Rezensionen zum Thema 11.9. |
Die CIA und der 11. September - Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste Anneliese Fikentscher über das Buch von Andreas von Bülow, 2003
Nach mehreren aufsehenerregenden Interviews mit dem ehemaligen Bundesminister von Bülow über den dringenden Zweifel an der offiziellen Version zu Täterschaft und Tathergang rund um den 11. September 2001ist dies seine kompakte Zusammenfassung der Ereignisse - mit Setzung des Schwerpunktes auf die Rolle, die den Geheimdiensten im Gesamtarrangement zukommt. "Spuren einer trampelnden Elefantenherde" sieht von Bülow in einem Gespräch im Januar 2002 mit dem Berliner Tagesspiegel. "Diese Spur hat etwas von einer Schnitzeljagd, der die Öffentlichkeit folgen soll," konstatiert er in der "Oberhessischen Presse" im April 2002. "Eins der größten Verbrechen der Neuzeit" bedarf zu seiner Aufklärung keiner eingehenden kriminalistischen Untersuchung, wie der Jurist von Bülow mit Entsetzen feststellt, es bedarf lediglich der Behauptung regierungsamtlicher Stellen von nicht belegten Zusammenhängen, die so niemals stattgefunden haben können, weil - ebenfalls eine kriminaltechnische Binsenweisheit - die Widersprüche in der Darstellung des vermuteten Tatherganges unüberbrückbar sind. Auch die Authentizität der Beweismittel, die in jedem ordentlichen Gerichtsverfahren einer strikten Verifizierung unterliegt, sieht der kritische Autor der im Jahr 2000 veröffentlichten Analyse "Im Namen des Staates - CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste" nicht gegeben. Ein Gerichtsverfahren wird es aber in der Hauptsache nicht geben. Die Verurteilung wird in suggestiver Wiederholung über die Medien ausgesprochen... In schlanken 270 Seiten benennt von Bülow Aspekte zur Faktenlage - auch und insbesondere abseits des Hauptfokus:
CIA und die Zweifel an der Redlichkeit amerikanischen Regierungsverhaltens Geheimdienstkenner von Bülow schickt seiner Untersuchung des Zusammenhanges von Terror und Geheimdiensten die Erkenntnis voraus: „Die Mehrheit der heute lebenden Menschen hat keine Ahnung von der kriminellen Welt hinter den vornehmen Fassaden der Fahnen und Ehrenzeichen.“ Um das Ausmaß geheimdienstlicher Operationen ermessen zu können, sei es notwendig „die Zusammenhänge nur in Kenntnis der vor allem geheimdienstlichen Vorgeschichte, also der verdeckten Operationen früherer Jahre, zu verstehen.“ Mindestens drei funktionelle Aspekte verschaffen Einblick in die 'Unterwelt': verdeckte, kriminelle Finanzierung, verdeckte, schwerstkriminelle Aktion, perfekte Täuschung der 'Oberwelt' über die Verbrechen 'Im Namen des Staates':
Andreas von Bülows Beitrag (wie der weiterer unabhängiger Autoren) liegt in der Information und Meinungsbildung im Widerpart zur Meinungsbildung durch massenwirksame Medien, denen er im harmlosesten Falle Versäumnisse und Fehldarstellungen zum Vorwurf macht. Bezogen auf die amerikanische Situation kommt der bekannte Nachrichtensprecher Dan Rather zu Wort: Amerika befinde sich in einer Orgie amoklaufenden Patriotismus. Noch nie habe es einen von den USA geführten Krieg gegeben, bei dem der Zugang zu den Medien so beschränkt gewesen sei... Rather verglich die Schwierigkeiten amerikanischer Journalisten im kritischen Umgang mit dem vorherrschenden Patriotismus mit dem Preis, den Dissidenten in Südafrika zu Zeiten der Apartheid-Rassentrennung hätten zahlen müssen. Damals seien Bürgern mit abweichender Meinung brennende Autoreifen um den Hals gelegt worden. Er spricht von der Angst, die Journalisten davon abhalte, die härtesten Fragen zu stellen:
Verleumderische Angriffe auf Reputation und Person deuten darauf hin, daß Andreas von Bülow ganz nah am verdeckten Geschehen ermittelt:
Gewinner und Verlierer Nicht genug, daß der Faktensammler von Bülow die kriminelle Vereinigung des CIA ins Fadenkreuz rückt, auch eine mögliche Beteiligung des Mossad, des israelischen Geheimdienstes, bezieht er in seine Überlegungen ein. Unabhängig von einigen losen Beobachtungen - ein paar 'Kunststudenten' hier, mit Zugang zu den Flugschülern in Venice/Florida, ein paar Agenten auf dem Dach eines Lagerhauses da, die mit 'glücklicher' Mine die Angriffe auf das WTC auf Video festhalten, die zum Undercover-Alltag gehören, thematisiert von Bülow den gefälschten Zusammenhang zur palästinensischen Welt. Dabei bezeichnet er die israelische Palästina-Politik als "letztlich verbrecherisch". Nebenbei sind Empfehlungen zur Lektüre von zwei ehemaligen Agenten des israelischen Geheimdienstes zu finden: Victor Ostrovsky "Der Mossad" und Ari Ben-Menashe "Profits of War. Inside the Secret U.S.-Israeli Arms Network", die zeigen, wie "durch Terrorakte, die für die Öffentlichkeit ganz offensichtlich von arabischen Fanatikern begangen wurden, jedoch über Mittelsmänner vom Geheimdienst Mossad veranlaßt waren, die Weltmeinung von der Verurteilung zur Duldung der Vertreibungspolitik in den von Israel besetzten Gebieten manipuliert werden konnte". US-amerikanische Phantasien zur Erringung und zum Erhalt Nordamerikas als vorherrschende Weltmacht (PNAC - Project for a new American Century) finden als strategische Gedanken Beachtung, ebenso wie die Herbeiwünschung eines katastrophalen Ereignisses vergleichbar Pearl Harbor, das den Eintritt in diesen Kampf unter Aufopferung der eigenen Bevölkerung rechtfertigen würden. Der PNAC-Planugsstab unter Mitwirkung von Richard Perle und Paul Wolfowitz machte sich ebenfalls Gedanken zur Sicherheitspolitik des Staates Israel. Darin ist die "Beseitiung Saddam Husseins im Irak als wichtiges Ziel israelischer Politik" formuliert. Dunkle Mächte scheuen das Licht der Öffentlichkeit. Von Bülows Einsicht in die dringende Notwendigkeit, die öffentliche Meinung zu bewegen, hat es ins Licht der Sachbuch-Bestsellerlisten geschafft. Die New Times betitelt die öffentliche Meinung als zweite Weltmacht. Was bleibt, ist die beunruhigende Frage nach der Position der massenwirksamen Medien. |
Weitere Rezension: |
Panorama: 'Meisterwerk' der Manipulation Über den Beitrag 'Juden, BKA und CIA - Absurde Verschwörungstheorien zum 11. September' in der ARD-Sendung 'Panorama' vom 21.8.2003 |
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