Medien und Krieg - Das 'Massaker von Srebrenica'
Reaktionen auf die Betrachtung 'Bilder lügen nicht!' oder: Fand das 'Massaker von Srebrenica' gar nicht in Srebrenica statt?
Über ein Anfang Juni 2005 'aufgetauchtes' Video, das eine Verbindung zwischen Ex-Präsident Milosevic und den Vorgängen von Srebrenica herstellen soll (Stand: 26.2.2006)


eMail- und Gästebuch-Reaktionen:

eMail von Tilo Schönberg, Betreiber der website www.0815-info.com, 16.6.2005:

... wie immer geniale Analyse dieses Machwerks

eMail eines Gewerkschafters, 17.6.2005:

Sorry, aber Eure Auffassungen kann ich nicht teilen: Wie kann man einen journalistisch aufbereiteten Beitrag, der naturgemäß einer strengen juristischen Betrachtung niemals standhalten kann (da verkürzt, geschnitten etc...), mit diesen von Euch vorgenommenen Maßstäben bewerten. Irgendwie erinnert mich Eure ganze Darstellung fatal an diejenigen, die hartnäckig auch heute noch den Holocaust leugen: Auch da ist die Rede davon, "es waren ja ger nicht 6 Millionen" - Zitat von Euch sinngemäß, "ob die zahl der Opfer (in Sebrenica) stimmt, ist umstritten". Würde man die Bilder sowie die dazugehörigen in vielen Büchern, Zeitschriften u.ä. versehenen Kommentierungen, die es von der Vernichtung der europäischen Juden gibt, mit den gleichen von Euch angewandten Maßstäben versehen, dann käme man zu ähnlichen Schlußfolgerungen. Für mich jedenfalls ist dieses Video ein Indiz, nicht mehr und auch nicht weniger, dass es im ehemaligen Jugoslawien massive Kriegsverbrechen gegeben hat. Details in diesem Video (das gesamte Video ist ja über 2 Stunden lang, im TV waren lediglich wenige Minuten zu sehen) sollen Fachleute beurteilen und nicht irgendwelche Journalisten, deren Annahmen und Vermutungen dann von interessierten Kreisen für bare Münze genommen werden. Oder: Einer bestimmten Klientel als solche verkauft werden sollen...

P.S. Ich bitte darum, zukünftig aus Eurem mail-Verteiler herausgenommen zu werden.

Unsere Reaktion vom 19.6.2005 auf die eMail des Gewerkschafters vom 17.6.2005:

... vielen Dank für Deine Reaktion. Wir denken: es ist wichtig sich mit der Rolle der Medien auseinanderzusetzen, insbesondere dann, wenn es um Krieg geht. Denn gerade in seinem Umfeld lassen sich die Medien allzu oft für den Transport von Desinformation gebrauchen. Und wir denken, es kann nicht verboten sein zu untersuchen, ob nicht auch in diesem Fall des Videos, das mit Srebrenica in Zusammenhang gebracht wird, bewußte Desinformation verbreitet wird, von wem auch immer diese in den Medienapparat eingespeist ist. Uns hat dieses Video - bzw. das, was davon verbreitet worden ist - jedenfalls veranlaßt, dem nachzugehen.

Sollen wir uns von irgendwelchen Denkbarrieren aufhalten lassen? Wenn es im rechten Sprektrum Leute gibt, die meinen die Verbrechen des Nationalsozialismus in Abrede zu stellen zu müssen, darf das doch nicht dazu führen, daß wir in einem Fall, der ähnlich gelagert scheint, die verbreitete Berichterstattung kritiklos hinnehmen.

Ist es nicht eigenartig, daß die Berichterstattung sich in der Tendenz fast ausschließlich gegen die serbische Seite richtet? Von der größten ethnischen Säuberung seit dem Zweiten Weltkrieg z.B. - mit mehr als 200.000 Vertriebenen spricht kaum jemand. Es war unseres Wissen die Anfang August 1995 beginnende Vertreibung von Serben aus der Krajina durch Kroatien. Jürgen Elsässer fragt: "Ist es pro-serbisch, wenn man feststellt: Das Leid hatte auf beiden Seiten ungefähr dieselbe Dimension? ... Doch die muslimischen Leichenzahlen werden inflationiert, die serbischen ignoriert. So schärft sich das Feindbild..." So ist mit 'Srebrenica' ein Begriff entstanden, mit dem sich jede Diskussion im Keim ersticken läßt. Das denken wir, darf nicht geschehen - gerade auch weil Deutschland an dem Krieg in Jugoslawien beteiligt war.

Auschwitz-Überlebende formulierten 1999 gerichtet an die Bundesregierung: "Wir Überlebenden von Auschwitz und anderen Massenvernichtungslagern verurteilen den Missbrauch, den Sie und andere Politiker mit den Toten von Auschwitz [...] betreiben. Was Sie tun, ist eine aus Argumentationsnot für Ihre verhängnisvolle Politik geborene Verharmlosung des in der bisherigen Menschheitsgeschichte einmaligen Verbrechens. Weltfrieden und internationale Sicherheit werden jetzt gefährdet, indem gegen ein Gründungsmitglied der UNO Krieg geführt wird, Krieg von deutschem Boden aus. [...] Sich als Begründung für einen solchen Krieg auf Auschwitz zu berufen, ist infam."

Jedenfalls sind wir sehr für eine offene Auseinandersetzung und würden es sehr bedauern, wenn Du bei dem Wunsch, aus unserem Verteiler herausgenommen zu werden, bleibst. Denn wir verstehen dies als Signal, daß Du eine Diskussion mit uns nicht weiter führen möchtest. Das fänden wir doch sehr schade.

Dabei wollen wir natürlich nicht ausschließen, daß auch wir uns irren können. Das zu erkennen, ist aber nur in der offenen Auseinandersetzung möglich...

Anonymer Gästebuch-Eintrag, 18.6.2005, 'Ihre Märchenstunde über das Srebrenica Video - Der Beitrag über das Srebrenica Video ist dümmlich':

Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass auf einer Webseite, die sich 'arbeiterfotografie.com' nennt auch jene wiederfinden könnten, die etwas von Bildern & Video´s verstehen. Dem ist aber leider nicht so und das was hinsichtlich des Srebrenica-Video´s geschrieben wurde, ist der grösste Schwachfug den ich jemals gelesen habe.

Aber der Reihe nach [Kommentare zu unseren Anmerkungen zu einzelnen Videosequenzen]:

Moderatorin: Das Video zeigt, wie sechs Männer brutal erschossen werden. Die Hinrichtungen sind in Zusammenhang mit dem Massaker von Srebrenica zu verstehen. Damals am 11. Juli 1995 wurden in der ost-bosnischen Enklave Srebrenica rund 8000 muslimische Bosniaken ermordet.

Anmerkung: Auf der gezeigten Karte von Bosnien-Herzegowina gibt es zwei Ortsnamen: Srebrenica und Trnovo. Auf den zweiten Ortsnamen geht die Moderatorin nicht ein. Als Tag, an dem das so genannte 'Massaker von Srebrenica' stattgefunden haben soll, wird der 11. Juli 1995 angegeben. Das hat bisher noch kaum jemand behauptet. Der 11. Juli 1995 war der Tag, an dem bosnisch-serbische Truppen Srebrenica erobert haben. Das 'Massaker' soll an den Tagen danach stattgefunden haben.

Gästebuch-Kommentar: Am 11.7 sind die Serben in Srebrenica eingedrungen. Die Erschiessungen, Verhaftungen und Deportationen begangen sofort. Mal die Müge gemacht mit den Menschen, die davon betroffen waren zu sprechen...wohl kaum. Könnte es doch den Ansichten einer Verschwörung gegen die Serben, nicht zuträglich sein.

Moderatorin: Das Video dient nun der Anklage in den Haag. Für Carla del Ponte, Chefanklägerin am UN-Tribunal, ist es brisantes Beweismaterial für den Prozeß gegen den ehemaligen Präsidenten Milosevic. Nadine Hostettler faßt zusammen:

Anmerkung: Links oben eingeblendet sehen wir ein Bild vom 'Massaker' - wie es heißt - das in der Folge im Rahmen dieses Beitrags aber nicht wieder auftaucht.

Gästebuch-Kommentar: Tja...was bedeutet diese fundamentale Tatsache? Verschwindet eine Logo mit dem Wort Massaker, dann hat es dies womöglich nicht gegeben.......

Sprecher: Weit weg von Genf: in der Stadt Tuzla erzählten heute morgen [Fr, 3.6.2005] zwei Frauen von dem Video, das sie am Vorabend [Do, 2.6.2005] im Fernsehen gesehen hatten.

Nura Alispahic (übersetzt): In der Ansage hieß es, daß einige Mütter ihren Sohn erkennen würden, Schwestern ihre Brüder. Dann zeigten sie vier Männer, dann töteten sie diese. Dann brachten sie zwei andere Männer und sagten: weg mit ihnen. Das war mein Sohn und noch ein anderer Mann. Sie töteten zuerst den anderen. Mein Sohn drehte sich um, als würde er Hilfe suchen.

Anmerkung: Von Müttern und Schwestern ist die Rede (von Vätern nicht). Mit dieser emotional aufgeladenen Szene werden wir eingestimmt, auf das, was noch kommen wird. Aber Szenen, wie Nura Alispahic sie beschreibt, werden wir in diesem Beitrag des Schweizer Fernsehens nicht zu Gesicht bekommen. Und auch in der übrigen Berichterstattung finden wir keine Darstellung, die in den Details der von Nura Alispahic entspricht.

Gästebuch-Kommentar: Soll ich Ihnen eine nachprüfbare Übersetzung von Nura Alispahic liefern, die auf einem bosnischen TV-Sender geführt und ausgestrahlt wurde, in der alle Details stimmen. Unterstellen Sie hier, dass antiserbische und imperialistische Bösewichte diese Frau engagiert und mit Zwiebelwasser einmassiert haben...um zu lügen. Ach ja...Männer wurden übrigens erschossen...... Wenn das SF1 etwas - nennen wir es mal sensationalistisch - berichtet, dann kann die Schlussfolgerung jedes gesunden Menschenverstanden *nicht* sein, dass man diese Tat so bezweifelt, wie Sie es hier tun.

Sprecher: Die Frau zeigt Fotos ihres Sohnes, dessen Tod sie im Fernsehen mit ansehen mußte. Erstmals hatte das serbische Fernsehen am Mittwoch Abend [1.6.2005] Bilder von den Massakern in Srebrenica ausgestrahlt.

Anmerkung: Der Kommentar soll für Klarheit sorgen: die folgenden Bilder seien in Srebenica aufgenommen. Die Irritation, die die Karte von Bosnien-Herzegowina mit der Nennung eines Ortes mit dem Namen Trnovo hervorgerufen haben könnte, ist damit beseitigt.

Gästebuch-Kommentar: Armeslig zu sehen, wie Sie hier versuchen irgendwelche journalistischen Kniffe, völlige Nebensächlichkeiten, so hochzukochen......

Sprecher: Sechs Männer müssen aus einem Lastwagen steigen und sich in einem Graben am Straßenrand legen. Ihre Hände sind zusammengebunden.

Anmerkung: Was mit ihnen geschieht, bleibt im Ungewissen. Betrachten wir das Bild mit der stehenden Person mit roter Mütze und Camouflage-Jacke und den im Straßengraben liegenden Personen: die stehende Person wirft einen Schatten. Auch an der oberen Kante des Bildes sind Schatten zu erkennen. Sie müssen von Büschen oder Bäumen am Straßenrand stammen. Doch was für ausladende Kronen müssen diese haben, damit derartige Schatten entstehen können.

Gästebuch-Kommentar: Was mit den am Boden liegenden geschieht, wird sehr bald gewiss sein. Sie werden erschossen. Wie schwachsinnig muss man sein, um das nur aufgrund von Schatten derart in Frage zu stellen ? Geben sie mir doch mal die Gelegenheit, 1-2 Einstellungen weiter als Foto hier zu quoten, dann wird der Verstand des Autors sehr schnell im Schatten stehen.

Sprecher: Die Uniformierten tragen serbische Zeichen an den Mützen

Anmerkung: Das ist zumindest auf den Bildern der gezeigten Einstellung nicht zu erkennen.

Gästebuch-Kommentar: Gerne sende ich Ihnen eine aufwendige Auschnittvergrösserung zu. Ansonsten wäre die Frage, um welche Soldaten es sich handeln sollte. US-Amerikaner die serbisch sprechen, den britischen Geheimdienst......Ihr Fieber haben Sie aber schon gemessen, als Sie die Kommentare verfasst haben....?

Sprecher: In der Folge töteten die serbischen Truppen rund 8000 muslimische Männer und Jungen. Das Massaker gilt als das größte Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Anmerkung: Das sind Behauptungen, für die es bislang keine Beweise gibt. Insbesondere für die Zahl der Opfer kursieren ganz unterschiedliche Angaben.

Gästebuch-Kommentar: Hier muss ich Ihnen Recht geben. Das ganze hat ja auch einen simplen Hintergrund. Ganze Familien wurden ausgelöscht, da bleibt kaum jemand übrig um irgendjemandem mitzuteilen, wer noch fehlt.

Sprecher: Er verneige sich vor den Opfern von Srebrenica, sagt der serbische Präsident Boris Tadic heute in einer Fernsehansprache mit schwerer Stimme. Die Videobilder zeigten ein monströses Verbrechen. Die Täter dürften nicht ungestraft bleiben.

Anmerkung: Das 'Massaker von Srebrenica' war ein entscheidender Auslöser für das verstärkte Eingreifen der Nato in Jugoslawien. Mit der Anerkennung der Vorgänge von Srebrenica als 'Massaker' wird auch die Einmischung der Nato nachträglich legitimiert und gutgeheißen.

Gästebuch-Kommentar: Der serbische Präsident Tadic hat eine klare Aussage getroffen. Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass selbst ein Geständniss von Karadzic bei Ihnen noch irgendwie bezweifelt werden könnte...nur weil Sie sich derart von Ihrem politischen Weltbild leiten lassen.......;-)


Sprecher: Die uniformierten Täter gehörten zu einer paramilitärischen serbischen Einheit mit dem Namen Skorpion und waren dem Innenministerium Serbiens unterstellt.

Anmerkung: Auch auf diesen Bildern sind unterschiedliche Uniformen zu erkennen. Daß es sich um Angehöriger einer bestimmten Truppe handelt, ist also mit großer Wahrscheinlichkeit falsch.

Gästebuch-Kommentar: Tja, die Skorpione sind eine Einheit, die ursprünglich in Knin gegründet wurde. In Srebrenica und Umgebung dürften also die meisten Ortsunkundig sein und hatten Soldaten der VRS zu Hilfe...schon mal daran gedacht?

Bild 1

Anmerkung: Die verschiedenen Einstellungen haben stark unterschiedlichen Charakter. Die Einstellungen, wie sie durch Bild 1, 2, 9 und 10 repräsentiert sind, zeigen ein sonnendurchflutetes gelbgrün, und der Charakter der Bilder hat etwas grafisch künstliches.

Gästebuch-Kommentar: Ein kleines wenig technisches Hintergrundwissen über Videokamera dee Jahre 1991 - 1995 hätte hier Ihrem Autor die abschliessende Blamage erspart. Die damaligen Kameras (In Jugoslawien war gerne ein "Paganini-Modell" von Philips, mit normalen VHS-Kasetten verwendet worden. Da man ab 1989 durchweg (für den Privatkonsumenten) Videokameras mit CCD-Technik hergestellt hat, ist jedem die technische Problematik bei der Betrachtung der Bilder sofort klar. Automatischer Weissabgleich und schwaches Kontrastverhalten führen z.T. zu hellen, fleckehaft künstlich wirkenden gebilden, wenn der Sensor dunkle vor hell beleuchteten Hintergrund erfasst. Wird um- oder weggeschwenkt, offenbart sich diese Schwäche noch deutlicher. Gerne schaue ich mal, ob ich meine alte Philips 6820 noch habe und stelle Sie Ihnen mal zu Testzwecken zur verfügung, anhand weniger Aufnahmen in einem unterschiedlich ausgeleuchteten Waldrand, sind diese effekte sofort zu erkennen. Kurzum: Reine technische Schwächen älterer Kameras beflügeln Ihre Autoren zu wirren Feststellungen.

Bild 7

Anmerkung: Das Bild hat eine gänzlich andere Lichtstimmung als die Bilder von den am Boden Liegenden in Bild 4 und 5. Während Bild 4 und 5 eine kühle Lichtstimmung zeigen und im Schatten aufgenommen zu sein scheinen, zeigen die Bilder hier eine sonnige Situation mit plastisch wirkenden Körpern. Es fragt sich, was diese Bilder miteinander zu tun haben.

Gästebuch-Kommentar: Schwächen der automatischen Weissabgleichfunktion. Anhand der Aufnahme ist eine VHS-Qualität mit 3,5 Hz Frequenz deutlich erkennbar. Diese Effekte verstärken sich bei mehrfacher Kopierung des Bandes.......noch Fragen?

Bild 9

Anmerkung: Man hört so etwas wie einen Schuß. In der linken Bildhälfte scheint sich Qualm zu entwickeln. Ob tatsächlich ein Schuß fällt, ist nicht klar. Wohin ein möglicher Schuß geht, ebenso nicht.

Gästebuch-Kommentar: Sie wollen aber tatsächlich Ernst genommen werden, oder ?

Bild 10

Anmerkung: Nach einem Schnitt ist eine im Gras liegende Person zu erkennen. Ob das Liegen etwas mit dem Schuß zu tun hat, ist nicht erkennbar.

Gästebuch-Kommentar: Korrektur: Haben Sie den Bedarf sich vollends lächerlich zu machen?

Soviel zu Ihren 'Betrachtungen & Feststellungen' hinsichtlich des video´s. Ihr restliches Geschreibsel ist nicht einmal die Mühe wert gelesen zu werden.

Gästebuch-Eintrag von 'Ela', 28.6.2005:

Beim lesen ihrer Reportagen "Bilder lügen nicht, oder.." bin ich wircklich fassungslos geworden. Ein Gast hat es vortrefflich kommentiert. Ich würde nur zu gerne wissen wollen was sie sich dabei gedacht haben... Diese Reportage hat mich stark an die Aussage eines österr. Politikers erinnert, der Zweifel an der Existenz der Gaskammern hatte und sich für eine wissenschaftliche Prüfung dieser Frage war.

Gästebuch-Eintrag von 'phoenix', 28.6.2005:

ich hab mir eine version des "Srebrenica-videos" mal runtergeladen. ist freilich nicht verifiziert, ob die "echt" ist, aber mir ist bei der grossen soldatengruppe mit roten baretten ein ortsschild oder hinweisschild aufgefallen: "Pale". und pale liegt 17km von sarajevo entfernt. vielleicht schafft das ja etwas mehr klarheit über die räumlichen fragen?

Gästebuch-Eintrag von 'Niho', 28.6.2005:

Also, hier etwas zu dem Kommentar von phoenix: Ich habe mir das Video eben nocheinmal angeschaut und auch das Schild habe ich gesehen. Also, die Typen in den roten Baretten sind die "Scorpione" die 1995 in Pale empfangen und begrüsst wurden. Da war auch das Schild kurz zu sehen. Danach wurden sie in Nähe von Srebrenica stationiert... Damit hätten wir ein Zweifel weniger... ;)

Gästebuch-Eintrag von 'www.selfpop.info & www.selfpopp.info', 30.6.2005:

um zweifel an irgendetwas in diesem maßstab ausschließen zu können braucht es etwas mehr als webseiten und leute die darauf herumserven. beginnen wir an einer stelle in der welt zweifel wahrhaft auszuräumen. und von dieser stelle aus liese sich das band dann abrollen, denn leben wollen auch die medien.

Gästebuch-Eintrag von 'ana', 2.7.2005:

kommen sie nach Bosnien. Gehen sie an die massengraeber. und sagen sie dann das was sie hier schreiben, den muettern ins gesicht. oder hoeren sie auf damit. es ist abartig was sie tun. ihnen fehlt jeder respeckt vor den gefuehlen, der menschen die ihre kinder verlohren haben. wie kann man so was schreiben. ohne jedes mitgefuehl. ohne jedes wort des bedauerns. oder hat es die toten in den graebern nicht gegeben. ist das manipuliert. haben meine augen gesehne was nicht geschah. gibt es das alles hier nicht. mir dreht sich der margen um, bei so viel selbstgerechter scheisse. bitte betrachten sie, dass was in der welt geschieht kritisch. hinterfragen sie die politik der maechtigen, doch vergessen sie nicht das es opfer gibt. echt menschen die echt gestorben sind. und fragen sie sich warum ihr gaestebuch ein treffpunkt fanatikern ist....

Gästebuch-Eintrag von 'Ein Beobachter', 6.7.2005:

"ich hab mir eine version des 'Srebrenica-videos' mal runtergeladen. ist freilich nicht verifiziert, ob die 'echt' ist, aber mir ist bei der grossen soldatengruppe mit roten baretten ein ortsschild oder hinweisschild aufgefallen: 'Pale'. und pale liegt 17km von sarajevo entfernt. vielleicht schafft das ja etwas mehr klarheit über die räumlichen fragen?"

Die Echtheit wird selbst von der serbischen Regierung und der Opposition nicht angezweifelt. Nur von einer ganz neuen Sorte Linksspinnern wie dem Stück Dreck von 'Autor', der den wiederlichen Text zusamengeschreibselt hat, scheint das nicht einzuleuchten. Es bleibt abzuwarten, ob der das Video kommentierende Wiederling auch dann noch etwas kommentiert, wenn die Beteiligten selbst, in einem Prozess, die Echtheit des Video´s und der Erschiessungen noch einmal bestätigen. Zum Video slbst: Es finden sich, für jeden Laien erkennbar, mehrere Sequenzen auf einer Kassette. Wer darin jetzt eine fälschende Widergabe in der Abfolge von Ereignissen zu erkennen, ist schlicht dumm. Der 'Autor' dieses Textes hätte sich mal die mühe machen sollen, nach der Popenweihung für Mörder mal die 'Pause'-Taste zu drücken. Dort hätte er die Busse im Hintergrund gesehen, auf denen 'Sremtrans' steht. Srem liegt in Serbien und die Herstellung eines Zusammenhangs, dass dieser Pope just mit den Soldaten in diesem Bus in Pale angekommen ist, ist plausibler als der von 'ihren' Autor erkotzte Scheiss, der nur aus dümmlichen Annahmen und völliger Unkenntniss selbst über banale technische Dinge, besteht. Wie auch immer...selbst dem Stümper von Schreiberling, der seine offensichtliche Dummheit & Verblendung hier im Internet zum Besten gibt, wünsche ich nicht einmal eine Ansatzweise Erfahrung wie jene, die Angehörige in Srebrenica verloren haben und bis heute nicht wissen, wo sie begraben liegen. Solche wie von der Sorte dieses Schreiberlings gibt es auch in der braunen Szene....dort lässt man nichts unversucht, den Holocaust an Millionen von Juden irgendwie zu relativieren oder ganz zu negieren. Im geiste sind sie beide gleich.....beide dreckige Elemente in einer demokratischen Gesellschaft die ihren Müll von sich geben dürfen. Ob solche Freiheiten auch in den Gesellschaftsformen bestehen würden, die sowohl der braune Sumpf & die roten Socken propagieren, darf mehr als bezweifelt werden.

Gästebuch-Eintrag von 'Stanley Tweedle', 6.7.2005:

nun... @Ein Beobachter: ihr mitwirken in allen ehren, jedoch ihre worte führen wenig zum besseren; - grundsatz des volkes bedeutet: macht im griff. man setzte bitte vor ein urteil dessen das studium des gleichen. weiter wird zum entwickeln aufgerufen. besste grüße

Gästebuch-Eintrag von 'just upset', 12.7.2005:

Srebrenica-Essay ist sehr gut - meint ein langjähriger emperors-clothes-Abonnent.

Artikel 'Der Mythos Srebrenica und Massaker', forumaugsburg.de, 21.9.2005 (Auszug):

Einer allgemeinen Sprachregelung zufolge sollen im Juli 1995 während des bosnischen Bürgerkrieges zwischen 7000 und 8000 bosnisch-muslimische Männer – in diesem Bereich variieren die Zahlenangaben – in und um Srebrenica von bosnisch-serbischen Truppen exekutiert worden sein, nachdem diese am 11. Juli 1995 die ostbosnische Stadt eroberten, was die anwesenden UNO-Blauhelmsoldaten nicht verhindern konnten.

„Srebrenica war die Wende“ oder „Seit Srebrenica habe ich meine Position verändert“, sagte beispielsweise Joschka Fischer dem Spiegel. Srebrenica gilt seither als ein Synonym für Auschwitz, als Beweis, dass „die Serben“ Völkermörder sind und nichts sie stoppen kann als die Militärmacht der NATO. Anlässlich des zehnten Jahrestages des serbischen Einmarsches, nach dem sich in der Folge das ereignete, was allgemein als „das Massaker von Srebrenica“ bezeichnet wird, schlugen die antiserbischen Propagandawellen wieder sehr, sehr hoch bei ARD („Tagesthemen“) und ZDF („Heute-Journal“), so als wollten sich die beiden gebührenfinanzierten Fernsehsender gegenseitig an Demagogie und Faktenresistenz übertreffen. Am 12. Juli legte dann auch noch ARTE mit einem entsprechenden Themenabend nach, wie überhaupt die Mainstream-Medien allesamt in die gleiche Kerbe schlugen. In der angesprochenen „Tagesthemen“-Sendung wurde beispielsweise in der Anmoderation zum Srebrenica-Beitrag darauf hingewiesen, dass Joschka Fischer mit „Nie wieder Srebrenica“ für den NATO-Krieg von 1999 gegen Serbien geworben habe, womit schon deutlich wird, dass die NATO-Propaganda von 1999 auf „Srebrenica“ aufbauen konnte. Umso wichtiger ist es deshalb, die wirklichen Fakten herauszuarbeiten.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Serbische Einheiten – vermutlich überwiegend Paramilitärs – haben im Juli 1995 schreckliche Verbrechen an Muslimen begangen, gar keine Frage. Vor dem Einmarsch der Serben geschahen aber mindestens ebenso schreckliche Verbrechen genau andersherum, also muslimische Massaker an der serbischen Zivilbevölkerung. Warum aber werden die serbischen Opfer ignoriert, während die muslimischen Opferzahlen unrealistisch aufgebläht werden? Doch dazu später mehr.

Am 1. Juni 2005 wurde im Rahmen des Prozesses gegen den ehemaligen Präsidenten der Bundesrepublik Jugoslawien, Slobodan Milosevic, am UN-Tribunal in Den Haag ein Video vorgeführt, das einen Zusammenhang zwischen dem Angeklagten und dem sogenannten Srebrenica-Massaker beweisen soll. „Mordbefehl aus Belgrad“ titelte der Spiegel am 13.06.2005. Dieses Video wurde – in Teilen – weltweit ausgestrahlt und unter anderem auch in Serbien gezeigt. Auch bei ARD („Tagesthemen“, 02.06.2005) und ZDF („Heute-Journal“, 06.06.2005) wurden Ausschnitte gezeigt. Auf dem Video sollten die Hinrichtungen von sechs Muslimen zu sehen sein, wie behauptet wurde, was allerdings in den ARD- und ZDF-Ausschnitten so nicht zu sehen war. Begründet wurde dies z.B. im ZDF-Beitrag jedenfalls sinngemäß damit, dass man diese brutalen Szenen dem Zuschauer nicht zumuten wolle. Einmal nur sah man – etwas unscheinbar – einen Mann ins Gras fallen, nachdem man in der Szene zuvor so etwas wie einen Schuss hören konnte. Wir gehen jedoch im Folgenden davon aus, dass auf dem vollständigen Video tatsächlich die Ermordung (Hinrichtung) von sechs muslimischen Kriegsgefangenen durch die paramilitärische serbische Einheit mit dem Namen „Skorpione“ zu sehen ist.. Ob dieses Video – sowohl zeitlich als auch geographisch betrachtet – allerdings überhaupt etwas mit den Erschießungen vom Juli 1995 in Srebrenica zu tun hat, ist äußerst fraglich. Es sei dem interessierten Leser an dieser Stelle der Internet-Beitrag „’Bilder lügen nicht!’ oder: Fand das ’Massaker von Srebrenica’ gar nicht in Srebrenica statt?“ unter arbeiterfotografie.com empfohlen. Vielleicht besteht – wenn überhaupt – der einzige Zusammenhang mit Srebrenica darin, dass die Ermordeten möglicherweise bei der Eroberung Srebrenicas durch die Serben im Juli 1995 in Gefangenschaft gerieten (aber dann womöglich zu einem späteren Zeitpunkt und an einem anderen Ort erschossen wurden).

Der Beitrag des „Heute-Journals“ vom 06.06.2005 wurde auf der ZDF-Videotexttafel 315 mit „Einsichten eines Tätervolks – Serbien und der Balkankrieg“ angekündigt. Schon an dieser Stelle wird deutlich: Hier soll ein ganzes Volk, das serbische, niedergemacht und auf primitivste Art und Weise diffamiert werden. Nach Ansicht des Verfassers dieses Artikels stellt diese verbale Entgleisung eine dermaßen üble antiserbische Volksverhetzung dar, dass hier vermutlich sogar – und man muss es so hart ausdrücken – ein Julius Streicher schamrot im Boden versunken wäre. Der Moderator der „Heute-Journal“-Sendung sprach dann in der Anmoderation von

„... einer unentrinnbaren Macht, der Macht der Bilder. Es geht um das Massaker von Srebrenica vor zehn Jahren. Wir haben fast alles darüber gewusst. Serbische Paramilitärs von der gefürchteten Skorpioneinheit brachten damals 8000 Jungen und Männer um, weil sie keine Serben waren. Es war das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Da gibt es nichts Neues. Aber jetzt gibt es Bilder davon, Bilder, die nur einen winzigen Ausschnitt aus diesem grauenhaften Geschehen zeigen und trotzdem reichen sie. Jetzt ist es unmöglich geworden weiter zu leugnen, und jetzt endlich wird der Ruf nach Aufklärung, nach Strafe und nach Sühne auch in Serbien gehört. ...“

Die seltsame Logik des Moderators ist also die folgende: Wenn bewiesen ist, dass die Serben sechs Menschen ermordet haben, dann steht auch fest, dass die Serben 8.000 Menschen ermordet haben. Auch das Motiv für die serbischen Verbrechen – nämlich Rache, wie wir noch sehen werden – wird völlig ausgeblendet, was natürlich beabsichtigt ist. Im „Heute-Journal“-Bericht selbst wird dann unter anderem auch noch behauptet, die Skorpioneinheit sei unter dem Befehl des „Belgrader Despoten Milosevic“ gestanden, was in der Realität zumindest unbewiesen ist, was wiederum in einem Bericht der Tageszeitung „junge Welt“ („Das Video der „Skorpione““, 08.06.2005) überzeugend herausgearbeitet wird, unter anderem auch unter Berufung auf einen Zeugen der Anklage vor dem Haager Tribunal und dessen Aussage dort vom 14. Oktober 2003.

Auch der ARD-„Tagesthemen“-Beitrag vom 02.06.2005 war – natürlich – alles andere als der komplexen Srebrenica-Wahrheit förderlich. „Bislang wurde von serbischen Militärs immer behauptet, die aufgefundenen Toten seien bei Kämpfen ums Leben gekommen“, so der ARD-Berichterstatter. Auch hier soll also der öffentlich-rechtliche TV-Glotzer folgern, dass, wenn der Exekutionsbeweis für wenige erbracht ist, zwingend daraus folgt, dass alle behaupteten Toten durch Exekutionen getötet worden sind und nicht durch Kämpfe. Dass beides möglich sein kann – was in der Realität dann auch tatsächlich so war, wie wir noch sehen werden – wird erst gar nicht in Betracht gezogen. Im selben Bericht heißt es außerdem an anderer Stelle, bezogen auf die Skorpioneinheit: „Ein orthodoxer Pfarrer hatte die Einheit zuvor gesegnet und dazu aufgerufen, die Feinde zu besiegen und zu vernichten.“ Im ARD-Ausschnitt war bei der Segnungsszene keine Zeiteinblendung zu erkennen, wohl aber im bereits erwähnten Internetbeitrag „’Bilder lügen nicht!’ oder: Fand das ’Massaker von Srebrenica’ gar nicht in Srebrenica statt?“ (arbeiterfotografie.com). Dort werden auch Bilder gezeigt, wie sie auf der Website der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ präsentiert werden, unter anderem eben auch die Segnungsszene. Neben dem Bild, auf dem eindeutig das Datum ’25.6.1995’ und die Uhrzeit ’19:33’ zu erkennen ist, heißt es unter anderem: „Anmerkung: Inwiefern diese Szene etwas mit der behaupteten Erschießung zu tun hat, ist nicht ersichtlich. Wenn die Zeiteinblendung stimmt, hat sich die ’Segnung’ ca. zwei Wochen vor dem Einmarsch der bosnisch-serbischen Truppen in das Gebiet von Srebrenica abgespielt. Ob auf dem Bild ein Mitglied der sogenannten Skorpione zu sehen ist, lässt sich nicht erkennen.“ Im ARD-Kommentar allerdings wird suggeriert, dass sich die Segnung unmittelbar vor den Erschießungen ereignet hätte, was auf dessen demagogischen Charakter hindeutet.

Der Leser / die Leserin möge sich nach dem Studium dieses Artikels selbst ein Urteil darüber bilden, was von den gekauften Meinungsmachern auch der öffentlich-rechtlichen gebührenfinanzierten Fernsehanstalten zu halten ist. In Wirklichkeit sind gerade sie es, die etwas leugnen, nämlich die Vorgeschichte Srebrenicas, die geprägt ist durch muslimische Massaker an der serbischen Zivilbevölkerung. Leugnen durch Verschweigen! Gleichwohl ficht das diese Journalisten nicht an. Mit adretter Kleidung, Emotionalisierung und geübtem „Jesusblick“ verkaufen sie selbst noch die übelste Propaganda als Wahrheit, was natürlich ganz im Sinne ihrer Auftraggeber ist. Auf diese Weise sichern sie sich auch weiterhin ihre Brötchen und haben darüber hinaus stets eine „geruhsame Nacht“.

(Quelle: forumaugsburg.de)

Gästebuch-Eintrag von 'Thomas Scöni', 6.10.2005:

Hallo zusammen. Erfrischend zu sehen, dass sich jemand kritisch mit den tatsächlichen Ereignissen von Srebrenica, die bis heute zumindest von der Monopolpresse verschwiegen werden, auseinandersetzt. Nachfolgend der Link zu einem ausführlichen Srebrenica-Beitrag, der viele interessante Details offenbart: www.ask1.org

Gästebuch-Eintrag von 'Lachender', 26.10.2005:

Wieder mal eine klassische Seite von linken Verschwörungstheoretikern, die nicht einmal die fachliche Kompetenz haben um irgendwas aufzuklären. Bei den Srebrenica-Berichten fehlen völlig Beweise, ebenso bei Markale. Dann kommen noch die wüsten Theorien eines völlig verwirrten Jürgen Elsässer, der damals in einem seiner Artikel auch schon drüber träumte, dass der Sprengstoff für Madrid und London aus Bosnien kamen und als sich das als falsch erwies, einfach ganz leise wurde, denn schließlich hat er es nicht nötig etwas richtig zu stellen, was nicht in seine kleine Welt der Kriegsverbrecher passt. Diese Seite schwankt zwischen lächerlich und erbärmlich.

eMail von Germinal Civikov zu einer Meldung der Nachrichtenagentur BETA vom 13.12.2005 zum so genannten Srebrenica-Video und zur Frage, in wie weit es in Den Haag als Beweisstück gilt, 15.12.2005:

Die Richter im Milosevic-Prozeß haben gemäß einer BETA-Meldung vom 13.12.2005 den Antrag der Anklage abgelehnt, Zeugen zum präsentierten Video vorzuführen, die seine Authentizität beweisen. Dieser Antrag wurde mehrere Wochen nach der Präsentation am 1.6.2005 gestellt. Die Richter, so die BETA-Meldung, finden das Srebrenica-Video von geringer Relevanz für die individuelle Schuld des Angeklagten. Ein weiterer Grund für die Ablehnung sei es, daß die Anklage "einige der beantragten Beweisstücke" (es geht aber um nichts anderes als das Srebrenica-Video) schon vor Februar 2004, als die Beweisführung der Anklage abgeschlossen wurde, besessen habe.

Gästebuch-Eintrag von 'ein beobachter', 23.12.2005:

Wie "lustig" war es doch, auf dieser Seite die Anmerkungen zum "Srebrenica-Video" zu lesen, kurz nach dem das Video mit den Erschiessungen gezeigt wurde. Was wurde da nicht alles bemüht: Abzeichen die nicht zu sehen waren, Schüsse dies es nicht gab und nicht zuletzt der "Klassiker" ihres pervesen Mistschmokes: Wechselnde Lichtstimmungen.

All dies deutete - gemäss den wiederlichen Schreiberlingen auf Ihrer Webseite - darauf hin, dass das Video nur gefälscht sein konnte. Und als ob sich Autoren a la Elsässer & Co....sowie andere (Man kann Sie nur als Spinner bezeichnen) nicht genug lächerlich gemacht hatten, zogen die schwachsinnigen Betreiber dieser Webseite in einen "Krieg" gegen die böse Welt der Medien, jener Medien die sich gleichsam verschworen hatten, die Wahrheiten unterdrückten...wie auch immer. In dem Weltbild dieser Linksspinner ist Milosevic unschuldig und dieses Video ein Fake.

Um diese perverse Folge von "Akte X" zu beenden: IN BLEGRAD WIRD DER PROZESS GEGEN ANGEHÖRIGE DER SKORPIONE GEFÜHRT. EINER DER ANGEKLAGTEN HAT EIN GESTÄNDNIS ABGELEGT UND ZUGEGEBEN JENER ZU SEIN, DER ALS ERTSER SCHOSS.

Es waren genau die Schüsse & Szenen, die von ihrer Schmierseite hier in Zweifel gezogen wurden. Was werden Sie nun konstruieren....stand der Geständige unter Drogeneinfluss, villeicht ein von der CIA montierter Prozess?

EIN WEITERER ANGEKLAGTER GESTAND DABEI GEWESEN ZU SEIN; BESTÄTIGTE DIE ECHTHEIT DER AUFNAHMEN.

Was nun liebe "arbeiterfotografen"? Bringen Sie die Courage auf, sich zu entschuldigen. Denn genau mit ihrem widerwärtigen Verhalten, der geradezu perversen Kommentierung des Videos und der in Zweifel Ziehung der Angehörigen degradieren sie sich selbst zu jenen "sensationalistischen" Medien auf die sie hier losgegangen sind. Werden sie die Courage haben, ihren Bericht zu revidieren? Oder bleiben sie bei ihren Lächerlichkeiten....dann allerdings kann man Sie nur bemitleiden.

Gästebuch-Eintrag von 'rüdiger', 28.12.2005:

Widerlich, abscheulich, Ekel treibend!!! Wer ein Mal mit Frauen, die die Eroberung von Srebrenica erleben mussten, gesprochen hat, kann angesichts eures Versuchs einer Meister-Propper-Seite für Kriegsverbrecher nur mit Mühe den Brechreiz überwinden. Pseudo-Journalistische Spitzfindigkeiten zur Reinwaschung "sozialistischer" und deshalb wohl guter Massenmörder mögen durch die Meinungs- und Pressefreiheit geedeckt sein. Mit kritischem Journalismus haben sie aber ebenso wenig zu tun wie wie Karadzic mit dem Friedensobelpreis.

Gästebuch-Eintrag von 'ein beobachter ', 21.2.2006:

Noch mal zum "tollen" Bericht des angeblich gefälschten Video´s über die Erschiessungen in Bosnien. Ist euch Nasen entgangen, dass in Belgrad gerade ein Prozess geführt wird, in den niemand der Beteiligten die Echtheit des Bandes in Frage stellt (Was Ihr Deppen hier auf der Webseite ja auch Biegen und Brechen versucht habt) ? Ist euch bekannt, dass einer aus der Einheit der "Skorpione" (Die man laut eueren "Berichten" nicht erkennen konnte) seine Beteiligung an den erschiessungen gestanden hat. IHR SEID SO MEGAPEINLICH. Eine solche Linke ist zum Scheitern verurteilt, und das ist gut so.

Gästebuch-Eintrag von 'Crni73 ', 26.2.2006:

Also das ist ja unglaublich was hier erzählt wird. War SELBER in dem LAGER da wo die Aufnahmen stattfanden natürlich als gefangener. Ihr habt wirklich keine Ahnung was und wie das ganze bei uns abgelaufen ist. Das ganze auf dem Video und auf den Bildern ist garnicht so schlimm wie es wirklich war. War davor in KERATERM UND OMARSKA. Leute glaubt mir es wäre da gleiche wenn ihr behauptet würden Auschwitz hätte nie existiert. Wohne in Hamburg und habe es überlebt mit meinen Brüdern und meinem Vater ca. 5 Monate . Es war grausamer als grausam...und bitte hört mit dem Scheiss auf. Habe viele Familienmitglieder und Freunde verloren. Informiert euch besser!!!!


Korrespondenz mit den 'Frauen in Schwarz':

Unsere Anfrage an Vertreterinnen der deutschen 'Frauen in Schwarz' vom 19.6.2005:

Ihr schickt uns einen Artikel von Ivica Petrovic von der Deutschen Welle, der das 'Srebrenica-Video' zum Ausgangspunkt hat: "Nach Veröffentlichung von Video-Aufnahmen des Massakers in Srebrenica wird in Serbien über die Vergangenheit diskutiert. In Belgrad setzte sich die Konferenz 'Srebrenica - keine Zweifel' mit dem Thema auseinander." (DW, 16.06.2005) Die Deutsche Welle hatte zwei Wochen zuvor geschrieben: "Dieses Band soll bestätigen, dass Belgrad sehr wohl für das Srebrenica-Massaker verantwortlich ist. Das UN-Kriegsverbrechertribunal ICTY in Den Haag zeigte bei einer Zeugenvernehmung am Mittwoch (1.6.) zum ersten Mal Video-Aufnahmen vom Massaker in der bosnischen Stadt Srebrenica im Juli 1995." (DW, 02.06.2005)

Wir haben uns mit der Berichterstattung in Zusammenhang mit diesem Video umfangreich auseinandergesetzt und kommen zu dem Schluß, daß das, was die Deutsche Welle schreibt, so nicht stimmen dürfte. Z.B. schreibt sie von "Video-Aufnahmen vom Massaker in der bosnischen Stadt Srebrenica im Juli 1995". Es gibt diverse andere Darstellungen, in denen von Trnovo als Ort des Geschehens die Rede ist. Das liegt Luftlinie ca. 70 km südöstlich von Srebrenica, eher in der Nähe von Sarajewo. Auf der Straße ist es mehr als 100 km entfernt. Der serbische Innenminister spricht von den Jahorina-Bergen in der Nähe von Trnovo, also von dem Gebiet, wo 1984 die olympischen Winterspiele stattgefunden haben. Auch ansonsten sind die Angaben zu dem Video sehr verwirrend und widersprüchlich. Insofern ist der Zusammenhang zu Srebrenica sehr fraglich.

Insbesondere ist den Teilen des Video-Materials, das uns zugänglich ist, nicht zu entnehmen, ob hier tatsächlich Menschen umgebracht werden. Man sieht Menschen am Boden liegen. Viel mehr aber auch nicht. In einer von AP verbreiteten Video-Variante ist an einer Stelle so etwas wie ein Schuß zu hören; und nach einem Schnitt ist eine einzelne am Boden liegende Person zu erkennen. Beweiskräftig scheint uns das nicht zu sein. Es sind lediglich die in allen möglichen Artikeln und Fernsehbeiträgen verbreiteten Erläuterungen, die behaupten, was eigentlich nicht zu sehen ist. Uns würde interessieren, ob Ihr andere Teile des Videos gesehen habt oder Euch zugänglich sind, die mehr Aufschluß geben.

Auch in dem von Euch rundgeschickten Informationsschreiben der Belgrader Frauen in Schwarz vom 15.6.2005 ist diese, unserer Meinung fragliche Darstellung aufgegriffen: "Although after the recent public release of the video of the torture and execution of a group of civilians in Srebrenica the share of the population that is ready for facing with the past has increased." Auch hier ist davon die Rede, der gezeigte Vorgang habe sich in Srebrenica ereignet, und es ist von einer Exekution die Rede. Ist es nicht möglich, daß Ihr Euch etwas zueigen macht, was zumindest sehr fraglich ist? Und warum wird mit einem derart fragwürdigen Video versucht, zum einen das 'Massaker von Srebrenica' und zum anderen die Verantwortung von Milosevic dafür zu beweisen?

Über eine Antwort von Euch würden wir uns sehr freuen.

Anfrage einer Vertreterin der deutschen 'Frauen in Schwarz' an die Belgrader 'Frauen in Schwarz':

... von der 'Arbeiterfotografie' in Köln bekam ich diese Anfrage, nachdem ich Eure Erklärung zu Srebrenica und einen Bericht dazu vom Rundfunk 'Deutsche Welle' durch meinen Verteiler für Frauen in Schwarz geschickt hatte. Könnt ihr, kannst Du etwas sagen zum Wahrheitsgehalt des Videos: wurde es tatsächlich in Srebrenica gedreht, oder ist es gezielt jetzt aufgetaucht, ohne an dem Ort und zu der Zeit aufgenommen zu sein, um in irgendeiner Weise den Prozess in Den Haag zu beeinflussen?

Aus einer Antwort einer Vertreterin der Belgrader 'Frauen in Schwarz' an die deutsche Vertreterin:

Es geht um folgendes: Video ist ohne weiteres wahr, sechs Zivilen aus Srebrenica (darunter vier Minderjährigen) wurden nach dem Srebrenica-Fall von der serbischen paramilitärischen Einheiten nach Trnovo transportiert und dort auf der Gebirge Jahorina ermordet. Der Grund fuer eine solche Transportierung der Gefangenen war die Idee, dass mit Dispersion der Leichen die Wahrheit ueber den Genozid nicht zum Licht kommt.

Aus der Antwort einer Vertreterin der deutschen 'Frauen in Schwarz' vom 30.6.2005:

ich bedanke mich für Ihre Nachfrage. Ich habe die Frage nach Belgrad an [...] weiter gegeben, sie ist Ihnen sicher als informierte und kompetente Frau bekannt. Sie geht davon aus, dass das Video 'echt' ist - sage ich in meiner Formulierung. Ich habe das Video nicht gesehen und möchte es mir auch nicht ansehen.

Meine Arbeit sehe ich als Netzfrau: ich gebe Nachrichten von vertrauenswürdigen Quellen ungeprüft weiter, wenn sie mir schlüssig erscheinen.

Das Massaker von Srebrenica ist Fakt, mit oder ohne Video.

Ganz habe ich Ihre Anfrage nicht verstanden. Geht es Ihnen bei Ihren Recherchen darum, Frau Ivica Petrovic [von der Deutschen Welle] Manipulation nachzuweisen, und wer hätte einen Vorteil davon?


Korrespondenz mit der Leiterin des Belgrader Menschenrechtsfonds, Natasa Kandic, die das Video an die Öffentlichkeit gebracht haben soll:

Aus unserer Anfrage an Natasa Kandic vom 27.6.2005:

We got to know, your organization is source of the Srebrenica video, shown in parts at beginning of June at the UN tribunal in the Hague and then worldwide. That is why we ask you some questions about it. There are several stories about the video in the media, so not all can be true.
  • What is the place the excecution, shown in the video, has taken place?
  • What is the date the excecution has taken place?
  • What is the scene, the victims are being killed (lying at the wayside or what other scene)?
  • What makes you sure the victims have come from Srebrenica?
  • What is the source you got the video from?
  • What is the date the video was handed out to the UN tribunal in the Hague?
  • What is the date the video was handed out to the government of Serbia?
  • What is the source of the information (place, date etc.) that make you sure the information is correct?
Is it possible to get the complete video? Carla del Ponte has mentioned that the duration of the video is about two hours. In the media we have seen only short parts of it.

Eine Antwort auf unsere Anfrage steht noch aus


Korrespondenz mit dem Schweizer Fernsehen SF1:

Unsere Anfrage vom 21.6.2005 bzgl. des Beitrags 'Video beweist Massaker' in der Sendung '10 vor 10' vom 3.6.2005:

Am 3.6.2005 haben Sie in der Sendung '10 vor 10' einen Beitrag mit dem Titel 'Video beweist Massaker' gesendet... Sie führen aus: "Erstmals hatte das serbische Fernsehen am Mittwoch Abend Bilder von den Massakern in Srebrenica ausgestrahlt." Womit können Sie belegen, daß die Szenen des Videos sich in Srebrenica ereignet haben? Es gibt andere Darstellungen in den Medien, denen zufolge Ort des Geschehens die nähere Umgebung von Trnovo gewesen ist. Nach Aussagen des serbischen Innenministers liegt Trnovo am Jahorina-Bergmassiv. Das liegt 20-30 km südlich von Sarajevo und ist Luftlinie mehr als 70 km von Srebrenica entfernt, auf der Straße mehr als 100 km. Sie selber zeigen eine Landkarte von Bosnien-Herzegowina, die zwei Ortsnamen enthält: Srebrenica und Trnovo. Sie signalisieren damit, daß der Ort Trnovo in Zusammenhang mit dem Video eine Rolle spielt, gehen darauf im Beitrag aber mit keinem Wort ein. Warum?

Indirekt über die Formulierung, es handele sich um "Bilder von den Massakern in Srebrenica", machen Sie auch eine Angabe, wann das Video entstanden ist, nämlich Mitte Juli 1995. Aber was gibt Ihnen die Gewißheit, daß die Szenen des Videos sich tatsächlich im Juli 1995 ereignet haben? Es gibt Einstellungen im Video mit der Einblendung 25.6.1995. Und stern.de nennt als Zeitangabe Herbst 1995. Das sind Widersprüche, die Aufklärung verlangen.

Sie formulieren: "Die Uniformierten tragen serbische Zeichen an den Mützen". Die Szene, die währenddessen zu sehen ist, läßt solche Zeichen aber nicht erkennen. Und dann heißt es in dem Beitrag: "Die uniformierten Täter gehörten zu einer paramilitärischen serbischen Einheit mit dem Namen Skorpion und waren dem Innenministerium Serbiens unterstellt." Was ist der Beleg für Ihre Behauptung? An anderer Stelle in den Medien werden die roten Kopfbedeckungen als Indiz dafür gewertet. Auf den Videoaufnahmen sind aber ganz unterschiedliche Uniformen zu sehen, auch solche ohne rote Kopfbedeckung. In welchen Szenen sehen Sie "serbische Zeichen"? Können Sie die in der 'Hinrichtungsszene' tatsächlich erkennen? In anderen Szenen mögen diese Hoheitszeichen zu erkennen sein, z.B. in der einer Gruppe gleich Gekleiderter mit roten Mützen. Aber was gibt Ihnen die Sicherheit anzunehmen, daß in diesen Szenen die gleichen Personen zu sehen sind, die in der 'Hinrichtungsszene' die Akteure sind? Oder ist es so, daß durch die Kombination von Bildern der Tat mit Bildern irgendwelcher Personen diese Personen der Tat überführt sind?

In der Anmoderation wird formuliert: "Das Video zeigt, wie sechs Männer brutal erschossen werden." Und hier wie auch im Beitrag selber sprechen Sie von "Hinrichtungen". Das, was Sie in Ihrem Beitrag zeigen, belegt diese Behauptungen allerdings nicht. Verfügen Sie über weiteres Material aus dem Video, das für die Behauptungen ein Beweis sein könnte? Auch dem Video-Material gemäß anderer Veröffentlichungen ist nicht zu entnehmen, ob tatsächlich jemand erschossen wird. In einer von AP verbreiteten Video-Variante ist an einer Stelle so etwas wie ein Schuß zu hören; und nach einem Schnitt ist eine einzelne am Boden liegende Person zu erkennen. Beweiskräftig ist auch das nicht. Es sind lediglich die in diversen Artikeln und Fernsehbeiträgen verbreiteten Erläuterungen, die behaupten, was eigentlich nicht zu sehen ist.

Desweiteren heißt es in der Anmoderation: "Damals am 11. Juli 1995 wurden in der ost-bosnischen Enklave Srebrenica rund 8000 muslimische Bosniaken ermordet." Das trifft nicht zu. Die Ereignisse, die als das 'Massaker von Srebrenica' bezeichnet werden, sollen vom 12. bis 18. Juli 1995 stattgefunden haben. Ob die angegebene Zahl von 8000 zutrifft, ist eine andere Frage, die bis heute nicht abschließend beantwortet ist.

Wir kommen zu dem Schluß, daß es Ihnen gut anstünde, dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen. Es darf nicht sein, daß mit fragwürdigen Informationen Stimmung gemacht wird - für welchen Zweck auch immer - und die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben wird. Ihre Darstellung kann nicht der Realität entsprechen. Wir bitten Sie um Stellungnahme.

Antwort des Senders SF1 vom 21.6.2005:

Vom SF1-Chefredaktor erhalten wir eine Antwort mit Formulierungen, die von starker Verärgerung über unsere Anfrage zeugen. Es fallen hinsichtlich unserer Betrachtungen Begriffe wie 'widerlich' und 'revisionistische Lügen'. Seine eMail sei nicht zur Veröffentlichung bestimmt.

Aus unserer Reaktion vom 22.6.2005 auf die Antwort des Senders SF1 vom 21.6.2005:

Vielen Dank für Ihre prompte Antwort. Wie unschwer zu erkennen ist, stossen offenbar unterschiedliche Auffassungen aufeinander. Von daher können wir Ihre Reaktion durchaus verstehen. Nichtsdestotrotz würden wir uns wünschen, daß es zu einem konstruktiven Dialog kommt, aus dem beide Seiten Nutzen ziehen.

Sie schreiben, Ihre Berichterstattung stütze sich auf Angaben internationaler Nachrichtenagenturen. Ist das eine Garantie für die Richtigkeit der verbreiteten Informationen? Wenn Sie die Meldungen verschiedener Quellen miteinander vergleichen, stossen Sie auf Widersprüche, die darauf hindeuten, daß nicht alles, was behauptet wird, zutreffen kann. Diese Widersprüche werden in Ihrem Beitrag zum Srebrenica-Video leider nicht aufgelöst. Eine Analyse, die das leistet, würden wir uns wünschen.

Sicherlich haben doch auch Sie als Journalist und Vertreter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ein Interesse an der Aufklärung offensichtlicher Widersprüche.


Korrespondenz mit tagesschau.de, NDR und der ARD-Korrespondentin für Südosteuropa:

Unsere Anfrage vom 21.6.2005 bzgl. des Artikels 'Hinrichtungs-Video von Srebrenica im TV', veröffentlicht am 7.6.2005 auf der website von 'tagesschau.de':

Am 7.6.2005 haben Sie unter tagesschau.de einen Artikel mit dem Titel 'Hinrichtungs-Video von Srebrenica im TV' veröffentlicht... Sie schreiben: "So fand die Hinrichtung in der Nähe des Dorfes Trnovo, östlich der Hauptstadt Sarajevo statt." Und dann: "Kein Zweifel: Das Video mit den schrecklichen Bildern aus Srebrenica hat in Serbien eine längst überfällige Diskussion angestoßen." Diese beiden Sätze stehen nur dann nicht im Widerspruch zueinander, wenn Trnovo in der Nähe von Srebrenica liegt. Das ist aber nicht der Fall. Nach Aussagen des serbischen Innenministers liegt Trnovo am Jahorina-Bergmassiv. Das liegt 20-30 km südlich von Sarajevo und ist Luftlinie mehr als 70 km von Srebrenica entfernt, auf der Straße mehr als 100 km. Die Angabe, Trnovo liege östlich von Sarajevo, ist danach definitiv falsch.

Sie stellen dar, wie sich die 'Hinrichtung' abgespielt haben soll: "Sie müssen sich auf eine Wiese legen. [...] Die Opfer warten geduldig. Sie müssen sich einzeln umdrehen, dann schießt ihnen der Uniformierte in den Rücken. Die zwei Letzten aus der Gruppe müssen die Leichen auf einen Haufen legen, dann werden auch sie erschossen." Haben Sie Video-Aufnahmen, die diesen Hergang belegen, selber gesehen? Es gibt in den Medien unzählige unterschiedliche, sich widersprechende Darstellungen, daß unmöglich alle gleichzeitig zutreffen können. Sie schreiben von einem einzelnen Uniformierten, der schießt. Auch in diesem Detail unterscheiden sich andere Darstellungen. Dem Video-Material, wie es in den von uns analysierten Medien gezeigt wird, ist noch nicht einmal zu entnehmen, ob tatsächlich jemand erschossen wird. Was für Aufnahmen sind das, die belegen, daß tatsächlich jemand zu Tode kommt?

Sie schreiben: "Die Täter waren von einem serbisch-orthodoxen Mönch gesegnet worden, der sie aufforderte, das feindliche Volk zu bezwingen, bevor sie in den Kampf zogen." Woraus entnehmen Sie, daß diese Szene etwas mit der als Hinrichtung deklarierten Szene zu tun hat? Können Sie den oder die Gesegneten als diejenigen identifizieren, die in der als Hinrichtung deklarierten Szene als 'Täter' auftreten? Die Segnungszene ist gemäß einer Video-Einblendung vor der Einnahme von Srebrenica am 11.7.1995 durch bosnisch-serbische Truppen entstanden. Das eingeblendete Datum ist der 25.6.1995. Die Einnahme der UN-Schutzzone durch bosnisch-serbische Truppen hatte an diesem Tag noch nicht begonnen. Der von Ihnen dargestellte Zusammenhang ist daher sehr unwahrscheinlich.

Sie schreiben: "Belgrader Menschenrechtsaktivistin Natascha [...] Kandic hat das Video den serbischen Behörden am 23. Mai übergeben. Eine Kopie ging auch an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag..." Dazu gibt es in den Medien eine Reihe ganz unterschiedlicher Darstellungen, die sich zum großen Teil widersprechen. Was gibt Ihnen die Sicherheit für die Richtigkeit Ihrer Darstellung? Insbesondere sagt die Milosevic-Chefanklägerin Carla del Ponte, die es wissen muß, am 3.6.2005 im Schweizer Fernsehen in der Sendung '10 vor 10', das UN-Tribunal verfüge über das Video bereits seit mehreren Monaten. Das paßt nicht zusammen.

Wir kommen zu dem Schluß, daß es Ihnen gut anstünde, dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen. Es darf nicht sein, daß mit fragwürdigen Informationen Stimmung gemacht wird - für welchen Zweck auch immer - und die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben wird. Ihre Darstellung kann nicht der Realität entsprechen. Wir bitten Sie um Stellungnahme.

Antwort des tagesschau.de-Redaktionsleiters Jörg Sadrozinski vom 28.6.2005:

In o.g. Schreiben bezweifeln sie die Darstellung, wie sie die ARD-Hörfunkkorrespondentin Dr. Susanne Glass in ihrem Manuskript für tagesschau.de geliefert hat. Frau Dr. Glass hat im Einzelnen dargelegt, aufgrund welcher Fakten und Recherchen sie ihren Bericht erstellt hat. Das Schreiben lege ich bei und werde deshalb inhaltlich nicht weiter Stellung beziehen, da Frau Dr. Glass dies ausführlich getan hat.

Ich frage mich allerdings, warum sie zu dem Schluss kommen, es würde uns gut anstehen, "dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen"? Wollen sie in Abrede stellen, dass es die Hinrichtungen gegeben hat? Alles eine große Inszenierung? Ihre Veröffentlichungen zu diesem Thema im Internet legen den Schluss nahe. Ich versichere Ihnen, dass unsere Nachrichten, Berichte und Reportagen niemals dazu dienen, "Stimmung zu machen" und damit "die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben" - denn sie basieren eben nicht auf vagen Vermutungen, ideologisch motivierten Verdächtigungen oder obskuren Verschwörungstheorien.

Antwort der ARD-Korrespondentin Dr. Susanne Glass, Autorin des tagesschau.de-Artikels, vom 27.6.2005 (Anlage zum Schreiben des tagesschau-de-Redaktionsleiters vom 28.6.2005):

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Dazu möchte ich Folgendes klarstellen:

Ich war zu der Zeit, als das Video mit den Hinrichtungs-Szenen aufgetaucht ist, in Belgrad und habe dort die gesamte Entwicklung verfolgt.

Wie sie vermutlich wissen, sind das Video bzw. Ausschnitte daraus in den serbischen Medien mehrere Tage lang fast ununterbrochen gezeigt worden. Damit die extremen Reaktionen darauf auch für die deutschen Leserinnen und Leser verständlich werden, beschreibe ich in meinem Bericht eingangs die Bilder, mit denen die Menschen in Serbien so massiv konfrontiert worden sind. Das sind also die von ihnen angeführten Sätze, wie: "Sie müssen sich auf eine Wiese legen....Die Opfer warten geduldig." etc.

Und nun zu ihrer Frage: Selbstverständlich habe ich das Video, das ich beschreibe, selbst gesehen. Und nicht nur einmal, sondern viele Male. Es wäre in diesen Tagen in Belgrad ja gar nicht möglich gewesen, dieses Video nicht zu sehen. Ein paar Mal ist es mir übrigens passiert, dass das Video zufällig im Fernsehen gezeigt wurde, während ich bei Bekannten oder Interviewpartnern war. Ich hatte dadurch Gelegenheit, die Reaktionen der Serbinnen und Serben unmittelbar zu erleben.

Dazu muss ich Ihnen sagen: Diese Reaktionen waren so unterschiedlich wie der politische bzw. geschichtliche Standpunkt meiner diversen Interview-PartnerInnen. Aber es gab unter ihnen niemand, der die Echtheit dieser Bilder in Frage stellte.

Sie fragen jetzt, warum man sicher sein könne, dass "tatsächlich jemand zu Tode kommt". Dazu möchte ich Ihnen antworten: Wenn Ihnen die Bilder (ein Uniformierter schießt einem Gefangenen in den Rücken, dieser fällt und bleibt liegen) nicht aussagekräftig genug sind, vielleicht überzeugt es sie, dass sogar ehemalige Mitglieder der 'Skorpione', also der Sondereinheit, die auf dem Video zu sehen ist, die Echtheit zugegeben haben.

Wie sie sicher auch verfolgt haben, sind inzwischen mehrere frühere Mitglieder dieser Sondereinheit in Haft. Die serbische Regierung hat nach der Ausstrahlung des Videos sehr schnell reagiert, das 'abscheuliche Verbrechen' verurteilt, Aufklärung versprochen und kurze Zeit später einige der Männer, die auf den Aufnahmen zu sehen sind, festgenommen. In diesem Zusammenhang ist sehr interessant, dass auch der serbische Ministerpräsident Kostunica in Bezug auf das Video einen klaren Standpunkt bezogen hat. Schließlich steht Kostunica den Aktionen des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag sonst eher skeptisch gegenüber.

Ich möchte sie außerdem darauf hinweisen, dass mittlerweile nicht nur einige der Täter identifiziert werden konnten, sondern dass auch Opfer namentlich bekannt sind. (Eine Mutter hat beispielsweise ihren damals 16jährigen Sohn auf dem Video erkannt, seine Erschießung mit angesehen.) Durch all diese Aussagen besteht jetzt Einvernehmen darüber, dass es sich um Hinrichtungen handelt, die mit dem Fall der UN-Schutzzone Srebrenica in Zusammenhang stehen - auch wenn sie in diesem Fall offenbar in Trnovo stattgefunden haben, wie ich in meinem Beitrag ja auch erwähnt habe. Geographische Spitzfindigkeiten sollten uns aber nicht davon ablenken, dass die Verbrechen, die der 11. Juli 1995 nach sie zog, einer breiten Öffentlichkeit als 'Massaker von Srebrenica' bekannt sind. Und nicht etwa als 'Massaker von Trnovo' oder 'Massaker von Potocari' (was ja auch eine mögliche Bezeichnung wäre).

Sie bezweifeln in ihrem Brief außerdem, dass die 'Skorpione' von einem orthodoxen Pater gesegnet worden sind, bevor sie in den Kampf gezogen sind bzw. dass die Belgrader Menschenrechtsaktivistin Kandic das Video öffentlich gemacht hat. Diese Darstellungen sind das Ergebnis meiner Recherche. Ich habe nichts zurück zu nehmen, auch wenn es zu diesem Thema - wie sie als Gegenargument anführen - "in den Medien eine Reihe unterschiedlicher Darstellungen gibt, die sich selbst widersprechen".

Abschließend möchte ich Sie darauf hinweisen, dass nicht ich in meinem Beitrag "mit fragwürdigen Informationen Stimmung gemacht" habe. Sondern, dass ich in dem Bericht lediglich die Stimmung wiedergegeben habe, die in Serbien nach der Veröffentlichung des Videos entstanden ist.

Ihre Unterstellung, ich hätte meine journalistische Sorgfaltspflicht verletzt, entbehrt daher jeder Grundlage.

Antwort des NDR-Hörfunk-Programmdirektors Gernot Romann in Vertretung des Intendanten, vom 30.6.2005:

Auf Grund des von Ihnen gewählten Verteilers, der auch die Autorin des kritisierten Beitrags selbst umfasste, hat diese Ihnen bereits unmittelbar geschrieben. Nach sorgfältiger Prüfung des Vorgangs kann auch ich keine Sorgfaltspflichtverletzung erkennen, so dass ich der Beurteilung von Frau Dr. Glass in vollem Umfang zustimme.

Unsere Antwort an die ARD-Korrespondentin Dr. Susanne Glass, Autorin des tagesschau.de-Artikels, vom 30.6.2005:

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wir wissen das angesichts des Tagesgeschäfts, in das Sie gewiss eingebunden sind, sehr zu würdigen.

Sie schreiben, daß Sie das Video selber gesehen haben. Das war aber nicht genau unsere Frage. Unsere Frage war, ob Sie die Video-Aufnahmen, die den Hergang der Hinrichtung belegen - wie sie ihn beschreiben - selber gesehen haben. Damit kann defakto etwas nicht stimmen. Ihr Artikel bei tagesschau.de ist mit einem Bild illustriert, auf dem mehrere Personen am Straßenrand liegen.

tagesschau.de-Bildunterschrift: "Die sechs bosnischen Moslems liegen am Boden: Hingerichtet"

Die Bildunterschrift lautet: "Die sechs bosnischen Moslems liegen am Boden: Hingerichtet". Das Bild stellt also demzufolge die Situation nach der Hinrichtung dar. Sie schreiben aber: "Die Opfer warten geduldig. Sie müssen sich einzeln umdrehen, dann schießt ihnen der Uniformierte in den Rücken. Die zwei Letzten aus der Gruppe müssen die Leichen auf einen Haufen legen, dann werden auch sie erschossen." Die Opfer liegen auf dem Bild aber definitiv nicht auf einem Haufen, sondern nebeneinander. Auch Blut von Einschüssen ist nicht zu sehen. Die Szene, aus dem das Bild mit der Bildunterschrift 'Hingerichtet" stammt, ist Teil eines Schwenks, der mit einer Großaufnahme der am Boden Liegenden beginnt. In dieser Phase ist ganz eindeutig zu sehen, wie sich die Körper bewegen.

Zwei Bilder vom Beginn bzw. Ende des Schwenks (aus ZDF-heutejournal vom 6.6.2005)

Und in dem Videomaterial - wie es verschiedentlich zu sehen ist - folgen Szenen, auf denen die Gefangenen abgeführt werden, also noch am Leben sind. Wir möchten Sie deshalb doch darum bitten, zuzugestehen, daß hier etwas nicht stimmen kann und uns Bilder zukommen zu lassen, die Ihrer Meinung nach die Hinrichtung tatsächlich belegen.

Sie führen als Beleg für die Richtigkeit Ihrer Darstellung u.a. an, eine Mutter habe ihren damals 16jährigen Sohn auf dem Video erkannt, seine Erschießung mit angesehen. Diese Mutter hat aber gemäß einer von Dubravko Kolendic verfaßten DPA-Meldung vom 3.6.2005 erzählt, die Hinrichtung habe vier Monate später, im Herbst 1995, stattgefunden. Zitat: "Weinend erzählt Nura Alispahic von den grauenhaften Video-Aufnahmen der Hinrichtung ihres 16-jährigen Sohnes und fünf weiterer junger Muslime im Herbst 1995 [...] Azmir, Zivilist und unbewaffnet, soll, so hat seine Mutter erfahren, noch vier Monate in einem serbischen Lager verbracht haben, ehe er vor der laufenden Kamera der Henker nahe Trnovo erschossen wurde." Wenn das stimmt, was diese Frau sagt, dann hat das Video weder räumlich noch zeitlich etwas mit dem zu tun, was als das 'Massaker von Srebrenica' bezeichnet wird. Sie müssen doch zugestehen, daß es hier Widersprüche gibt, die nach Aufklärung verlangen.

Sie schreiben, wir würden bezweifeln, daß die 'Skorpione' von einem orthodoxen Pater gesegnet worden sind, bevor sie in den Kampf gezogen sind. Das ist nicht das, was wir bezweifeln. Es wird durchaus zutreffen, das Soldaten gesegnet worden sind. Das gibt es sogar jedes Jahr im Kölner Dom. Wir fragten Sie, woraus Sie entnehmen, daß diese Szene etwas mit der als Hinrichtung deklarierten Szene zu tun hat und ob Sie den oder die Gesegneten als diejenigen identifizieren können, die in der als Hinrichtung deklarierten Szene als 'Täter' auftreten. Das haben Sie noch nicht beantwortet.

Sie schreiben, wir würden bezweifeln, dass die Belgrader Menschenrechtsaktivistin Kandic das Video öffentlich gemacht hat. Auch das triftt nicht den Kern dessen, was wir uns und Sie fragen. Nach Ihrer Darstellung hat eine Übergabe des Videos durch Natascha Kandic am 23. Mai stattgefunden. Wir nehmen an, Sie meinen das Jahr 2005. Milosevic-Chefanklägerin Carla del Ponte behauptet aber, sie verfüge über das Video schon seit mehreren Monaten. Beides kann nicht stimmen. Heißt das, daß Sie mit Ihrer Darstellung Carla del Ponte der Lüge überführen wollen? Auch in diesem Fall müssen Sie doch zugestehen, daß es Widersprüche gibt, die nach Aufklärung verlangen.

Liebe Frau Dr. Glass, es geht uns keineswegs darum, Ihnen die Verletzung Ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht zu 'unterstellen'. Wir würden uns nur wünschen, daß Sie der Vielzahl von offensichtlichen Widersprüchen - gerade angesichts der bevorstehenden Gedenkfeierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Geschehnisse von Srebrenica - nachgehen und nicht der Versuchung erliegen, sich in der Tendenz dem anzuschließen, was weltweit verbreitet wird. Es hat doch schon oft genug den Fall gegeben - insbesondere in Zusammenhang mit Kriegen - daß die Medien zum Transport von Desinformation mißbraucht werden.

Unsere Antwort an tagesschau.de-Redaktionsleiter Jörg Sadrozinski vom 30.6.2005:

Sie fragen, warum wir zu dem Schluss kommen, es würde Ihnen gut anstehen, "dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen" und ob wir in Abrede stellen wollten, daß es die Hinrichtungen gegeben hat. Die an Frau Dr. Glass gerichteten Ausführungen beschreiben noch einmal, wo unsere Zweifel liegen. Die zu Tage tretenden Widersprüche sind derart eklatant, daß sie nicht zu übersehen sind. Können Sie das zugestehen? Und können Sie zugestehen, daß der Fall nach weiteren Recherchen verlangt, deren Ergebnisse dann auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen?

Unsere Vorstellung von öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ist, daß sie unabhängig recherchieren und Widersprüchen nachgehen. Wenn wir betrachten, was alles über das Srebrenica-Video berichtet wurde, müssen wir doch zu der Erkenntnis kommen, das daran unmöglich alles stimmen kann. Sind Sie der Meinung, daß nur Sie die Tatsachen kennen und beschreiben und alle anderen, die davon abweichen, die Unwahrheit verbreiten?

Den Begriff 'Verschwörungstheorien' sollten wir in diesem Zusammenhang nicht verwenden. Das ist ein Begriff, der das Denken in einer 'unerwünschten' Richtung verhindern soll. Darüber nachzudenken, daß es auch anders sein könnte als allgemein verbreitet, darf nicht verboten sein, sondern zählt im Gegenteil zu den journalistischen Grundsätzen. In Anbetracht der ungeklärten Widersprüche ergibt sich geradezu die Verpflichtung zu kritischem, hinterfragendem Denken.

Antwort des tagesschau.de-Redaktionsleiters Jörg Sadrozinski vom 4.7.2005:

Danke für ihre erneute Zuschrift. Ich möchte ihnen auf ihre Mail mit zwei Einträgen aus ihrem Gästebuch antworten:

"Beim lesen ihrer Reportagen 'Bilder lügen nicht, oder..' bin ich wircklich fassungslos geworden. Ein Gast hat es vortrefflich kommentiert. Ich würde nur zu gerne wissen wollen was sie sich dabei gedacht haben... Diese Reportage hat mich stark an die Aussage eines österr. Politikers erinnert, der Zweifel an der Existenz der Gaskammern hatte und sich für eine wissenschaftliche Prüfung dieser Frage war." (ela, 28.6.2005)

"kommen sie nach Bosnien. Gehen sie an die massengraeber. und sagen sie dann das was sie hier schreiben, den muettern ins gesicht. oder hoeren sie auf damit. es ist abartig was sie tun. ihnen fehlt jeder respeckt vor den gefuehlen, der menschen die ihre kinder verlohren haben. wie kann man so was schreiben. ohne jedes mitgefuehl. ohne jedes wort des bedauerns. oder hat es die toten in den graebern nicht gegeben. ist das manipuliert. haben meine augen gesehne was nicht geschah. gibt es das alles hier nicht. mir dreht sich der margen um, bei so viel selbstgerechter scheisse. bitte betrachten sie, dass was in der welt geschieht kritisch. hinterfragen sie die politik der maechtigen, doch vergessen sie nicht das es opfer gibt. echt menschen die echt gestorben sind. und fragen sie sich warum ihr gaestebuch ein treffpunkt fanatikern ist...." (ana, 2.7.2005)

Unsere Antwort an tagesschau.de-Redaktionsleiter Jörg Sadrozinski vom 5.7.2005:

vielen Dank für Ihre Antwort. Ehrlich gesagt: das ist nicht das, was unter einer sachlichen Auseinandersetzung zu verstehen ist. Die Gästebuch-Eintragungen kennen wir. Natürlich, der Vorgang in Jugoslawien ist ein emotional besetztesThema. Und es geht natürlich um das Schicksal von betroffenen Menschen in einem schrecklichen Krieg. Das darf aber einen rational denkenden Journalisten nicht davon abhalten - und jetzt müssen wir doch den von Frau Dr. Glass ins Spiel gebrachten Begriff verwenden - seiner journalistischen Sorgfaltspflicht nachzukommen.

Wir sind durchaus bereit zuzugestehen, daß wir uns in unserer Einschätzung der Situation irren können. Können Sie das auch? Wir haben den Eindruck, als wollten Sie von offensichtlichen Ungereimtheiten und Fehlern in Ihrer Berichterstattung ablenken. Gehen Sie doch bitte sachlich auf unsere an Frau Dr. Glass und Sie gerichteten Ausführungen ein.

Antwort der Rundfunkratsvorsitzenden Dagmar Gräfin Kerssenbrock vom 7.7.2005:

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 21.06.2005. Gemäß §6 der Geschäftsordnung des Rundfunkrates habe ich dieses an den Intendanten des Norddeutschen Rundfunks weitergeleitet mit der Bitte, Ihnen innerhalb von vier Wochen eine Antwort auf Ihre Beschwerde zukommen zu lassen. Sollte die Antwort des Intendanten Sie nicht zufriedenstellen, können Sie sich erneut an den Rundfunkrat wenden, der sich dann mit Ihrer Beschwerde befassen wird.

Antwort des tagesschau.de-Redaktionsleiters Jörg Sadrozinski vom 11.7.2005:

danke für ihre E-Mail vom 05.07.05. Frau Glass und ich haben ihr Schreiben bereits ausführlich und ausreichend beantwortet. Weitere Informationen zum Thema Srebrenica finden sie hier: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4515958.html

Unsere Antwort an tagesschau.de-Redaktionsleiter Jörg Sadrozinski vom 12.7.2005:

Ihre Reaktion ist für uns nicht akzeptabel. Es bleiben eine Reihe von Widersprüchen und Ungereimtheiten in Ihrer Berichterstattung, auf die Sie nicht oder nicht ausreichend eingehen.

Unsere erneute Anfrage beim NDR-Rundfunkrat vom 9.10.2005:

Bezug nehmend auf Ihr Schreiben vom 7.7.2005 möchten wir jetzt nochmals Beschwerde einreichen. Die Antworten von Herrn Sadrozinski und Frau Glass sind in keiner Weise zufriedenstellend.

In unseren Schreiben vom 30.6.2005 an Herrn Sadrozinski und Frau Glass haben wir ausgeührt, inwiefern unsere Fragen noch unbeantwortet sind und welche Unstimmigkeiten wir weiterhin für ungeklärt halten. Darauf haben wir lediglich von Herrn Sadrozinski eine Reaktion per eMail erhalten, die aber nicht den Ansatz einer sachlichen Auseinandersetzung mit den Fragen und Unstimmigkeiten beinhaltet.

Wir halten es für Ihre Pflicht als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, den Unstimmigkeiten nachzugehen und je nach dem eine öffentliche Richtigstellung vorzunehmen. Wenn es von einem Sachverhalt unterschiedliche, sich widersprechende Darstellungen gibt, kann es nicht angehen, eine davon herauszugreifen und als die einzig richtige hinzustellen. Es ist dann zumindest Ihre Pflicht, diese unterschiedlichen Darstellungen gegeneinander zu setzen.

Antwort der Rundfunkratsvorsitzenden Dagmar Gräfin Kerssenbrock vom 20.10.2005:

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 9. Oktober 2005. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass die Prüfung des Vorgangs keine unterschiedliche Darstellung der Sachverhalte in Srebrenica ergeben hat. Herr Romann [Hörfunk-Programmdirektor], Frau Glass [ARD-Korrespondentin] und Herr Sadrozinski [tagesschau.de-Redaktionsleiter] haben sich hierzu übereinstimmend geäußert. Für den Rundfunkrat besteht daher kein Anlass für weitere Prüfungen.

Unsere Antwort an die Rundfunkratsvorsitzende Dagmar Gräfin Kerssenbrock vom 24.10.2005:

Ihr Schreiben vom 20.10.2005 hat uns erschrocken. Es kann doch nicht angehen, daß Sie nicht erkennen, wenn Fragen nicht beantwortet oder ausweichend beantwortet werden. In unseren Schreiben vom 30.06.2005 haben wir im Detail dargelegt, wo das der Fall ist. Und es kann doch nicht sein, daß Sie sich zufrieden geben, wenn die Verantwortlichen in Ihrem Hause übereinstimmend die offenen Punkte ignorieren oder ignorieren wollen.

Hier nochmals exemplarisch drei Aspekte in Kürze, die der Aufklärung bedürfen:

1. tagesschau.de-Bildunterschrift: "Die sechs bosnischen Moslems liegen am Boden: Hingerichtet". Wir haben nachgewiesen, daß dies falsch ist. Wir bitten um Stellungnahme.

2. Frau Dr. Glass behauptet, das Video sei von der Menschenrechtsaktivistin Natascha Kandic am 23.05.2005 übergeben worden, also ca. eine Woche vor der Veröffentlichung. Chefanklägerin Carla del Ponte sagt aber am 03.06.2005 eindeutig, sie verfüge über das Video bereits seit Monaten. Bitte nehmen Sie dazu Stellung.

3. Frau Dr. Glass beruft sich auf die Mutter eines der 'Hingerichteten'. Diese Frau datiert die Hinrichtungsszene gemäß dpa-Meldung vom 03.06.2005 aber auf Mitte November 1995, vier Monate nach dem so genannten Massaker von Srebrenica. Wir bitten um Stellungnahme zu dieser entscheidenden Unstimmigkeit.

Wir gehen davon aus, daß die Verantwortlichen in Ihrem Hause in der Lage sind, konkret auf diese und die anderen offenen Punkte einzugehen. In Erwartung einer sachlichen Stellungnahme verbleiben wir mit freundlichen Grüßen


Korrespondenz mit dem Kölner Stadt-Anzeiger:

Unsere Anfrage vom 21.6.2005 bzgl. des Artikels 'Mord-Video schockiert' von Andreas Ernst vom 4.6.2005:

Am 4.6.2005 haben Sie im Kölner Stadt-Anzeiger einen Artikel mit dem Titel 'Mord-Video schockiert' veröffentlicht. Es geht darin um das so genannte Srebrenica-Video... Sie schreiben darin, es handele sich um "Videoaufnahmen, auf denen die Ermordung junger bosnischer Moslems durch eine serbische Spezialeinheit bei Srebrenica im Juli 1995 zu sehen" sei. Was sind Ihre Quellen, die die in diesem Satz enthaltenen Behauptungen belegen?

Womit können Sie belegen, daß die Szenen des Videos sich bei Srebrenica ereignet haben? Es gibt andere Darstellungen in den Medien, denen zufolge Ort des Geschehens die nähere Umgebung von Trnovo gewesen ist. Nach Aussagen des serbischen Innenministers liegt Trnovo am Jahorina-Bergmassiv. Das liegt 20-30 km südlich von Sarajevo und ist Luftlinie mehr als 70 km von Srebrenica entfernt, auf der Straße mehr als 100 km.

Und was gibt Ihnen die Gewißheit, daß die Szenen des Videos sich im Juli 1995 ereignet haben? Es gibt Einstellungen im Video mit der Einblendung 25.6.1995. Und stern.de nennt als Zeitangabe Herbst 1995. Das sind Widersprüche, die Aufklärung verlangen.

Sie stellen dar, wie sich die 'Hinrichtung' abgespielt haben soll: "Das Video [...] zeigt, wie sechs Männer, die Hände auf dem Rücken gefesselt, einem Lastwagen entsteigen. Sie werden aufgefordert, sich niederzulegen und von den Bewaffneten getreten. Schließlich müssen sie sich in zwei Dreierreihen aufstellen und werden, einer nach dem andern, von hinten erschossen." Haben Sie Video-Aufnahmen, die diesen Hergang belegen, selber gesehen? Es gibt in den Medien unzählige unterschiedliche, sich widersprechende Darstellungen, daß unmöglich alle gleichzeitig zutreffen können. Eine Ihrer Darstellung ähnelnde Beschreibung haben wir sonst nirgends gefunden. Dem Video-Material, wie es in den von uns analysierten Medien gezeigt wird, ist noch nicht einmal zu entnehmen, ob tatsächlich jemand erschossen wird. Was für Aufnahmen sind das, die belegen, daß tatsächlich jemand zu Tode kommt?

Sie schreiben, das Video sei "vor etwas mehr als einem Monat aufgetaucht". Dazu gibt es in den Medien eine Reihe ganz unterschiedlicher Darstellungen, die sich zum großen Teil widersprechen. Was gibt Ihnen die Sicherheit für die Richtigkeit Ihrer Darstellung? Insbesondere sagt die Milosevic-Chefanklägerin Carla del Ponte, die es wissen muß, am 3.6.2005 im Schweizer Fernsehen in der Sendung '10 vor 10', das UN-Tribunal verfüge über das Video bereits seit mehreren Monaten. Das paßt nicht zusammen.

Wir kommen zu dem Schluß, daß es Ihnen gut anstünde, dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen. Es darf nicht sein, daß mit fragwürdigen Informationen Stimmung gemacht wird - für welchen Zweck auch immer - und die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben wird. Ihre Darstellung kann nicht der Realität entsprechen. Wir bitten Sie um Stellungnahme.

Antwort des Politik-Redakteurs Günter Otten vom 5.7.2005:

Vielen Dank für Ihren Brief zum Artikel unseres Korrespondenten Andreas Ernst. Wie Sie dem Bericht entnommen haben, stellt unser Korrespondent in erster Linie die Reaktion in Serbien nach Ausstrahlung des Videos im dortigen Fernsehen dar. Seine Schilderungen beziehen sich auf diese Ausstrahlung und auf die Reaktion, unter anderem des Präsidenten Tadic, der von einem ungeheuerlichen Verbrechen im Namen der serbischen Nation sprach.

Selbstverständlich muss bei jeder Videoaufnahme der Wahrheitsgehalt hinterfragt werden, und die Möglichkeiten der Manipulation sind allgemein bekannt. Das Haager Gericht hat bekanntlich noch nicht entschieden, wie und ob das Video als Beweismittel in den Prozess gegen Milosevic eingeführt wird. Allerdings zeigt die Reaktion in Serbien, dass die Aufnahmen dort als authentisch und beweiskräftig eingeschätzt werden. Die serbischen Täter sind teils identifiziert und festgenommen worden. Auch Opfer wurden von ihren Angehörigen erkannt.

Die Frage, ob der Tatort 70 oder 10 Kilometer von Srbrenica entfernt ist, muss natürlich aufgeklärt werden, sie spielt aber in der Debatte eine nachgeordnete Rolle. Es geht vielmehr um die Frage, ob Einheiten unter Kommando der Belgrader Regierung an den Kriegsverbrechen in Bosnien beteiligt waren.

Wenn Sie uns empfehlen, "dem Fall erneut nachzugehen" - was wir selbstverständlich im Fortgang der Ermittlungen tun werden - dürfen wir Ihnen das gleiche anraten. Auf Ihrer Homepage stufen Sie die Massaker von Srebrenica als "Behauptungen, für die es bislang keine Beweise gibt" ein. Das steht in groteskem Gegensatz zur Rechtsprechung in Den Haag, die sich nicht nur auf Indizien und Beweise, sondern auch auf Geständnisse mehrerer Täter stützt.

Unsere Antwort vom 8.7.2004 auf das Schreiben von Günter Otten vom 5.7.2005:

Haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort. Es freut uns sehr, daß Sie auf unser Schreiben eingehen. Wir haben uns in ähnlicher Weise auch an andere Vertreter der Medien gewandt. Aber Sie sind der erste, der das Vorliegen von Manipulation und Widersprüchen bzw. offener Fragen, die der Klärung bedürfen, in Erwägung zieht bzw. einräumt.

Wenn die Ortsangabe Trnovo, die in der Berichterstattung überwiegt, zutrifft, dann ist die Antwort klar. Aber auch die Zeitangabe bedarf der Klärung. Wenn der DPA-Korrespondent Dubravko Kolendic einen vier Monate späteren Zeitpunkt nennt, dann steht das im Widerspruch zu der Darstellung Ihres Korrespondenten. Wenn es zutrifft, daß das, was uns mit dem Video vorgeführt worden ist, weder räumlich noch zeitlich mit dem 'Massaker von Srebrenica' in Verbindung stünde, ware das ein starkes Stück. Bisher war das 'Massaker von Srebrenica' als ein Vorgang umrissen, der sich nach der Einnahme Srebrenicas durch die bosnischen Serben Mitte Juli 1995 innerhalb der UN-Schutzsone abgespielt hat. Oder sehen Sie das anders? Und nun soll ein Ereignis, das sich an einem ganz anderen Ort und möglicherweise zu einer ganz anderen Zeit zugetragen hat, zu einem Beweismittel werden - wenn auch (bisher) nicht für das UN-Tribunal, so doch für die Weltöffentlichkeit. Ist das nicht kurios?

Dabei ist ja insgesamt unklar, woher die Angaben bzgl. Ort und Zeit überhaupt stammen. Oder haben Sie zuverlässige Informationen, was die unzweifelhaften Quellen dafür sind? Auch hinsichtlich der anderen von uns benannten Widersprüche (wie sich die 'Hinrichtung' abgespielt haben soll und wann und wie das Video 'aufgetaucht' ist) sehen wir weiterhin Klärungsbedarf.

Wenn die von uns aufgeworfenen Fragen bislang - wie Sie schreiben - "in der Debatte eine nachgeordnete Rolle" spielen, dann - denken wir - darf das nicht so bleiben - besonders im Hinblick auf den unmittelbar bevorstehenden 10. Jahrestag des 'Massakers von Srebrenica'.

Sie haben Recht, auch wir sind nicht vor Irrtümern gefeit. Unserer Auffassung, für das 'Massaker von Srebrenica' - zumindest in der weithin dargestellten Form mit den genannten (differierenden) Opferzahlen und der damit verbundenen Einstufung als Völkermord - gebe es keine Beweise, liegt aber eine umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Thema zugrunde. Vielleicht hätten wir den Satz an dieser Stelle etwas differenzierter formulieren können. Aber das - denken wir - haben wir an anderer Stelle getan.

Hinsichtlich der Opferzahlen scheint es uns durchaus Klärungsbedarf zu geben. Angeblich Tote sollen in beträchtlicher Zahl später in Wählerlisten wieder aufgetaucht sein. Und George Pumphrey schreibt: "Laut 'Taz' vom 17. Dezember 1997 wurden alle Srebrenica-relevanten Akten für die nächsten 30 bis 50 Jahre in der New Yorker Uno-Zentrale weggesperrt und dürfen auch dem Den Haager Tribunal nicht vorgelegt werden. Dies geschah auf Verlangen der ständigen Sicherheitsratsmitglieder USA, Frankreich und Großbritannien, die sich auf ihre nationalen Geheimschutzbestimmungen für Regierungsdokumente beriefen. Welche Rechtfertigung könnte es dafür geben, die Beweise von Verbrechen gegen die Menschheit als geheim einzustufen und für Jahrzehnte aus dem Verkehr zu ziehen?" Ist Ihnen dieser Sachverahlt bekannt? Milosevic geht von der Beteiligung westlicher Geheimdienste aus. Es sei das Ziel verfolgt worden, einen Vorwand für das militärische Engagement der NATO zu schaffen. Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, darf auch diese Position - auch wenn es die des Angeklagten ist - nicht von vornherein als abwegig hingestellt werden. Fingierte oder inszenierte Ereignisse hat es in Zusammenhang mit Kriegen schon häufig gegeben.

Einer weiteren Reaktion Ihrerseits sehen wir mit Interesse entgegen. Auch würden wir es begrüßen, wenn Sie unseren Schriftwechsel Ihrem Korrespondenten Andreas Ernst zukommen lassen würden, so daß er sich bei Interesse seinerseits in die Diskussion einbringen könnte.

Unsere ergänzende Antwort vom 12.7.2004 auf das Schreiben von Günter Otten vom 5.7.2005:

Hier noch eine kurze Ergänzung zu unserer eMail vom 8. Juli bezugnehmend auf den von Ihnen formulierten Aspekt "Es geht vielmehr um die Frage, ob Einheiten unter Kommando der Belgrader Regierung an den Kriegsverbrechen in Bosnien beteiligt waren."

Dazu folgender Auszug aus der Vernehmung des Zeugen der Anklage, Milan Milanovic (Deputy Defense Minister of the Republic of Serbian Krajina, RSK) vom 14.10.2003:

Q. Just a very few -- a final question in relation to the Skorpions. You have described the Skorpions being involved and sent to the Bihac region. When they were in this region, to whom were they subordinated then?

A. They were subordinated to the command of the army of the Republic of Serbian Krajina.

[...]

Q. And while the Skorpions were in Trnovo, to whom were they subordinated?

A. To the MUP [ministry of internal affairs] of the Republika Srpska.

Danach unterstanden die Skorpione also dem Innenminister der Republik Srpska und nicht der Belgrader Regierung.


Korrespondenz mit 'stern.de' und 'dpa':

Unsere Anfrage vom 21.6.2005 bzgl. des Artikels 'Srebrenica - Massaker als Mitschnitt' von Dubravko Kolendic vom 3.6.2005:

Sie haben am 3.6.2005 in stern.de einen Artikel über das so genannte Srebrenica-Video veröffentlicht... Sie schreiben zu Beginn von einem "Video von der Ermordung bosnischer Muslime in Srebrenica" und stellen damit einen Bezug her zu den Ereignissen, die weithin das 'Massaker von Srebrenica' genannt werden.

Srebrenica ist am 11.7.1995 von bosnisch-serbischen Truppen eingenommen worden. Das 'Massaker' soll an den folgenden Tagen (12.-18.7.1995) stattgefunden haben.

Ihre Darstellung, daß das Video einen Vorgang in Srebrenica darstelle, widerlegen Sie im Artikel selber, indem Sie Trnovo als Ort des Geschehens nennen. Nach Aussagen des serbischen Innenministers liegt Trnovo am Jahorina-Bergmassiv. Das liegt 20-30 km südlich von Sarajevo und ist Luftlinie mehr als 70 km von Srebrenica entfernt, auf der Straße mehr als 100 Km. Sie selber legen mit einem Zitat der Frau eines der 'Henker' nahe anzunehmen, daß Trnovo "150 Kilometer von Srebrenica weg" liegt.

Sie behaupten desweiteren, die in dem Video wiedergebene 'Hinrichtung' habe "im Herbst 1995" stattgefunden, "vier Monate" nach der Einnahme der UN-Schutzzone durch die bosnischen Serben. Damit machen Sie selber deutlich, daß die 'Hinrichtung' räumlich und zeitlich nichts mit dem so genannten 'Massaker von Srebrenica' zu tun hat.

Sie schreiben, das Video sei "vor mehr als einem Monat in Serbien aufgetaucht". Dazu gibt es in den Medien eine Reihe ganz unterschiedlicher Darstellungen, die sich zum großen Teil widersprechen. Was gibt Ihnen die Sicherheit für die Richtigkeit Ihrer Darstellung? Insbesondere sagt die Milosevic-Chefanklägerin Carla del Ponte, die es wissen muß, am 3.6.2005 im Schweizer Fernsehen in der Sendung '10 vor 10', das UN-Tribunal verfüge über das Video bereits seit mehreren Monaten. Das paßt nicht zusammen.

Sie stellen dar, wie sich die 'Hinrichtung' abgespielt haben soll: "Dort war zu sehen, wie drei Männer mit verbundenen Händen kaltblütig von Uniformierten durch Schüsse in den Rücken getötet werden." Haben Sie Video-Aufnahmen, die diesen Hergang belegen, selber gesehen? Es gibt in den Medien unzählige unterschiedliche, sich widersprechende Darstellungen, daß unmöglich alle gleichzeitig zutreffen können. Dem Video-Material, wie es in den von uns analysierten Medien gezeigt wird, ist noch nicht einmal zu entnehmen, ob tatsächlich jemand erschossen wird. Was für Aufnahmen sind das, die belegen, daß tatsächlich jemand zu Tode kommt?

Sie schreiben: "Bilder lügen nicht". Sie und wir wissen nach zahllosen Kriegen, daß das nicht zutrifft. Und es sieht ganz so aus, als würden mit dem Video sehr wohl Lügen verbreitet.

Wir kommen zu dem Schluß, daß es Ihnen gut anstünde, dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen. Es darf nicht sein, daß mit fragwürdigen Informationen Stimmung gemacht wird - für welchen Zweck auch immer - und die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben wird. Ihre Darstellung kann nicht der Realität entsprechen. Wir bitten Sie um Stellungnahme.

Unsere mit einer ergänzenden Anfrage verbundene Erinnerung vom 9.10.2005:

Es sind jetzt mehr als drei Monate seit unserer an Sie gerichteten Anfrage vergangen, ohne daß Sie geantwortet haben. Deshalb möchten wir Sie dringend bitten, das umgehend nachzuholen. Ansonsten sehen wir uns veranlaßt, uns mit einer Beschwerde an den Presserat zu wenden.

Insbesondere hatten wir auf eine besonders krasse Unstimmigkeit in Ihrer Darstellung hingewiesen: Sie datieren die angebliche Erschießungsszene auf den Herbst 1995 (vier Monate nach der Einnahme Srebrenicas durch bosnisch-serbische Truppen am 11.7.1995), also auf November 1995. Die Ereignisse, die als 'Massaker von Srebrenica' bezeichnet werden, sollen aber an den Tagen unmittelbar nach der Einnahme im Juli 1995 stattgefunden haben. Und trotzdem bringen Sie das Video damit in Zusammenhang.

Zitat aus Ihrem Artikel: "Weinend erzählt Nura Alispahic von den grauenhaften Video-Aufnahmen der Hinrichtung ihres 16-jährigen Sohnes und fünf weiterer junger Muslime im Herbst 1995... Nach monatelanger Belagerung hatten Anfang Juli 1995 die Truppen der bosnischen Serben Srebrenica eingenommen... Azmir, Zivilist und unbewaffnet, soll, so hat seine Mutter erfahren, noch vier Monate in einem serbischen Lager verbracht haben, ehe er vor der laufenden Kamera der Henker nahe Trnovo erschossen wurde."

Wir möchten Sie bei dieser Gelegenheit noch auf eine weitere Unstimmigkeit aufmerksam machen. Sie veröffentlichen zusammen mit dem Artikel (http://www.stern.de/politik/ausland/541278.html?nv=cb) ein Bild aus dem so genannten Srebrenica-Video, das sie mit folgender Bildlegende versehen: "Getöte Bosniaken aus Srebrenica nahe der Ortschaft Trnovo: kaltblütige Hinrichtung "

stern.de-Bildunterschrift: "Getöte Bosniaken aus Srebrenica nahe der Ortschaft Trnovo: kaltblütige Hinrichtung"

Sie bezeichnen die am Boden Liegenden als getötet und behaupten damit, das Bild stelle die Situation nach der angeblichen Hinrichtung dar. Die Szene, aus dem das Bild stammt, ist aber Teil eines Schwenks, der mit einer Großaufnahme der am Boden Liegenden beginnt. In dieser Phase ist ganz eindeutig zu sehen, wie sich die Körper bewegen.

Zwei Bilder vom Beginn bzw. Ende des Schwenks (aus ZDF-heutejournal vom 6.6.2005)

Auch Blut von Einschüssen ist nicht zu erkennen. Und in dem Videomaterial - wie es verschiedentlich zu sehen ist - folgen Szenen, auf denen die Gefangenen abgeführt werden, also noch am Leben sind.

Auch auf diese Falschdarstellung bitten wir Sie einzugehen.

Antwort des Balkanbüros der Deutschen Presse-Agentur dpa vom 24.10.2005:

Ihr oben genanntes Schreiben [vom 9.10.2005] hat uns hier in Belgrad am 21. Oktober erreicht. Ihren beigefügten ersten Brief vom 21.6.2005, den Sie offenbar über die „Stern"-Redaktion an uns weiter leiten wollten, haben wir erst gemeinsam mit Ihrem zweiten Schreiben zu Gesicht bekommen.

Auf Ihre Kritik entgegen wir:
  • In dem beanstandeten dpa-Beitrag wird das Video aus der Sicht von Nura Alispahic beschrieben. Das wird an zwei Stellen im ersten und zweiten Absatz ausdrücklich erwähnt, dpa ist nicht in der Lage und vor allem nicht Willens, den Wahrheitsgehalt der Bilder zu überprüfen oder gar einseitige Schuldzuweisungen vorzunehmen.

  • Dass es sich um Gefangene aus Srebrenica handelt, die im Herbst 1995 nahe Trnovo erschossen wurden, zitieren wir nach Frau Alispahic („Azmir, Zivilist und unbewaffnet, soll, so hat seine Mutter erfahren...")

  • Der dpa-Bericht bezieht sich auf das in Serbien gezeigte Video. Es wird nicht gefragt, wann es wo entstanden und auf welchen Wegen wohin gelangt ist.

  • Über mögliche Widersprüche und Manipulationen im Video selbst (wie Sie es in Ihrem Brief ausführen) haben wir weder geschrieben noch sind wir fähig, solche Analysen vorzunehmen, dpa ist eine Nachrichtenagentur, die über die Ereignisse berichtet und kein Richter, der dieser oder jener Seite Recht zuspricht. Im dritten Absatz des von Ihnen angeführten dpa-Beitrages wird beschrieben, was in dem in serbischen TV-Programmen gezeigtem Video zu sehen ist.
Ich hoffe, wir konnten die Sachlage klar stellen.

Unsere Antwort an das Balkanbüro der Deutschen Presse-Agentur dpa vom 31.10.2005:

haben Sie vielen Dank für Ihr sachliches Schreiben vom 24.10.2005.

Wir möchten Sie noch um folgende Informationen bitten:
  • Wo, wann und von wem ist das Gespräch mit Frau Nura Alispahic, auf das Sie sich in Ihrer Meldung beziehen, geführt worden und wo und wann wurde es veröffentlicht?
  • Wie ist der gesamte Wortlaut dieses Gesprächs? (bzw.: wo ist er zu finden?)
  • Haben Sie Kenntnis über weitere Gespräche mit Frau Nura Alispahic, in denen sie zum Video Stellung nimmt?
Ihre Ausführungen haben uns veranlaßt, Ihre Meldung und die Veröffentlichung beim 'stern' nochmals genauer zu studieren.
  • Wir hatten festgestellt, daß das Video als ein Vorgang in Srebrenica dargestellt wird (was im Widerspruch steht zu Passagen Ihrer Meldung). Das ist Teil einer Formulierung, die von der stern-Redaktion stammt. Bei Ihnen wird ausschließlich Trnovo als Ort des Geschehens genannt.
  • Weiter hatten wir festgestellt, daß formuliert ist, das Video sei "vor mehr als einem Monat in Serbien aufgetaucht" (eine Behauptung, die im Widerspruch zur Aussage von Chefanklägerin Carla del Ponte steht). Auch diese Formulierung stammt nicht von Ihnen.
  • Weiterhin wird vom 'stern' ein Bild mit einer Legende veröffentlicht, die eindeutig falsch ist. Auch das trifft nicht Sie.
Es ist offensichtlich so, daß diese Punkte nicht Ihrer Meldung, sondern der stern-Veröffentlichung zuzuschreiben sind.

Ihre Meldung liefert wichtige Erkenntnisse:
  • Ort und Zeit: Durch die von Ihnen wiedergegebene Äußerung von Nura Alispahic, die Szene habe sich im Herbst (November) 1995 abgespielt, wird deutlich, daß etwas nicht stimmen kann. Wenn die Aussagen von Frau Alispahic zutreffen, hat das Video räumlich und zeitlich keinen Bezug zu dem, was als das Massaker von Srebrenica bezeichnet wird, und im Juli 1995 bei Srebrenica stattgefunden haben soll.
  • Ablauf der Szene: Auch über das Gegeneinanderstellen der in Ihrer Meldung sowie der beim Schweizer Fernsehen SF1 in der Sendung '10 vor 10' wiedergegebenen Äußerungen von Nura Alispahic wird deutlich, daß etwas nicht stimmen kann. Gemäß SF1 behauptet sie, ihr Sohn sei unter den letzten zwei, die erschossen werden. (O-Ton Nura Alispahic in SF1: "Dann zeigten sie vier Männer, dann töteten sie diese. Dann brachten sie zwei andere Männer und sagten: weg mit ihnen. Das war mein Sohn und noch ein anderer Mann. Sie töteten zuerst den anderen. Mein Sohn drehte sich um, als würde er Hilfe suchen.") Die zwei Männer sieht man aber im Video, das vor dem Tribunal und - gemäß Ihrer Meldung - in derselben Fassung anschließend im serbischen Fernsehen gezeigt worden ist, im Gegensatz zu den ersten drei oder vier nicht fallen. Und man sieht auch nicht, daß sie getötet werden. Das wird von Ankläger Geoffrey Nice vor Gericht nur gesagt. Und auch die bei Ihnen wiedergegebene Äußerung von Frau Alispahic "Ich habe ihn gesehen, meinen Azmir, sein Gesicht, seine braunen Hosen... und die Sportschuhe..." gibt zu denken. Von den beiden Männern, die zum Schluß gezeigt werden, trägt keiner eine braune Hose. Und Sportschuhe sind zumindest nicht zu erkennen. Eine braune Hose trägt nur einer der drei oder vier, die man fallen sieht. Der dreht sich allerdings, bevor er fällt, nicht um.
Eins aber müssen Sie doch zugestehen: Ihre Meldung benennt die offensichtlichen Unstimmigkeiten nicht als solche, sondern unterstreicht und ergänzt, was ansonsten in Zusammenhang mit dem Video berichtet wird. Und wenn Sie schreiben "Er [der Sohn von Nura Alispahic] ist einer der rund 8000 Männer aus dem ostbosnischen Srebrenica, die nach der serbischen Eroberung im Juli 1995 kaltblütig hingerichtet worden waren", dann verlassen Sie die Ebene der Wiedergabe dessen, was von Nura Alispahic und serbischem Fernsehen berichtet wird, und erwecken den Eindruck, als sei die Hinrichtungsszene Bestandteil des so genannten Massakers von Srebrenica.

Sie schreiben: "Dieselben Aufnahmen, zuerst gezeigt am Mittwoch ... vor dem UN-Tribunal in Den Haag, wurden auch in Serbien ausgestrahlt... Dort war zu sehen, wie drei Männer mit verbundenen Händen kaltblütig von Uniformierten durch Schüsse in den Rücken getötet werden." Die Hinrichtungsszene wird in den Medien zwar sehr unterschiedlich geschildert, aber, was Sie schreiben, ist das, was die Szene dem Anschein nach darstellt. Der Video-Mitschnitt des Tribunals belegt dies. Allerdings wird nicht klar, ob die Szene echt oder gespielt ist, so daß uns eine distanziertere Formulierung in Ihrer Meldung angemessen erschiene. Zu sehen und zu hören sind Gewehre, und zu sehen sind Personen, die in sich zusammen sinken und dann (ohne daß Einschüsse oder Blut zu erkennen wären) auf der Wiese liegen.

Eine Antwort des 'stern' auf unsere Anfragen steht noch aus


Korrespondenz mit der 'Frankfurter Allgemeine Zeitung':

Unsere Anfrage vom 21.6.2005 bzgl. des Artikels 'Srebrenica-Video - Nicht Hollywood, sondern brutale Wahrheit' von Michael Martens vom 6.6.2005:

Am 6.6.2005 haben Sie in der Print-Ausgabe als auch im Online-Angebot der FAZ einen Artikel mit dem Titel 'Srebrenica-Video Nicht Hollywood, sondern brutale Wahrheit' veröffentlicht. Es geht darin um das so genannte Srebrenica-Video... Sie bezeichnen das, was im Video zu sehen ist, als "brutale Hinrichtungsszene" und "brutalen und bestialischen Mord". Haben Sie Video-Aufnahmen, die diesen Hergang belegen, selber gesehen? Es gibt in den Medien unzählige unterschiedliche, sich widersprechende Darstellungen von dem, was das Video angeblich zeigen soll, daß unmöglich alle Darstellungen gleichzeitig zutreffen können. Dem Video-Material, wie es in den von uns analysierten Medien gezeigt wird, ist noch nicht einmal zu entnehmen, ob tatsächlich jemand erschossen wird. Was für Aufnahmen sind das, die Ihre Auffassung belegen, daß tatsächlich jemand zu Tode gekommen ist?

Sie schreiben in Ihrem Artikel, es seien "Angehörige einer serbischen Sondereinheit mit dem Namen 'Skorpione'", die "sechs zuvor offensichtlich gefolterte bosnische Muslime erschießen". Was ist der Beleg für Ihre Behauptung? An anderer Stelle in den Medien werden die roten Kopfbedeckungen als Indiz dafür gewertet. Auf den Videoaufnahmen sind aber ganz unterschiedliche Uniformen zu sehen, auch solche ohne rote Kopfbedeckung. In welchen Szenen sehen Sie - wie Sie schreiben - "Uniformen mit serbischen Hoheitszeichen"? Können Sie die in der 'Hinrichtungsszene' tatsächlich erkennen? In anderen Szenen mögen diese Hoheitszeichen zu erkennen sein, z.B. in der einer Gruppe gleich Gekleiderter mit roten Mützen. Aber was gibt Ihnen die Sicherheit anzunehmen, daß in diesen Szenen die gleichen Personen zu sehen sind, die in der 'Hinrichtungsszene' die Akteure sind? Oder ist es so, daß durch die Kombination von Bildern der Tat mit Bildern irgendwelcher Personen diese Personen der Tat überführt sind?

Sie schreiben: "...der Film, entstanden nach der Einnahme der bosnischen Muslim-Enklave Srebrenica im Juli 1995, stellt auch die serbische orthodoxe Kirche in Frage [...]. Die Aufnahmen zeigen, wie ein Geistlicher die uniformierten Täter segnet." Das paßt so nicht zusammen, denn die Segnungszene ist gemäß einer Video-Einblendung vor der Einnahme von Srebrenica am 11.7.1995 durch bosnisch-serbische Truppen entstanden. Das eingeblendete Datum ist der 25.6.1995. Und woraus entnehmen Sie, daß diese Segnungsszene etwas mit der als Hinrichtung deklarierten Szene zu tun hat? Können Sie den oder die Gesegneten als diejenigen identifizieren, die in der als Hinrichtung deklarierten Szene als 'Täter' auftreten?

Sie schreiben von "Aufnahmen, die in der vergangenen Woche erstmals im Haager Kriegsverbrecherprozeß gegen Milosevic gezeigt wurden und dann ihren Weg zurück nach Belgrad fanden. " Dazu gibt es in den Medien die gegenteilige Darstellung, nämlich daß das Video in Serbien aufgetaucht ist und dann nach den Haag gegangen ist. Was gibt Ihnen die Sicherheit für die Richtigkeit Ihrer Darstellung?

Sie fragen nirgends nach der Quelle des Videomaterials. Das ist aber entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Authentizität. Sie überschreiben Ihren Artikel mit "Srebrenica-Video - Nicht Hollywood, sondern brutale Wahrheit". Was gibt Ihnen die Sicherheit, daß das, was im Video zu sehen ist, bzw. das, was im Video nicht zu sehen ist und nur durch Erläuterungen transportiert wird, der Wahrheit entspricht? Was sind die Fakten, die ausschließen, daß das Video nicht doch in Hollywood oder an einem vergleichbaren Ort entstanden ist?

Wir kommen zu dem Schluß, daß es Ihnen gut anstünde, dem Fall erneut nachzugehen und für eine öffentliche Klarstellung zu sorgen. Es darf nicht sein, daß mit fragwürdigen Informationen Stimmung gemacht wird - für welchen Zweck auch immer - und die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben wird. Wir bitten Sie um Stellungnahme.

Unsere Erinnerung vom 9.10.2005:

Es sind jetzt mehr als drei Monate seit unserer an Sie gerichteten Anfrage vergangen, ohne daß Sie geantwortet haben. Deshalb möchten wir Sie dringend bitten, das umgehend nachzuholen. Ansonsten sehen wir uns veranlaßt, uns mit einer Beschwerde an den Presserat zu wenden.

Antwort von Klaus-Dieter Frankenberger, verantwortlicher Redakteur für Außenpolitik, vom 19.10.2005:

zu Ihrem Schreiben vom 9. Oktober und Ihrer Beschwerde über den Artikel 'Nicht Hollywood, sondern brutale Wahrheit' von unserem Korrespondenten Michael Martens: Herr Martens hat seinen Artikel, wie immer, sorgfältig recherchiert; ich habe dem nichts hinzuzufügen oder etwas zu korrigieren.

Unsere Antwort an Klaus-Dieter Frankenberger, verantwortlicher Redakteur für Außenpolitik, vom 28.10.2005:

haben Sie vielen Dank für Ihre Reaktion vom 19.10.2005. Sie machen es sich darin sehr einfach. Sind Sie der Auffassung, daß Sie mit einer Reaktion, die auf nichts eingeht, Argumente entkräften könnten? Halten Sie sich und die F.A.Z. für unfehlbar?

Wir wollen nicht in Abrede stellen, daß Herr Martens sorgfältig recherchiert hat. Nur ist das keine Garantie für die Richtigkeit seiner Recherche-Ergebnisse. Betrachten wir nochmals in Kürze drei Aspekte:

1. Falsch ist die Behauptung, das Video sei „nach der Einnahme der bosnischen Muslim-Enklave Srebrenica im Juli 1995“ entstanden. Hätte sich Herr Martens das Video noch sorgfältiger angesehen, als er es offenbar getan hat, hätte er die Datumseinblendungen bemerkt, die vor der Einnahme am 11.7.1995 liegen, und er hätte erkannt, daß das Video in seiner Gesamtheit nicht nach dem 11.7.1995 entstanden sein kann.

2. Von seinem DPA-Kollegen, Herrn Dubravko Kolendic, wurde am 3.6.2005 eine Meldung veröffentlicht, aus der hervorgeht, daß die angeblichen Hinrichtungsszenen sich im November 1995, also vier Monate nach dem so genannten Massaker von Srebrenica zugetragen haben, und noch dazu in Trnovo, einem Ort, der ca. 150 km von Srebrenica entfernt liegt. Hätte Herr Martens in den drei Tagen, die er bis zum 6.6.2005, dem Erscheinen seines Artikels in der F.A.Z. Zeit gehabt hatte, diese Meldung noch sorgfältiger studiert, als er es möglicherweise getan hat, hätte er mit der Formulierung, es sei „die Tötung von sechs der mehr als 7000 Opfer von Srebrenica gefilmt“ worden, nicht den falschen Eindruck erweckt, als sei der Zusammenhang zwischen den Videoszenen und dem so genannten Massaker von Srebrenica erwiesen.

3. Herr Martens unterläßt es, Angaben zur Quelle des Videos zu machen. Darüber hat er im Rahmen seiner sorgfältigen Recherchen offenbar nichts herausgefunden. Stattdessen erweckt er den falschen Eindruck, die Echtheit des Videos sei erwiesen, und spricht von Wahrheit, ohne dafür auch nur den Ansatz eines Nachweises zu liefern. Das Wissen um die Quelle aber wäre entscheidend für die Beurteilung des Videos hinsichtlich seiner Glaubwürdigkeit und Authentizität.

Wir fordern Sie nochmals auf, für eine Richtigstellung zu sorgen. In Erwartung einer sachlichen Stellungnahme verbleiben wir mit freundlichen Grüßen


Fortsetzung 2:
Der Pressekodex gilt nicht mehr
dpa-Journalist und Burda-Vorstandsmitglied kippen das Wahrheitsgebot, 15.3.2006

Der Beitrag selber:
'Bilder lügen nicht!' oder: Fand das 'Massaker von Srebrenica' gar nicht in Srebrenica statt?
Über ein Anfang Juni 2005 'aufgetauchtes' Video, das eine Verbindung zwischen Ex-Präsident Milosevic und den Vorgängen von Srebrenica herstellen soll, 11.6.2005

Weiterer Beitrag zum Srebrenica-Video:
Ein fragwürdiges Video
Artikel von Ralph Hartmann über das so genannte Srebrenica-Video - aus 'Ossietzky' vom 9.7.2005

Alle Beiträge zu Srebrenica im Überblick:
Srebrenica, Frau Albright und die Satellitenbilder
Betrachtungen zu einem 'Massaker', das genau zum richtigen Zeitpunkt kam, 17.3.2005
Die Rolle von Srebrenica im Juli 1995
Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 22.09.2003
Fragen, was in Srebrenica geschah, bald strafbar?
Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 19.2.2005
Ohne Beweis ein gesichertes Faktum?
George Pumphrey über das 'Massaker von Srebrenica', 1999
'Bilder lügen nicht!' oder: Fand das 'Massaker von Srebrenica' gar nicht in Srebrenica statt?
Über ein Anfang Juni 2005 'aufgetauchtes' Video, das eine Verbindung zwischen Ex-Präsident Milosevic und den Vorgängen von Srebrenica herstellen soll, 11.6.2005 (zuletzt ergänzt am 20.11.2005)
Reaktionen auf die Betrachtung 'Bilder lügen nicht!' oder: Fand das 'Massaker von Srebrenica' gar nicht in Srebrenica statt?
Über ein Anfang Juni 2005 'aufgetauchtes' Video, das eine Verbindung zwischen Ex-Präsident Milosevic und den Vorgängen von Srebrenica herstellen soll (Stand: 28.12.2005)
Der Pressekodex gilt nicht mehr
dpa-Journalist und Burda-Vorstandsmitglied kippen das Wahrheitsgebot, 15.3.2006
Ein fragwürdiges Video
Artikel von Ralph Hartmann über das so genannte ../srebrenica/srebrenica-Video - aus 'Ossietzky' vom 9.7.2005
Panther, Kaimane, Skorpione
Artikel von Germinal Civikov über das so genannte ../srebrenica/srebrenica-Video und den Prozeß gegen Slobodan Milosevic - aus 'Freitag' vom 1.7.2005
Bitte um Auskunft in Sachen Srebrenica
Eine Anfrage anläßlich der Internationalen Konferenz Bosnien 92-95 vom 2. bis 4.12.2005 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, 21.11.2005
"Gefechtstote werden geleugnet"
Gespräch mit Alexander Dorin in 'junge Welt' vom 10.7.2010
Was geschah in Srebrenica?
Artikel aus Ossietzky 16/2009
Gegen die Manipulation der Wahrheit
Interview mit Alexander Dorin zu Srebrenica, geführt von Kaspar Trümpy (Schweizer ICSM-Mitglied) am 12.09.2012

Alle Beiträge zum Fall Milosevic im Überblick:
Milosevic ist schuldig - das steht fest - denn wäre er es nicht, wäre es die Nato
Betrachtungen zu Jürgen Elsässers Buch 'Kriegslügen', Jugoslawien und dem Prozess gegen Slobodan Milosevic
Propagandamaterial als Beweismittel im Prozeß gegen Ex-Präsident Slobodan Milosevic
tagesschau.de zeigt das Propaganda-Bild unkommentiert, 14.2.2002
"Nie wieder Aufklärung - WDR-Dokumentation über den Haager Prozeß gegen Milosevic erhält den Joseph-Goebbels-Preis der Fernsehkritik"
Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 3.12.2003 über "die story: Das Tribunal - Angeklagt Slobodan Milosevic", WDR-Fernsehen, 1.12.2003
Scharping, Milosevic und die Amselfeld-Propaganda
Über zwei Zitate und den Vorwurf, Slobodan Milosevic sei ein Nationalist
Literatur-Nobelpreisträger Harold Pinter gegen einen Prozeß der Unfairnis und Verfolgung
Künstler-Appell für Milosevic, verfasst von Robert Dickson (kanadischer Dichter) - Montreal, New York, Moskau, Paris, März/April 2004
NATO-Flop am Amtsgericht
Klaus Hartmann über ein Urteil, das die Sperrung der Spendenkonten für die Verteidigung von Slobodan Milosevic illegal nennt - 'junge Welt' vom 04.03.2006
Milosevic klagt an
Anna Gutenberg über das Buch 'Die Zerstörung Jugoslawiens - Slobodan Milosevic antwortet seinen Anklägern', Zambon-Verlag 2006 - 'junge Welt' vom 04.03.2006
Die Ku-Klux-Klan-Logik zu Den Haag
Rainer Rupp in 'junge Welt' vom 15.03.2006
Nicht in die Knie gezwungen
Ralph Hartmann, ehemaliger DDR-Botschafter in Belgrad, Auszüge aus der Rede zum Gedenken an Slobodan Milosevic, in 'junge Welt' vom 20.3.2006
Der Tod von Milosevic: ein politischer Mord, für den das Opfer verantwortlich gemacht wird
Sarah Flounders (Co-Direktorin des International Action Center, New York), in der Übersetzung aus dem Englischen von Klaus von Raussendorff, 23.3.2006
Mord in Den Haag
Ralph Hartmann in 'Ossietzky' vom 17.3.2006

Alle Beiträge zu vergangenen Kriegen:
Was Bilder beweisen - über die Funktion von Bildern im Krieg gegen Jugoslawien
Artikel von Andreas Neumann, August 2000, aus der Zeitschrift Arbeiterfotografie, Ausgabe 88
Der Informationskrieg
Artikel des Gegen-Informations-Büros zum Thema 'Propaganda und Krieg'
Bilder, sagt man, lügen nicht - oder vielleicht doch?
Artikel von Thomas Deichmann in der Weltwoche vom 9.1.1997
Unter den Trümmern der Dresden-Debatte liegen die Leichen des Jahres 1999
Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 14.2.2005
Sarajewo 5.2.1994 - Bomben für den Frieden
Ralph Hartmann in 'Ossietzky', Ausgabe 8/2005