Köln, 26.4.2013 - Beerdigung des Obdachlosen Hans-Albert Zehnpfennig auf dem Nordfriedhof |
Abschied von einem Obdachlosen Bericht von Klaus Franke - geschrieben am Tag des Begräbnisses Heute wurde Hans-Albert Zehnpfennig, genannt Ali, auf dem Nordfriedhof in Köln beigesetzt. Ali war ein echter Kölsche Jung. Er starb mit 58 Jahren vor dem Kölner Haubtbahnhof. Sein Leben endete tragisch. Ali war seit über 30 Jahren obdachlos. Er erfror neben seiner langjährigen obdachlosen Lebensgefährtin: Marion. Während der Beisetzung Alis spielten sich an seinem Grab bewegende Szenen ab. Marion - in Tränen aufgelöst - warf sich auf das Grab ihres geliebten Freundes. Ihre obdachlosen Freundinnen und Freunde, die Ali zahlreich auf dem letztem Weg begleiteten, versuchten sie vergeblich zu trösten. Die meisten von ihnen sind selber obdachlos. Ali war für sie ein guter Kumpel und Freund. Er half ihnen, wo er nur konnte, teilte mit ihnen den letzten Cent, oder gab ihnen hilfreiche Ratschläge. Ali hatte immer ein offenes Ohr und ein großes Herz für alle Menschen - egal welcher Hautfarbe und Religion sie angehörten. Alis Freunde umarmten sich und ließen ihren Tränen freien Lauf. Sie äußerten ihre letzten Wünsche und berichteten aus seinem Leben. Die Trauernden auf Alis letztem Weg - im Alter von 18 bis 80 Jahren - kannten alle sein soziales Engangement. Die obdachlosen Freunde stimmten zum Abschied ein Karnevalslied an. Zum Schluss wurde - als Erfüllung eines letzten Wunsches - etwas Alkohol auf Alis letzten Weg mitgegeben. Die Hunde der obdachlosen Freunde Alis - er war auch sehr tierlieb - mussten vor den Toren des Nordfriedhofes bleiben. "Wegen der Hunde wurde von Anwohnern des Friedhofes sogar die Polizei gerufen!" "Die Beisetzung Alis war eine Mahnung an die Menschen, besonders an die Behörden, sich der Problematik der Obdachlosen, mehr anzunehmen! |