1. Rezensionen zu Veröffentlichungen von Juni bis August 2003: |
2. Rezensionen zu Veröffentlichungen vom 21. August bis 8. September 2003: |
3. Rezensionen zu Veröffentlichungen am 9. September 2003: |
4. Rezensionen zu Veröffentlichungen am 10. September 2003: |
5. Rezensionen zu Veröffentlichungen vom 11. September bis 22. Oktober 2003: |
6. Rezensionen zu Veröffentlichungen vom 26. bis 27. Oktober 2003: |
7. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab Dezember 2003: |
8. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab April 2004: |
9. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab August 2004: |
10. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab Februar 2005: |
'Meisterwerk' der Manipulation Über den Beitrag 'Juden, BKA und CIA - Absurde Verschwörungstheorien zum 11. September' von Philip Kusch, Christoph Mestmacher und Volker Steinhoff in der ARD-Sendung 'Panorama' vom 21.8.2003 Ein Beispiel dafür, wie der Kampf um die Köpfe entbrennt und mit welchen infamen Mitteln er geführt wird, ist der Fernsehbeitrag 'Juden, BKA und CIA - Absurde Verschwörungstheorien zum 11. September': Hier der (selbstentlarvende) Vorankündigungstext: "Menschen in aller Welt waren dabei, als es geschah, 'live', im Fernsehen. Kein Terroranschlag ist so gründlich dokumentiert. Doch selbsternannte Experten des 11. September bestreiten die Fakten, vermuten hinter allem Fälschung und Verschwörung und behaupten, nur sie würden die wahren Hintermänner und Hintergründe kennen. So stürzte das World Trade Center angeblich durch Sprengung ein, das Pentagon wurde nicht von einem Flugzeug, sondern von einer Rakete getroffen, und zumindest einige der Todespiloten leben noch. Alles blanker Unsinn, aber immer mehr Menschen glauben daran und kaufen begeistert die Bücher der Verschwörungstheoretiker. Nach einer Umfrage der ZEIT denkt immerhin jeder fünfte Deutsche, dass die US-Regierung die Anschläge selbst in Auftrag gegeben haben könnte. Viele fallen auf die dubiosen Bestseller-Autoren rein, weil die oft nach einem wirkungsvollen, wenn auch schlichten rhetorischen Muster verfahren: Behauptungen aufstellen, die niemand widerlegen kann. Ein Beispiel: Da sich in den Trümmern des 11. September - aus nachvollziehbaren Gründen - weder die Leichen aller 19 Attentäter finden ließen noch das Fehlen von Sprengstoffresten nachgewiesen werden konnte, lässt sich leicht sagen: Die Attentäter leben noch, das World Trade Center wurde gesprengt. Andere Behauptungen, etwa, es habe keine Flugzeugtrümmer vor dem Pentagon gegeben, lassen sich hingegen schnell widerlegen, denn Fotos beweisen das Gegenteil. Oder: "Die Juden" seien vor dem Anschlag gewarnt worden und hätten die Gebäude verlassen. Fakt ist: Hunderte der Opfer waren Juden. Für die Angehörigen bietet aber auch diese Gegenrede wenig Trost. Denn dass die Verschwörungstheoretiker und ihre Anhänger ihnen den Tod ihrer Verwandten in aller Öffentlichkeit einfach so absprechen können, klingt für sie wie Hohn, bleibt unfassbar." Und hier ein kommentierter Streifzug durch den Filmbeitrag (Originaltext kursiv):
Resümee: In einer Hinsicht kann dem Panorama-Beitrag Spitzenqualität zuerkannt werden: es handelt sich um ein Meisterwerk der propagandistischen Desinformation, das bekannte Vorfälle - hier den nicht und von niemandem zu leugnenden kriminellen Akt der Zerstörung mit tausenden Todesopfern - auf Nebenschauplätze herabzieht, statt systematisch einer Klärung der Täterschaft nachzugehen, die immerhin für einen erklärten Krieg gegen rund 60 Staaten dieser Welt - wie noch am Tag der Anschläge selbst von der US-Administration verkündet - herhalten soll und um deren Aufklärung im Widerpart zu den im grossen Stil unterdrückten, beseitigten, unter Geheimhaltung gestellten Beweismitteln die Autoren ausnahmslos - wenn auch nicht fehlerfrei - bemüht sind. Übrigens, die von 'Panorama' durchgeführte Umfrage im Internet hat folgendes Endergebnis: Auf die Frage "Denken Sie, die US-Regierung könnte den Terror selbst in Auftrag gegeben haben?" antworten 70.24% mit Ja und nur 29.76% mit Nein! Mit diesem Ergebnis dürfte die Panorama-Redaktion die anvisierte Zielvorgabe weit verfehlt haben. Der Schuß ist nach hinten losgegangen. |
Amoklauf eines 'Top'-Journalisten "Eins ist klar - der Mittwochskommentar mit Hans Leyendecker", Beitrag im Rahmen der Sendung 'Der schöne Morgen' in RadioEins (Hörfunkprogramm des Rundfunks Berlin-Brandenburg) am 27.8.2003 Am 27. August 2003 war in der Sendung 'Der schöne Morgen' der bekannte Journalist Hans Leyendecker, leitender politischer Redakteur bei der 'Süddeutschen Zeitung' und häufiger geladener Teilnehmer des ARD-Presseclubs, zu Gast. Zwischen Moderator und Hans Leyendecker kam es zu folgendem Wortwechsel (nachzuhören unter Moderator: Ein wissenschaftlicher Grundsatz sagt, von zwei schlüssigen Theorien stimmt immer die einfachere. Aber das ist ja so langweilig. Abenteuerlich Kunstwerke, verschwobelte Visionen, die sind ja viel, viel attraktiver. Und Verschwörungstheorien sind uptodate. Davon zeugen zur Zeit die Spitzenplätze der Bestsellerlisten und überbordeten Grabbeltische in Buchhandlungen. Bröckers heißen die Autoren und Fritjof Meyer, die taz schließt sich an, Spiegel online... Sind das alles Räuberpistolen? War alles ganz anders, vielleicht? Wird die Welt tatsächlich von Opus Dei, den Illuminaten oder dem Mossad beherrscht? Guten Morgen, Hans Leyendecker. Hans Leyendecker: Morgen, grüße Sie. Moderator: Na, wem sind Sie hörig? Hans Leyendecker: 'ner ganzen Reihe von Leuten: Illuminaten gehören sicher dazu, Weltregierung, weil wir... Ich gehöre zu denen, die sagen: das ist ja der Hauptgrund der ganzen Verschwörungsidioten, der 11. September sei anders gewesen. Ich sage, der 11. September war, wie er war: 'ne Gruppe, die von Osama bin Laden ausgeguckt wurde, hat die Anschläge gemacht. Und weil ich das sage, bin ich auch irgendwie Teil einer Gruppe, die zur Weltregierung gehört - aus Sicht dieser Verrückten, die ja sagen: irgendwo in den Bunkern sitzen Leute, die haben alles ausgeheckt. Man muß sich das mal vorstellen: die kommen auf die Idee und sagen, die Anschläge auf New York sind von Leuten ausgeheckt worden, die ferngesteuerte Flugzeuge bedienten. Also auch: das sind ja nicht nur bizarre Vorwürfe sondern auch... Diese absurden Verschwörungstheorien führen ja auch dazu, daß man die Opfer nicht so ernst nimmt... Moderator: Sprechen Sie ruhig weiter, Herr Leyendecker... Hans Leyendecker: ...ja, daß man die Opfer nicht ernst nimmt, daß man nicht anständig mit denen umgeht, die da umgekommen sind. Dann gibt es da noch Rechtsaußen wie Horst Mahler, die sagen, die Juden stecken auch drin. Weil bei Verschwörungstheorien sind ja die Juden angeblich dabei. Es sind nur fünf Juden ungekommen. Also ist in Israel der Plan ausgeheckt worden. Alles grober Unfug! Weder stimmt Zahlen noch irgendwas. Aber man geht hier mit dem Leid der Leute auch unanständig um. Und das, glaube ich, muß man diesen Menschen auch vorwerfen, die diese verschwobelten, vielleicht auch Theorien mit Unterhaltungswert auf den Markt gebracht haben, die völlig quatsch sind, also die jedes Faktum, das sie überprüfen oder überprüfen versuchen - stimmt nicht. Dann sagen aber diejenigen, die es entworfen haben: auf diesen einen Punkt kommt es uns ja gar nicht an, sondern man muß das große Ganze sehen. Das ist 'ne Gemeinde, die sich im Internet weltweit zusammengefunden hat und dort wirklich krude Verschwörungstheorien ausgeheckt hat und die auf den Markt bringt. Und das erstaunliche ist: das Publikum liest das und ist interessiert. Moderator: Werden vielleicht diese Verschwörungstheoretiker von den Illuminaten gesteuert oder von Mossad oder vom Opus Dei? Hans Leyendecker: ...oder von uns... Moderator: Ja. Hans Leyendecker: Nein, ich meine, es ist auch ein bißchen ernst. Wie geht es dieser Gesellschaft, daß sie so'n Quatsch braucht? Der 11. September war ja doch eigentlich auch 'ne Zäsur für uns. Und daß Leute mit Ideen von... Wenn man mit vernünftigen Menschen redet... Ja, wenn da nur ein Bruchteil von stimmt, das wär' ja schon interessant. Man geht schon ran und sagt: eigentlich stimmt das ja nicht, aber ich unterhalte mich auch ein bißchen damit. Also: das, finde ich, ist kein so gutes Signal für den Zustand dieser Gesellschaft. Moderator: Unter den Erfolgsautoren sind auch einige bekannte Namen, z.B. Andreas von Bülow, ehemaliger SPD-Staatssekretär. Der hat auch so'n Verschwörungsbuch geschrieben... Hans Leyendecker: Ja, der hatte vorher schon mal eins geschrieben. Und der ist nun wirklich völlig durchgeknallt. Ja, da ist für mich auch die Frage, wie konnte so ein Mensch Staatssekretär sein? Was hat der in seinem Amt angerichtet? Ich hab mal vor Jahren 'n Buch verrissen, was er gemacht hatte: und seit dem rennt er rum in der Welt und erzählt die schrecklichsten Dinge über einen. Da bekommt man es ja mal so mit, was es heißt, wenn man solchem Psychopathen ausgesetzt ist. Da finde ich es ja schon spannend, wie ein solcher Mann eigentlich mal zu 'ner Bundesregierung gehören konnte. Wie sind da eigentlich die Auswahlkriterien? Oder ist unsere Bundesregierung doch von Illuminaten besetzt? Moderator: Ja, aber, es ist ja natürlich dann doch so, daß wahrscheinlich Verschwörungstheorien und deren Anhänger gar nicht wirklich davon zu überzeugen sind, daß es anders war. Denn die Brücke zwischen phantastischen Sience-Fiction-Visionen und echter Realität ist einfach zu attraktiv. Hans Leyendecker: Ja. Und sie ist auch zu lukrativ, wie man in diesen Tagen leider merkt. Es ist beides da. Und sie können mit 'nem Menschen, der sich entschlossen hat, zu sagen, daß also Elvis Presley noch lebt oder sagt, die Erde flach ist, oder daß Lady Di vom MI5 umgebracht wurde. Mit denen können sie nicht diskutieren. Sie werden irgendwo einen Punkt finden, der die wirklich geschlossene Logik dieser Leute, die nun außerhalb der normalen Logik liegt, nicht durchbricht. Moderator: Schönen Dank, Hans Leyendecker, und unsere Empfehlung an die werte Frau Gemahlin... Was soll man dazu sagen? Dieser Kommentar spricht für sich. Es ist hier nicht erforderlich, jede Formulierung im einzelnen zu analysieren. Es ist klar: das ist unterstes journalistisches Niveau, wenn nicht gar unterstes Niveau einer diffamierenden Propaganda. So wie beispielsweise 'Der Spiegel' und die ARD-Redaktion Panorama entlarven sich auch in diesem Fall des Hörfunkkommentars zumindest der Moderator der vom Rundfunk Berlin-Brandenburg verantworteten Radio-Eins-Sendung und der leitende politische Redakteur der 'Süddeutschen Zeitung' Hans Leyendecker. Es stellt sich die Frage, was sie veranlaßt, so betroffen allergisch zu reagieren. Was veranlaßt sie zu diesem Amoklauf? Verschwobelte Visionen - Verschwörungsidioten - Quatsch - Verschwörungsbuch - Psychopath - durchgeknallt - absurde Verschwörungstheorien: das ist das Vokabular und das Niveau, auf dem sich dieser Amoklauf abspielt. Auf sachlicher Ebene haben Amokläufer nichts zu bieten. "Ich sage, der 11. September war, wie er war: 'ne Gruppe, die von Osama bin Laden ausgeguckt wurde, hat die Anschläge gemacht." Wer diese Position in Frage stellt, wird in den Augen eines Hans Leyendecker für verrückt erklärt. Und wenn es in einer Gesellschaft zu viel eigenständiges, kritisches Denken gibt, dann findet er, ist das "kein so gutes Signal für den Zustand dieser Gesellschaft". Alexandra Bader vom östereichischen Online-Magazin CeiberWeiber fühlt sich daran erinnert, "wie Geheimdienste egal welcher Herkunft Personen durch Kampagnen systematisch demontieren. Es läuft immer darüber, dass scheinbar unabhängig voneinander andere Personen der Zielperson negative psychologische Konnotationen verleihen. Einerseits, um diese Person zu ungeschickten Reaktionen zu provozieren, zu isolieren (wer will schon mit "Verrückten" in einen Topf geschmissen werden oder zu tun haben?) und einzuschüchtern (wer hält Isolation dauerhaft aus?). Andererseits, um von einer sachlichen Auseinandersetzung, in diesem Fall mit den vielen vielen offenen Fragen und Ungereimtheiten um den 11. September, dadurch abzulenken, dass alles auf eine emotionale, schwer greifbare Ebene gezogen wird." Ja, wo sind die Leute, von denen Gerhard Wisnewski spricht: "Für mich ist es eine Tatsache, daß die Dienste in den Medien ihre Leute sitzen haben... Dafür gibt es jede Menge Belege... Die prominentesten Journalisten sind darunter." |
"Irak-Krieg und 11. September - Das Lügengebäude der US-Regierung" Über den Fernsehbeitrag von Karin Führ, Georg Restle und John Goetz in der ARD-Sendung 'Monitor' vom 28.8.2003 Das war etwas anderes als der eine Woche zuvor auf dem gleichen Sendeplatz ausgestrahlte Panorama-Beitrag. Hier ging es nicht um Diffamierung vermeintlicher 'Verschwörungstheoretiker' sondern um die Einschätzung der US-Politik unter der Regierung von George W. Bush und seiner Hintermänner und die Rolle des 11. September in diesem Zusammenhang - genauer formuliert um die Einschätzung, welche "Rolle ein Ereignis wie der 11. September für eine Strategie der Weltherrschaft [der USA] spielte." Zusammenfassung der Monitor-Redaktion: "Zwei Jahre liegen die Attentate des 11. September zurück. Bis heute gibt es keinerlei Beweise, dass der Irak in die Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon verwickelt war. Dennoch begründete die Bush-Administration den Irak-Krieg auch mit dem Hinweis auf die Terrorakte in New York und Washington, und zwar schon kurze Zeit nach dem Anschlag. Kurz vor dem zweiten Jahrestag liegen nun neue Erkenntnisse vor: Die US-Regierung nahm die Terroranschläge zum Anlass und zimmerte unter Täuschung der Weltöffentlichkeit und der eigenen Bevölkerung an einem Masterplan, der nur ein einziges Ziel verfolgte: den Irak militärisch zu besetzen." Und hier ein kommentierter Streifzug durch den Beitrag (Zitate aus dem Beitrag kursiv):
Diesen von der ARD ausgestrahlten Monitor-Beitrag kann man - auch wenn er sich scheinbar auf die Beziehung zwischen dem 11. September und dem Irak beschränkt - gar nicht positiv genug einschätzen. Er ist in der Auseinandersetzung im Kampf um die Köpfe der Menschen von ganz entscheidender Bedeutung - zumindest wenn die Kernaussagen in Ruhe studiert, weitergedacht und die teils verschlüsselt formulierten Botschaften in klar verständliche Sprache übersetzt werden. Eins kann man dem Beitrag mit Sicherheit nicht vorwerfen: daß er antiamerikanisch oder antisemitisch wäre. Aber wir können uns sicher sein, die Amokläufer werden ihn und das, was er transportiert, trotzalledem zu torpedieren suchen. Das Manuskript ist abrufbar unter: |
Der Angriff auf die Köpfe wird intensiver Über die 'Spiegel'-Titelgeschichte von Dominik Cziesche, Jürgen Dahlkamp, Ulrich Fichtner, Ulrich Jaeger, Gunther Latsch, Gisela Leske und Max F. Ruppert vom 8.9.2003
Der 'Spiegel' hat sich Mühe gegeben. Und er offenbart, welches Gewicht die Ausführungen der Autoren Bröckers, Hauß, von Bülow, Meyssan und Wisnewski und die Auseinandersetzung um die 'wahre' Darstellung des 11. September haben. Er macht das Thema zur Titelgeschichte und versucht so die wenigen kritischen Stimmen, die es zu den Ereignissen rund um den 11. September gibt, in den Bereich des Absurden zu bringen. Von Konspirations-Fanatikern, Spökenkiekerei, einer Internationale von Hobby-Ermittlern, vom Panoptikum des Absurden, von Phantasten, Verschwörungstheorien, Schwadronieren und komplettem Unsinn ist die Rede. Aber der 'Spiegel' stellt interessante Behauptungen auf. Spiegel-Behauptung 1: Bereits der Tatvorwurf macht einen Menschen zum Täter Der Spiegel greift den am Hamburger Oberlandesgericht geführten Prozeß gegen Abdelghani Mzoudi auf, dem vorgeworfen wird, als Komplize Mohammed Attas Beihilfe zum Mord in 3066 Fällen geleistet zu haben. Mzoudis Verteidiger Michael Rosenthal wage es, davon zu sprechen, daß führende US-Strategen "ein katastrophales und katalysierendes Ereignis" ein Jahr, bevor es eintrat, als entscheidende Wendung hin zu globaler Dominanz der USA bezeichnet haben und sie danach "mit erstaunlicher Geschwindigkeit ... geopolitische Konzepte umgesetzt" hätten, "die sich von der Analyse des Anschlags nicht trennen lassen". Das ist eine Betrachtung, die den 'Spiegel' entsetzt formulieren läßt: "Wollte der renommierte Strafrechtler allen Ernstes nahe legen, dass die amerikanische Administration, zum Wohle ihrer Außenpolitik, auch vor einem Massenmord an mehr als 3000 Menschen im eigenen Land nicht zurückschreckte? Bundesanwalt Walter Hemberger war ratlos. Er hoffe nicht, dass Rosenthal 'wirklich an der Täterschaft von Atta und Co.' zweifle: 'Wenn doch, sitzen wir hier nicht mehr in einem Boot.'" An der Täterschaft eines Menschen, über den bisher keine neutrale Instanz geurteilt hat, zu zweifeln - das geht zu weit. Das ist unglaublich. Das ist Unglaube. Die Behauptung 'Atta und Co' seien die Täter, ist tausende und abertausende Mal wiederholt worden. Dann kann sie nicht falsch sein. Und wenn auch der 'Spiegel' in diesen Chor der Gläubigen mit eingestimmt hat, dann erst recht nicht. Bereits der Tatvorwurf macht einen Menschen zum überführten Täter. Das ist offenbar das Rechtsempfinden, das den 'Spiegel' auszeichnet. Die Unschuldsvermutung gilt im rechtsstaatlichen Denken des 'Spiegel' nicht mehr. Darin ist man sich mit den Kollegen von 'Panorama' einig. So könnten wir mit der Analyse des Spiegel-Artikels aufhören. Auf dieser Ebene hat der Spiegel in allem Recht. Dann wird jede Vermutung zur Realität. Spiegel-Behauptung 2: Eine Fläche mit dunklen Flecken ist das Gesicht von Mohammed Atta Diese Behauptung wird zwar nicht im Text des Artikels aufgestellt, aber in der Unterschrift zu dem bekannten Bild, das zwei Personen auf einem Flughafen zeigt, lesen wir: "Terroristen Umari, Atta: Mär einer jüdischen Verschwörung" und als Fußnote: "Am 11. September am Flughafen von Portland"
Also wohl rechts im Bild soll Mohammed Atta zu erkennen sein. Woher weiß der 'Spiegel' das? Haben die Spiegel-Autoren übersinnliche Fähigkeiten? Von wem haben sie diese Information? Aus dem Bild können sie die Identität nicht entnehmen, zumindest nicht mit der selbstverständlichen Sicherheit, mit der das hier geschieht. Auch eine höhrere Auflösung des Bildes wird keine wesentlich bessere Erkennbarkeit zur Folge haben, denn in der gedruckten Wiedergabe erkennt man bereits die Zeilenstruktur des Bildschirms.
Übrigens wird den Online-Nutzern die Fußnote vorenthalten, und damit die Information, daß dieses Bild im Flughafen, vom dem der Zubringerflug gestartet ist, entstanden sein soll. So wird der Eindruck erzeugt, daß Atta hier das Todesflugzeug mit Ziel WTC-Nordturm bestiegen hat. Dafür sehen die Online-Nutzer im Bild eine zweite Einblendung, die in der gedruckten Version fehlt. Die Spiegel-Autoren werden sich gesagt haben: Es ist besser, diese zweite Einblendung wegzuschneiden, denn sie widerspricht der Einblendung in der Mitte des Bildes. Dargestellt sind zwei verschiedene Zeiten, wann dieses Bild entstanden sein soll. Oder was sonst könnten eingeblendete Zeiten für eine Bedeutung haben. Also besser Vorsicht walten lassen und die zweite Zeitangabe entfernen. Ansonsten könnten sich die Spiegel-Leser irritiert fühlen. Und das wäre kontraproduktiv. Nur die Online-Nutzer geraten jetzt ins Grübeln. Sicherlich ein Versehen! Spiegel-Behauptung 3: Eine Firma mit dem Namen 'Hay Computing' kann mit Geheimdiensten nichts zu tun haben. Wie kürzlich 'Panorama' greift auch der 'Spiegel' die Geschichte auf, wonach 'Atta und Co' in einer Computer-Firma bei Hamburg gearbeitet haben sollen, um damit die Unglaubwürdigkeit von Andreas von Bülow zu belegen. Der 'Spiegel' wiederholt nicht die eindeutigen Falschbehauptungen von 'Panorama'. Das muß man ihm zugute halten. Er beschränkt sich auf folgende Sätze: "Drittes Beispiel: eine angeblich ominöse Computerfirma in Wentorf bei Hamburg. Hier arbeiteten einige der späteren Attentäter und ihre Freunde. 'Es soll anonyme Hinweise aus Geheimdienstkreisen geben, wonach es sich bei dem Unternehmen um eine Briefkastenfirma gehandelt haben könnte', schwadroniert Bülow. Kompletter Unsinn. Zwar hat die Firma Hay Computing einen Briefkasten, doch der befindet sich an einem roten Backsteinbau, in dem leibhaftige Angestellte richtiger Arbeit nachgehen. Und mit Geheimdiensten hat das Unternehmen so viel zu tun wie der Ex-Minister mit der Wirklichkeit: nämlich nichts." Nur was sagen diese Sätze? Was besagen sie über die Glaubwürdigkeit oder Unglaubwürdigkeit von Bülows? Nichts! Wie 'Panorama' sagt auch der 'Spiegel' nichts über den Zustand der Firma Ende der 90er-Jahre, als 'Atta und Co' hier gearbeitet haben sollen. Und was sagt die website (www.haycomputing.de) über das Unternehmen? Zu finden sind dort lediglich Adresse und Telefonnummer. In vier Zeilen steht dort: Hay Computing Service GmbH/21465 Wentorf bei Hamburg/Sollredder 6/Telefon: + 49 (0) 40 / 720 99 75. Das ist ungewöhnlich für eine Firma in der Computerbranche.
Und was steht auf dem Schild, das vor dem Haus aufgestellt und von Knut Müller, dem Fotografen, ins Bild gesetzt ist? "Heute Lagerverkauf" lesen wir dort. Und was kann man dort ab Lager kaufen? Computer? Nein! Mit Mühe läßt sich die Schrift auf dem Schild entziffern: Lebensmittel, Textilien, Haushaltswaren, Werkzeug, Geschenkartikel, Restposten. Interessant ist die Feststellung, daß das Unternehmen nichts mit Geheimdiensten zu tun habe. Woher weiß der 'Spiegel' das? Wenn diese Behauptung nicht nur so dahingeschrieben ist, kann sie nur von den Geheimdiensten selber stammen. Das hieße, der 'Spiegel' hätte beste Kontakte zu den Geheimdiensten dieser Welt, die ihm das versichert haben. Spiegel-Behauptung 4: Es darf nicht anders sein: die 19 müssen es gewesen sein Wie wir bereits erfahren haben, weiß der 'Spiegel', daß die 19 vom FBI Beschuldigten als Hijacker in den Flugzeugen gesessen haben. Das darf nicht in Frage gestellt werden. Deshalb darf es auch keine Spekulationen darüber geben, ob zumindest einige von ihnen an den Tagen nach den Anschlägen noch gelebt haben. Im 'Spiegel' lesen wir: "Die Dame im Call-Center hat die Nummer der 'Arab News' auf Knopfdruck parat. Anruf in Dschidda, Saudi-Arabien. Wenige Augenblicke später ist Managing Editor John Bradley am Apparat. Als der Mann von 'Arab News' hört, worum es geht, prustet er kurz los und sagt: 'Welch ein Unsinn, davon redet hier schon lange kein Mensch mehr.' Seine Reporter hätten damals, so Bradley, nicht selbst mit den "Überlebenden" gesprochen, sondern Berichte anderer arabischer Blätter zusammengefasst. Die seien zu einem Zeitpunkt erschienen, als nur eine Namensliste der mutmaßlichen Attentäter vorlag, die das FBI am 14. September veröffentlicht hatte. Fotos gab die US-Bundespolizei erst am 27. September heraus, vier Tage nach den zitierten Meldungen. Mit den Fotos war der Unsinn von den überlebenden Terroristen schnell erledigt." Dagegen schreibt der 'Telegraph' am 23.9.2001: "Photographs and personal details were published around the world..." Also gemäß 'Telegraph' waren die Bilder der angeblichen Hijacker am 23. September bereits veröffentlicht. Was also stimmt? Aus einer derart widersprüchlichen Informationslage lassen sich keine zuverlässigen Schlüsse ziehen. Der 'Spiegel' betreibt hier genau das, was er anderen vorwirft: Informationen und Aussagen auszublenden, die nicht ins eigene Konzept passen. Der 'Telegraph' mag mit seinem Artikel insgesamt nicht glaubwürdig sein, aber die Frage, ob die Bilder zum Zeitpunkt, als der Artikel geschrieben worden ist, öffentlich waren oder nicht, dürfte er zuverlässiger beantworten können als jemand, der dies aus der Erinnerung an einen Umstand tut, der zwei Jahre zurückliegt. Wenn auch nicht sicher ist, daß von den Beschuldigten einige tatsächlich noch gelebt haben, so ist doch sicher, daß die Argumentation des 'Spiegel' in keiner Weise beweiskräftig ist. Es gibt keinerlei Beweise, daß die angeblichen Hijacker an Bord der Todes-Maschinen gegangen sind. Es gibt davon keine Bilder. Es gibt keine Zeugenaussagen, daß sie an Bord gegangen seien. Die veröffentlichten Passagierlisten enthalten ihre Namen nicht. Die Analyse der Leichenreste an den Orten der Anschläge hat zu keiner Identifizierung der Hijacker geführt. Aber trotzdem: für den 'Spiegel' ist alles klar. Sie müssen es gewesen sein. Spiegel-Behauptung 5: Man muß nur intensiv genug hinsehen, dann sieht man Flugzeugtrümmer auch dort, wo keine sind Die Argumentation des Journalisten Gerhard Wisnewski scheint dem 'Spiegel' in besonderer Weise ein Dorn im Auge zu sein, insbesondere dessen Recherchen in Zusammenhang mit der angeblich bei Shanksville abgestürzten Maschine. Der 'Spiegel' zeigt ein Bild ohne erkennbare Flugzeugtrümmer - das muß man zu würdigen wissen - aber er hat das Bild offenbar derart intensiv betrachtet, daß die Trümmer in seiner Vorstellungswelt auftauchen und er schreibt: "Die Beweise für einen Flugzeugabsturz lagen so zahlreich herum, dass Mitarbeiter des FBI und Ermittler der Unfalluntersuchungsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) 13 Tage lang damit beschäftigt waren, die Trümmer zu bergen. Das schwerste gefundene Teil, ein Triebwerkssegment, wog nahezu eine Tonne. Weitaus schwerer als jener angeblich "undefinierbare 'Schrott' an der 'Absturzstelle' von Flug UA 93", über den Wisnewski mutmaßt."
Vom 11. bis 23. September war man gemäß 'Spiegel' also damit beschäftigt, die zahlreich herumliegenden Trümmer zu bergen. Doch am 17. September kam Lisa Beamer dorthin. Sie ist die Frau von Todd Beamer, der berühmt ist für seinen 'heldenhaften' Einsatz, mit dem er die Maschine von Flug UA93 zum Absturz gebracht haben soll. Lisa Beamer schildert ihren Besuch am 17. September an der Stelle, wo das Flugzeug zu Boden gegangen sein soll, in ihrem Buch "Todd sagte: 'Lets roll!'" auf Seite 208f. wie folgt: "Als wir die Stelle erreichten, war ich überrascht, wie gewöhnlich es dort aussah... Die Bundesbehörden wollten uns nicht zu nahe an die genaue Stelle heranlassen, wo die Maschine auf dem Boden aufgeschlagen war, aber sie gaben sich große Mühe, sie uns zu beschreiben und alle unsere Fragen darüber zu beantworten, wie die Maschine ihrer Meinung nach zu Boden gegangen war. Die Aufschlagstelle war aschfarben und sah aus wie ein großes, aufgeblähtes Kreuz auf dem Boden. Ich sah nirgendwo auch nur ein einziges Trümmerstück. Die Beamten sagten uns, sie hätten einige Maschinenteile gefunden, ein großes Stück in einem Teich etwa eine halbe Meile entfernt und ein paar kleine Fragmente, etwa so groß wie ein Notizbuch. Ansonsten hatte sich das Flugzeug komplett in seine Bestandteile aufgelöst. Winzige Trümmerteile steckten in den Bäumen rund um das Feld. Mehr als vierhundert Helfer hatten das Gebiet durchkämmt und nach Bruchstücken oder irgendwelchen Gegenständen abgesucht, anhand derer man Opfer hätte identifizieren können. Doch es wurde nur wenig gefunden. Wegen dem wieder urbar gemachten Tagebau war der Boden hier weicher als in der Umgebung. Die Maschine hatte sich in den Boden gebohrt wie ein Löffel in eine Tasse Kaffee: der Löffel verdrängte den Kaffee, und dann schloss sich der Kaffee sofort wieder um den Löffel, als hätte nichts seine Oberfläche aufgestört. Was immer von Flug 93 übrig war, lag tief im Boden vergraben." Was stimmt denn nun? War die Maschine komplett im Boden verschwunden? Oder waren die Trümmer übers Gelände verteilt? Gab es kaum irgendwelche Trümmerstücke, wie Lisa Beamer schreibt? Oder 'lagen' die Trümmer 'so zahlreich herum', daß ihre Bergung 13 Tage in Anspruch nahm. Woher hat der 'Spiegel' seine Information? Oder zieht der 'Spiegel' die ihm passenden Schlüsse? Es hat ganz den Anschein. Aus dem Umstand, daß FBI und andere Ermittler sich 13 Tage bei Shanksville aufgehalten haben, schließt er, daß in der Nähe des Kraters eine große Anzahl von Trümmerteilen vorhanden gewesen sein muß. Also: je länger man sucht, desto mehr ist vorhanden, was man finden kann. Eine erstaunliche Logik! Spiegel-Behauptung 6: Die korrekte Wiedergabe der Äußerungen des Bürgermeisters von Shanksville ist Wortklauberei Einen der härtesten Vorwürfe - den Vorwurf der Manipulation - finden wir in Zusammenhang mit dem Interview, das Gerhard Wisnewski und Willy Brunner mit dem Bürgermeister der Gemeinde Shanksville, Ernie Stull, geführt haben. Der 'Spiegel' schreibt: "Vom SPIEGEL mit der englischen Übersetzung der Buchpassagen und des Filmtextes konfrontiert, verliert Stull die Fassung: 'Meine Aussagen wurden völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Natürlich gab es ein Flugzeug, es war nach der Explosion nur nicht mehr viel davon übrig. So habe ich 'no airplane' gemeint. Ich habe doch selbst Trümmerteile gesehen, sogar eines der Triebwerke, das im Gebüsch lag.' Wisnewski bestreitet den Manipulationsvorwurf und verweist auf eine Aussage Stulls im WDR-Film, in der seine Darstellung angemessen wiedergegeben werde: 'Das Flugzeug hat sich total zerlegt. Puff! Es krachte auf den Boden und löste sich auf - vollkommen.' Das ist zwar korrekt, aber Wortklauberei [...] Mit welcher Dreistigkeit sich ARD-Mann Wisnewski seine Wahrheit zurechtgeschnitten hat, geht aus einer übersetzten Teilabschrift des Interviews hervor, die der WDR dem SPIEGEL auf Anfrage übermittelte. Nach der im Film zitierten Stelle fährt Stull, der WDR-Abschrift zufolge, auf dem Originalband fort: 'Man hat nur die beiden Turbinen gefunden, weil sie natürlich schwerer und massiver als alles andere sind. Doch vom eigentlichen Flugzeug ist so gut wie nichts übrig geblieben. Man kann immer noch handtellergroße Teile finden. Und Neville von der Farm dort drüben hat hinter seiner Scheune ein Aluminiumteil von der Flugzeugaußenhaut gefunden, das 2,50 mal 3,0 oder 3,50 Meter groß gewesen sein mag.'" Der Vorwurf der Manipulation ist nicht haltbar. Bürgermeister Ernie Stull kommt im Film von Gerhard Wisnewski und Willy Brunner sehr wohl mit der Äußerung zu Wort, ein Flugzeug sei bei Shanksville abgestürzt. Das ist genau das, was er gegenüber dem 'Spiegel' betont, gesagt zu haben. Warum er trotzdem meint, seine Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden, müssen wir eher die Spiegel-Autoren fragen. Denn wir wissen nicht, wie sie ihn gefragt haben. Was Bürgermeister Ernie Stull im Film immer wieder verwundert zum Ausdruck bringt, ist der Umstand, daß an der angeblichen Absturzstelle vom Flugzeug nichts zu sehen ist. Das wird im Film korrekt wiedergegeben. Das wird auch nicht dadurch in Frage gestellt, daß behauptet wird, in der weiteren Umgebung des Kraters seien einzelne Teile des Flugzeugs gefunden worden. Wobei es eigenartig ist: So wie die Maschine am Pentagon fast vollständig vom Gebäude geschluckt sein soll, aber trotzdem ein einzelnes Teil weit ab auf der Wiese liegt, so soll hier in Shanksville die Maschine fast vollständig im Boden verschwunden sein, aber trotzdem wird behauptet, einzelne Teile - besonders die schweren Triebwerksteile - seien in der Umgebung verstreut worden. Wie sollen die dahin gekommen sein? Als Zusatzinformation hier die Passage des Interviews aus dem Film von Gerhard Wisnewski und Willy Brunner, in der es um den Krater und die davon gemachten Bilder geht: Ernie Stull: Ja, mein Schwager und ein guter Freund von mir waren die ersten hier. Sie haben in Shanksville an einer Straßenecke gestanden und sich unterhalten. Ihr Wagen stand gleich in der Nähe, und so waren sie die ersten hier, dann kam erst die Feuerwehr. Alle waren wie vor den Kopf gestoßen, weil sie zu einem Flugzeugabsturz gerufen wurden, aber da war kein Flugzeug. - Kein Flugzeug. Frage: Sie wurden hier zu der Unfallstelle geschickt, und da war kein Flugzeug? Ernie Stull: Nein! Da war nichts! ... Nur dieses Loch. Frage: Die eigentliche Unfallstelle liegt Hunderte Meter von der Gedenkstätte entfernt und wurde mit einem hohen Zaun weiträumig abgesperrt. Ernie Stulls Freunde waren die ersten unabhängigen Augenzeugen, die die Absturzstelle unmittelbar zu Gesicht bekamen. Ernie Stull: Das ist es, was sie sahen. Frage: Ich dachte immer, das sei die Absturzstelle... Ernie Stull: Das ist sie! Aber da ist nichts zu sehen! Das Flugzeug hat sich total zerlegt. Puff! Es krachte auf den Boden und löste sich auf - vollkommen. Und hier eine weitere Passage aus dem Film bezugnehmend auf das Bild mit dem Explosionspilz: Ernie Stull: Das ist das, was wir gesehen haben. Sieht fast aus wie ein Pilz... Frage: Was haben Sie im ersten Moment gedacht, was es sein könnte? Ernie Stull: Na ja - da ist ein Flugzeug abgestürzt. Aber wenn Sie dahin kommen, ist nichts da. Frage: Was heißt das, da ist nichts da? Ernie Stull: Nun, da ist kein Flugzeug. ... Das ist das, was sie sahen. ... das ist ein Loch. Und das ist die Erde, die der Airliner aufgeworfen hat, aber das ist das Loch, und das ist etwa 6 Meter tief ...Und das ist alles. In der Tageszeitung 'junge Welt' vom 12.9.2003 nimmt Gerhard Wisnewski im Gespräch mit Jürgen Elsässer - betitelt mit "Recherchen zum 11. September: Zeugenaussagen verfälscht?" selber Stellung zu den Vorwürfen: Frage: Ihre Recherchen zum 11. September sind ja verdienstvoll, aber einen Ihrer zentralen Punkte müssen Sie wohl korrigieren: die These, in Shanksville sei an jenem Tag keine Passagiermaschine zerschellt, das sei Propaganda der Bush-Regierung. Gerhard Wisnewski: Ich sehe nicht, daß ich da etwas zurücknehmen müßte. Frage: Aber der aktuelle Spiegel weist doch nach, daß Sie Zeugenaussagen wie die des Bürgermeisters, gelinde gesagt, falsch interpretiert haben. Gerhard Wisnewski: Zunächst ist auffällig, daß auch der Spiegel nicht in der Lage war, ein einziges Foto zu präsentieren, das Trümmerteile der angeblich abgestürzten Passagiermaschine in Shanksville zeigt. Auf dem Foto der angeblichen Absturzstelle sieht man jedenfalls nichts, und auch auf keinem anderen Foto sind Trümmerteile der Boeing 757 zu sehen. Frage: Der Spiegel weist nach, daß die Aussage des Bürgermeisters Ernie Stull »There was no airplane« von Ihnen aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Gerhard Wisnewski: Überhaupt nicht. Im Film sagt er das nicht weniger als dreimal, im Originalmaterial etwa fünfmal. Das reicht wohl. Ich habe im WDR-Film Stulls weiterführendes Zitat drin, in dem er von der Existenz der Passagiermaschine ausgeht: »Es krachte auf den Boden und löste sich auf - vollkommen.« Seine ganze Aussage war von der Verwunderung geprägt, wie es kommen konnte, daß von so einer riesigen Maschine rein gar nichts übriggeblieben war, kein einziges identifizierbares Teilchen. Frage: Im Film weggeschnitten wurde aber, daß der Bürgermeister auf den Fund der Triebwerksturbinen hinweist - ein klarer Beweis für die Existenz der Maschine. Damit widerspricht er direkt Ihrer Theorie, wird im Film aber trotzdem als eine Art Kronzeuge präsentiert. Gerhard Wisnewski: Das ist kein Beweis. Stull sagt in unserem Material nirgends, daß er die Turbinen gesehen habe. Auch hier haben wir uns um Fotos bemüht, aber nirgends welche finden können. Auch der Spiegel hat offensichtlich keine auftreiben können. Frage: Der Spiegel wirft Ihnen vor, daß Sie weitere Zeugenaussagen weggelassen haben, die Ihnen nicht ins Konzept paßten. Zum Beispiel einen Eric Peterson, der direkt gesehen hat, wie die Boeing hinter einem Hügel verschwand und unmittelbar danach ein Feuerball aufstieg. Gerhard Wisnewski: Ja, genau das hat auch Susan McElwain gesehen, aber sie beschreibt das Flugzeug im Gegensatz zu Peterson detailliert. Und demnach war das keine Passagiermaschine, sondern ein Bomber, der hinter den Bäumen verschwand. Danach sah sie einen Rauchpilz. Diese Zeugin verschweigt der Spiegel. Das wichtigste sind aber die Sachbeweise. Nach jedem Flugunfall gibt es Fotos, die den Schaden dokumentieren. Hier sind keine derartigen Fotos bekannt, auf denen man identifizierbare Wrackteile erkennen könnte. Ob das daran liegt, daß das FBI die Untersuchung an sich gezogen hat, kann ich nicht beurteilen. Daß es ein begründetes Mißtrauen gegenüber den Ermittlungen gibt, ersehen Sie schon daraus, daß kürzlich die offizielle Version von diesem Absturz um 180 Grad korrigiert wurde. Nun sollen plötzlich nicht mehr die Passagiere, sondern die Hijacker die Maschine zum Absturz gebracht haben. Nennen Sie das eine seriöse Untersuchung? Frage: Aber zumindest einen Sachbeweis gibt es doch: Die Unfalluntersuchungsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) hat ein eine Tonne schweres Triebwerksegment gefunden. Gerhard Wisnewski: Das behauptet der Spiegel, aber ein Bericht der NTSB liegt überhaupt noch nicht vor. Auch ein Foto des Triebwerksegments ist mir nicht bekannt. Außerdem würde sich nach der bisherigen Geheimniskrämerei bei den Ermittlungen die Frage nach der Authentizität stellen, wie die Zeugenaussagen über ganz verschiedene Flugzeuge zeigen. |
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