Operation Nordafrika |
Libyen: "Bomben sind keine Lösung" Anzeige gegen den Krieg gegen Libyen - erschienen am 13.4.2011 im Kölner Stadt-Anzeiger und in der Kölnischen Rundschau 1999 galt es, in Jugoslawien ein »neues Auschwitz« zu verhindern. 2001 musste in Afghanistan Bin Laden als Verantwortlicher für den 11. September ausgeschaltet werden. 2003 waren im Irak Massenvernichtungswaffen unschädlich zu machen. All diese Behauptungen haben sich als Kriegslügen erwiesen. Ihre Funktion, die Öffentlichkeit zu täuschen und kriegerische Aggressionen humanitär zu legitimieren, haben sie trotzdem erfüllt. 2011 wird nun Krieg gegen Libyen geführt. Dieses Mal heißt es, eine wehrlose Zivilbevölkerung müsse vor der Gewaltmaschine eines skrupellosen Despoten geschützt werden. Was immer gegen Gaddafi vorgebracht werden kann, und das ist ganz gewiss nicht wenig, so ist doch zu fragen, was für eine Logik es ist, Zivilisten schützen zu wollen, indem man andere Zivilisten tötet? Und: Wie glaubwürdig sind jene, die heute libysche Städte bombardieren, bis gestern aber gut Freund mit dem Diktator waren und ihm die Waffen lieferten, mit deren Hilfe er sein Volk unterdrückt? Jene, die Ben Ali, Mubarak, Saleh und ähnliche Figuren bis zum Gehtnichtmehr gestützt haben? Jene die mit der saudischen Monarchie noch immer ein besonders übles Regime hofleren? Jene, die es als selbstverständlich hinnehmen, dass Saudi-Arabien die Demokratiebewegung im benachbarten Bahrain mit Truppen niederschlägt? Inzwischen werden die Bombardements auch damit begründet, man müsse der bewaffneten Opposition zum militärischen Sieg verhelfen, um einen Regimewechsel zu erzwingen. Dies ist nicht einmal durch das fatale UN-Mandat gedeckt, auf das sich die westliche Allianz zu stützen behauptet. Wurde es ernst genommen, so musste nun auch der Vormarsch der Rebellen gestoppt werden. Auch hieran zeigt sich die Verlogenheit der offiziellen Begründungen für diesen Krieg. Darüber hinaus stellen sich weitere Fragen: Welche Kräfte tragen eigentlich den Aufstand gegen Gaddafi? Worin besteht ihr politisches Programm? Sprechen sie wirklich für eine Mehrheit der Libyer? Geht es ihnen um mehr, als nur um die Beherrschung der ölreichen Landesteile? Was kommt auf das libysche Volk zu, wenn sie siegen? Hat es in diesem Fall eine bessere Zukunft, mehr Demokratie und weniger Repression zu erwarten als unter Gaddafi? Darauf gibt es bisher keine Antworten. Wir fordern von der Bundesregierung, sich einzusetzen
Arbeiterfotografie Bundesverband, Arbeiterfotografie Köln, Ulrike Bach, Günter Bell, Margarete Bender, Malle Bensch-Humbach, Brigitte Bilz, Dr. Fritz Bilz, Matthias W. Birkwald, Beate Bongard, Mathias Bonhoeffer, Frauke Bosbach, Prof. Dr. Gerd Bosbach, Dr. Caroline Butterwegge, Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Jörg Detjen, Ulrike Detjen, DFG-VK Köln, Anneliese Fikentscher, Friedensinitiative Sülz-Klettenberg, Antonio Giusto, Michael Grunwald, Dr. Jürgen Harrer, Felix Hatzfeld, Gabi Herl, Dr. Elvira Högemann, Willi Hölzel, Glenn Jäger, Jochen Kaufmann, Michael Kellner, Elisabeth Knapp, Heiner Kockerbeck, Astrid Kraus, Hans Lawitzke, Ulla Lessmann, Angelika Link-Wilden, Torsten Loser, Eduard Mader, Uta Mader, Prof. Maria Mies, Gerhard Militzer, Lydia Moers-Plattes, Andreas Neumann, Dieter Neumann, Paul Oehlke, Wolfgang Quambusch, Joachim Römer, Dr. Inge Ruthardt, Peter Ruthardt, Gisela Schöttke, Edgar Schulte, Kurt Seebohm, Hans Sommer, Klaus Stein, Friederike Stolle, Michael Strauch, Jeanette Stuckmann, Peter Trinogga, Johannes Voigtländer, Ilka Wedde, Thomas Wedde, Tammo Wetzel, Guni Zürcher V.i.S.d.P.: Malle Bensch-Humbach, Breibergstr. 3, 50939 Köln
Reaktionen 15.4.2011 16:17 Sehr geehrte Damen und Herren, Ihre Anzeige in der Kölnischen Rundschau, Libyen: "Bomben sind keine Lösung" vom 13.04.2011 habe ich mit großer Zustimmung gelesen. Ich finde es nur schade, dass Sie, um Ihren Standpunkt darzustellen eine Anzeige „schalten“ mussten, statt einer kostenfreien Publikation in der Kölnischen Rundschau, in der so viele „Meinungsmacher“ täglich gedruckt werden. 17.4.2011 17:04 Liebe Arbeiterfotrografie, schaut doch mal bei www.globalresearch.ca, wo alle Eure Fragen beantwortet sind. Außerdem habt Ihr wieder die enormen Süßwasserreserven unter der libyschen Wüste vergessen. Und schließlich ist Euch entgangen, dass in der Eifel... ein US-Bomber abgestürzt ist (3.4.), der DU - Depleted-Uranium-Munition an Bord hatte. 17.4.2011 18:19 Wunderbar die Anzeige! 17.4.2011 18:52 ...sehr interessant. Als ob es nur noch Wiederholungen der menschlichen Dummheit gäbe. 17.4.2011 19:14 Liebe Freunde, Ich habe die Annonce gegen den Libyenkrieg erhalten und begrüsse die Initiative als solche. Dennoch gefällt mir der Text nicht. Der Titel ist irreführend, denn er deutet darauf hin, dass "wir" eine "Lösung" für Libyen finden sollen. Bomben seien keine Lösung, also müssen "wir" eine "andere" Lösung für die Libyer finden. Das ist selbstverständlich falsch. Die Zukunft der Libyer sollen sie selbst bestimmen. Würden wir uns z.B. damit abfinden, wenn erklärt würde, dass die Vernichtung von Juden in Gaskammern "keine Lösung" sei, und damit angedeutet würde, dass wir die "Judenfrage" lösen sollten? Und warum werden gegen Gaddafi Unterstellungen angeführt ("Was immer gegen Gaddafi vorgebracht werden kann, und das ist gewiss nicht wenig"), die nicht geäußert werden? Wie ist z.B. Gaddafi im Vergleich zum Staat Israel zu beurteilen? Warum "ist (...) zu fragen, was für eine Logik es ist, Zivilisten schützen zu wollen, indem man andere Zivilisten tötet" Diese Frage ist nirgendwo gestellt. Es wird auch nicht öffentlich behauptet, es würden absichtlich Zivilisten getötet. Die Kriegsführung als solche ist völkerrechtswidrig und ist ein Verbrechen, auch wenn keine Zivilisten getötet werden. Und würden Staaten, die Gaddafi vorher keine Waffen verkauft haben, etwa "glaubwürdiger" sein, Libyen zu bombardieren als ehemalige Lieferanten? Ist die Einschätzung der "Kräfte" gegen Gaddafi erheblich für die Frage, ob man Libyen bombardieren soll? Wenn diese sich als "sozialistisch" bezeichnen würden, wäre die Bombardierung durch die NATO vielleicht koscher? Der polemische Text ist übervoll mit dubiosen Sätzen. Die Forderungen sind auch merkwürdig. Die zweite Forderung bedeutet, man solle Libyen verbieten, sich gegen seine Feinde zu wehren. Es ist aber das souveräne Recht jedes Staates sich zu verteidigen und dafür Waffen zu erhalten. 18.4.2011 01:33 eine sehr gute Initiative. Ich werde schauen, ob wir die Anregung aufgreifen können. In H. ist es im Moment sehr schwer, was in Gang zu bringen. Die einen haben nur noch das Atom im Kopf oder sind gar für die Intervention, und die anderen sind ob der mangelnden Empörung selbst demotiviert. Nach so vielen Jahren ständigem Krieg sind in der Tat auch Friedensfreunde ziemlich abgestumpft. Um etwas aufzurütteln, habe ich versucht mal zusammenzutragen, welcher gesellschaftliche Absturz den Libyern durch einen durch die NATO herbeigebombten "Regime Change" (oder durch einen langwährenden Krieg und Teilung des Landes) droht, d.h. wie hoch der "Preis ihrer Befreiung" also sein könnte, wenn man die fürchterlichen Erfahrungen im Irak zum Vergleich nimmt... 18.4.2011 17:44 Hallo, sehr notwendig Eure Anzeige! Danke! 18.4.2011 19:32 finde ich klasse von euch. super - weitermachen 20.4.2011 01:44 Liebe Freunde ! Vielen Dank für Euere Zeitungsannonce !! 24.4.2011 06:53 danke, für eure lobenswerte inititative, aber leider bleibt auch ihr bei der zuschreibung gaddafi = diktator/regime. der mann hat nicht einmal ein amt. wessen sprache übernehmt ihr unmerklich, vielleicht unbemerkt? |
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