9/11 - Die Frage nach den Tätern
Wer ist der echteste Scheich?
Betrachtung zum Pentagon-Geständnis vom 14.3.2007 mit Äußerungen einer Chalid Scheich Mohammed genannten Person (24.3.2007 - ergänzt am 26.3.2007)

Am 14.3.2007 ist vom Pentagon ein Papier veröffentlicht worden, mit dem der Eindruck erweckt werden soll, daß eine Person namens Chalid Scheich Mohammed gestanden habe, für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich zu sein und weitere 30 Anschläge durchgeführt oder geplant zu haben (als PDF-Datei abrufbar unter 'defenselink.mil'). In Zusammenhang mit diesem 'Geständnis' und der Person, von der das 'Geständnis' stammen soll, gibt es entscheidende Ungereimtheiten. Die Bilder, die von der Person existieren, lassen infolge unterschiedlicher Statur und Physiognomie starken Zweifel aufkommen, daß es sich in allen Fällen um die gleiche Person handelt. Hinsichtlich seiner sprachlichen Fähigkeiten klaffen die Angaben extrem auseinander. Die Behauptung, ein 'Mastermind' der Anschläge vom 11. September zu sein, ist auf dubiose Weise in die Welt gesetzt worden. Und bezüglich seiner angeblichen Verhaftung existieren unterschiedlichste, sich gegenseitig ausschließende Darstellungen.

Der als Mastermind der Anschläge vom 11. September 2001 bezeichnete Chalid Scheich Mohammed soll gemäß des Pentagon-Papiers im rechtsfreien Raum des US-Lagers Guantanamo bei einem Verhör am 10.3.2007 bekannt haben: "Ich war verantwortlich für die Operation des 11. September, von A bis Z." Und: "Ich war verantwortlich für die Operation gegen das World Trade Center von 1993." Und weiter gibt er gemäß Pentagon-Veröffentlichung Preis: "Zu den bislang öffentlich nicht bekannten Angriffsplanungen al-Qaidas zählen: die Sprengung des Panamakanals, die Ermordung ehemaliger US-Präsidenten wie zum Beispiel Jimmy Carter, die Sprengung amerikanischer Tanker in der Straße von Gibraltar und im Hafen von Singapur, die Sprengung von Big Ben in London, einen Luftangriff auf das israelische Eilat mit Verkehrsmaschinen aus Saudi-Arabien, die Zerstörung der US-Botschaften in Indonesien, Australien und Japan, die Zerstörung der israelischen Botschaften in Indien, Aserbaidschan, den Philippinen und Australien, Angriffe auf amerikanische Kernkraftwerke, und auf das Nato-Hauptquartier in Mons, Angriffe auf nicht näher bezeichnete 'strategische Ziele' in Israel, die Zerstörung einer Ölraffinerie auf Sumatra, 'die dem früheren US-Außenminister Henry Kissinger gehört'." ('Die Welt' am 15.3.2007)

Sein Aussehen

Was hat es mit der Person, die dies alles gestanden haben soll, auf sich? Erster Betrachtungsgegenstand ist das Aussehen der Person. Es gibt im Wesentlichen vier Bilder, von denen behauptet wird, daß sie eine Person namens Chalid Scheich Mohammed zeigen, zwei Fahndungsbilder des FBI (links) und zwei Aufnahmen, die zwei Stunden nach seiner angeblichen Festnahme am 1.3.2003 (knapp drei Wochen vor Beginn des Krieges gegen den Irak) aufgenommen worden sein sollen (rechts).

Bilder der Chalid Scheich Mohammed genannten Person(en)

Die zwei Bilder rechts zeigen mit großer Sicherheit dieselbe Person. Die beiden Fahndungsbilder (links) unterscheiden sich davon erheblich. Ob es sich bei den Fahndungsbildern überhaupt um Original-Fotografien handelt, ist nicht mit Sicherheit zu verifizieren. Insbesondere das zweite Fahndungsbild (zweites Bild von links) erweckt den Eindruck, als sei es stark retuschiert - möglicherweise um Partien des Gesichts freizulegen. Daß es sich bei den vier Bildern um Wiedergaben ein und derselben Person handelt, ist also sehr fraglich.

Seine sprachlichen Fähigkeiten

Es gibt eine zweite Ebene, auf der ein Vergleich erfolgen kann. Über die Person, die das Geständnis im März 2007 im US-Lager Guantanamo abgelegt haben soll, wird folgendes verbreitet:
  • DPA, 15.3.2007: "...sagte der Häftling in gebrochenem Englisch"
  • Reuters, 15.3.2007: "In gebrochenem Englisch rechtfertigt er die Tat..."
  • DPA, 15.3.2007: "Mohammed äußerte sich laut Protokoll dann auch in gebrochenem Englisch vor der dreiköpfigen Militärkommission"
  • DPA, 15.3.2007: "Die Äußerungen waren in gebrochenem Englisch und sind von der dpa redaktionell bearbeitet worden"
  • Die Welt, 15.3.2007: "Er sprach... überwiegend, wenngleich radebrechend, Englisch"
Dagegen wird in Zusammenhang mit der Person, die am 1.3.2003 verhaftet worden sein soll, folgendes ausgeführt:
  • In der im indischen Chandigarh erscheinenden 'The Tribune' ist am 4.3.2003 in Zusammenhang mit der Verhaftung zu lesen: "Fluent in Arabic, English and Urdu, Mohammed is known to have used 60 aliases" Danach spricht er also fließend Arabisch, Englisch und Urdu.

  • Ähnliches ist am 3.3.2003 in der 'Berliner Zeitung' zu finden: "Vier Sprachen spricht Chalid Scheich Mohammed fließend: arabisch, englisch, seine Muttersprache Baluchi und die wichtigste Sprache in Pakistan Urdu. Ein Hochschulstudium schloss er 1986 an der North Carolina Agricultural and Technical State University in den USA erfolgreich ab."
Es geht also nicht nur um unterschiedliches Aussehen, sondern auch um extrem unterschiedliche Fähigkeiten. Es ist kaum anzunehmen, daß eine Person infolge von Inhaftierung und Folter eine Sprache verlernt, die sie einmal fließend gesprochen hat.

Sein Image vom Mastermind

Die Behauptung, die Person namens Chalid Scheich Mohammed sei (neben Ramzi Binalshibh) der Chefplaner, Drahtzieher, Mastermind der Anschläge vom 11. September 2001, resultiert wesentlich aus Veröffentlichungen des Londoner Chefkorrespondenten des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira und Autors des Buches 'Masterminds of Terror. Die Drahtzieher des 11. September berichten', Yosri Fouda, der im April 2002 im pakistanischen Karatschi ein Interview mit Ramzi Binalshibh und Chalid Scheich Mohammed geführt haben will und in diesem Zusammenhang die beiden Personen als Masterminds vorführt. Seitdem gelten die beiden Personen als solche, und es gibt kaum jemanden, der diese Behauptung in Frage stellt.

Die Videoaufnahmen, die Fouda von dem Interview gemacht haben will, tauchen nie auf - stattdessen nur eine dubiose, verzerrte Tonbandaufnahme. Zum ersten Jahrestag des 11.9.2001 wird bei al-Dschasira eine Sendung mit den Tonaufnahmen ausgestrahlt, die aus dem Interview mit Ramzi Binalshibh und Chalid Scheich Mohammed stammen sollen. Ein Mitarbeiter von al-Dschasira, 2006 am Rande einer Tagung auf Yosri Fouda angesprochen, weist ungefragt darauf hin, daß Gerüchte kursieren, nach denen Fouda für 'westliche' Geheimdienste arbeitet und er sich aus diesem Grund versteckt halten muß.

Daß mit dem Interview etwas nicht stimmt, wird besonders deutlich durch eine Passage, in der beschrieben wird, wie die Interviewten am Fernseher live mitverfolgt haben wollen, "wie Atta mit Flug 11 der American Airlines in den Nordturm des World Trade Center" flog. Eine solche Live-Szene ist öffentlich nicht ausgestrahlt worden. (Siehe dazu auch: 'arbeiterfotografie.com')

Seine angebliche Verhaftung

Die 'Berliner Zeitung' berichtet am 3.3.2003: "Die Männer kamen am Samstagmorgen [1.3.2003] um 3.30 Uhr. Pakistanische Fahnder in Zivil, beraten und unterstützt vom nordamerikanischen FBI und vom Geheimdienst CIA, stürmten das Haus im Mittelklasseviertel Westridge von Rawalpindi und überwältigten einen Wächter. Nach einer kurzen Schießerei war alles vorbei. Neben dem 41-jährigen Pakistaner Ahmed Quddus, einem Mitglied der fundamentalistischen islamischen Partei Jamiat-e-Islami und einem bislang unbekannten Ägypter soll bei der Aktion Chalid Scheich Mohammed festgesetzt worden sein. [...] Die offizielle Version der Verhaftung in Rawalpindi nahe Islamabad, wo Streitkräfte und Geheimdienst ihre Zentralen unterhalten, wird von pakistanischen und US-Behörden verbreitet. Doch der Bericht wirft Fragen auf. Qudsia Khanum, Schwester des verhafteten Pakistaner Quddus, erklärte am Samstag [1.3.2003]: 'Mein Bruder war der einzige Mann im Haus.'"

Es ist hiernach also fraglich, ob eine Person namens Chalid Scheich Mohammed tatsächlich - wie behauptet - verhaftet worden ist.

Von der Person namens Ahmed Quddus, von der im Artikel der 'Berliner Zeitung' die Rede ist, gibt es eine Aufnahme, die zeigen soll, wie Quddus, der am 1.3.2003 angeblich gleichzeitig mit Chalid Scheich Mohammed verhaftet wurde, am 8.3. einem Gericht in Pakistan vorgeführt wird.

Person namens Ahmed Abdul Qadus, 8.3.2003 (aus 'The Tribune', 9.3.2003)

Bildlegende: "Ahmed Abdul Qadus (centre) is brought to an anti-terrorist court in Rawalpindi, Pakistan, on Saturday. Qadus, an activist of the Jamat-e-Islami, was arrested earlier this month with Khalid Sheikh Mohammed, suspected mastermind of the September 11, 2001, terror attacks in the USA. — AP/PTI"

Die Person in Handschellen (in der Bildmitte) ähnelt von der Physiognomie her schon eher der Person, die angeblich Chalid Scheich Mohammed kurz nach seiner angeblichen Verhaftung sein soll.

links: angeblich Scheich Mohammed kurz nach der angeblichen Verhaftung am 1.3.2003

rechts: Person namens Ahmed Abdul Qadus, die gleichzeitig verhaftet worden sein soll (Ausschnitt aus dem Bild oben)

Zwischen den beiden Aufnahmen besteht eine wesentlich größere Ähnlichkeit als zwischen Fahndungsbild und der Aufnahme, die kurz nach der Verhaftung von Scheich Mohammed aufgenommen sein soll. Doch trotz der Ähnlichkeit müssen aber auch diese beiden Aufnahmen nicht unbedingt die gleiche Person zeigen (wie es von Christopher Bollyn auf der website 'iamthewitness.com' nahegelegt wird).

Am 26.10.2003 wird in einem Beitrag von Spiegel-TV mit dem Titel 'Die Geständnisse der Terroristen' eine Szene gezeigt, von der behauptet wird, daß sie die Verhaftung von Chalid Scheich Mohammed zeigt.

Von Spiegel-TV als Verhaftung von Scheich Mohammed vorgeführte Szene (unten rechts zum Vergleich das Fahndungsfoto)

In dieser Video-Szene ähnelt das Aussehen der abgeführten Person dem Fahndungsbild. Auffallend ist, daß das Gesicht des Festgenommenen offen in Erscheinung tritt, während im 'Telegraph' (siehe weiter unten) von einem Video berichtet wird, in dem das Gesicht nicht zu erkennen sei.

Bemerkenswert ist noch, daß die Szene, die bei SpiegelTV als Verhaftung von Scheich Mohammed bezeichnet wird, sich auch im Buch 'Masterminds of Terror' wiederfindet, allerdings mit der folgenden Bildunterschrift: "Omar Sheikh während seines Prozesses wegen der Entführung von Reporter Daniel Pearl in Karatschi":

Bild aus dem Buch 'Masterminds of Terror' (auf zweiter nicht nummerierter Seite nach S.160)

Bildlegende: "Omar Sheikh während seines Prozesses wegen der Entführung von Reporter Daniel Pearl in Karatschi"

Es ist eigenartig, daß die offensichtlich gleiche Person zum einen Omar Sheikh aber auch Scheich Mohammed sein soll. Man muß zwangsläufig zu dem Schluß kommen, daß hier etwas nicht stimmt - es sei denn, es werden zwei Namen für die gleiche Person verwendet. Das kann aber nicht sein. Denn im Buch 'Masterminds of Terror' heißt es (auf S.79): "Die Geschichte von Omar Sheikh zeigt, welche Verbindungen zwischen den Dschihadis in Pakistan und al-Qaida bestehen. Dank seiner Intelligenz, seiner Vertrautheit mit dem Westen und seiner Bereitschaft, für den Dschihad alles zu geben, gelangte Sheikh bis zur Spitze. [...] Er hatte Verbindungen zu Abu Zubaydah und - über die Entführung Pearls - auch zu Ramzi Binalshibh und Khalid Sheikh Mohammed, also den drei führenden Köpfen der Organisation. Daneben pflegte er die etwas undurchsichtigen Beziehungen zum [pakistanischen Geheimdienst] ISI..." Also: Omar Sheikh hatte Verbindungen zu Khalid Sheikh Mohammed. Nun kann aber eine Person, die mit einer anderen Beziehungen pflegt, mit dieser (normalerweise) nicht identisch sein.

Omar Sheikh ist derjenige, der wegen Mordes an dem US-Journalisten Daniel Pearl am 15.7.2002 durch ein Sondergericht im pakistanischen Hyderabad zum Tode verurteilt wurde. Nun soll am 10.3.2007 im Rahmen des Pentagon-Geständnisses Scheich Mohammed erklärt haben: "I decapitated with my blessed right hand the head of the American Jew, Daniel Pearl, in the city of Karachi, Pakistan. For those who would like to confirm, there are pictures of me on the Internet holding his head" (Ich enthauptete mit meiner gesegneten rechten Hand den Kopf des amerikanischen Juden, Daniel Pearl, in der Stadt Karachi, Pakistan. Für die, die sich vergewissern möchten, sind Bilder von mir im Internet, wie ich seinen Kopf halte.)

Wie ein Vergleich der Bilder inklusive der nachfolgenden Bildgegenüberstellung verdeutlicht, besteht keine Ähnlichkeit mit der Person auf dem Bild, das angeblich kurz nach der Festnahme entstanden sein soll - weder hinsichtlich der Physiognomie des Gesichts noch bezüglich der extrem unterschiedlichen Körperstatur:

links: Ausschnitt aus der Aufnahme von der angeblichen Verhaftung Scheich Mohammeds am 1.3.2003 (gekontert)

rechts: angeblich Scheich Mohammed kurz nach der angeblichen Verhaftung am 1.3.2003

Auch im Beitrag von Spiegel-TV taucht bereits das Bild auf, das kurz nach der Verhaftung der Person namens Chalid Scheich Mohammed aufgenommen worden sein soll und das in Zusammenhang mit dem Pentagon-Geständnis von März 2007 immer wieder gezeigt wird.

Von Spiegel-TV als Scheich Mohammed bezeichnete Person

Es stellt sich die Frage, warum statt des vier Jahre alten Bildes nicht ein aktuelleres aus der Gefangenschaft oder vom Verhör gezeigt werden kann. Es kommt der Verdacht auf, daß aktuelle Fotos nicht aufgenommen werden können, weil es sich bei dem 'Geständigen' um keine reale oder eine falsche Person handelt.

Bestätigt werden die Zweifel an der Identität der Person namens Chalid Scheich Mohammed durch einen Artikel im britischen 'Telegraph' vom 12.3.2003. Darin heißt es:

"Am Montag [10.3.2003] hat der militärische Geheimdienst [Pakistans] ISI eine nie dagewesene Pressekonferenz abgehalten, um ausländischen Journalisten Bilder zu zeigen, von denen behauptet wurde, sie stammten vom 1. März von der Razzia in einem Haus in Rawalpindi, bei der Khalid Sheikh Mohammed, der Chefplaner der Anschläge vom 11. September verhaftet wurde. Nur wenige der anwesenden Journalisten waren überzeugt, daß das Video - das weder das Gesicht von Sheikh Mohammed noch Anzeichen von Kampf zeigte - authentisch ist. Vielen erschien es als eine plumpe Rekonstruktion. Ein ehemaliger ISI-Chef sagte, er nehme an, daß Sheikh Mohammed einige Tage vorher in einer anderen Stadt verhaftet worden sei. 'Sie versuchen zu verschleiern', sagte Lt Gen Hamid Gul. Eine andere Geheimdienstquelle besagte, Sheikh Mohammed sei drei Tage zuvor verhaftet worden - in einem anderen Stadtteil von Rawalpindi als dem, den ISI angegeben hatte. Die Mutter und Verwandte von Ahmed Quddus, Sohn des Hauseigentümers, haben entschieden behauptet, daß er [Ahmed Quddus] zur Zeit der Razzia der einzige Mann im Haus war."

Gemäß einer Veröffentlichung der in Hongkong erscheinenden 'Asia Times' vom 30.10.2002 soll am 11.9.2002 bei einer Razzia in Karatschi eine Person namens Chalid Scheich Mohammed ums Leben gekommen sein. Wörtlich heißt es dort: "Now it has emerged that Kuwaiti national Khalid Shaikh Mohammed did indeed perish in the raid" (Nun hat sich herausgestellt, daß der aus Kuwait stammende Khalid Shaikh Mohammed tatsächlich bei der Razzia umgekommen ist.) Der 11.9.2002 ist der Tag, an dem in Karatschi auch eine Person mit dem Namen Ramzi Binalshibh (angeblich ebenfalls ein Mastermind der Anschläge vom 11. September) verhaftet worden sein soll.

Damit bietet sich ein breites Spektrum von Behauptungen:
  • Scheich Mohammed wurde am 1.3.2003 verhaftet
  • Scheich Mohammed wurde einige Tage vorher verhaftet
  • Scheich Mohammed wurde drei Tage vorher verhaftet
  • Scheich Mohammed kam am 11.9.2002 ums Leben
Welcher dieser Behauptungen kann Glauben geschenkt werden? Es gibt keinen Grund, sich ausgerechnet für die 'offizielle' Version (Verhaftung am 1.3.2003) zu entscheiden. Sicher ist, daß die Behauptungen sich gegenseitig ausschließen. Doch mindestens eine denkbare Version fehlt:
  • Scheich Mohammed ist ein Phantom, das nur in der Phantasie von FBI, Pentagon und Geheimdiensten existiert
Mit der Veröffentlichung des angeblichen Geständnisses unternimmt das Pentagon einen Schritt, mit dem erreicht werden soll, daß diese Version nicht in Betracht gezogen wird und daß die lästigen Fragen nach den wirklichen Tätern ein Ende haben. Die Öffentlichkeit soll glauben, daß Chalid Scheich Mohammed eine Person mit einer echten Identität ist, die sich im US-Lager Guantanamo aufhält, die trotz Folter wahrheitsgemäße Aussagen macht und nicht phantasiert. Die Öffentlichkeit soll glauben, daß diejenigen, die das Verhör ohne anwesende Anwälte oder Journalisten geführt haben, das aufgeschrieben haben, was die Person, die sie befragt haben wollen, gesagt hat, also das Protokollierte echt ist, und schließlich, daß das Pentagon die Wahrheit und nichts als die Wahrheit verbreitet.

Der Gedanke dagegen, das so genannte Geständnis und die Scheich Mohammed genannte Person könnten Phantasieprodukte des Pentagon oder einer anderen Behörde sein, soll nicht aufkommen.


Die Chronologie der Ereignisse

April 2002: in diesem Monat will der Londoner Chefkorrespondent des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira, Yosri Fouda - so behauptet dieser - im pakistanischen Karatschi ein Interview mit Ramzi Binalshibh und Chalid Scheich Mohammed, die er als als Masterminds der Anschläge vom 11. September bezeichnet, geführt haben (arbeiterfotografie.com)

September 2002: kurz vor dem 11.9.2002, dem ersten Jahrestag des 11. September, wird bei al-Dschasira eine Sendung mit Tonaufnahmen ausgestrahlt, die aus dem Interview mit Ramzi Binalshibh und Chalid Scheich Mohammed stammen sollen

11.9.2002: an diesem Tag soll in Karatschi eine Person mit dem Namen Ramzi Binalshibh verhaftet worden sein

11.9.2002: an diesem Tag soll (gemäß einer Veröffentlichung der in Hongkong erscheinenden 'Asia Times' vom 30.10.2002) bei einer Razzia in Karatschi eine Person namens Chalid Scheich Mohammed ums Leben gekommen sein (Asia Times)

1.3.2003: an diesem Tag sollen in Rawalpindi (nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad) zwei Personen namens Chalid Scheich Mohammed bzw. Ahmed Abdul Qudoos (auch 'Quddus' geschrieben) festgenommen worden sein (The Tribune)

10.3.2003: der pakistanische Geheimdienst ISI präsentiert im Rahmen einer Pressekonferenz Videoaufnahmen, die angeblich die Verhaftung einer Person namens Chalid Scheich Mohammed am 1.3.2003 zeigen (Telegraph)

26.10.2003: Spiegel-TV strahlt einen Beitrag mit dem Titel 'Die Geständnisse der Terroristen' aus, in dem Szenen gezeigt werden, von denen behauptet wird, daß sie die Verhaftung von Ramzi Binalshibh (am 11.9.2002) und Chalid Scheich Mohammed (1.3.2003) zeigen (arbeiterfotografie.com)

15.3.2007: Vom US-Verteidigungsministerium wird ein Text verbreitet, von dem behauptet wird, daß darin Äußerungen von Chalid Scheich Mohammed enthalten seien, mit denen dieser im US-Lager Guantanamo ein Geständnis ablege, die Anschläge vom 11.9.2001 und weitere Anschläge geplant zu haben


Was die Presse über das Pentagon-Gestandnis veröffentlicht:

Berliner Kurier, 16.3.2007

Berliner Kurier, 16.3.2007

BZ, 16.3.2007

BZ, 16.3.2007

Express, 16.3.2007

Express, 16.3.2007

Süddeutsche Zeitung, 16.3.2007

Süddeutsche Zeitung, 16.3.2007

WAZ, 16.3.2007

Westdeutsche Zeitung, 16.3.2007

taz, 16.3.2007

taz, 16.3.2007

Während ein großer Teil der Presse das Pentagon-Geständnis im Sinne des Pentagon präsentiert, geht die 'taz' vom 16.3.2007 so weit zu fragen, "ob jene 'Anhörung' vor einem Militärtribunal in Guantanamo, deren Protokoll das Pentagon am Mittwochabend veröffentlicht hat, überhaupt je stattgefunden hat. Außer Militärangehörigen - deren Namen im Protokoll gestrichen sind, die also niemand befragen kann - war niemand dabei: kein Anwalt, kein Reporter, nicht einmal ein Familienangehöriger. Das Vorgehen des Pentagons ist eine Farce."

Im 'Neuen Deutschland' wird kommentiert: "Zusammen mit Scheich Mohammed rückte Bushs Unrechtsjustiz wieder so recht ins Rampenlicht. Dazu kommt, dass der plötzlich redselige Dämon, der nichts mehr zu verlieren hat, nun erst recht von seinen Anhängern als Märtyrer gesehen wird. Je mehr er erzählt, desto größer wird deren terroristischer Eifer sein. Dabei hat er das Wichtigste noch nicht mal ausgepackt - dass er nämlich selber bin Laden ist. Man müsste ihm nur einen langen Bart ankleben, dann könnte es jeder sehen."


Weiterer Beitrag zur Frage nach den Tätern:
Der 11.9.2001 im Urteil von Sachverständigen
Ausgewählte Zitate aus der Homepage der Gruppe 'patriots question 9/11' - Zusammenstellung und Übersetzung Dr. Andreas von Bülow

Alle Beiträge zur Frage nach den Tätern im Überblick:
Tagebuch 9/11
Notizen zum 11. September 2001 und den Anstrengungen zu seiner Aufklärung
Noch am Tag der Tat steht der Täter fest
Was uns über die Medien suggeriert werden soll - Ein Beispiel: 'Express' vom 12. September 2001
Einige offene Fragen
Artikel von Clara Thümmler in 'Ossietzky' Nr. 19 vom 22.09.2001
Reichstagsbrandstiftung in New York
Artkel von Boris Kagarlitzky in 'junge Welt' vom 24.9.2001
Ist die Kriegsgeilheit größer als der Wunsch nach Wahrheit?
Eine Betrachtung von Regina Schwarz vom 3.10.2001
Weitere offene Fragen
Artikel von Clara Thümmler in 'Ossietzky' Nr. 20 vom 6.10.2001
Insiderhandel - Wußten Investoren vor den Anschlägen Bescheid?
Artikel von Barry Grey in 'junge Welt' vom 16.10.2001
Pentagon-Dementis geplatzt - Selbstmordpiloten ... vom US-Militär ausgebildet
Artikel von Rainer Rupp in 'junge Welt' vom 19.10.2001
Terrorangriffe oder gut geplante geheimdienst-militärische Luftangriffe?
Offene Fragen und andere Merkwürdigkeiten - Ausführungen von Cora Simon vom 3.11.2001
Wenn CIA und die Regierung nicht in die Anschläge vom 11. September verwickelt wären: was würden sie tun?
Artikel von Michael C. Ruppert vom 2.11.2001 in 'From The Wilderness Publications'
Immer noch offene Fragen
Artikel von Clara Thümmler in 'Ossietzky' Nr. 22 vom 3.11.2001
Bin Laden und die CIA
Artikel von Alexandra Bader vom 5.11.2001 im Frauen-Online-Magazin CeiberWeiber
Anschläge in Amerika und Krieg in Afghanistan
Ausführungen von Daniel Schulz über Tat und Täter vom 12.11.2001
Fragen, Antworten, neue Fragen
Aus einem Artikel von Clara Thümmler in 'Ossietzky' Nr. 23 vom 17.11.2001
"Amerikaner bis zur Tat völlig ahnungslos"
Andreas von Bülow (SPD), ehem. Bundesminister, in 'Konkret' 12/2001
Geheime Wurzeln des Krieges
Artikel von Mumia Abu-Jamal in 'junge Welt' vom 29.12.2001
"Da sind Spuren wie von einer trampelnden Elefantenherde"
Andreas von Bülow (SPD), ehem. Bundesminister, im 'Tagesspiegel' vom 13.1.2002
"Die amerikanische Darstellung ist falsch - 7 der 19 Attentäter haben nach dem 11. September noch gelebt"
Andreas von Bülow (SPD), ehem. Bundesminister, in 'Oberhessische Presse' vom 5.4.2002
Fragen & Widersprüche zum 11. September
Artikel von Rainer Rupp, 25.6.2002
Was weiß Rumsfeld über den 11. September?
Andreas von Bülow (SPD), ehem. Bundesminister, in 'junge Welt' vom 8.2.2003
"Ich glaub nicht an den Klapperstorch"
Andreas von Bülow (SPD), ehem. Bundesminister, in der 'Frankfurter Rundschau' vom 23.8.2003
Heiße Fragen zum 11. September - Britischer Ex-Minister bezweifelt offizielle Version
Artikel von Rainer Rupp vom 10.9.2003
Internationaler Terrorismus: Mischten USA in Beslan mit?
Andreas von Bülow (SPD), ehem. Bundesminister, in 'junge Welt' vom 11.9.2003
Bin Laden nicht wegen 11. September gesucht
Eine Veröffentlichung der 'Süddeutschen Zeitung' vom 9.5.2006
"Die größten betrügerischen Akte in unserer Geschichte als Vorwand für einen Krieg gegen den Terror inszeniert"
Ein Leserbrief von Lauro Chavez zum 11. September 2001
Wer darf behaupten: Der Holocaust hat nie stattgefunden
Betrachtungen zu Horst Mahler und Eric Hufschmid, 27.11.2006
Ablenken, verwirren, tabuisieren, stigmatisieren
Pod, Flash und Pentagon - Betrachtung über Desinformationsstrategien in der 9/11-Aufklärungsbewegung und die Beweiskraft der Bilder, 9.1.2007
BBC-Meldung über den Einsturz von WTC7 vor dem Einsturz
Artikel von Gerhard Wisnewski, BBC-Stellungnahme vom 27.2.2007 und Online-Petition an die BBC
Wer ist der echteste Scheich?
Betrachtung zum Pentagon-Geständnis vom 14.3.2007 mit Äußerungen einer Chalid Scheich Mohammed genannten Person
Der 11.9.2001 im Urteil von Sachverständigen
Ausgewählte Zitate aus der Homepage der Gruppe 'patriots question 9/11' - Zusammenstellung und Übersetzung: Andreas von Bülow
Der 11. September 2001. Bilder zur Meinungsbildung. Augenschein am Tatort.
Ein Versuch von Andreas von Bülow, dem unbefangenen Beobachter eine eigene Beurteilungsgrundlage zu geben, ob die Rechtfertigung eines Jahrzehnte dauernden Weltkrieges gegen den muslimischen Terror auf Grund der Ereignisse des 11.9.2001 in sich stimmig ist oder auf einem Lügengespinst aufbaut
9/11 - Habt Ihr das vielleicht selbst gemacht?
Video und Text des Songs der Hip-Hop- und Rap-Band 'Die Bandbreite'
Blind, taub und stumm
Andreas von Bülow über das Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg vom 8.1.2007 gegen den angeblichen Terrorhelfer Mounir El Motassadeq - 20.9.2007
Gegen das Einknicken von Gewerkschaftern vor den Kriegstreibern des 'Spiegel'
Offener Brief von Claudia Karas an den Pressesprecher der IG Metall Bayern, Matthias Jena, 2.12.2007
Operation 9/11: ein Musterbeispiel für synthetischen Terror
Julius Streichers 'Stürmer' ist bescheiden verglichen mit dem heutigen Propagandaapparat gegen den Islam - Elias Davidsson im Interview mit Muslim-Markt am 2.8.2008
Es gibt keine Beweise dafür, dass Muslime am 11. September 2001 Flugzeuge entführten
Analyse von Elias Davidsson vom 10.1.2008
Ruf nach Gerechtigkeit
Gerechtigkeit für die Opfer des 11. September - Gerechtigkeit für Mounir El Motassadeq - Aufruf, initiiert von Elias Davidsson
"Es handelt sich um Anschläge, die von Geheimdiensten begangen wurden."
Interview mit Andreas von Bülow über den 11. September 2001 - veröffentlicht bei telepolis am 11.9.2010
Die Medien müssen sich entschuldigen, daß sie ohne jeden Beweis behauptet haben, Muslime hätten die Anschläge vom 11. September begangen
Aufruf anläßlich des neunten Jahrestages des 11. September 2010
Wenn Hochhäuser in sich zusammenfallen
Rainer Rupp in Ossietzky 4/2011, 18.2.2011
Meine Reaktion zum Tod von Osama Bin Laden
Noam Chomsky am 7.5.2011
Lynchmord Obamas an Osama - Staatsterrorismus versus Privatterrorismus – Terroristen unter sich
Jürgen Rose am 09.05.2011
Osama bin Ladens nützlicher Tod
Paul Craig Roberts, 3.5.2011
Osama und die Geister des 11. September: Der Beweis, dass Obama lügt
Michael C. Ruppert, 7.5.2011
Zur Ermordung von Osama bin Ladens
Kommentar von Elias Davidsson, 3.5.2011
Die Anschläge am 11. September 2001 und die Orwellsche Neudefinition der "Verschwörungstheorie"
Paul Craig Roberts, 20.06.2011
Doch Thermit! - Wissenschaftler weisen Thermit im Staub der 9/11-World-Trade-Center-Katastrophe nach
John S. Hatch, 14.04.2009
False Flag Terror
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann zum 10. Jahrestag des 11. September 2001
Bisher unveröffentlicht
Zwei Leserbriefe von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann zum 10. Jahrestag des 11. September 2001 - 7.9.2011
Nachdenken tabu? - Unsere politische Schlacht gegen die Lüge muss beginnen lang bevor die erste Bombe gefallen ist
Vortrag von George Pumphrey - gehalten am 30.9.2011 in Heidelberg aus Anlass des 10. Jahrestages der Anschläge vom 11. September 2001
Freilassung eines unschuldigen Gefangenen
Aufruf zu Wahrheit und Gerechtigkeit, 24.11.2014