Waffen sprechen, wo es notwendig ist im Interesse der Großindustrie, Rohstoffkonzerne, Banken und Finanzmärkte, versprecht tapfer zu kämpfen auch mit der Bereitschaft als Helden in Zinksärgen zurückzukehren. So wahr uns Deutschland helfe!