Straßburg, 11.2.2006 - Europäische Demonstration gegen die Bolkestein DienstleistungsrichtlinieBilder

Stoppt den Bolkestein-Hammer!

Aufruf von attac Deutschland zur Europäischen Demonstration in Strasbourg am 11. Februar 2006

Europäische Demonstration Strasbourg 11. Februar - Beginn 14 Uhr
Auftaktkundgebung Place de l'Etoile

Noch mehr europaweiter Protest - Stoppt den Bolkestein-Hammer! Die EU-Richtlinie für Dienstleistungen in Europa muss verhindert werden - wir brauchen soziale, ökologische Regeln und demokratische Kontrolle

Worum geht es?

Mit der nach ihrem "Erfinder" genannten Bolkestein-Richtlinie soll der Markt für Dienstleistungen in Europa weitgehend liberalisiert werden. Dabei geht es um fast alles - einschließlich Kultur, Medien, Wasser, Nahverkehr und Bildung oder Pflege. Unternehmen sollen sich künftig noch einfacher in jedem beliebigen EU-Land niederlassen können (Niederlassungsfreiheit) und dann ihre "Dienste" zu den Regeln, Steuer- und Sozialstandards ihres Herkunftslandes in der ganzen EU anbieten dürfen (Herkunftslandprinzip). Kontrolle wird praktisch unmöglich. Damit droht überall in Europa noch mehr Konkurrenz, Sozialabbau, Lohndumping und Ausverkauf öffentlichen Eigentums. Qualitäts- und Umweltstandards kommen unter die Räder; Rechtssicherheit, Regulierung, politische Gestaltung und Demokratie werden dem freien Markt geopfert.

Wie steht es?

Seit der ersten Vorlage der Richtlinie schlägt ihr vielfältige Kritik entgegen: von europäischen Gewerkschaften über die Interessenvertretung von Gebietskörperschaften bis zu den europäischen Verbänden der Klein- und Mittelbetriebe und des Handwerks. Dennoch hat der EP-Binnenmarktausschuss im November mit der Stimmenmehrheit von Konservativen und Liberalen im November empfohlen, dieses marktradikale Großprojekt im Wesentlichen unverändert zu beschließen. Der europäische Industrie- und Arbeitgeberverband UNICE feiert das bereits als "Durchbruch". Am 16. Februar 2006 entscheidet das Europäische Parlament über die Richtlinie. Danach ist der Ministerrat am Zuge. Der europaweite Widerstand muss deshalb jetzt noch stärker werden!

Was wir wollen:

Wir wollen ein ökologisch nachhaltiges Europa der Solidarität und der sozialen Gerechtigkeit. Ein Europa, in dem Dienste der Daseinsvorsorge allen Leuten zur Verfügung stehen. Kein Wettlauf nach unten, der nur den Großunternehmen nutzt, sondern die Angleichung von Arbeits- und Lohnstandards, Verbraucherschutz und ökologische Standards nach oben - in Nord und Süd, Ost und West. Die Bedingungen für Märkte und Konzerne müssen demokratisch reguliert werden. Dafür wollen wir europaweite Solidarität organisieren.

Was wir tun:

Wir kontaktieren die lokalen EP-Abgeordneten, fragen sie nach ihrem Abstimmungsverhalten und fordern sie auf „Nein“ zu sagen. Wir erinnern daran, dass die CDU eine Bundesratsinitiative gegen das Herkunftslandprinzip gestartet hat und dass Vertreter der SPD im Vorfeld die Richtlinie scharf kritisiert und deren Rücknahme durch die Europäische Kommission gefordert haben. Wir verlangen von der Bundesregierung, die Bolkestein-Direktive abzulehnen. Wir unterstützen den Aufbau des Europäischen Vereins für Wanderarbeiter, damit ihre Rechte überall in Europa durchgesetzt werden können. Wir wehren uns weiter weltweit gegen das Abkommen zur Liberalisierung der globalen Dienstleistungsmärkte GATS.

Wir rufen auf zur Beteiligung an der europäischen Demonstration am 11. Februar 06 in Strasbourg.

Wir unterstützen die Kundgebungen in Berlin und anderen Hauptstädten und die Aktionen am 14.2. in Strasbourg und anderswo

Dieser Aufruf wird unterstützt von

Attac Deutschland - Anatolische Föderation Duisburg - BLUE 21 - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - ChristInnen für den Sozialismus CfS - Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) - Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre - DGB-Jugend - Europäische Märsche gegen Erwerbslosigkeit und ungeschützte Beschäftigung - Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Bayern - Evangelische Kirche Schwerte / St. Victor-Bezirk - Evangelischer Kirchenkreis Iserlohn - Forum Linker Gewerkschafter Ost Westfalen Lippe - "Frauen wagen Frieden" - GEW Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kreisverband Aurich - GRÜNE JUGEND (Bundesverband) - Hendrik-Kraemer-Haus - IG Metall Ortsvorstand Hanau/Fulda - Initiative Pro Afrika - Institut für Theologie und Politik Münster - internationale sozialistische linke (isl) - Jusos (Bundesverband) - Katholische Arbeitnehmer-Bewegung KAB - Linksruck - Niederländische Ökumenische Gemeinde - Redaktion PERIPHERIE. Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt - PLÄDOYER für eine ökumenische Zukunft - PRO ÖKUMENE / Initiative in Baden-Württemberg - Schwerter Friedensinitiative - Share Aktion für gerechte Ökonomie e.V. - SJD Die Falken (Landesverband Berlin) - solarpolis - ['solid] die sozialistische Jugend (Bundesverband) - Redaktion Sozialismus - Stiftung Nord-Süd-Brücken - ver.di Betriebsgruppe Briefzentrum Hamburg - ver.di Bezirk Stuttgart - ver.di Bezirks-Erwerbslosenausschuss Oldenburg/Umland - WEED Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung

Adelheid von Guttenberg (Arbeitskreis Evangelische Erneuerung) - Ute Gsöls-Puhl (WASG Landesvorstand Baden-Württemberg) - Heike Hänsel (MdB / Linksfraktion) - Tobias Pflüger (IMI Informationsstelle Militarisierung / MdEP Linksfraktion GUE/NGL) - Bernd Riexinger (ver.di-Bezirksleiter) - Dr. Monika Runge (MdL Sachsen / PDS) - Paul Schäfer (MdB / DIE LINKE) - Dirk Spöri (WASG Landesvorstand Baden-Württemberg) - Dr. Axel Troost (MdB / WASG)

Parteien / Fraktionen bzw. deren Untergliederungen

Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Barnim - Bündnis 90/Die Grünen/GAL Kreisverband Münster - Die Linkspartei.Offene linke Liste Moers - Frauenliste Wiesloch - GAL Hamburg-Nord Kreisvorstand - Gemeinderatsfraktion Tübinger Linke - Linkspartei.PDS Landesverband Baden-Württemberg - ödp Kreisverband Gießen - WASG Landesverband Baden-Württemberg - WASG Kreisverband Freiburg - WASG Bezirksverband Hamburg Mitte - WASG Rheinland-Pfalz

Einzelpersonen:

Dr. Rudolf Ahrens-Botzong (Ludwigshafen-Oggersheim; Sprecher eines rheinland-pfälzischen Umweltverbands) - Ramona Alvarez (Kreisvorsitzende WASG Erfurt-Weimar) - Karen Ayasse (Leonberg) - Claus Bachmann (Otterndorf) - Alexander Ball - Boris Bartels (Sottrum) - Stefan Barth (Jünkerath, Attac Vulkaneifel) - Andreas Beck (EDV-Handel Andreas Beck, Bad Dürkheim) - Karin-Anita Becker (Wiesloch) - Manfred Benjamins (Düsseldorf) - Elsbeth Benning (kaufm. Angestellte, Attac Duisburg) - Ewald Benninger - Otmar Berger (Köln) - Christoph Bernhardt (Butzbach) - Alexandra Bersch - Britta Beuel (Minden) - Haydar Bilgili (Solingen) - Gabriele Bloedorn (Gießen) - Bernd Blümmel (Bensheim) - Walter Böcker (Coesfeld) - Peter Böttger (Attac Bietigheim-Bissingen/Ludwigsburg) - Arnoldo Brandt (Hamburg) - Garnet Bräuning (Hamburg; PDS) - Carsten Bremer - Dieter Brendahl (Cottbus) - Norman Brewer (WASG Bremen, Green Left Weekly Journalist) - Martin Britsch (Reutlingen) - Knut Brockelt (Neugersdorf) - Kai Brokopf (Bremen) - Paul Bruch (Leimen, Grüne Jugend Wiesloch) - Gorden Bruyn (Attac Hannover) - Florian Bülow (Tübingen) - Helmut Bünemann - Ede Büttner (Wunsiedel) - Tobias Bukes (Essen) - Dorothea Burgstahler (Calw) - Elwis Capece (Regionsgeschäftsführer NGG Karlsruhe) - Brigitte Caspers (Mönchengladbach) - André Cezanne - Martina Clormann (Brombachtal) - Jan-Hendrik Cropp (Minden) - Reinhardt Czisch (Tübingen) - Justus Dallmer (Bad Aibling, Attac Rosenheim, World Carfree Network, Theater Ridere in Publico) - Dieter Damaschke (Hamburg) - Johann Dann (Rotenburg) - AdJo Dernbecher (Völklingen; Betriebsratsvorsitzender Saar-Bandstahl GmbH) - Karin Diehl (Attac Aschaffenburg / AG Soziale Sicherung) - Peter Diehl (Attac Aschaffenburg / AG 'Genug für alle') - Günter Dieker (Nottuln) - Christiane von Ditmar (Troisdorf) - Stefan Dolge (WASG Essen) - Hartmut Drewes (Bremen, Pastor i.R.) - Dietmar Drummer (Lößnitz) - Eva Drummer (Lößnitz) - Michael Dürrbaum (Lübeck) - Timo Duile (Bonn) - Brigitte von Dungen - Jürgen Egener (Willich) - Bernd Egtved (Düsseldorf) - Ulla Eisenbeiß (Julbach) - Wilfried Eisenbeiß (Julbach) - Frederico Elwing (Bundessprecher ['solid] die sozialistische Jugend) - Michael Endres (Hilden) - Horst Engel (Groß Naundorf, WASG, BI "Für Arbeit und soziale Rechte") - Dr. Ilina Fach (Marburg, Institut für sozial-psychologisches Konfliktmanagement) - Stephan Feldmann - Thea Feuerbach (Berlin) - Carsten Fiedler (Wesenberg) - Helmut Fischer (Aschaffenburg) - HP Fischer (Köln) - Reinhard Frankl (GEW, Attac Aschaffenburg) - Torsten Franz (Oldenburg) - Annemarie Freiwald (Göttingen) - Norman Frese (Bremen) - Michael Fricke (Weimar) - Carlo Friedrich (Ostrach) - Günter Froschauer (Erkrath) - Dagmar Gabel (Kahl am Main; Soziologin) - Christian Gärtner (Köln, Erwachsenenbildner) - Werner Gallo (Römerberg) - Christine Garche-Jenner (Speyer) - Hannelore Gassner (WASG Solingen) - Udo Gassner (WASG Solingen) - Jan Geiger (Stuttgart) - Babett Gericke (Berlin) - Peter Gloede (Ispringen) - Christopher Glück (Renningen) - Helmut Gobsch (Halle) - Alfred Goebel (Weinstadt) - Gitti Götz (Mitglied im Bezirksvorstand ver.di NRW-Süd) - Manfred Gollner (Wien) - Klaus Graß (Murg) - Holger Grünwedel (Würzburg) - Willi Grunder (Wallhalben; Handwerk und Kirche) - Niklas Grunwaldt - Joachim Guillard (Heidelberg) - Klaus Gundlach (Köln) - Matthias Gutermuth (Gersfeld) - Gerhard Gutschi (radio%attac Österreich, Wien) - Torsten Haase (Saarbrücken) - Christiane Hansen (München) - Dr. F. Olaf Harder (Uhldingen) - Uwe Hartge (Mönchengladbach) - Claudia Haydt (Vorstandsmitglied Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.) - Willy Heinzmann (Ludwigshafen; Betriebsrat/IGM-Vertrauenskörperleiter) - Eduard Henn (Hamburg, 'Club der halbtoten Dichter St. Pauli') - Christoph Hentschel (Mitglied im Bundesvorstand SDAJ) - Rüdiger Hentschel (Mühlhausen) - Rainer Herd (Wetzlar) - Marie Hertkorn - Hans-Dieter Hey (Köln) - Irene Himbert (Saarlouis) - Winfried Hoch - Elvira Högemann (Köln) - Rainer Hölzle (Karlsruhe) - Monika Höppner (Montagsdemo Köln) - Joachim Hoffmann (Münster) - Dorothea Hoffmeister (Marburg) - Sabine Hofmann (globalisierungskritische Gruppe Welzheim) - Helmut Horst (WASG Berlin; Naturfreunde) - Robert Huber (Schrobenhausen) - Andrej Hunko (Aachen) - Robert Huschenbett (Kefferhausen) - Kirsten Janke (Sprecherin des Landesparteirats der Linkspartei.PDS NRW, Kreissprecherin der Linkspartei.PDS Dortmund) - Rainer Johanterwage (Herzebrock, stellv. Betriebsratsvorsitzender) - Ludwig Jonke - Dr. Hildegard Jurisch (Erlangen) - Marion Jüttges (Mönchengladbach) - Gerhard Jüttner (Tamm) - Rolf Kadgien (Neustrelitz) - Elif Kargin (Ober-Ramstadt) - Gustav Kasper (Sexau) - Waltraud Keck (Eisenach) - Michael Kellersohn (Velbert) - Hans Kemper (WASG Wuppertal) - Hans-Werner Kihm (WASG Goslar / Harz, ver.di; arbeitslos) - Wolfgang Killinger (Gauting) - Simon Kiwek (Schwanenstadt) - Florian Klauder (Freiburg) - Torben Klimmek (Hamburg) - Wolle Klinger (Moers, Sprecher Die Linke.Kreisverband Wesel) - Michael Klundt - Dirk Kluwig (Köln) - Britta Kniepkamp (Bielefeld) - Stefan Knüppel - Tino Koch (Wesenberg) - Sabrina Kohlrausch (Osterrode / Harz) - Angelika Kompalik (Betriebsrätin seit über 25 Jahren) - Roland Kopanka (Solingen) - Gerda Korell (Berlin) - Axel Korn (Ulm) - Karl-Heinz Korte (Osnabrück) - Axel Kraemer (WASG-Gründungsmitglied NRW/Köln, ehem. Betriebsratsvorsitzender Patria Versicherungs-AG Köln) - Inge Krämer (Krefeld) - Uwe Krämer (Irrel) - Joachim Krage-Sieber (Goslar) - Daniel Kreutz - Bernd Krüger (Stuttgart) - Raimond Kruze (Dortmund) - Peter M. Kühn (Bad Vilbel) - Jürgen Künstner (Bischofsheim) - Marion Küpper (Attac Lünen / Werne) - Hannah Kulakow - Volker Kwiatkowski (Dülmen) - Rolf Wolfgang Lammich (Wuppertal) - Andreas Laut (Darmstadt) - Rudolf Lehnhoff (Thisted / Dänemark) - Frido Libbert (Burgdorf) - Friedbert Linden (Berlin) - Cornelia Lindner (Stuttgart) - Christina Lipps (Baden-Baden) - Klaus Lipps (Baden-Baden) - Georg Litty (Unterjesingen) - Sara Loetz (Espelkamp) - Dr. Ulrike Löw (Münster) - Thomas Lohmeier (Berlin) - Reik Machalett (Siedenbollentin) - Beate Maliga (Hagen) - Klaus Maliga (Hagen) - Bruno Marcon (Attac Augsburg) - Rita Marzell - Hans-Werner Maushake (Schöningen) - Monika von der Meden (Hamburg) - Birger Menke - Faye Mentzen - RA Martin Meßing (Bad Salzuflen, Mitglied Bündnis 90/Die Grünen) - Chris Methmann (Hamburg) - Jack Mertens (Berlin) - Dr. Gert Meyer (Marburg) - Alfred Michel - Dietmar Moehrlein (Gundelsheim, DHP DirectMail) - Reinhard Molz (Schwäbisch Hall) - Gebhard Moritz (Erzhausen) - Dan Felix Müller (Büdingen) - Birgit Müller (Regensburg) - Detlef Müller (Minden) - Siegbert Müller - Hans-Joachim Münster (Elmshorn) - Siegfried Mutschler-Firl (Karlsruhe) - Rolf Nagel - Axel Nawrazala (Berlin) - Henrik Neb (Berlin) - Josef Nelles - Wilhelm Nestler (Tübingen) - Peter Nickels (Herzogenrath) - Heinz-Siegfried Nix - Klaus Noortwijk (Mühlacker) - Ursula Noortwijk (Mühlacker) - Henning Oeljen (Wien) - Heino Oetting (Bremen, BUND-Mitglied) - Roswitha Oswald-Mutschler (Neustadt an der Weinstraße; selbständig, SPD-Stadträtin) - Bernd Overmann (Sprecher WASG Duisburg) - Harald Pagel (Wolfsburg) - Christian Pesendorfer (Altmünster / Österreich) - Dr. Emanuel Peter (Rottenburg am Neckar) - Burkhard Pfaff (Attac Regensburg) - Nicolas Pietsch (Mönchengladbach) - Helmut Pitschka (Ebern) - Bettina Piwon (Berlin) - Barbara S. Platz (Freiburg) - Selma Polat - Joachim Pottkamp - Rolf G. Poth (Aachen) - Vicky Pullen (Bonn) - Susanne Pursch (Wuppertal) - Ulla Putze (Attac Mönchengladbach) - Michael Quetting (St. Ingbert; Sprecher ver.di-Betriebsgruppe im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach) - Andreas Ramp - Jana Randig (Oppach) - Christiane Ratermann (Münster) - Volker Reeck (Mannheim) - Alfred Reng (Neuburg) - Jürgen Reinhardt (Viernheim) - Gisela Richter (Dortmund) - Brigitte Rieder (Saarbrücken) - Michael Ritter (Wolfsburg) - Brunhild Ritzenhoff - Klaus Robra (Düsseldorf) - Steffen Röber (Rostock) - Marko Röhrig (Wermelskirchen) - Reinhard Rösel (Berlin) - Wolfgang Rohm (Freiburg) - Christina Rühmland - Michael Rüther (Neubrandenburg) - Karl-Heinz Sabelleck (Essen; DKP, ver.di) - Rena Sakowski (Wesenberg) - Reiner Sarnow (Neubrandenburg) - Georg Schäfer (Schwäbisch Gmünd) - Heidrun Schelbach (Detmold) - Klaus Scheinhardt (Niesgrau) - Mario Schemenauer - Reinhard Schielke (Oldenburg) - Peter Schimke (Vaihingen an der Enz, Betriebsrat, IGM) - Petra Schlag - Manuel Schleifer (Coburg) - Klaus Schleisiek (Attac Aachen) - Hans Schlicht (Nürnberg) - Hans-Jörg Schmid (Neustadt an der Aisch, Pfarrer) - Olaf Schmidt - Rolf G. Schmidtmann (Burgdorf) - Karl-Friedrich Schmucker (Attac Coburg / Linkspartei.PDS) - Frieder Schneider (Bietigheim-Bissingen) - Manfred Schneider - Markus Schneider-Johnen (Mönchengladbach) - Silke Schnell (Barsinghausen) - Annette Schnoor (IG Metall, Attac Bochum) - Alexander Schoch (Mosbach) - Volker Scholl - Hedwig Schürmann - Torben Schultz (Mönchengladbach) - Falko Schulz (Pasewalk) - Guido Schulz (Panketal) - Thomas Schulz (Attac Saar, Pressesprecher DGB Saar) - Ralf Schumacher (Denkendorf) - Werner Schuren (Winsen/Luhe, Sozialberater) - Katharina Schwabedissen (Witten, Landessprecherin WASG in NRW) - Dietmar Schwalm (Arnsberg) - Bärbel Schwarz (Marburg) - Christian Seebass (Osnabrück) - Fritz Seibold (Remshalden) - Karin Seilheimer-Sersal (Vorstandsmitglied WASG-Kreisverband Solingen) - Wolfgang Seiring (Mülheim Ruhr) - Erik Arkadi Seth (GJ Gifhorn) - Cornelia Sghaier (Bremen) - Axel Sieg (Dülmen) - Luise Simon - Rainer Simon (Reutlingen) - Bernhard Sinz (Trossingen) - Waltraud Spindre (Fürth) - Monica Spölgen - Uta Spöri (Freiburg) - Wolfgang Stäritz (Attac Herford) - Ernst Standhartinger (Weiterstadt) - Dörthe Stanke (Leipzig) - Erwin Stefaniuk (Hannover) - Andreas Steiner, Eberswalde (SPD, ver.di; Vorsitzende AfA-Unterbezirk Barnim) - Leon Steinbacher - Ruth Steinfeld (Hamburg) - Alexander Steiss - Klaus Störch (Flörsheim am Main) - Till Stübler - Hermann Strathus (Langen) - Peter Strauss (Stuttgart) - Roland Swoboda (Frankfurt) - Stefan Thiel (Weilheim i. OB) - Wolfdietrich Thürnagel (Hamburg) - Jan Matthias Trein - Gerd Treschhaus (Wassenach) - Simon Trimpin (Wiesloch; Vorstand Bündnis 90/Die Grünen, Jugendgemeinderat) - Winfried Uhrig (Stutensee) - Edeltraut Ulbrich (Düsseldorf) - Günter Vieth (Zülpich) - Martin Völkner (Attac Recklinghausen) - Christina Vollmer (Bielefeld) - Marion Wabnitz (Celle) - Heiko Wagner (Attac Leipzig) - Katie Wagner (Wiesloch) - Uta Wagner (München) - Bernd Walther (Neumünster) - Albrecht Warnecke (Lünen) - Dr. Jean-Marc Warszawski (Aachen) - Detlev Waschke (Augsburg) - Anton Wasmeier (Müllheim) - Jutta Weber (Wien) - Thomas Weber (Speyer) - Christine Wedler (München) - Hasso Wege (Thale) - Dr. Wieland Weise (Darmstadt) - Luise Weiß (Bonn) - Regine Weiß ( Ratsmitglied für "Solingen Aktiv" im Rat der Stadt Solingen) - Helmut Wendt (Aurich) - Uli Wenisch (Amberg) - Jan Wentzel - Gerd Werdermann (Nienburg) - Evelyn Westerhoff (Weil) - Rainer Westphal (Hamburg) - Falko Windisch (Erfurt) - Herbert Wocker - Hans-Joachim Wünsche (Hildesheim) - Uwe Zastrow (Aachen; WASG, ver.di) - Ulrich Zeidler (Aachen) - Dr. Robert Zeller - Jörg Zysik (Düsseldorf, Student)

Quelle: http://www.attac.de/strasbourg/


Rote Karte für Bolkestein

Peter Wolter in 'junge Welt' vom 13.2.2006

Weit über 50000 Menschen demonstrierten in Berlin und Strasbourg gegen Dienstleistungsrichtlinie. Ver.di weitet Streiks gegen Arbeitszeitverlängerung aus

Die Stimmung gegen Sozialabbau und neoliberale Politik wird immer gereizter. Nachdem am Samstag in Berlin und Strasbourg weit über 50000 Menschen gegen die geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie demonstriert hatten, werden zu dem für Dienstag erneut in Strasbourg angesetzten Protest ebenfalls Zehntausende erwartet. Unterdessen gehen in der BRD auch in dieser Woche die Streiks im Öffentlichen Dienst weiter.

In Berlin demonstrierten am Samstag nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) etwa 40000 Menschen unter dem Motto »Europa ja – Sozialdumping nein!« gegen die am Donnerstag im EU-Parlament zur Abstimmung stehende Bolkestein-Richtlinie. Die meisten Transparente, Plakate und Sprechchöre forderten die bedingungslose Streichung dieses Regelwerks, das nach ihrem Verfasser Frits Bolkestein benannt ist. DGB-Chef Michael Sommer hingegen favorisierte auf der Abschlußkundgebung den Kompromiß, auf den sich die sozialdemokratische und die konservative Fraktion des EU-Parlaments geeinigt haben. Kritiker bemängeln, diese Vereinbarung sei nur eine kosmetische Retusche des alten Entwurfs. Abgelehnt wird vor allem das »Herkunftslandprinzip«, wonach Firmen in jedem EU-Land nach den Gesetzen ihres jeweiligen Heimatlandes arbeiten dürfen. Das würde bedeuten, daß z. B. für eine lettische Malerfirma in der BRD nicht das deutsche, sondern das lettische Arbeitsrecht gilt.

Die dominierende Farbe im Demonstrationszug war rot. Hunderte Fahnen der IG Metall, der IG BAU sowie der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bestimmten das Bild. Von allen Parteien war die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) mit Abstand am stärksten vertreten, Fahnen ihres Fusionspartners Linkspartei.PDS waren hingegen eher selten zu sehen. Beide Parteien hatten zu dieser Demonstration aufgerufen – ebenso wie die SPD, von der allerdings nur zwei oder drei Fahnen gesichtet wurden.

Das globalisierungskritische Netzwerk ATTAC hatte seine Anhänger am Samstag vorwiegend nach Strasbourg mobilisiert. Die etwa 15000 Teilnehmer waren mit Sonderzügen und Bussen hauptsächlich aus Frankreich, Belgien und Deutschland angereist. »Wir wollen kein Europa des totalen Wettbewerbs«, sagte Christiane Hansen von ATTAC-Deutschland bei der Kundgebung. Der Berliner Politikwissenschaftler Peter Grottian warnte davor, sich auf »Bolkestein light« einzulassen. »Die Herrschenden sollen wissen: Wir werden Produkt- und Dienstleistungsboykotte organisieren, marktradikale Privatisierungen öffentlicher Güter mit Besetzungen und anderen Formen der ›Aneignung‹ verteidigen.«

Das EU-Parlament nimmt am Dienstag in Strasbourg seine Beratungen über die Bolkestein-Richtlinie auf. Für diesen Tag ist dort eine weitere Großdemonstration vorgesehen, zu der vor allem französische Gewerkschaften aufrufen.

Vom heutigen Montag an weiten sich auch die in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg begonnenen Streiks im öffentlichen Dienst aus. Nach ver.di-Angaben werden im Südwesten weitere hundert Kommunalbetriebe in den Ausstand einbezogen. Gleichzeitig sollen 20000 Landesbeschäftigte in mehreren Bundesländern die Arbeit niederlegen. Auch im Rahmen der IG-Metall-Tarifrunde deutet sich ein heftiger Konflikt an.

Quelle: www.jungewelt.de