Köln, 15.2.2010 - "Vom Klüngel jebütz" - G8-Pappnasen beim Rosenmontagszug |
"Vom Klüngel jebütz" - G8-Pappnasen vor dem Rosenmontagszug Aufruf zur Teilnahme an der Aktion Die notorischen G8-Pappnasen werden es wieder tun: den Zoch vorm Zoch am Rosenmontag nutzen, um karnevalistisch Dampf abzulassen. Das offizielle Motto des diesjährigen Zuges „In Kölle jebützt“ kann man so ja nicht durchgehen lassen - denn wenn im großen Rahmen in Kölle jebütz weed, dann ist das schnell mal der Kuss eines Vampirs: Wie zum Beispiel beim Bau der Messehallen bützt der Esch-Fonds die Stadtoberen und saugt dabei die Stadt –uns alle– aus. Sie nennen das neudeutsch „Public Private Partnership“ – wir sagen dazu auf gut kölsch: „Eschte Pfründe stonn zesamme“. Dasselbe läuft natürlich auch auf Bundesebene – zum Beispiel mit dem sogenannten „Bankenrettungspaket“. Gegen all das feiern und singen wir an, damit endlich mal so ein Klüngelbütz pfeilgrad in den Klingelpütz führt. Unser Zoch vorm Zoch am Rosenmontag unter dem Motto „Vom Klüngel jebütz“ wird ein schauerlicher Aufzug von widerwärtigen Vampiren und bedauernswerten Opfern sein. Wir werden eine riesige Mutter Colonia mitführen, die von einem Esch-Vampir gebissen wird; eine ebenso große dreiköpfige Hydra (Banken-Konzerne-Parteien), jede Menge umgestaltete Filmplakate („Cassa Blanca“ etc.); wir werden wie immer Satirisches verteilen (diesmal unsere Blut-Spendenquittungen) – und vor allem werden wir natürlich wieder bekannte Karnevalslieder vom Kopf auf die Füße stellen; z.B. so: Eschte Pfründe stonn zesamme Stonn zesamme su wie Oppenheim un Esch Eschte Pfründe stonn zesamme Dä Fritz mi’m Rat, Dumont mit vill Jewäsch Pfründe Pfründe Pfründe han nie Nut Steuerjelder schmecke immer jut Echte Pfründe stonn zesamme Nur für dä Cash un noch mieh Cash. Wie immer bieten wir allen Jecken, Karnevalsbewegten und Politbekloppten die einmalige Gelegenheit, vor einer imposanten Kulisse von 400.000 bis 500.000 Jecken am Straßenrand die alte obrigkeitskritische Tradition des Karnevals mit uns (Kölner Attacies und viele anderen) wiederzubeleben. Es gibt viel zu tragen, singen, verteilen und feiern! Jecken aller Veedel, vereinigt Euch und kommt in Massen! Treffpunkt am Rosenmontag: Karthäusergasse 9-11 um 8:30 Uhr Verkleidung: Vampire / Blutsauger und ihre Opfer Quelle: attac-koeln.de (Blut-)Spendenquittung Beim Rosenmontagszug verteiltes Flugblatt Herzlichen Dank! Hiermit wird bescheinigt, dass Sie, Herr/Frau..., in Ihrer Eigenschaft als Kölner Bürger/in und Steuerzahler/in großzügig gespendet haben. Zum Beispiel dem Oppenheim-Esch-Vampirfonds. Allein für die neuen Kölner Messehallen 360,- € pro Bürger/in. Dazu für's Technische Rathaus, die Köln-Arena, die Müllverbrennungsanlage und und und... Was - das war nicht freiwillig? Und es gab auch keine Gegenleistung dafür? Stimmt. Macht aber nix. Sie sind eben wahrhaft uneigennützig. Auch auf Bundesebene waren Sie spendabel: Nur für die Hypo Real Escape haben Sie persönlich mit Ihrem selbstlosen „Bankenrettungspaket" 1.200 € gestiftet. Ebenso großzügig waren Sie gegenüber den Vampiren und Draculas der Deutschen (Bad-)Bank, der Citi-Bank (-sterbande), der Dresdner (Verräter-)Bank usw. Soziales, Kultur, Bildung? Klagen Sie nicht über Blutarmut, sondern schlagen s ein Kreuz oder noch besser: machen Sie auch künftig Ihr Kreuz bei CDU/CSU, FDP, SPD, Grünen usw. Denn die öffnen den neoliberalen Vampiren weiterhin Tür und Tor. Dieses Formular bitte ausgefüllt ans Finanzamt schicken! Sie bekommen es dann zurück. Nein, nicht Ihr Geld, sondern nur das Formular. Das können Sie sich einrahmen und an die Wand hängen. Sie können es ab« auch aufessen oder sich damit den ... (Na, Sie wissen schon). Denn sich von der Steuer absetzen, das können >>>Sie<<< nicht. Das können nur die richtigen Kapitalbesitzer. Zum Beispiel nach Luxemburg, nach Jersey oder auf die Virgin Islands. Natürlich wieder mit Hilfe der Oppenheim-Bank, der Deutschen Bank etc. Und Sie kriegen die Quittung: Der Staat ist pleite... Flugblatt-Rückseite: Vom Klüngel jebütz Leev Kölner Jeckinnen un Jecken, Se han ne schnieke Nam vüür da Bedress met de Messehalle: „Public Private Partnership" oder, wie da Kölner säät: „Eschte Pfründe stonn zosamme". Un dat heiss: Da eine „Partner" (mir all als Bürjer und Steuerzahler) zahlt und hat allein dat Risiko und da andere „Partner" (dä Oppenheim-Esch-Fonds, zesamme met dene Klüngelköpp im Rathuus) kasseet - todsicher dat. Dä ahle OB, Fritz Schramma, hätt dat all mitjemach (un wullt sisch jetz kackfrech met nem lukrative Messeopsischtsratspöstche belohne lasse); dä neue OB, Jürgen Roters, hätt als Rejierungspräsident da Messedeaeal och nit verhindert; un da kölsche Pressezar Alfred Neven DuMont steck als Groß-Investor beim Oppenheim-Esch-Fonds mit dene unger einer Deck. Dat all es sogar dem Europäischen Gerichtshof in Brüssel opjefalle. Deshalv künnt de Stadt Kölle den Verdrach mem Esch-Fonds sofott ophevve losse un die Halle för zom Nutzen vun alle Bürjer selvs üvvernemme. Dann wär och wigger Jeld da vüür Kultur, Bildung un et Soziale. Ävver dofür müsse mir denne all Feuer mache ungerm Arsch! Oppenheim-Esch-Fond enteignen! Demokratie statt Pfründe! Und für alle Täter: Kein Klüngelbütz mehr, sondern Klingelpütz! |