Krieg und Medien - Die Äußerungen des Feindes und andere Rechtfertigungen für den Krieg (5) Osama Bin Laden, Abu Gheith, Eiman el Sawahiri, Ahmed Alghamdi, Ibrahim el Haznawi... |
1. Bin-Laden-Video vom 7.10.2001: |
2. Abu-Gheith-Video vom 9/10.10.2001: |
3. Diverse dem Feind zugeschriebene Äußerungen: |
4. Bin-Laden-Interview vom 10.11.2001: |
5. Bin-Laden-Video vom 13.12.2001: |
6. Bin-Laden-Video vom 27.12.2001: |
7. Bin-Laden-Video von Oktober 2001, von CNN ausgestrahlt am 1.2.2002: |
8. "Attentäter-Video-Testament", ausgestrahlt von El Dschasira am 15.4.2002: |
9. Das Attentäter-Video, ausgestrahlt von El Dschasira am 10.9.2002: |
10. Das Bin-Laden-Video zum US-Präsidentschaftswahlkampf, ausgestrahlt von El Dschasira am 29.10.2004: |
Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (4) Veröffentlichung in T-Online am 9.12.2001 mit dem Titel "Video: Bin Laden dankt Allah für Anschläge"
Die USA besitzen offenbar ein Video, in dem sich Osama bin Laden zu den Anschlägen vom 11. September in Washington und New York äußert. Es sei der bislang deutlichste Hinweis, dass der Islamistenführer für die Terrorakte verantwortlich ist, berichtete die Zeitung "Washington Post" unter Berufung auf US-Regierungskreise. Schäden größer als erwartet In dem 40-minütigen Film beschreibe Bin Laden die Schäden in New York als größer als erwartet. Er sei davon ausgegangen, dass bei der Terrorattacke nur der obere Teil der Zwillingstürme zerstört wird. Weiter heißt es in dem Zeitungsbericht, Bin Laden habe Allah für das Ausmaß der Anschläge gedankt. Video in Dschalalabad entdeckt Das Video wurde offenbar in einem Haus in Dschalalabad in Afghanistan gefunden. Die US-Regierung überlege nun, ob sie das Band veröffentlichen solle. Auf diese Weise könnte sie Kritik aus arabischen Ländern entgegentreten, dass Bin Laden völlig zu Unrecht beschuldigt werde. Weil US-Geheimdienste Bedenken haben, wurde bisher kein belastendes Material über Bin Laden veröffentlicht. Quelle: http://aktuelles.t-online.de |
Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (5) US-Fernsehsender CNN am 13.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (6) 'Tagesschau' im ARD-Fernsehen am 13.12.2001 - Titel: "USA veröffentlichen Bin-Laden-Video"
Moderation: Drei Monate nach den Selbstmordanschlägen in den USA hat die amerikanische Regierung ein mit Spannung erwartetes Video von Osama bin Laden veröffentlicht. Es soll den Fundamentalistenführer als Drahtzieher der Terrorakte überführen. Nach der offiziellen englischen Übersetzung zeigt bin Laden darin genaue Kenntnisse der Anschläge und ihrer Vorbereitungen. So erkläre er darin zum Beispiel, dass er durch den Einschlag der Flugzeuge nicht mit einem solch gewaltigen Schaden gerechnet habe. Beitrag: Vermutlich Mitte November in Kandahar: Terroristenführer Osama bin Laden trift sich mit Gleichgesinnten. Seine Äußerungen sind auf dem Video nur ganz schwer zu verstehen. Für die amerikanische Regierung belegen sie aber eindeutig bin Ladens Verantwortung für die Terroranschläge von New York und Washington. Bin Laden schildert ganz konkret, daß die Attentäter in Einzelheiten der Aktion vorab nicht eingeweiht, sondern nur ganz allgemein zu einer Märtyreraktion nach Amerika geschickt worden waren. "Sie wußten nicht einen Buchstaben. Sie waren trainiert, und wir haben ihnen die Operation erst erläutert, als sie da waren und die Flugzeuge bestiegen." Dann erzählt bin Laden, daß er mit anderen zusammen in den Nachrichten vom Aufprall des ersten Flugzeuges in World Trade Center gehört hatte. "Sie freuten sich über die Maßen, als das erste Flugzeug auf das Gebäude prallte. Da sagte ich zu ihnen: Wartet ab." Bin Laden wußte also im Voraus von dem zweiten Terrorflugzeug. "Wir kalkulierten, daß drei oder vier Stockwerke getroffen werden würden. Ich war am optimistischten. Weil ich auf dem Gebiet Erfahrung habe, hatte ich gedacht, daß der brennende Flugzeugtreibstoff die Eisenkonstruktion des Gebäudes zum Schmelzen bringen würde und daß nur die getroffenen Stockwerke und die darüber einstürzen würden. Das war alles, was wir erhofft hatten." Bin Laden hatte also vor dem Attentat regelrecht die Zahl seiner Opfer errechnet. Und: er zeigte sich erfreut, daß es durch den völligen Zusammensturz der beiden Türme noch mehr wurden. Kommentar des Zuhörers neben bin Laden: "Allah sei gepriesen." |
Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (7) 'Bild' am 13./14.12.2001 in ihrem Online-Angebot mit dem Titel "Der Terror-Schuldbeweis auf Video - Bin Laden gesteht: "Atta war der Anführer!""
Der Beweis für die Schuld von Osama bin Laden an den Terrorschlägen gegen die USA. Jetzt können wir ihn alle sehen. Die US-Regierung gab ein 40-minütiges Video frei, das Soldaten in einem Haus im afghanischen Dschalalabad entdeckten. Der Terror-Chef, er lacht über seine Opfer, macht sich auch über seine eigenen Gefolgsleute lustig! Auf dem Video sehen wir Osama bin Laden mit Turban und Tarnjacke. Er sitzt auf dem Boden, beim Abendessen, unterhält sich mit einem Religionsführer, einem behinderten Scheich. Der alte Mann schaut ehrfürchtig auf bin Laden auf, hört zu, was der Terror-Chef zu sagen hat. Unten eingeblendet: das Datum der Videoaufnahme. Es ist der 9. November. Bin Laden redet über die Terror-Pläne, dass es mehr Opfer gegeben habe, als er "gehofft" habe. Immer wieder bricht er seine Sätze ab, grinst, lacht. Der El-Quaida-Führer macht sich auch über seine engsten Vertrauten lustig. Einer kam am 11. September aufgeregt angerannt, überbrachte bin Laden die Nachrichten aus New York und Washington. Bin Laden: "Er wusste nichts von den Plänen!" Beide Männer auf dem Video lachen wieder. Bin Laden grinst erneut, erzählt, wie er "vergnügt" dem Einschlag des ersten Flugzeugs zugeschaut habe, dann zu seinen Anhängern sagte: "Es kommt noch mehr." Dann spricht der Terror-Scheich über die Attentäter: "Sie wurden trainiert. Wir informierten sie aber erst, als sie die Flugzeuge bestiegen." Wieder grinst der Terror-Chef, spricht weiter über die Attentäter, von denen die meisten offenbar nichts von den Todesflügen ahnten, nur allgemein über Entführungspläne eingeweiht wurden: "Die, die flogen, kannten die anderen nicht. Eine Gruppe kannte die andere nicht." Dann der letzte Beweis für die Schuld bin Ladens: Er benennt Mohammed Atta, den "Schläfer", der in Hamburg studierte, als Anführer der 19 Attentäter! |
Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (8) Kölner Boulevardzeitung 'Express' vom 14.12.2001
Der Kampf des Propheten "Wenn Menschen ein starkes Pferd sehen und ein schwaches Pferd, werden sie ganz natürlich das starke Pferd mögen... Mir wurde befohlen, die Menschen zu bekämpfen, bis sie sagen, es gibt keinen Gott außer Allah und seinen Propheten Mohammed...Jene jungen Männer, die die Operationen durchführten, ließen sich nicht auf irgendeinen Kampf im herkömmlichen Sinn ein, sondern den Kampf, den der Prophet Mohammed brachte... Dieses Ereignis brachte die Leute zum Nachdenken über den wahren Islam, was dem Islam sehr genutzt hat." Wir saßen alle am Radio "Wir wussten seit dem Donnerstag davor, dass das Ereignis an dem Tag stattfinden würde. Wir hatten unsere Arbeit an diesem Tag beendet und hatten das Radio an. Es war 17.30 Uhr nach unserer Zeit. Ich habe mit Dr. Ahmad Abu-al-(Khair) zusammengesessen. Plötzlich hörten wir die Nachricht, dass ein Flugzeug das World Trade Center getroffen hatte. Wir stellten einen Sender mit Nachrichten aus Washington ein... Am Ende der Nachrichten berichteten sie, dass soeben ein Flugzeug das World Trade Center traf... Nach einer kleinen Weile gaben sie bekannt, dass ein anderes Flugzeug das World Trade Center getroffen hatte." Die „Brüder“ wussten nichts "Die Brüder, die die Operation durchführten, alles, was sie wussten, war, dass sie eine Märtyrer-Operation hatten, und wir baten jeden von ihnen, nach Amerika zu gehen, aber sie wussten nichts über die Operation, nicht mal ein Bruchstück. Aber sie wurden trainiert, und wir erklärten ihnen die Operation nicht, bis sie da waren und unmittelbar bevor sie die Flugzeuge bestiegen... Die, die trainiert wurden, die Flugzeuge zu fliegen, kannten die anderen nicht. Eine Gruppe kannte die andere nicht... " So feierten sie die Attentate Osama bin Laden berichtet über die Reaktion der Gruppe auf die Nachrichten:„Sie waren überglücklich, als das erste Flugzeug das Gebäude traf, da sagte ich zu ihnen: seid geduldig. Die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Flugzeug, die die Türme trafen, betrug 20 Minuten. Und die Differenz zwischen dem ersten Flugzeug und dem Flugzeug, das in das Pentagon einschlug, betrug eine Stunde.“ Dann zitiert er ein blutrünstiges Gedicht. Kommentar von Maternus Hilger Ein Dokument des Grauens (Auf Seite 2 des 'Express' neben dem Artikel mit den Zitaten aus dem Pentagon-Video angeordnet) Das ungeschminkte Mordgeständnis bin Ladens. Es ist ein Dokument des Grauens und menschlicher Kälte, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Unfassbar, unwirklich und doch real. Man muss sich das vorstellen. Da sterben über 4000 unschuldige Menschen in den Trümmern des World Trade Centers, und bin Laden freut sich wie einer, dessen Team gerade mit zwei Treffern eine Fußball-WM gewonnen hat. Wenn es überhaupt noch eines letzten Beweises bedurft hätte, dass der Krieg gegen den Terror legitim ist, dann ist es das Video über diese höhnisch grinsende Ausgeburt der Hölle. Der Mann, der sich als neuer Heilsbringer des Islam sieht, ist nichts weiter als ein Massenmörder und Gotteslästerer, der Allahs Namen durch seine Verbrechen beschmutzt. Dafür wird er hoffentlich eines Tages bezahlen müssen. |
Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (9) 'Bild' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (10) 'Kölner Stadt-Anzeiger' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (11) Fernsehsender n-tv - Auszüge aus einer Bildsequenz in seinem Online-Angebot am 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (12) 'The Times' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (13) 'The Independent' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (14) 'USA Today' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (15) 'Algemeen Daglad' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video und die Medien als Sprachrohr (16) 'Süddeutscher Zeitung' vom 14.12.2001
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Das Pentagon-Video - Wer ist bin Laden? Bildvergleich von Samata Ullah, 18.12.2001 (Titel: Oooops......! Exposing the "video of Bin Ladin"!)
Quelle (möglicherweise nicht mehr verfügbar): http://www.angelfire.com/ab6/waragainstislam/contradiction.htm |
Das Phantom - Osama-bin-Laden-Video des Pentagon unter der Experten-Lupe Artikel von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann in 'junge Welt' vom 22.12.2001
Der Unterschied der beiden Aufnahmen ist kraß. "Allein der Unterschied der Nase spricht Bände." "B.L. ist ein schmalschultriger Typus und kein Athlet wie diese uns als B.L. dargestellte Person. Auch seine Art zu lachen ist nicht identisch mit der kognitiven ihm sehr eigenen Mimik." "Schickt die beiden Bilder an Otto Schily, der kann ja dann mal seine biometrischen Methoden am Objekt testen." So lauten erste Reaktionen auf unsere Gegenüberstellung der Bilder. Bild 1 ist am 24. 12. 1998 von AP-Fotograf Rahimullah Yousafzai im Gespräch mit einer Gruppe von Reportern in Afghanistan aufgenommen. Bild 2 ist ein Ausschnitt aus dem vom Pentagon veröffentlichten Video, das am 13. 12. 2001 um die Welt ging, um bin Ladens Schuld zu beweisen und nachträglich eine Rechtfertigung für den Krieg zu konstruieren. Es stammt aus der Einstellung, in der die Texteinblendung bin Laden die Äußerung zuschreibt, daß die Zeitdifferenz zwischen Einschlag des ersten und des zweiten Flugzeugs in die beiden Türme des World Trade Centers 20 Minuten betragen habe. Nicht in allen Sequenzen des Videos ist der Unterschied der Physiognomie so auffallend. Der seltene Fall, daß der Kopf in Großaufnahme zu sehen ist und die Drehung des Kopfes übereinstimmt, bringt aber dieses entlarvende Ergebnis zutage. Für den Fall, daß das Video komplett per Computer erzeugt sein sollte, könnte auch der Algorithmus zur Generierung der Videobilder dazu führen, daß die Physiognomie nicht konstant ist. Der SPD-Medienexperte Jörg Tauss reagiert auf unsere Aufforderung, eine Untersuchung hinsichtlich der Echtheit des Videos einzuleiten, mit den Worten: "Ich gedenke nicht, irgendwelche Schritte zu unternehmen. Die Bewertung des Videos wird im Falle der Ergreifung bin Ladens durch ein ordentliches (Kriegs-)Gericht erfolgen." Am Donnerstag hat sich auch das ARD-Magazin "Monitor" mit dem Video befaßt und nachgewiesen, daß die Übersetzung des arabisch gesprochenen Textes an entscheidenden Stellen falsch ist. Durch das in vielfacher Hinsicht (Bild, Ton, Provenienz) fragwürdige Video kommen wir also in den Genuß der augenscheinlichen Wiedergabe eines Phantoms. Bin Laden, der Glücksfall eines Feindbildes der psychologischen Kriegführung, wird am Tag nach der Pentagon-Veröffentlichung auf der Titelseite des Kölner Boulevard-Schmierblattes Express unter großformatiger Verwendung des umstrittenen, fast unkenntlichen Porträts aus dem Videomaterial als der "eiskalte Massenmörder" kolportiert, der "lacht, er prahlt, er gesteht und er verhöhnt seine Opfer". Dies geschieht mediengerecht in bester PR-Strategie nach Hill & Knowlton oder Ruder Finn: erst verbreiten, eine Welle der Entrüstung erzeugen, spätere Dementis haben keine Wirkung mehr. Wie sagte doch Jamie Shea, NATO-Pressesprecher im sogenannten Kosovo-Konflikt: "Journalisten sind Soldaten." Und so funktioniert die Mehrzahl der Medien, indem sie das Machwerk unkritisch verbreitet. Aber Medienrealität bedeutet nicht - wie irrtümlicherweise vermutet wird - die Wiedergabe in den Medien entspreche der Wiedergabe der Realität. Medienrealität bedeutet, daß dem Objekt durch die Wiedergabe Realitätsstatus beigemessen wird. Das heißt: Diese Realität findet nur in den Medien statt und nirgends sonst. "I see", wie es im englischen Sprachraum heißt, bedeutet nicht nur: ich sehe, vielmehr: ich verstehe. Eine Fälschung, eben. Bilder von Kriegstoten bleiben uns im Gegenzug gezielt erspart. * Die Autoren arbeiten bei der Kölner Agentur Arbeiterfotografie. Umfangreiches Material zum Krieg und insbesondere über die Darstellung des "Feindes bin Laden" sind im Internet unter folgender Adresse zu finden: www.arbeiterfotografie.com/no-war Quelle: http://www.jungewelt.de/2001/12-22/003.php |
>>> Bin-Laden-Video vom 27.12.2001 >>> |