2 Bezüglich des Anschlags auf Charlie Hebdo sagte Alain Chouet, früherer Chef des französischen Auslandsgeheimdiensts (DGSE), gegenüber dem Nachrichtenportal Atlantico: „Das sind Profis, sie waren schwarz gekleidet und waren mit Mützen vermummt, um nicht erkannt zu werden. Ihr Vorgehen war das von Verbrechern im großen Stil.“ Auf die Frage, ob islamistische Gruppierungen wie IS nun also mit dem organisierten Verbrechen in Frankreich zusammenarbeiteten, antwortete er: „Es bleibt abzuwarten, ob die Täter Kontakte ins Ausland hatten... Es kann sich um zwei Arten professioneller Gewalttäter handeln: entweder Kriminelle, die diese Tat aus irgendeinem Grund begangen haben, oder Profis, die im Ausland ausgebildet und zu diesem Zweck nach Frankreich geschickt wurden. Wenn jedoch der Islamische Staat diese Operation von Anfang bis zum Ende geplant hätte, dann hätte er wahrscheinlich ein symbolträchtigeres Ziel ausgewählt, eines, das direkter für den französischen Staat steht.“ Es wäre durchaus möglich, dass der Anschlag von zutiefst desorientierten und von der Gesellschaft entfremdeten Personen verübt wurde, unter anderem aus Verbitterung über ihre erbärmlichen Lebensbedingungen in Frankreich, die Diskriminierung von Muslimen, die Art und Weise, wie sie von den Behörden behandelt werden, und die grausamen Folgen der jahrelangen Militäroperationen von USA und EU im Nahen Osten. Es wäre in diesem Fall nicht ausgeschlossen, dass die Täter in ihrem Vorgehen von Behörden und Interessengruppen unterstützt und angestachelt wurden, ohne sich dessen bewusst zu sein. | |