Bonn, 17.1.2010 - Gaza-Benefizveranstaltung des Frauennetzwerks für FriedenBilder

Unbeschreibliche Not der Menschen in Gaza

Einladung zur Gaza-Benefizveranstaltung

Wann?
Sonntag, den 17. Januar 2010, 17:00 bis 20:00 Uhr

Wo?
Margarete-Grundmann-Haus, Lotharstraße 84, 53 115 Bonn (Kessenich)

Was erwartet Sie?
  • Erfahrungsbericht von Prof. Fawaz Abu Sitta, Dozent an der Azhar-Universität in Gaza, der das Bombardement vor Ort erlebte,
  • Fotos, Filmmaterial und Augenzeugenbericht einer jungen deutschen Filmemacherin und Pädagogin Annie Sauerland, die im vergangenen Jahr mit traumatisierten Kindern in Gaza arbeitete,
  • Musik (René El Saman), Kunsthandwerk und ein kleiner Imbiss mit palästinensischen Köstlichkeiten.
  • Moderation: Karin Leukefeld
Am 17. Januar 2009 endete die akute Phase des letzten Gazas-Krieges. Israelisches Militär hatte eines der am dichtesten bevölkerten Gebiete der Welt drei Wochen lang mit Bomben und Raketen angegriffen und in einem gnadenlosen Häuserkampf unterworfen. Die Bilanz: viele Tote, unter ihnen 1.225 Zivilpersonen, zahllose verletzte, verstümmelte, entwurzelte Menschen, ausgebombte Häuser, zerstörte Infrastruktur, eine schwer geschädigte Umwelt. Die Not der Menschen war unbeschreiblich.

In dieser Situation beschloss eine Gruppe von Nahost-Aktiven in Bonn, Köln und Umgebung, psycho-therapeutische Nothilfe und Erstunterstützung für traumatisierte Frauen und Kinder in Gaza zu organisieren. Unsere Partnerin vor Ort war die PWWSD, eine weder religiös noch parteipolitisch gebundene Organisation berufstätiger palästinensischer Frauen. Mithilfe ihres Regionalbüros in Gaza konzipierte die PWWSD ein Projekt, das bereits Mitte April 2009 die Arbeit aufnahm. Dabei konnten die Frauen sich ausschließlich auf bereits vor Ort befindliche Personen und Materialien stützen, da der Gaza-Streifen auch nach dem Waffenstillstand – und bis heute – hermetisch abgeriegelt blieb. In den folgenden sechs Monaten führten die beiden Psychotherapeutinnen 650 Beratungsgespräche mit Frauen und Kindern. An den elf angebotenen Workshops nahmen 1.160 Kinder und Frauen teil. Außerdem gab es zwei Ferienlager für insgesamt 57 Mädchen.

Die Not in Gaza ist nicht behoben, der Bedarf an psychotherapeutischer Beratung und Behandlung womöglich noch größer geworden. Unsere palästinensischen Partnerinnen wollen die in Gaza begonnene Arbeit unbedingt weiterführen. Wir möchten nach Kräften dazu beitragen, die zweite Phase des Gaza-Projektes finanziell zu sichern, und freuen uns über jegliche Unterstützung.

Wie können Sie helfen?
  • Unterstützen Sie unser Gaza-Projekt mit einer Spende auf unser u.a. Konto. Auch kleine Beträge helfen weiter. Für Spenden ab 30.- € erhalten Sie eine Spendenquittung.
  • Helfen Sie den Menschen in Gaza durch Ihr Interesse. Auf Wunsch senden wir Ihnen gern den ausführlichen Bericht über die erste Projektphase und Fotos zu.
  • Kommen Sie zu unserer ersten Gaza-Benefizveranstaltung im Neuen Jahr
Der Eintritt ist frei – um Spenden wird herzlich gebeten.

Die Kinder, die im vergangenen Sommer an unserem Projekt teilnahmen, nannten ihre Aktivitäten „Die Paradiesvögel“. Bei den Frauen hießen sie „Hoffnungsvögel“. Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitra-gen, dass diese Paradies- und Hoffnungsvögel auch im Jahr 2010 in den Himmel von Gaza steigen können.

Projektkoordination ab Januar 2010: AG FrauenWegeNahost im Frauennetzwerk für Frieden e.V.

Spenden: Frauennetzwerk für Frieden e.V., BLZ 370 501 98, Kto. Nr. 52 019 Stichwort „Soforthilfe Gaza-Kinder“, Kaiserstr. 201, 53113 Bonn, Tel.: 0228-626730, www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de


Paradies- und Hoffnungsvögel steigen lassen

Vorwort zum Abschlussbericht des Projekts "Psychotherapeutische Unterstützung für traumatisierte Kinder und Frauen in Gaza" (15. April bis 15. Oktober 2009)

Am Jahreswechsel 2009/2010 erinnern wir an den dreiwöchigen Angriffskrieg, den die israelische Armee vor einem Jahr im dicht bevölkerten, rundum abgeriegelten Gaza-Streifen führte. Die Bilanz: viele Tote, unter ihnen 1.225 Zivilpersonen, zahllose verletzte, verstümmelte, entwurzelte Menschen, ausgebombte Häuser, zerstörte Infrastruktur, eine schwer geschädigte Umwelt.

Bald nach dem Waffenstillstand beschlossen mehrere Frauen, die im Raum Köln/Bonn in verschiedenen Nahost-Initiativen engagiert sind, einer vom Gaza-Krieg besonders betroffenen Gruppe zu helfen: traumati-sierten Frauen und Kindern. Dabei lag eine Schwierigkeit darin, dass in das von den Israelis bis heute abge-riegelte Gebiet niemand einreisen und so gut wie nichts eingeführt werden durfte. Mit Hilfe der Vereinten Nationen gelangten nur die zum Überleben notwendigsten Versorgungsgüter ins Land, so dass die Men-schen in Gaza wenigstens nicht verhungerten.

Mit einer uns bekannten palästinensischen Frauenorganisation entwickelten wir den Plan, traumatisierten Frauen und Kindern in Gaza die besonders notwendige psychotherapeutische Unterstützung anzubieten. Unsere Partnerorganisation, die „Palestinian Working Women’s Society for Development“ (PWWSD), unterhält schon seit längerem eine Zweigstelle in Gaza-Stadt, was sich als sehr günstig für die Durchführung des Projektes erwies Von dort konnte das von der PWWSD in Ramallah konzipierte Projekt ausschließlich mit personellen und materiellen Ressourcen vor Ort realisiert werden. Der Abschlussbericht gibt einen lebendigen Eindruck von der in Gaza geleisteten großartigen Arbeit.

Uns hier gelang es, innerhalb weniger Wochen mit privaten Spendengeldern 8.500 € zur Verfügung zu stel-len. Mit zusätzlichen Spendengeldern konnte das zunächst auf sechs Monate konzipierte Programm zur psychotherapeutischen Unterstützung traumatisierter Frauen und Kinder am 15. April 2009 starten. „Eine Fortführung des Projekts über einen längeren Zeitraum scheint dringend geboten“. So heißt es in dem Abschlussbericht, den wir hier in deutscher Übersetzung vorlegen. Und weiter: „Angesichts der steigenden Nachfrage von Seiten der Betroffenen muss die Zahl der Psychotherapeutinnen erhöht werden.“ Wir möchten nach Kräften dazu beitragen, die zweite Phase dieses Gaza-Projektes finanziell zu sichern und freuen uns über jegliche Unterstützung. Die Kinder, die im vergangenen Sommer an den offenen Workshop-Angeboten der PWWSD teilnahmen, haben ihren Aktivitäten einen Namen gegeben: „Die Paradiesvögel“. Die Frauen nannten die ihren „Hoffnungsvögel“. Wir möchten dazu beitragen, dass Frauen und Kinder am Himmel über Gaza auch nächstes Jahr nicht nur Flugzeuge und Raketen ausmachen, sondern Paradies- und Hoffnungsvögel, die sie selbst steigen lassen.

Bonn, im November 2009
Suraya Hoffmann, Heide Schütz, Ulrike Vestring

Projektunterstützung 15.4. bis 15.10.09: Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V., Frauennetzwerk für Frieden e.V., Kölner Frauen in Schwarz, EineWeltKreis Bensberg, Angehörige des Bonner Friedensbündnisses

Projektkoordination ab Januar 2010: Frauennetzwerk für Frieden e.V. AG FrauenWegeNahost

Spenden: Frauennetzwerk für Frieden e.V., BLZ 370 501 98, Kto. Nr. 52 019 Stichwort „Soforthilfe Gaza-Kinder“

Frauennetzwerk für Frieden e.V., Kaiserstr. 201, 53113 Bonn