Rezensionen zum Thema 11.9.
Zu Publikationen von Gerhard Wisnewski, Willy Brunner, Mathias Bröckers, Andreas Hauß, Eric Hufschmid, Panorama, Monitor, RadioEins, Spiegel, Maischberger...
1. Rezensionen zu Veröffentlichungen von Juni bis August 2003:
2. Rezensionen zu Veröffentlichungen vom 21. August bis 8. September 2003:
3. Rezensionen zu Veröffentlichungen am 9. September 2003:
4. Rezensionen zu Veröffentlichungen am 10. September 2003:
5. Rezensionen zu Veröffentlichungen vom 11. September bis 22. Oktober 2003:
6. Rezensionen zu Veröffentlichungen vom 26. bis 27. Oktober 2003:
7. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab Dezember 2003:
8. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab April 2004:
9. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab August 2004:
10. Rezensionen zu Veröffentlichungen ab Februar 2005:

Fortsetzung des 'Meisterwerks' der Manipulation

Über den Beitrag 'Hetze gegen PANORAMA - Reaktionen auf Beitrag über Verschwörungstheorien' in der ARD-Sendung 'Panorama' vom 11.9.2003

Hier der Text der einleitenden Moderation:

"Was geschah am 11. September wirklich? Wurde das World Trade Center in die Luft gesprengt und das Pentagon von einer Rakete getroffen? Verschwörungstheoretiker sind sich dessen sicher. Und: Hinter all diesen Anschlägen steckt vermutlich die CIA und nicht Al Qaida. Dichtung oder Wahrheit? PANORAMA hat in der vergangenen Sendung diese Theorien nachrecherchiert und als falsch belegt.

Die Verschwörungstheoretiker gaben falsche Quellen an und recherchierten fast nie vor Ort. Doch diese Beweise wollen viele Verschwörungstheoretiker nicht wahrhaben. Im Gegenteil. Nach diesem Beitrag überfluteten sie PANORAMA mit einer nie da gewesenen Schwemme an unglaublichen Beleidigungen und Drohungen. Danach wandelt PANORAMA "auf Goebbels Spuren" und "arbeitet mit dem Verfassungsschutz" zusammen. Weiter ist von "PANORAMA-Dreck" die Rede, die "Stunden der Autoren sind gezählt".

Die selbsternannten Experten bekämpfen offensichtlich nicht die Hintermänner ihrer vermeintlichen Verschwörung, sondern kritische Journalisten."


Nachfolgend ein kommentierter Streifzug durch den Beitrag (Manuskripttext kursiv):

Anmoderation Anja Reschke: Die Welt ist nicht besser geworden nach dem 11. September. Es gibt genügend Krisen, denen unsere gesamt Aufmerksamkeit gebühren müsste. Stattdessen beschäftigen sich aber einige Herren weltweit lieber mit Verschwörungstheorien zum 11. September, blasen ihre wüsten Behauptungen ohne jeden Beweis in unzähligen Büchern in die Welt: Das World Trade Center gesprengt, das Pentagon von einer Cruise Missile getroffen, der Drahtzieher die CIA oder die Juden, so ihre abstrusen Theorien. Das Schlimmste aber ist: Millionen von Menschen kaufen diese Bücher, auch in Deutschland, und glauben daran. Über all das haben wir in unserer letzten Sendung berichtet. Was dann an Reaktionen kam, von Verschwörungstheoretikern selbst, von Lesern, von Wichtigtuern, übersteigt alles, was wir bei PANORAMA je erlebt haben. Volker Steinhoff über die Verschwörung der Verschwörungstheoretiker.

Anmerkung: "Millionen glauben daran". Und 'Panorama' glaubt an die Theorie voller Widersprüche und ungeklärter Fragen. Der mit heimtückischen Mitteln geführte Glaubenskrieg gegen die sog. Verschwörungstheoretiker geht weiter. (Vorsicht übrigens: der Manuskripttext muß nicht unbedingt dem tatsächlich gesprochenen entsprechen - wie die Wiedergabe der Maischberger-Sendung zeigt)
Warten auf die Wahrheit über den 11. September. Letzten Sonntag in Berlin. Hunderte haben sich mal wieder versammelt, um über das zu reden, was die deutschen Medien angeblich verschweigen - schlimmer noch: verschweigen müssen, auf Befehl.
O-Töne Umfrage: "Weil es denen vielleicht untersagt wurde."
O-Töne Umfrage: "Ansonsten fallen da immer so Stichworte wie Freimaurer. Und wenn man mal die Medien ein bisschen verfolgt, dann scheint sich das auch zu bestätigen."
O-Töne Umfrage: "Amerika ist versklavt von der Presse, es sind eigentlich Sklaven der Medien."
Sie wittern überall Verschwörung, verdrängen die Realität. Absurde Theorien werden hier zur Gewissheit. Da stören natürlich alle, die sich an Tatsachen orientieren. Deshalb Drehverbot für PANORAMA.

0-Ton Mann: "Würden Sie den mal rausschmeißen."

Rausschmeißen. Eine klare Ansage, der Widerspruch ohne Chance, dafür aber mit einer absurden Begründung.

0-Ton Mann: "Tut mir leid, aber Tatsache ist, ohne Drehgenehmigung geht jetzt nichts."

Interviewer: "Wieso dürfen wir hier nicht drehen?"

Mann: Das sind bürokratische Probleme, muss ich Ihnen - bürokratische Probleme."

Der wahre Grund für den Rausschmiss ist weniger bürokratisch. Es geht schlicht um Fakten.


Anmerkung: Hier liefern die Organisatoren des am 7.9.2003 im Berliner Tempodrom veranstalteten Symposiums "Unanswered Questions - Demanding Answers - Offene Fragen und die Forderung nach Antworten - Widersprüche zum 11. September" eine Angriffsfläche. So können die diffamierten Kritiker der offiziellen Darstellung die Diffamierungskampagne nicht stoppen. Postwendend macht sich 'Panorama' die Schwäche der Veranstalter zunutze.
Vor 3 Wochen hatten wir das Phantasiegebäude von Verschwörungstheoretikern genau untersucht.
Das Ergebnis: Eindeutig falsch die Behauptung, die Flugzeuge seien ferngesteuert, Hobbypiloten könnten so etwas nicht.
Falsch auch die Behauptung , mehrere der Todespiloten seien noch heute am Leben.
Absurd auch die These, in das Pentagon sei eine Rakete eingeschlagen.
Eine klare Lüge auch die perfide Behauptung, im World Trade Center seien kaum Juden umgekommen, da sie vorher gewarnt worden seien.

Anmerkung: Falsch, falsch, absurd, eine klare Lüge - so einfach lassen sich störende Gedanken aus der Welt schaffen - denkt 'Panorama'. Mit der Formulierung "Eine klare Lüge auch..." wird unterstellt, die Überlegungen der Buchautoren Bröckers, Hauß, von Bülow und Wisnewski seien mit dem Wissen, daß es anders ist, in die Welt gesetzt. Mit den oberflächlichen Behauptungen von 'Panorama' ist nichts widerlegt. Und wieder wird auf infame Weise eine Äußerung von Horst Mahler - die Behauptung, 'die Juden' seien gewarnt worden - mit den Überlegungen der Buchautoren auf eine Ebene gebracht.
Das Ergebnis der PANORAMA-Recherchen: Die wichtigsten "Beweise" der Verschwörungstheoretiker sind widerlegt, beruhen auf falschen Zitaten und Verdrehungen.
Nach der Sendung wütende Reaktionen im Internet:

Im PANORAMA-Forum etwa wähnt ein Zuschauer uns "auf Goebbels Spuren".

Ein anderer nennt uns "gekauftes Gesindel" und droht: "man wird sich dann genau an die Lügenverbreiter - euch - erinnern! Verlasst euch drauf! Keine Gnade!"

Drohungen gegen PANORAMA auch an anderer Stelle:

"Am besten packen ein paar Leute schleunigst ihr Hab und Gut zusammen und verschwinden (...), wenn sie nicht bald gelyncht werden wollen."

"PANORAMA-Dreck. Ihre Stunden sind gezählt."

"Drecksjournaille!"


Anmerkung: Diese Reaktionen kommen wie bestellt. Horst Mahler erfüllt seine Funktion auftragsgemäß. Erst kann er sich bei 'Panorama' ausbreiten und jetzt entspringen daraus die entsprechenden Reaktionen, die wiederum ihre Funktion erfüllen sollen. Jedoch, eine Formulierung fällt aus dem Rahmen, ein an die "Liebe Panorama Redaktion" gerichteter Forumseintrag: "Panorama auf Goebbels' Spuren?!" Daß hier (ungewollt) etwas sehr zutreffendes zum Ausdruck kommt, ist kaum eine Frage.
Auch die in PANORAMA kritisierten Verschwörungstheoretiker reagieren auf die veröffentlichten Gegenbeweise gereizt. Einer davon: Mathias Bröckers.
O-Ton Mathias Bröckers (Verschwörungstheoretiker): "Bei PANORAMA war ich allerdings nicht amüsiert, und da haben wir jetzt auch gerichtliche Mittel gegen eingelegt ......" (Beifall)

Beifall für eine - mal wieder - gewagte Behauptung. Denn bis heute liegt PANORAMA eine solche Klage nicht vor. Doch Bröckers liefert noch mehr Absurdes.
O-Ton Mathias Bröckers (Verschwörungstheoretiker): "Ich vermute, dass PANORAMA mit dem Verfassungsschutz zusammenarbeitet."
Der Grund für die Ausfälle der Verschwörungsgurus: Nach der PANORAMA-Sendung präsentierten auch andere Journalisten ihre Recherchen.
Nicht nur der SPIEGEL widerlegt diese Woche detailliert weitere angebliche "Beweise" für Verschwörungstheorien.

Anmerkung: Was es mit dem 'Widerlegen von Beweisen' durch den 'Spiegel' auf sich hat: siehe oben
Auch Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung hat sich mit den Verschwörungstheoretikern befasst. Seit Jahren deckt Deutschlands bekanntester Rechercheur geheime Machenschaften in Politik und Wirtschaft auf. Jetzt beschimpfen ihn Verschwörungstheoretiker als einen "räudigen journalistischen Köter".

Anmerkung: Das, was Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung bisher von sich gegeben hat, als ein sich Befassen mit einem Thema zu bezeichnen, wirft ein bezeichnendes Licht auf 'Panorama'. Leyendeckers Äußerungen, die jedweder sachlicher Auseinandersetzung entbehren, sind offenbar das Vorbild für 'Panorama'. "Jetzt beschimpfen ihn Verschwörungstheoretiker als einen 'räudigen journalistischen Köter'", formuliert 'Panorama' und läßt damit aus der (willkommenen) Äußerung eines Einzelnen die Meinung aller Kritiker werden und denunziert sie in einem Atemzug als Verschwörungstheoretiker.
O-Ton Hans Leyendecker (Süddeutsche Zeitung): "Dass Leute androhen, dass sie einen erschießen, das habe ich in meiner Berufslaufbahn selten erlebt, dass man sagt: Sie sind ein räudiger Hund - auch das ist nicht oft vorgekommen. Und in dieser gehäuften Form wie diesmal, dass es eine Kanonade gibt von Menschen, dass ganz viele Leute sagen - einen mit den schlimmsten Schimpfwörtern bedenken, dass ist neu, das habe ich so in meiner Berufslaufbahn noch nicht erlebt."
In dieser Woche fast jeden Abend neue Rückschläge für die Verschwörungstheoretiker, so gestern im WDR-Fernsehen:

Anmerkung: Es kommt offenbar Stolz auf, eine Diffamierungskampagne mit angestossen zu haben, die an den vergangenen Tagen eine nie dagewesene Konzentration erreicht hat.
Die These von Gerhard Wisnewski etwa, das World Trade Center sei gesprengt worden - für Experten schlichter Unsinn.
O-Ton Gerhard Wisnewski (Autor 'Operation 9/11'): "Ich habe, witzigerweise muss ich fast sagen, vor diesem Thema 11. 9. Sprengmeister bei ihren Arbeiten begleitet und denen tagelang über die Schulter geschaut.
O-Ton Prof. Peter Schaumann (Institut für Stahlbau, Hannover): "Soweit ich es beurteilen kann, ist die Qualität ihrer Recherche schlecht. Es ist in technischen Kreisen völlig klar - und das haben Sie auch in den Bildern gesehen, auch von dem Bau - es handelt sich um eine Stahlkonstruktion, und der Beton, von dem Sie sprechen, ist ausschließlich der Leitbeton in den Decken."

Anmerkung: Prof. Peter Schaumann wirft Gerhard Wisnewski schlechte Recherche vor: das World Trade Center habe keinen Stahlbetonkern gehabt, wie es von Gerhard Wisnewski in seinem Buch "Operation 9/11" dargelegt ist. Seine Quelle nennt Prof. Schaumann dabei nicht. Wisnewskis Quelle ist die Münchner Rückversicherung. Sie hat zu dem Versicherungsschaden am World Trade Center eine Broschüre erstellt. Dort wird das Gebäude ausführlich beschrieben. Unter anderem heißt es über den Kern:

"Im Innern gab es einen Kern, bestehend aus 48 vertikalen Stahlstützen und aus Stahlbetonwänden für die ingesamt mehr als 100 Fahrstühle pro Turm, der aber lediglich den Eigengewichtsanteil des Bauwerks abzutragen hatte."

Vorgestern Abend im ZDF. Auch der Verschwörungstheoretiker Andreas von Bülow muss sich nun den Nachfragen anderer Journalisten stellen. Thema diesmal: der israelische Mossad als angeblicher Drahtzieher des Terrors.

O-Ton Andreas von Bülow (Verschwörungstheoretiker): "Nein, ich weiß es nicht."

Interviewer: "Warum stellen Sie dann die Frage, ob der Mossad verwickelt war, wenn Sie gar keinen Beleg dafür haben?"

Andreas von Bülow: "Ich hab' doch Belege dafür. Nein, ich hab' keine Belege, sondern ich hab' Indizien, die geprüft werden müssen, nichts anderes."


Anmerkung: Andreas von Bülow verspricht sich und korrigiert sich dann. Natürlich ist es genau solch eine Passage, die 'Panorama' aus dem Gespräch herausgreift, um den Kritiker der US-Politik zu diskreditieren.
Auch vorgestern bei Maischberger liefert Bülow keine Belege für seine nächste Behauptung: Sechs der Todespiloten seien noch am Leben.

Anmerkung: Aus einem 14-minütigen Gespräch schneidet 'Panorama' zwei kurze Passagen heraus und setzt sie zu einer zusammen.
O-Ton Sandra Maischberger: "Weil Ihr Buch 70.000 mal verkauft worden ist, finde ich schon - ich hätte mich gefreut als Leserin, wenn Sie mir einen von diesen sechs Lebendigen gezeigt hätten bzw., weil Sie ja sagen, der eine arbeitet bei Air Maroc, der hat eine Adresse, der steht im Telefonbuch, den kann man anrufen und den interviewen - warum haben Sie es nicht getan?"

Andreas von Bülow: "Weil ich keine Kapazität habe, das zu tun, ich bin ja nicht das FBI."

Sandra Maischberger: "Sie manipulieren mit falschen Fakten, ist das okay?"

Andreas von Bülow: "Nein, ich bin ja der Meinung, mich zu korrigieren, wenn ich falsche Fakten billige, aber es völlig gleich - ich hab's heute Nachmittag noch mal nachgelesen."

Sandra Maischberger: "Haben Sie mittlerweile einen von diesen Sechs angerufen?"

Andreas von Bülow: "Nein."

Sandra Maischberger: "Dann sprechen wir uns wieder, wenn Sie die angerufen haben."

Andreas von Bülow: "Okay."

Sandra Maischberger: "Danke schön."


Anmerkung: An dieser Textpassage zeigt sich ganz klar, wie die Macher von 'Panorama' das Geschäft betreiben, das sie anderen vorwerfen, nämlich Fakten zu verfälschen. In dem von 'Panorama' verbreiteten Manuskript wird Andreas von Bülow wie folgt zitiert:

"Nein, ich bin ja der Meinung, mich zu korrigieren, wenn ich falsche Fakten billige, aber es völlig gleich – ich hab's heute Nachmittag noch mal nachgelesen."

Tatsächlich gesagt hat er: "Nein, ich bin ja der Meinung, mich zu korrigieren, wenn ich falsche Fakten gelegt habe. Ja, aber es ist völlig klar - ich habe es heute nachmittag nochmal nachgelesen - diese falschen Identitäten..." und wird dann am Weitersprechen gehindert.

Aus "Fakten gelegt" wird "Fakten billigen", aus "völlig klar" wird "völlig gleich". Und dann wird das "völlig gleich" dem (gefälschten) Billigen falscher Fakten zugeordnet, statt dem Satz, bei dem Andreas von Bülow unterbrochen wird. Und die Worte "diese falschen Identitäten" werden weggelassen. So wird aus einer Aussage über falsche Identitäten das Eingeständnis, daß er das Verbreiten von Falschinformationen billige und ihm dies gleichgültig sei. Die Maischberger-Diffamierung wird so durch 'Panorama' noch gesteigert: Diffamierung in Potenz.
All diese Verschwörungsbücher wären eigentlich nicht der Rede wert. Doch sie sind Bestseller. Die Verlage und ihre Autoren wollen weiter verdienen - Profit statt Wahrheit.

Anmerkung: Profit statt Wahrheit? Meint 'Panorama' damit das Credo der kapitalistischen Welt sowie ihrer Regierungen und Medien? "Propaganda statt fairer Auseinandersetzung", müßte es heißen. "Haltet den Dieb", ruft der Dieb. "Stoppt die Fälscher", rufen die Fälscher. 'Goebbels' ruft 'Panorama'.

Der Beitrag bietet einen 'guten' Überblick über die Diffamierungskampagne gegen kritischen Journalismus und ist selbst wieder Bestandteil dieser Kampagne. Die zitierten Sendungen und Artikel werden entweder pauschal erwähnt oder extrem zusammengeschnitten. Und die herausgegriffenen Reaktionen auf die erste Panorama-Sendung zum Thema 'Verschwörungstheorien' kommen wie gerufen. 'Panorama' sticht ins braune Nest und erhält die entsprechenden Reaktionen. Und tut verwundert. Und - das ist die Höhe - lastet sie denen an, die nicht bereit sind alles zu glauben, was ihnen präsentiert wird.


"Töten, wenn mein Land mich schickt"

Über ein aufschlußreiches Propagandawerk - über den Film '11. September - Die letzten Stunden im World Trade Center' von Gédéon Naudet und Jules Naudet - ausgestahlt von der ARD am 11.9.2003

Hier der Vorankündigungstext:

"Der Film von Gédéon und Jules Naudet lässt die Zuschauer die dramatischen Stunden vor und nach dem Einsturz der beiden World Trade Center-Türme noch einmal miterleben. Es sind weltweit die einzigen Bilddokumente aus dem Zentrum des Geschehens. Sie zeigen den Einschlag der ersten Passagiermaschine in den 'Tower One', die Arbeit der Feuerwehrleute, den Einsturz der Türme und die anschließenden Rettungsarbeiten. Der Film ist damit ein einmaliges Dokument der Zeitgeschichte.

Gédéon und Jules Naudet haben das Grauen ohne Sensationsgier gefilmt. Brennende Menschen sind nicht zu sehen. Trotzdem zeigt der Film das ganze Ausmaß dieses Terroranschlags. Besonders eindringlich: die dumpfen Aufschläge der menschlichen Körper auf das Glasdach der Empfangshalle. Es sind jene Menschen, die in ihrer Not nur den Ausweg sahen, aus den brennenden Stockwerken in die Tiefe zu springen.

Als der Film am 11. März 2002 in den USA ausgestrahlt wurde, saßen mehr als 50 Millionen Zuschauer vor den Fernsehschirmen. Zum ersten Jahrestag des Anschlags war die Dokumentation erstmals auch in zahlreichen anderen Ländern weltweit zu sehen. Von der Presse wurde der Film bereits nach seiner Ausstrahlung in den USA mit Lob überschüttet. Im Mittelpunkt der 105 Minuten langen Dokumentation steht ein junger Feuerwehrmann, dessen erste Wochen bei 'Ladder 1' Gédéon und Jules Naudet ursprünglich hatten begleiten wollen - bis am Morgen des 11. September der Notruf aus dem World Trade Center kam."

Und der Vorankündigungstext aus der ARD-Sendung 'Panorama' vom 11.9.2003:

Es ist reiner Zufall, dass zwei französische Filmemacher am Morgen des 11. September 2001 ausgerechnet in der Nähe des World Trade Center in New York drehen. Sie wollen die Arbeit der Feuerwache "Ladder 1" filmen.

Doch an diesem Morgen wird der Einsatz der Feuerwehrmänner realistischer und grausamer als je zuvor. Ein Passagierflugzeug fliegt direkt über ihre Köpfe hinweg und rast in den Nordtower des World Trade Center. Von diesem Zeitpunkt an werden die Filmemacher ungewollt Zeugen des unfassbaren Terroranschlags von New York: einmalige Bilder und Szenen kurz nach den Einschlägen in die beiden Türme.

Allein in den USA haben 50 Millionen Zuschauer den Film: "11. September - Die letzten Stunden im World Trade Center" gesehen.


Nachfolgend einzelne Bilder und Sequenzen aus dem Film:

Startbild des Films '11. September - Die letzten Stunden im World Trade Center'
Beginn der Einstellung mit dem Einschlag des ersten Flugzeugs in den Nordturm des World Trade Centers
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Fluggeräusch ist zu hören - ein Feuermann sieht zum Himmel (nicht in Richtung WTC sondern ziemlich genau in die entgegengesetzte Richtung)
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - es beginnt ein horizontaler 90-Grad-Schwenk nach links (nicht nach oben in Richtung des Flugzeugs, das sich zu diesem Zeitpunkt etwa über den Feuerwehrleuten befunden haben muß, sondern direkt in Richtung WTC, als wäre klar, wo im nächsten Moment das entscheidende Ereignis stattfinden wird)
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - weiter dirkekter horizontaler Schwenk auf das WTC
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - weiter dirkekter horizontaler Schwenk auf das WTC
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - weiter dirkekter horizontaler Schwenk auf das WTC
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - weiter dirkekter horizontaler Schwenk auf das WTC
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - weiter dirkekter horizontaler Schwenk auf das WTC - Flugzeug erscheint im Bild (siehe rechts unten im Bild in hoher Auflösung)
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Flugzeug bewegt sich weiter auf den Turm zu - ist auch in hoher Auflösung (siehe rechts unten im Bild) kaum zu erkennen
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Explosionswolke entwickelt sich
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Explosionswolke entwickelt sich
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Explosionswolke entwickelt sich
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Explosionswolke entwickelt sich
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag - Explosionswolke entwickelt sich
weiter: Einstellung mit dem ersten Einschlag
Beginn der Einstellung mit dem Einschlag des zweiten Flugzeugs in den Südturm - die Kamera ist rechtzeitig so ausgerichtet, daß das nahende, aber noch nicht sichtbare Flugzeug im nächsten Moment in Bild fliegt
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - links neben dem Turm ist ein Teil des Flugzeugs zu erkennen, das in einer Linkskurve den Turm gerade noch trifft
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - Explosionswolke entwickelt sich - Schwenk nach unten
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - weiter Schwenk nach unten
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - Ende des Schwenks nach unten - danach harter Schnitt (entweder fehlen hier einige Bilder oder es beginnt tatsächlich eine neue Einstellung - nach extrem kurzer Pause)
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - nach hartem Schnitt Einstellung mit der Explosion
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - weiter Einstellung mit der Explosion
weiter: Einstellung mit dem zweiten Einschlag - letztes Bild der Einstellung mit der Explosion
Einsturz des Südturms
Einsturz des Südturms
Einsturz des Norddturms
Beginn der Einstellung vom Einsturz von Gebäude 7 des WTC

Rechtzeitig um 17.25 Uhr, mehr als 8 Stunden nach dem ersten Einschlag, sind die Filmautoren zur Stelle: das Gebäude erscheint unbewegt - die Kamera ist aber rechtzeitig fest auf das im nächsten Moment einstürzende Gebäude gerichtet.

"Ich kam dahin gerade in dem Moment, wo Nummer 7 zusammenstürzte."
weiter: Einsturz von Gebäude 7 des WTC - das Gebäude beginnt, ohne erkennbare Ursache absolut senkrecht in sich zusammenzufallen
weiter: Einsturz von Gebäude 7 des WTC
weiter: Einsturz von Gebäude 7 des WTC
weiter: Einsturz von Gebäude 7 des WTC
weiter: Einsturz von Gebäude 7 des WTC - zwischen dem Beginn der Einsturzszene und diesem Moment, in dem Gebäude 7 hinter den davor zu sehenden Gebäuden verschwunden ist, liegen ca. 6 Sekunden
Durchs Bild läuft der folgende Text
(ist auf englisch zu hören):

"Präsident Bush: Guten Abend, heute sind unsere Landsleute und unsere Freiheit Ziel einer Serie von tödlichen Terrorangriffen geworden."
Freiheitsstatue
Ein Feuerwehrmann:

"Für mich gilt: entweder dies hier oder das Militär. Ich will lieber Menschen retten als umbringen. Aber nach all dem, was ich hier gesehen habe, gehe ich auch töten, wenn mein Land mich schickt."

Es ist ein erstaunliches Maß an Genialität, das die beiden französischen Filmautoren auszeichnet. Und nicht nur das - sie scheinen auch hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. In allen Fällen sind sie im richtigen Moment zur Stelle: beim ersten Einschlag in den Nordturm (einziges Video-Dokument), beim zweiten Einschlag in den Südturm, beim Einsturz des Südturms, des Nordturms und von Gebäude 7, das erst am Abend des 11. September - wie von Geisterhand - einstürzt.


Die CIA und der 11. September

'Ein Krieg nach dem anderen' - Über die dritte Folge der arte-Sendereihe 'Die Geschichte der CIA' von William Karel - ausgestahlt am 22.10.2003

Hier der Vorankündigungstext zur dritten Folge:

"Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Untergang der UdSSR verlor die CIA ihr Feindbild. Dadurch wurde ihre Existenzberechtigung in Frage gestellt. Zusätzlich büßte die Behörde durch die Fehleinschätzungen beim Einmarsch in Kuwait ihre Glaubwürdigkeit ein. Während dieser Zeit saß im Weißen Haus ein ehemaliger CIA-Direktor und Unterstützer der CIA, nämlich George Bush senior. Sein Nachfolger, Bill Clinton, hatte eher mangelndes Interesse an der CIA, was diese weiter schwächte.

Der Film analysiert die zentrale Funktionsweise und die tatsächliche Macht der CIA in der Zeit vom ersten Golfkrieg im Jahr 1990 bis zu den Terroranschlägen von New York und Washington DC am 11. September 2001. Gezeigt werden der interne Krieg zwischen CIA und FBI, die Bedeutung der Erdöl-Lobby für die amerikanische Politik, die außenpolitischen Beziehungen der USA zu Saudi-Arabien und das Verhältnis zwischen der saudischen Königsfamilie und dem Terroristen Bin Laden. Warum gelang es weder FBI noch CIA, die Pläne des Al-Quaida-Netzes zu durchkreuzen? Das Scheitern des amerikanischen Geheimdienstes wird anhand der internen Struktur der CIA aufgerollt und mit Zeugenaussagen von Direkt-Beteiligten untermauert. Ehemalige FBI-Direktoren, CIA-Agenten, Außen- und Verteidigungsminister, Präsidentenberater und CIA-Beamte, die den Dienst bei der Behörde quittierten bzw. quittieren mussten, kommen zu Wort."


Nachfolgend einzelne Bilder und Sequenzen aus der Sendung (Text der Sendung kursiv):

Robert Steele, CIA-Operationsleiter: "Die Central Intelligence Agency war von vornherein eine Mißgeburt. Wirklich. Und dieses Problem wurde nie überwunden."


Anmerkung: Die senkrecht nach unten gerichtete Kamera senkt sich und dreht sich dabei kontinuierlich in die Horizontale. Wir fliegen mit arte ins Zentrum der geheimen Mächte.
Sprecher: "1995 führen die Ermittlungen über den Anschlag auf das World Trade Center [1993] zur Organisation Al-Kaida und den in Riad geborenen Osama bin Laden. Der so genannte Finanzier des heiligen Krieges verfügt über ein geschätztes Vermögen von zwei Milliarden Dollar."

Anmerkung: In einer Presseerklärung des US-Justizministeriums vom 25.11.2002 ( www.usdoj.gov) heißt es: "Mr. Garcia worked as a federal prosecutor in the Southern District of New York for nine years, handling terrorism-related cases such as the 1993 World Trade Center bombing, and the prosecution of four defendants charged with conspiring with Osama bin Laden to kill Americans abroad with the bombing of two American embassies in East Africa." Also: auf der einen Seite geht es um den Fall des Anschlags auf das World Trade Center im Jahr 1993 und auf der anderen Seite um die Aufklärung von Fällen, hinter denen Osama bin Laden stehen soll. Eine Verbindung bin Ladens zum Anschlag von 1993 wird vom Justizministerium nicht hergestellt.

Und das FBI nennt in einer am 6.2.2002 vor dem Geheimdienstausschuß des Senats gehaltenen Rede ( www.fbi.gov) Ramzi Yousef den "operational mastermind of the 1993 World Trade Center bombing". Von Osama bin Laden ist hier nicht die Rede.

Lediglich für die breitere Öffentlichkeit wird - als in Zusammenhang mit den Anschlägen von 11. September 2001 das Feindbild 'bin Laden' produziert werden soll - eine Verbindung hergestellt, so in einem 2001 erschienenen Buch des CNN-Autors Peter L. Bergen mit dem Titel 'Holy War, Inc.: Inside the Secret World of Osama bin Laden' oder z.B. in einer Meldung der BBC vom 18.9.2001 ( news.bbc.co.uk): "According to the US, Bin Laden was involved in at least three major attacks - the 1993 World Trade Center bombing, the 1996 killing of 19 US soldiers in Saudi Arabia, and the 1998 bombings in Kenya and Tanzania." ("Wie aus US-Kreisen verlautet, war bin Laden in zumindest drei große Anschläge verwickelt - in den Bombenanschlag auf das World Trade Center von 1993...") Und arte schließt sich dieser Propaganda an.
Richard Kerr, CIA-Vizedirektor 1989-92: "Ob nun das FBI versagt hat oder die CIA, wem man auch die Schuld geben mag, es wurde nicht gut genug gearbeitet."
Robert Steele, CIA-Operationsleiter: "Inkompetenz zu finanzieren, ist wie Öl in die Flammen gießen. Genau das ist geschehen."
Duane Clarridge, CIA: "Alle reden von einer komplizierten Sache. Oh, Gott, diese Leute waren Genies. Es war kompliziert. Quatsch! Die Täter waren ein Haufen Irrer."
Richard Holm, CIA-Abteilungsleiter: "Wir glaubten nicht, daß sie zu so etwas im Stande waren, daß so viele bereit wären, Selbstmord zu begehen, daß sie eine derartige Struktur aufbauen könnten."
Duane Clarridge, CIA: "Das entging uns völlig."

Anmerkung: Den Bruchteil einer Sekunde nach dieser Äußerung hat der CIA-Mann seinen Gesichtsausdruck nicht unter Kontrolle (siehe nebenstehendes Bild). Ihm entgleitet offenbar eine insgeheime Freude über den Lauf der Dinge.
Sprecher: "11. September 2001: Nach einem fünfwöchigen Urlaub auf seiner Ranch in Texas dreht Georg W. Bush seine morgendliche Jogging-Runde in Florida. Sein Bruder, der Gouverneur dieses Bundesstaates hat ihm empfohlen, seine Kampagne für Schulbildung hier zu beginnen."
Sprecher: "Der Präsident schäkert mit den Journalisten. Eine Stunde später besucht er eine Schule in Sarasota."
Sprecher: "Um 8.47 Uhr, während seines Gesprächs mit den Schülern bekommt sein Berater einen Anruf."

Anmerkung: 8.47 Uhr: das ist eine Minute nach dem ersten Einschlag, dem Einschlag eines Flugzeugs in den Nordturm des World Trade Centers in New York. Mit diesem Statement soll offensichtlich zum Ausdruck gebracht werden, daß Georg W. Bush im nächsten Moment über diesen ersten Einschlag informiert wird.

Hier gelingt William Karel, dem Autor dieser Sendung, ein sagenhafter Kunstgriff. Er hat offenbar dafür gesorgt, daß in der Schule eine Art Theaterstück aufgeführt wird, mit Schauspielern, die Bush und den Mitgliedern seines Stabes verdammt ähnlich sehen. Denn um 8.47 Uhr war der echte US-Präsident noch gar nicht in der Klasse. Er befand sich noch auf der Fahrt vom Hotel zur Schule.

Oder erzählt uns William Karel bewußt irgendwelche Hirngespinste? Will er uns suggerieren, daß der US-Präsident hier in der Schule tatsächlich von dem ersten Einschlag erfahren hat? Um uns damit eine Erklärung für seine absonderliche Reaktion zu geben. Als hätte er nicht längst von dem ersten Einschlag Kenntnis. Von dem er später selbst sagen wird, daß er ihn auf einem Fernseher mitverfolgt hat. Was der Öffentlichkeit zumindest an diesem Tag noch vorenthalten war. Aber ein Präsident verfügt natürlich über besondere Kanäle.

Es kann als erwiesen betrachtet werden, daß der US-Präsident in der Schule - und das war gegen 9.05 Uhr - über den Einschlag nicht des ersten, sondern des zweiten Flugzeugs, der um 9.03 Uhr stattgefunden hatte, in Kenntnis gesetzt worden ist - mit einer Art Codewort. "America is under attack!" ist ihm nach seinen eigenen (späteren) Worten zugeflüstert worden.

Was uns hier vermittelt werden soll, ist bewußte Desinformation. Ist dies das Niveau der gesamten Sendung?

Noch eigenartiger wird es in der Begleitinformation zur Sendung, wie wir sie im Internet zu finden. Sollte es zutreffen, was dort ausgeführt ist, wäre die die Geschichte des 11.9. gänzlich umzuschreiben. Dann wäre alles ganz anders gewesen. Im Begleittext heißt es: "Am 11. September 2001 beginnt George W. Bush einen fünfwöchigen Urlaub auf seiner Ranch in Texas. Um 8 Uhr 47 erhält sein persönlicher Referent einen Anruf: Ein Linienflugzeug ist in einen der beiden Türme des World Trade Centers gerast." Bush hat also am 11. September 2001 seinen Urlaub nicht hinter sich, sondern er beginnt ihn, und wird im Urlaub von den Ereignissen 'überrascht'. Oder erfährt er vielleicht gar nichts darüber? Denn es wäre ja denkbar, daß sein persönlicher Referent ihm nicht darüber berichtet hat.
Anmerkung: Die folgenden Szenen laufen ohne Kommentar. Die Zuschauer sollen offensichtlich keine exakte, nachprüfbare Information erhalten. Ist mit dem Berater, der einen Anruf bekommt, White House Press Secretary, der Pressesprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer (rechts im Bild), gemeint. Es sieht so aus, als hätte er ein Handy in der Hand, auf dem ihn eine Textnachricht erreicht.

Anmerkung: weiter ohne Kommentar. Wir konzentrieren uns auf die Bilder. Erst sieht es also so aus, als würde Ari Fleischer eine Nachricht erhalten. Dann flüstern sich zwei Mitglieder seines Stabes etwas zu. Und dann kommt Stabschef Andrew Card und flüstert dem Präsidenten eine Nachricht ins Ohr.

Anmerkung: auch diese Szene ohne Kommentar. Uns wird suggeriert, George W. Bush wird über den ersten Anschlag informiert. Aber was kann ihm innerhalb von zwei Sekunden zugeflüstert worden sein. Denn nur etwa zwei Sekunden stehen für den Informationsaustausch zur Verfügung. Die Worte "America is under attack!" soll die kurze Mitteilung zum Inhalt gehabt haben (was wir in dieser Sendung allerdings nicht erfahren). Danach entfernt sich die Person, die Bushs Stabschef Andrew Card ist, wieder.





Anmerkung: Und auch diese Szene läuft ohne Kommentar. George W. Bush kann es nicht fassen, soll uns diese Szene wohl vermitteln. Es ist eine Genieleistung seines Stabschefs. Innerhalb von zwei Sekunden kann er dem Präsidenten einen Sachverhalt so eindringlich vermitteln, daß der ohne irgendwelche Vorkenntnisse jetzt so informiert ist, daß er damit noch lange zu kämpfen hat. Tief getroffen hat er die Kontrolle über sich und die Welt verloren. Am Ende der Szene wird das Bild eingefroren und schließlich ausgeblendet, so daß uns nur noch schwarz vor Augen ist.

Die Gesamttendenz der Sendung: Die CIA unfähig, ein Versager, der weit davon entfernt ist, einen Anschlag wie den vom 11. September 2001 zu verhindern, geschweige denn selber zu planen.

Und hier noch zwei weitere 'Erkenntnisse', die uns die Sendereihe vermitteln soll (zitiert nach dem Begleittext im Internet): "Am 7. Dezember 1941 wird bei einem überraschenden Luftangriff der Japaner auf die vor Pearl Harbor liegende US-Flotte ein Großteil der amerikanischen Kriegsschiffe zerstört. Die amerikanischen Geheimdienste hatten keinerlei Hinweise auf den bevorstehenden verheerenden Angriff." Und: "Jimmy Carter wird aller seiner Illusionen im Bezug auf Breschnew beraubt, als die Sowjets 1979 in Afghanistan einmarschieren. Kurz darauf beauftragt er Stansfield Turner und die CIA, die afghanischen Widerstandskämpfer für ihren Kampf gegen die sowjetische Besatzung mit Waffen zu versorgen." Nichts davon ist wahr.

Pearl Harbor: Durch die Offenlegung von Akten, die mehr als 50 Jahre lang streng geheim waren, ist längst bekannt, daß es sich 1941 in Pearl Harbor um einen von den USA provozierten Angriff gehandelt hat, mit dem in der Bevölkerung eine Stimmung für den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg geschaffen werden sollte und wurde.

Und zum Fall Afghanistan sagt Zbigniew Brzezinski, der 1979 Sicherheitsberater von US-Präsident Carter war, gemäß 'Le Nouvel Observateur' (France), Jan 15-21, 1998: "Wir drängten die Russen nicht, zu intervenieren, aber wir erhöhten bewusst die Wahrscheinlichkeit, dass sie dies tun würden. Was gäbe es da zu bereuen? Die Geheimoperation war eine exzellente Idee. Sie sorgte dafür, daß die Russen in die afghanische Falle tappten." Und stolz verkündet er, daß die USA ein halbes Jahr vor der sowjetischen Invasion in Afghanistan mit der Unterstützung der Mujahadeen begonnen haben, um damit der Sowjetunion ihr Vietnam zu bereiten. "Gemäß der offiziellen Version der Geschichte begann die Unterstützung der Mujahadeen durch die CIA im Verlauf des Jahres 1980, d.h. nach der Invasion der sowjetischen Armee in Afghanistan am 24.12.1979. Aber die bisher geheimgehaltene Realität ist eine gänzlich andere: In der Tat, es war der 3. Juli 1979, als Präsident Carter die erste Direktive für eine geheime Unterstützung der Opposition gegen das pro-sowjetische Regime in Kabul unterzeichnete. Und dies war genau der Tag, an dem ich an den Präsidenten eine Note schrieb, in der ich ihm erklärte, daß diese Unterstützung meiner Meinung nach zu einer sowjetischen Militär-Intervention führen würde." (komplette Wiedergabe des Interviews: siehe unten)

Also: nichts von den Behauptungen ist wahr. Kann das anders sein? Man läßt Kriminelle über sich und ihre Sicht der Dinge erzählen und erwartet, daß sie über ihre Taten offen sprechen. Man läßt Vertreter eines Geheimdienstes über sich und die Welt reden und erwartet, daß sie die unter strenger Geheimhaltung stehenden Informationen preisgeben. Das ist naiv. Doch so zu tun, als sei die Desinformation Information, hat in unserer Gesellschaft hohen Rang, ist würdig ausgezeichnet zu werden - mit dem Preis für Propaganda. Genannt wird er vorsichtshalber anders.

Hier Ausschnitte aus den Bildern von der Mimik des US-Präsidenten:





Siehe dazu auch unter 'Die Frage nach den Tätern' die Betrachtungen 'Was wußte Präsident Bush?'


Hier Auszüge aus der Begleitinformation zur Sendung im Internet ( www.arte-tv.com):

Al-Kaida: Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das World Trade Center [New York 1993] bringen die Behörden 1995 auf die Spur des Al-Kaida-Terrornetzwerks und eines gewissen Osama Bin Laden. Der in Riad geborene Saudi mit dem Beinamen „Bankier des heiligen Krieges“ soll über ein Vermögen von geschätzten 2 Milliarden Dollar verfügen...

New York 2001 – World Trade Center: Bei den Präsidentenwahlen des Jahres 2000 macht George Bush Junior mit hauchdünnem Vorsprung das Rennen um den Posten im Weißen Haus. Die CIA warnt ihn, Bin Laden drohe nun auch direkt den USA mit Anschlägen. Im März 2001, zwei Monate später, legt eine Regierungskommission einen 150-seitigen Bericht vor, der mit den folgenden Worten schließt: „Ein direkter Anschlag gegen amerikanische Bürger auf amerikanischem Boden, bei dem es zu Toten und Zerstörungen kommen kann, erscheint wahrscheinlich. Angesichts dieser Bedrohung fehlt es unserer Nation an einer kohärent arbeitenden Regierungseinrichtung.“

Trotz der immer konkreter werdenden Drohungen, geht die Fehde zwischen CIA und FBI weiter. Kompetenzgerangel und gezielte Zurückhaltung von Informationen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Der FBI-Chef gibt seinen Beamten die Anweisung: „Mit der CIA werden keine Informationen geteilt.“

Im Februar 2001 erhält die CIA eine Warnung der Israelis: „Terroristen beabsichtigen, ein oder mehrere Linienflugzeuge zu kapern und sie als Waffe einzusetzen.“. König Abdallah von Jordanien, Präsident Mubarak und später auch der deutsche Bundeskanzler Schröder übermitteln dem Pentagon dieselbe Information: „In Kürze soll ein Anschlag auf amerikanischen Boden stattfinden, bei dem Flugzeuge eine Rolle spielen sollen.“.

Am 11. September 2001 beginnt George W. Bush einen fünfwöchigen Urlaub auf seiner Ranch in Texas. Um 8 Uhr 47 erhält sein persönlicher Referent einen Anruf: Ein Linienflugzeug ist in einen der beiden Türme des World Trade Centers gerast.


Interview des 'Le Nouvel Observateur' (Jan 15-21, 1998, p. 76) mit US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski (in englischer Sprache):

Question: The former director of the CIA, Robert Gates, stated in his memoirs ["From the Shadows"], that American intelligence services began to aid the Mujahadeen in Afghanistan 6 months before the Soviet intervention. In this period you were the national security adviser to President Carter. You therefore played a role in this affair. Is that correct?

Brzezinski: Yes. According to the official version of history, CIA aid to the Mujahadeen began during 1980, that is to say, after the Soviet army invaded Afghanistan, 24 Dec 1979. But the reality, secretly guarded until now, is completely otherwise: Indeed, it was July 3, 1979 that President Carter signed the first directive for secret aid to the opponents of the pro-Soviet regime in Kabul. And that very day, I wrote a note to the president in which I explained to him that in my opinion this aid was going to induce a Soviet military intervention.

Q: Despite this risk, you were an advocate of this covert action. But perhaps you yourself desired this Soviet entry into war and looked to provoke it?

B: It isn't quite that. We didn't push the Russians to intervene, but we knowingly increased the probability that they would.

Q: When the Soviets justified their intervention by asserting that they intended to fight against a secret involvement of the United States in Afghanistan, people didn't believe them. However, there was a basis of truth. You don't regret anything today?

B: Regret what? That secret operation was an excellent idea. It had the effect of drawing the Russians into the Afghan trap and you want me to regret it? The day that the Soviets officially crossed the border, I wrote to President Carter: We now have the opportunity of giving to the USSR its Vietnam war. Indeed, for almost 10 years, Moscow had to carry on a war unsupportable by the government, a conflict that brought about the demoralization and finally the breakup of the Soviet empire.

Q: And neither do you regret having supported the Islamic fundamentalism, having given arms and advice to future terrorists?

B: What is most important to the history of the world? The Taliban or the collapse of the Soviet empire? Some stirred-up Moslems or the liberation of Central Europe and the end of the cold war?

Q: Some stirred-up Moslems? But it has been said and repeated: Islamic fundamentalism represents a world menace today.

B: Nonsense! It is said that the West had a global policy in regard to Islam. That is stupid. There isn't a global Islam. Look at Islam in a rational manner and without demagoguery or emotion. It is the leading religion of the world with 1.5 billion followers. But what is there in common among Saudi Arabian fundamentalism, moderate Morocco, Pakistan militarism, Egyptian pro-Western or Central Asian secularism? Nothing more than what unites the Christian countries.

Quelle: emperors-clothes.com/interviews/brz.htm


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