Köln, 5.9.2005 - Aktionstag gegen Hartz IV - Kampagne 'Agenturschluß': 'Lockeres Gespräch' mit Josef Ludwig, Geschäftsführer der Kölner 'ARGE', ARbeitsGemeinschaft Köln gem. § 44b SGB II |
1 Fragen an Josef Ludwig, Geschäftsführer der Kölner 'ARGE' im 'lockeren Gespräch': "Ich weiß nicht, ob ich die beantworte." |
3 Ludwig: Dies sei nicht der Regelfall. In der Regel entstünden zuvor Eingliederungsvereinbarungen über die so genannten Fallmanager. |
5 ... zumal wenn zuvor keine Eingliederungsvereinbarung getroffen wurde. L: Nennen Sie mir Einzelfälle. |
6 AS: Die Eingeladenen sehen sich dem (moralischen) Druck ausgesetzt, eine Vereinbarung für einen 1-Euro-Job zu unterzeichnen, ohne genau zu wissen, ... |
7 ... welche Folgen mit einer Ablehnung verbunden sind. Die geleistete Unterschrift wird als Ausdruck der Freiwilligkeit gewertet. |
8 L: Einer Einladung ohne Rechtsbehelfsbelehrung müsse man nicht Folge leisten. |
9 AS: Gibt es den in der Öffentlichkeit gerne herausgestellten Aspekt der 'Freiwilligkeit' im Zusammenhang mit 1-Euro-Jobs? |
10 L: "Den gibt es nicht. Nein"... |
11 ... es werde versucht 'paßgenau' die richtige Maßnahme für den Hilfeempfänger zu finden ... |
12 ... wenn der 'Integrationsjob' die richtige Maßnahme sei, "bieten wir den an. Freiwilligkeit ist da nicht gegeben"... |
13 ... "klar, man versuche" im Einvernehmen ... |
14 ... mit dem Hilfeempfänger die 'richtige' Maßnahme zu finden. "Es wird aber Fälle geben, wo dieses Einvernehmen nicht herzustellen ist." |
16 AS: Wie hoch ist die Verwaltungspauschale, pro Person, die sie an den Beschäftigungsträger überweisen? L: Bei ganz normalen Integrationsjobs 300 Euro. (Ende der auszugsweisen Gesprächswidergabe) |
17 Insbesondere Jugendliche erhalten aufgrund der Entscheidung der ARGE nur 70-Cent-Integrationsjobs. |
18 Reale Stellen, auf die Integrationsjobs hinführen sollen, gibt es aber nicht |
19 Flexibilität in einer modernen Agentur "Sagen sie uns was sie gut finden! Sagen Sie uns, was wir besser machen können!" (aus Infoblatt der Agentur für Arbeit) |
20 Innerhalb sogenannter Integrationsjobs findet mitnichten eine Qualifizierung statt. |
21 Beschäftigung im Vollzeit 1-Euro-Job behindert parallele Bewerbungsaktivitäten |
22 Betroffene werden duch Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen bloßgestellt und entmündigt. |
23 Arbeitsangebote bis zu einer Dauer von 3 Monaten |
24 Die Aufwandsentschädigung bei sogenannten Integrationsjobs beträgt nach der ARGE-Entscheidung für Jugendliche weniger als 1 Euro |
25 "Herzlich willkommen im neuen Empfangsbereich Ihrer Agentur für Arbeit." (PR der Agentur für Arbeit) |
26 "Ihre Vorteile: Im Zuge der Reform der Bundesagentur für Arbeit wollen wir auch unsere Serviceleistungen in Ihrer Agentur für Arbeit verbessern." (PR der Agentur für Arbeit) |
27 "Teilen Sie uns hier Ihr Anliegen mit, und unsere freundlichen und kompetenten Mitarbeiter/innen helfen Ihnen gerne weiter." (PR der Agentur für Arbeit) |