Rezensionen zum Thema Krieg |
Horst Schäfer: "Im Fadenkreuz: Kuba" Blockaden, Überfälle, Sabotageakte, Mordunternehmen und andere Terrorakte - über ein Buch von Horst Schäfer zur Politik der USA gegenüber Kuba, 22.1.2006
Horst Schäfer, 11 Jahre als Journalist in den USA und im Weißen Haus in Washington akkreditiert, hat an Hand von Original-Dokumenten der CIA, des Weißen Hauses, des US-Außenministeriums und der Untersuchungsausschüsse des US-Kongresses die Außenpolitik der USA gegenüber Kuba - Blockaden, Überfälle, Sabotageakte, Mordunternehmen und andere Terrorakte - untersucht und in seinem Buch belegt. Seine Analysen haben in Anbetracht des von der ARD am 6.1.2006 ausgestrahlten Films 'Rendezvous mit dem Tod - Kennedy und Castro' eine besondere Bedeutung gewonnen. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag auf der Suche nach dem tatsächlichen Lauf der Geschichte. Sie machen deutlich, daß die im ARD-Film von Wilfried Huismann aufgestellte These, John F. Kennedy sei im Auftrag von Fidel Castro ermordet worden, eine uralte Behauptung ist, die bereits unmittelbar nach dem Mord an Kennedy am 22. November 1963 in Dallas von US-Institutionen, so von FBI und CIA, in die Welt gesetzt wurde - damals wie heute Teil eines Propaganda-Krieges mit dem Ziel, von der terroristischen Politik der USA abzulenken. Das, was Horst Schäfer in seinem Buch zusammenträgt, gibt uns immer wieder Anlaß aufzuschrecken - so beispielsweise, wenn wir erfahren, wie versucht wird, der Aufklärung des Mordfalls JFK entgegenzuwirken. Besondere Verwunderung löst es aus, wenn wir erfahren, daß mehr als 100 mit dem Mord in Zusammenhang stehende Personen im sozusagen 'richtigen' Moment - insbesondere kurz bevor sie vor einem Untersuchungsausschuß aussagen sollen oder sie eine unbequeme Enthüllung veröffentlichen können - auf großenteils unnatürliche Weise zu Tode kommen. In der Zeitung des Bundestages 'Das Parlament' heißt es zu Horst Schäfers Buch: „Am Beispiel der Beziehungen zwischen den USA und Kuba belegt Schäfer vornehmlich an Originaldokumenten aus Archiven der CIA, des State Departments und des Weißen Hauses (nach 30 Jahren, wenn auch mit vielen Einschwärzungen, freigegeben), dass politischer Mord durchaus zur Theorie und Praxis der CIA zumindest gehörte… Wer Schäfers Recherche einseitig findet, muss freilich auch die Fakten widerlegen, auf die sie sich stützt.“ Nachfolgend das Kapitel 7 'Die verhinderte Verständigung' (zwischen Kennedy und Castro) und das Kapitel 10 'Wer erschoss JFK?' aus 'Im Fadenkreuz: Kuba' von Horst Schäfer, das 2005 (in zweiter Auflage) im Kai Homilius Verlag Berlin erschienen ist. Kapitel 7 Die verhinderte Verständigung Schon ziemlich früh spielt in den Strategiedebatten der Kennedy-Regierung auch das Thema Annäherung an Castro eine Rolle. Oftmals aber sind die Vorschläge alles andere als seriös; man spielt mit dem Gedanken, Castro in eine Falle zu locken. So regt das Außenministerium am 24. Mai 1962 an, der kubanischen Regierung folgendes vorzuschlagen: „Wir haben Sympathie für die ursprünglichen Ziele der Kubanischen Revolution – Sozialreform und Beendigung der Diktatur – und wir sind zuversichtlich, dass die Frage des Eigentums … freundschaftlich verhandelt werden kann … Würde sich Castro von den Kommunisten loslösen, dann wären wir willens, normale Handelsbeziehungen mit seiner revolutionären Regierung wiederherzustellen.“ Dieses Herangehen an eine Annäherung solle, so der Hinweis des Ministeriums, moderat sein. „Castro muss sein Gesicht wahren können“, heißt es in dem Memorandum. Man müsse alle Furcht beseitigen, dass wir versuchen könnten, „Castro und seine Revolutionäre rauszuschmeißen oder dass wir auf Rückgabe der Besitzungen bestehen“. Castro müsse sich mit Würde (von den Kommunisten) lösen können. Man sollte auch darüber nachdenken, ob man Castro nicht eine multinationale Garantie anbietet. Doch was die Wert gewesen wäre, zeigt der nächste Satz: „Wenn er erst einmal (mit den Kommunisten) gebrochen hat, dann würden wir selbstverständlich diese Politik nochmals überdenken.“ Kennedys Sicherheitsberater McGeorge Bundy sieht noch am 5. Oktober 1962, immerhin 10 Tage vor dem Beginn der Raketenkrise, zwei klare Alternativen für die Kuba-Politik der USA: „Entweder wir gehen militärisch rein oder wir müssen lernen, mit Castro und seinem Kuba zu leben und unsere Politik entsprechend anpassen.“ Für viele Monate sieht es dann so aus, als ob sich die Regierung Kennedy für den ersten Teil der Alternative entschieden hat: Die verdeckten Operationen werden verstärkt, die Sabotage nimmt zu. Gleichzeitig aber verliert Washington die Möglichkeit einer Verständigung nicht völlig aus den Augen. Zeitweilig jedoch scheint sich die Vorstellung durchzusetzen, eine Verstärkung des Terrors gegen Kuba sei einer Annäherung dienlich. Und wenn man in Regierungskreisen eine Verbesserung der Kontakte zu Castro ins Auge fasst, dann nicht in Anerkennung der gegebenen Lage, sondern eher, um sie zu ändern, um Castro und die Kommunisten sowie Kuba und die Sowjetunion auseinander zu bringen. „Es wäre eine schöne Sache,…Castro für uns abzuwerben“, schreibt Bundys Mitarbeiter Gordon Chase vom NSC am 11. April 1963 und schlägt vor, sich „diese Seite der Medaille“ einmal anzuschauen. Und Kennedys Sicherheitsberater spinnt den Faden weiter. „Unter ausschließlich ökonomischer Sicht hätten sowohl die USA als auch Kuba von einer Wiederaufnahme der Beziehungen viel zu gewinnen“, stellt Bundy am 21. April 1963 fest. „Ein Titoist Castro ist nicht unvorstellbar. Die Sondergruppe (des NSC) sollte vielleicht auch diese Möglichkeit erkunden.” Präsident John F. Kennedy scheint jedenfalls an Verhandlungen interessiert, ohne vorerst seine Politik des Knüppels aufgeben zu wollen. Er fordert seine Mitarbeiter auf, „in dieser Frage flexibler zu denken“. Im engsten Kreis lehnt er es sogar ab, so schreibt Gordon Chase in einem Memorandum, die Forderung nach einem Bruch Castros mit der UdSSR als Vorbedingung für eine Annäherung zu stellen. „Keine Vorbedingungen, die Castro offensichtlich nicht erfüllen kann“, zitiert Chase den Präsidenten. Im März 1963 ist die in den USA bekannte Journalistin der Fernsehanstalt ABC und frühere Schauspielerin Lisa Howard in Kuba und interviewt Castro für eine Sondersendung über die Inselrepublik. Der kubanische Ministerpräsident spricht sich nachdrücklich dafür aus, eine gemeinsame Basis für die Annäherung beider Staaten zu finden. Er erwartet allerdings, dass die paramilitärischen Überfälle und Sabotageakte durch die von den USA geförderten Exil-Kubaner eingestellt werden. Bei ihrer Rückkehr am 30. April wird die Journalistin schon in Miami von der CIA vernommen und ihre Darstellung der Gesprächsbereitschaft Castros versetzt die CIA-Führung in helle Aufregung. Von Miami aus lässt CIA-Direktor John McCone Präsident Kennedy durch den amtierenden CIA-Chef Marshall S. Carter am 2. Mai ziemlich ultimativ mitteilen, er erwarte, „dass gegenwärtig keine aktiven Schritte in der Frage der Annäherung unternommen werden“ und „er drängt darauf, sich bei der Diskussion (dieses Problems) in Washington die größten Beschränkungen aufzuerlegen“. Der Bericht von Lisa Howard sollte „äußerst zurückhaltend und vorsichtig behandelt werden“. In einer Sitzung mit Außenminister Rusk und dessen engsten Mitarbeitern am 22. Juni 1963 wird der CIA-Direktor noch deutlicher und erklärt: „Eine Annäherung kann von den USA nicht akzeptiert werden.“ Zwei Tage später lässt der CIA-Direktor seinem Ärger, insbesondere über den Außenminister freien Lauf. Nach einem Gespräch mit Dean Rusk schreibt er eine Protokollnotiz, die als Nummer 351, Band XI, der Dokumentensammlung des US-Außenministeriums über die Raketenkrise freigegeben wurde und in der McCone unter Hinweis auf das vorgelegte neue Sabotageprogramm der CIA festhält: „Ich habe den Eindruck, dass Minister Rusk nicht gerade enthusiastisch hinter dem CIA-Programm steht. Er denkt offenbar, dass es da eine Gelegenheit für eine Annäherung an Castro geben könnte… Ich bedrängte Rusk auf der Sitzung, weil ich seine Vorbehalte fühlte. Obwohl er dem Programm zustimmte, war es offensichtlich, dass er es widerstrebend tat. Ich denke, bei dem ersten Zeichen von ‚Lärm’ wird er eine Neubewertung fordern. Über diesen Sachverhalt habe ich mit ihm schon bei mehreren Gelegenheiten diskutiert, doch Mr. Rusk bietet keine Erklärung für seine Haltung an, die er bereits seit langem hat.“ Fünf weitere Zeilen dieses hochinteressanten Textes, der die Widersprüche in der Kuba-Frage innerhalb der Regierung Kennedy und auch den Machtanspruch des Geheimdienstes in seltener Deutlichkeit zeigt, wurden vom Zensor gestrichen. Der CIA-Chef fährt dann in seinen Notizen fort: „Ich habe während der Sitzung und auch Minister Rusk persönlich ausführlich klar gemacht, dass nach meiner Meinung eine Annäherung nicht in Frage kommt…“ Aber die ABC-Reporterin Lisa Howard gibt nicht auf. Als sie merkt, dass sie von der CIA in ihrem Zugang zu den Washingtoner Politikern abgeblockt wird und obwohl sie sich im Klaren darüber sein muss, wen sie sich da zum Feind macht, geht sie mit ihrer Botschaft nach Verständigung mit Kuba in einem Artikel an die Öffentlichkeit. In der Mai-Ausgabe der Zeitschrift War and Peace Report fordert sie die Kennedy-Administration unter der Überschrift „Castros Ouvertüre“ auf, „einen Regierungsvertreter in geheimer Mission nach Havanna zu schicken, um zu hören, was Castro zu sagen hat.“ Der kubanische Ministerpräsident habe den starken Wunsch zu verhandeln und sei sogar zu Konzessionen bereit. (www.spartacus.schoolnet.co.uk/) Diesen Artikel liest der Assistent des US-Vertreters bei den UN, Botschafter William Attwood. Attwood hatte 1959, da war er noch Journalist, ein langes Gespräch mit Castro geführt. Am 12. September trifft er sich mit Lisa Howard, informiert darüber seinen Vorgesetzten, den US-Botschafter bei der UNO Adlai Stevenson, sowie das Außenministerium und erhält bereits am 20. September die Genehmigung von Präsident Kennedy, mit dem kubanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen, Carlos Lechuga, Kontakt aufzunehmen. Auch Justizminister Robert Kennedy befürwortet die Kontakte bei einem Gespräch vier Tage später und erörtert mit Attwood die Möglichkeit, Castro in einem anderen Land zu treffen, zum Beispiel in Mexiko. Die Dokumente, die die Gesprächsbereitschaft Kennedys beweisen, wurden erst 2003 – 40 Jahre nach der Ermordung des Präsidenten – veröffentlicht. Weichen für Annäherung gestellt Der Tag von Präsident Kennedys Zustimmung zu Gesprächen mit Kuba, der 20. September 1963, scheint auch in anderer Beziehung ein Wendepunkt in Kennedys Politik zu sein. An diesem Vormittag tritt er vor die UNO-Generalversammlung und seine Rede unterscheidet sich von denen der US-Präsidenten vor ihm und auch nach ihm erheblich. Zum ersten Mal setzt sich ein US-Präsident nachdrücklich für Verständigung und Koexistenz mit der Sowjetunion ein, für die Fortsetzung von Rüstungsbeschränkungs- und Abrüstungs-Maßnahmen und für eine friedliche Zusammenarbeit aller Staaten. Und gleichzeitig verspricht er, „unsere Nation von der Diskriminierung zu befreien, die schon viel zu lange existiert“. Er zählt viele Bereiche auf, darunter Erziehung, Wohnen, Beförderung, Beschäftigung in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst. Kennedy verurteilt die rassische und religiöse Ungerechtigkeit in den USA und wendet sich dann direkt an die Delegierten aus aller Welt: „Ich weiß, dass einige von Ihnen in diesem Land rassische Diskriminierung erlebt haben. Wir beabsichtigen, diese Praktiken ein für alle Mal zu beenden – nicht nur für unsere Besucher, sondern genauso auch für unsere eigenen Bürger.“ Man kann sich vorstellen, dass der US-Präsident nach dieser Rede von der Mehrheit der Delegierten der UNO-Generalversammlung regelrecht gefeiert wurde. Und man kann sich auch denken, welche Reaktion sie in einigen Kreisen der USA auslöste – beim Militär, den Geheimdiensten, bei den noch in der Welt McCarthys lebenden militanten Antikommunisten, beim militärisch-industriellen Komplex (vor dem warnte schon Eisenhower in seiner letzten Rede als Präsident), beim ultrakonservativen und reaktionären Teil der Führungselite, bei den offenen Rassisten aus den Südstaaten sogar in seiner eigenen Partei und auch bei den Terroristen unter den Exil-Kubanern. Anfang November 1963 sind trotz gelegentlicher Querschüsse aus der CIA und dem Pentagon alle Weichen für eine Verständigung mit Kuba gestellt. Eigentlich kann jetzt nichts mehr schief gehen. Beide Seiten haben sich seit Monaten vorsichtig abgetastet und in langen Vorgesprächen den Weg geebnet für eine mögliche Verständigung. Trotz der Mordanschläge, der Überfälle, der Terroraktionen gegen ihn und gegen sein Land hatte Ministerpräsident Fidel Castro immer wieder über alle nur möglichen Kontakte versucht, den Weg für eine Normalisierung der Beziehungen zu ebnen. Castro lädt Attwood am 31. Oktober zu Gesprächen nach Kuba ein und sichert volle Diskretion zu. Präsident Kennedy stimmt am 5. November 1963 in einem Gespräch mit seinem Sicherheitsberater Bundy einem geheimen Treffen von Botschafter Attwood mit Castro zu. Das wird am 12. November in einem Memorandum des Weißen Hauses festgehalten. „Der Präsident favorisierte eine Öffnung gegenüber Kuba mehr als das Außenministerium“, stellt McGeorge Bundy fest. Attwood spricht am 18. November per Telefon mit einem Vertreter Castros in Havanna und teilt ihm mit, dass die USA bereit sind, vorbereitende Gespräche zu führen, allerdings nicht gleich in Kuba, sondern im Rahmen der UN in New York. Dafür müsse jetzt eine Tagesordnung ausgearbeitet werden. Am 19. November versucht die CIA noch einmal, die Annäherung mit Kuba zu verhindern. Der Präsident wird von seinem Bruder angerufen, der darum bittet, Richard Helms, den Leiter der CIA-Abteilung für verdeckte Operationen, in einer wichtigen Angelegenheit zu empfangen. Der Justizminister und Helms kommen wenig später mit einer Maschinenpistole ins Weiße Haus – angeblich aus einem Waffenlager an der Küste von Venezuela. Das Lager sei dort von Kuba angelegt worden, so Helms, weil Castro versuchen wolle, die Regierung von Venezuela zu stürzen. Und der Beweis, dass es kubanische Waffen sind? Nein, nicht Hammer und Sichel auf jeder Waffe, wie 1954 bei den von der CIA organisierten Waffenlieferungen durch ein sowjetisches U-Boot für Guatemala. Dieses Mal tragen die Schäfte der Maschinenpistolen das offizielle Siegel von Kuba. (Richard Mahoney: „Sons and Brothers“, unter www.jfklancer.com) Doch der Präsident zeigt sich nicht sonderlich beeindruckt und hält an seinem Verständigungsplan fest. Bundy informiert seinen Chef am selben Tag, dass die kubanische Seite den vorgeschlagenen Ablauf akzeptiert. Der Präsident erklärt seinem Sicherheitsberater, dass er Attwood sehen möchte, sobald die Tagesordnung für die Gespräche vorliegt – und er selbst von einer kurzen Reise nach Dallas in Texas zurück sei. Ebenfalls am 19. November trifft sich Castro mit dem französischen Journalisten Jean Daniel, der zuvor mit dem US-Präsidenten zu einem Gespräch zusammen gekommen war. Kennedy hatte ihn aufgefordert, nach dem Gespräch mit Castro – quasi als Shuttle-Diplomat – wieder im Weißen Haus über seine Erfahrungen in Havanna zu berichten, denn Kennedy, so Daniel, interessiere sich sehr für die Ansichten Castros und seine Vorstellungen über eine mögliche Annäherung beider Länder. Castro äußert gegenüber dem Journalisten, Kennedy könne durch eine Verständigung mit Kuba einer der bedeutendsten Präsidenten der USA werden, ein Präsident, der letztlich versteht, dass es eine „Koexistenz zwischen Kapitalisten und Sozialisten“ geben kann, sogar auf dem amerikanischen Kontinent. Man verabredet sich für eine zweite Gesprächsrunde am 22. November. Diese ebenfalls mehrstündige Zusammenkunft drei Tage später wird von einem aufgeregten Mitarbeiter des kubanischen Ministerpräsidenten mit der Nachricht unterbrochen: „Präsident Kennedy wurde erschossen.“ Als Castro hört, dass der bisherige Vizepräsident Johnson sofort als neuer US-Präsident vereidigt wurde, fragt er Jean Daniel: „Welche Macht hat er über die CIA?“ (Jean Daniel: „When Castro heard the news“, in New Republic am 7.12.63) Kapitel 10 Wer erschoss JFK? Die nahe liegende Frage, ob und in welchem Umfang insbesondere die CIA, andere Regierungsstellen, der militärisch-industrielle Komplex, die Mafia oder eine Kombination der Genannten in das Mordkomplott gegen Präsident Kennedy verwickelt waren, ist seit den Schüssen von Dallas immer wieder in unzähligen Ausschüssen, Artikeln und Büchern untersucht und auf vielen Konferenzen diskutiert worden. Beweiskräftig beantwortet ist sie nach wie vor nicht. Bereits 1979 war ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses über die Morde an Präsident Kennedy und Martin Luther King nach zweijährigen Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht – wie die Warren-Kommission behauptete — um einen Einzeltäter namens Lee Harvey Oswald gehandelt habe, sondern um eine Verschwörung mehrerer Täter. Allerdings sei der Ausschuss nicht in der Lage, Beteiligte zu nennen. Ein Punkt war aber klar: Weder die Sowjetunion noch Kuba hatten etwas mit dem Mord zu tun. (Report of the Select Committee on Assassinations of the U.S. House of Representatives, U.S. Government Printing Office, Washington 1979) Doch CIA-Agenten, die Mafia oder Castro-feindliche kubanische Kreise wollte der Ausschuss als potentielle Beteiligte am Kennedy-Mord nicht ausschließen. Schließlich gab es für CIA-Mitarbeiter, Exil-Kubaner, Militärs, reaktionäre Unternehmerkreise insbesondere der Rüstungsindustrie, Mafiosi sowie für die Kräfte, die eine Verständigung mit der Sowjetunion scharf ablehnten, genügend Gründe – das hatte ihnen auch Kennedys UNO-Rede deutlich gemacht –, sich schnellstens, noch vor Beginn des Wahljahres 1964, einen anderen Präsidenten zu „wünschen“. Denn die Chancen auf eine Wiederwahl und damit vier weitere Kennedy-Jahre standen für JFK sehr gut. Hier kann nur auf ein paar aus der Sicht des Autors bemerkenswerte Details dieses umfassenden Komplexes eingegangen werden, die ihm bei seinen Recherchen zu diesem Buch auffielen und die auch eine Beziehung zu Kuba haben. Alles andere würde den vorgegebenen Rahmen weit sprengen. Kennedy-Mord und Castro Der Geheimbericht des CIA-Generalinspekteurs von 1967 über die Mordversuche an Castro wird durch einen Zeitungsartikel ausgelöst. Der verweist zum ersten Mal öffentlich auf den CIA-Plan, Castro 1963 umzubringen. Interessant an dem Artikel ist, dass er überhaupt erscheinen konnte sowie die Jahresangabe der Mordversuche an Castro: Nämlich 1963. Wieso erst, wieso nur 1963? Schließlich begannen die CIA-Versuche, Castro umzubringen, nachweislich schon zumindest 1959/60 und der Informant der beiden Journalisten aus Geheimdienst oder Regierung wusste das. Doch offenbar passt 1963 besser zu dem Versuch, die geplante Ermordung Castros mit der Ermordung Kennedys in Verbindung zu bringen. Was dem Leser in dem Artikel suggeriert werden soll, ist: Castro wusste von den Attentatsversuchen der CIA gegen ihn, er konnte einige Attentäter fassen, sie „umdrehen“ und dann nach Dallas schicken… Bestimmte Kreise wollen offenbar mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Zeitungsbericht ist erstens eine gute Ablenkung von den sich häufenden Gerüchten und dem Bekannt werden von immer mehr Tatsachen, die den Mord an Kennedy als die Untat bestimmter US-(Geheimdienst?)kreise erscheinen ließ. Zweitens ist die Meldung offenbar darauf gerichtet, John F. Kennedys Präsidentschaft sowie seinen Bruder Robert, der 1968 für das Präsidentenamt kandidieren will, zu diskreditieren. Der Vorwurf, die Ermordung eines anderen Staatsmannes versucht zu haben, dann aber gescheitert und – in Umkehrung der eigentlichen Absicht – selbst das Opfer der eigenen Politik geworden zu sein, würde die Demokraten und ihren Präsidentschafts-Kandidaten erhebliche Stimmen kosten. In diesem Zusammenhang wird auch das Gerücht in Umlauf gesetzt, Robert Kennedy leide deshalb besonders unter dem Tod seines Bruders, weil er sich wegen seiner Unterstützung und Forcierung der US-Politik gegen Kuba persönlich an dessen Ermordung schuldig fühle. Drittens kann auf diese Weise Fidel Castro des Mordes an Kennedy bezichtigt und er damit in seinem Land und international verleumdet werden. Und viertens ist eine neue Diskussion über den Kennedy-Mord mit Castro als angeblichem Auftraggeber des Mordes eine hochwillkommene Ablenkung von der durch Präsident Johnson forcierten US-Aggression in Vietnam. In den USA formiert sich 1967 gerade eine gewaltige Protestbewegung gegen den Krieg. Bei all dem wird im Interesse eines vermeintlich höheren Zieles von der CIA oder anderen Regierungskreisen, von denen die Journalisten informiert werden, in Kauf genommen, dass die Mordpläne gegen Castro – eines der am besten gehüteten Geheimnisse der CIA – zumindest zum Teil bekannt werden. Folglich wird im Bericht immer wieder versucht, die umfangreichen CIA-Mordpläne mit dem großen Druck insbesondere der Regierung Kennedy auf den Geheimdienst zu rechtfertigen. Lee Harvey Oswald Seit dem Tag von Kennedys Ermordung wird versucht, zumeist ziemlich plump, Lee Harvey Oswald als gekauften Mord-Agenten Kubas zu „entlarven“. Der Sonderausschuss des US-Senats unter Senator Frank Church untersucht 1975/76 auch den Kennedy-Mord unter besonderer Berücksichtigung der CIA-Mordanschläge gegen Fidel Castro. Die Senatoren finden heraus, „dass Oswald für die (US)-Geheimdienste kein Unbekannter war“ und stoßen bei ihren Recherchen auf einige weitere Merkwürdigkeiten. („The Investigation of the Assassination of President Kennedy: Performance of the Intelligence Agencies“, Book V, U.S. Government Printing Office, Washington 1976) So fällt dem Untersuchungsausschuss auf, dass das offizielle Washington ohne substantielle Untersuchung sehr bald wusste, dass Oswald sowohl der Mörder als auch ein Einzeltäter war. „Nahezu sofort nach dem Mord (an Kennedy) haben (FBI) Direktor Hoover, das Justizministerium und das Weiße Haus Druck ausgeübt auf die leitenden Angestellten, ihre Untersuchung zu beenden und einen Tatsachen-Bericht mit der Schlussfolgerung zu veröffentlichen, dass Oswald der alleinige Mörder war“, stellt der Senatsausschuss fest. Daher sei es nicht verwunderlich, dass sich die Morduntersuchung fast vollständig auf Oswald konzentrierte. Die verdächtige Schnelligkeit, mit der die Untersuchungsbehörden nach der Ermordung von Präsident Kennedy ihre Einzelttäter-Theorie parat haben und die Ermittlungen praktisch eingestellt werden, wiederholt sich knapp fünf Jahre später noch zwei Mal: Bei den Mordanschlägen auf Friedensnobelpreisträger Martin Luther King am 4. April 1968 in Memphis und auf Präsidentschaftsbewerber Robert Kennedy am 6. Juni in Los Angeles. In beiden Fällen sind Menschen betroffen, die eine Veränderung in der Innen- und Außenpolitik anstreben, insbesondere die Beendigung des Vietnamkrieges sowie auch eine Verständigungspolitik gegenüber Kuba. Das Tempo der „Aufklärung“ der Mordfälle von Dallas, Memphis und Los Angeles wird nur noch am 11. September 2001 von der Regierung Bush mit der atemberaubend schnellen Erklärung über die al Qaida-Täter überboten. Die Parallelen zwischen diesen vier traumatischen Ereignissen der US-Geschichte sind frappierend. Ermittlungsbehörden, CIA und FBI wird „Versagen“ sowohl bei der Verhinderung, aber insbesondere bei der Aufklärung dieser Verbrechen vorgeworfen. Die Wahrheit bleibt in allen Fällen hinter einem Vorhang von Lügen und Vertuschung verborgen – immer noch. Zwei Tage nach der Ermordung Kennedys und unmittelbar nach dem Mord an Oswald am 24. November durch den Mafioso Jack Ruby weist der FBI-Chef an, bald etwas zu publizieren, „um damit die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass Oswald der Mörder ist“. Der stellvertretende US-Justizminister Nicholas Katzenbach erklärt am 26. November: „Die Öffentlichkeit muss damit zufrieden gestellt werden, dass Oswald der Mörder ist; dass er keine Bundesgenossen hatte, die noch frei herumlaufen; und dass die Beweise so sind, dass er in einem Prozess verurteilt worden wäre.“ Bekannt ist, dass Oswald – von wem auch immer – mehrere Monate vor dem Kennedy-Mord gezielt als Freund Kubas aufgebaut wird. Das geschieht unter anderem durch die Gründung einer Solidaritätsgruppe für Kuba in New Orleans, obwohl er mit seiner Frau im fast 800 km entfernten Dallas wohnt. Während er kurz zuvor noch einer paramilitärischen Gruppe von Exilkubanern seine Unterstützung als ehemaliger Angehöriger des Marine-Korps beim Training für Sabotageeinsätze in Kuba angeboten hat, gibt er plötzlich kubafreundliche Radiointerviews, verteilt entsprechende Flugblätter nahe dem FBI-Büro, hängt sich Plakate mit Viva Fidel um und schreibt merkwürdige Leserbriefe an die kommunistische Zeitung The Worker mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft seiner neuen Pro-Kuba-Gruppe an den KP-Vorsitzenden Gus Hall. Obwohl dem FBI von seinen Agenten alle Details des „Linksschwenks“ von Oswald mitgeteilt werden, reagiert man dort im Gegensatz zum üblichen FBI-Verhalten gegenüber Linken erstaunlich gelassen. Dabei würden normalerweise schon angesichts von Oswalds aktenkundiger Vorgeschichte alle FBI- und CIA-Warnlampen aufleuchten – Überläufer in die Sowjetunion, fast drei Jahre Aufenthalt, Heirat einer Russin und dann Rückkehr in die USA. Die Geheimdienste sind auch über die Kontakte Oswalds zu den terroristischen Exil-Kubanern informiert. Doch das ist für sie kein Grund, dieser Spur wenigstens nach dem Kennedy-Mord nachzugehen, wundert sich der Church-Ausschuss. Der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses ist ziemlich sicher, das Oswald „nur den Anti-Castro-Aktivisten spielte“. Angeblich unternimmt Oswald auch eine Reise nach Mexiko-Stadt zur kubanischen und sowjetischen Botschaft – angeblich deshalb, weil es inzwischen schon zahlreiche Indizien dafür gibt, dass es sich dabei um einen Doppelgänger gehandelt hat. Insbesondere in Mexiko, so registrierte der Untersuchungsausschuss, sind CIA- und FBI-Vertreter sowie die Botschaft sehr aktiv, um Oswald als Castros Werkzeug darzustellen. Schon einen Tag nach dem Kennedy-Mord kabelt der FBI-Repräsentant an der diplomatischen Vertretung in Mexiko-Stadt an das FBI-Hauptquartier: „(Der) Botschafter ist sehr beunruhigt darüber, dass die Kubaner hinter dem Subjekt stehen, das den Präsidenten ermordet hat.“ Botschafter Thomas C. Mann sei der Ansicht, dass FBI und CIA alles tun sollten, das zu klären. Zwei Tage später werden Botschaft und Geheimdienste fündig. Der Church-Report beschreibt das so: „Am Mittag des 25. November erschien ‚D’, ein Lateinamerikaner, in der (US)-amerikanischen Botschaft in Mexiko-Stadt. Er erzählte dem Botschaftspersonal, dass er am 17. September im kubanischen Konsulat war und dort Kubaner sah, die mit Oswald über Mord redeten und ihm eine Geldsumme übergaben. Er wiederholte seine Geschichte später gegenüber dem Chef der CIA-Station.“ Hoover berichtet dann dem Präsidenten, es habe sich um 6.500 Dollar gehandelt. Schon am nächsten Tag wird die geheimnisvolle Spur in einem Telegramm der CIA-Station an ihr Hauptquartier bestätigt, und zwar durch eine neue „zuverlässige Quelle, die die Geschichte von ‚D’ zu bestätigen scheint, dass er (Oswald) von Kubanern bezahlt wurde, um Kennedy zu ermorden“. Diese Quelle taucht dann nie wieder auf und der Senatsausschuss wundert sich darüber, dass es für dieses CIA-Telegram „keine befriedigende Erklärung gab, obwohl es der Warren-Kommission (die den Mord untersucht hat) vorlag“. Über denselben CIA-Kanal macht dann US-Botschafter Mann erneut Druck und stellt fest, so der Bericht, „dass die Kubaner in den Mord verwickelt waren und er empfiehlt, in Mexiko gewisse Untersuchungen vorzunehmen“. Doch irgendwann kommen die Geheimdienste mit den Daten durcheinander. FBI-Direktor Hoover muss am 29. November etwas kleinlaut seinem Präsidenten berichten, dass es in Mexiko Schwierigkeiten gebe, denn man habe zwar Informationen, dass Oswald am 18. September angeblich in Mexiko gewesen sei, aber gleichzeitig könne das FBI beweisen, dass er zu diesem Zeitpunkt in New Orleans war. Also müsse man dieses Datum für Mexiko auf den 28. September korrigieren. Dann stellt sich heraus, dass es der 27. 9. bis 2. 10. gewesen sein soll. Obwohl Ende November für das FBI schon klar zu sein scheint, dass die „D“-Story wegen des vertauschten Datums nicht mehr funktioniert („D“ hatte sicher den 27. statt 17. September als Datum für die Übergabe des Geldes angeben sollen), bastelt die CIA noch bis zum 5. Dezember daran herum, ehe sie aufgibt. Als Resümee stellt der Senatsbericht fest: „CIA und Warren-Kommission sind später zu dem Schluss gekommen, dass die Geschichte eine Erfindung war.“ Die nahe liegende Frage, wer sie erfunden hat, wurde weder von der Warren-Kommission noch vom Senatsausschuss untersucht und beantwortet. Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses stellen dann noch fest, dass Oswald (oder sein Doppelgänger) und der CIA-Agent William G. Gaudet nicht nur zur selben Zeit in Mexiko-Stadt waren, sondern ihre Touristen-Einreisekarten nach Mexiko aufeinander folgende Nummern haben, sie also praktisch zusammen die Grenze passiert haben müssen. Gaudet kannte Oswald aus New Orleans. Erstaunlich findet es der Ausschuss, dass in der aus Mexiko übermittelten Liste der Einreisekarten, die die CIA der Warren-Kommission vorlegte, der Name des CIA-Agenten unkenntlich gemacht worden war. Der Church-Ausschuss stößt bei seinen Untersuchungen noch auf eine weitere Merkwürdigkeit. Erst 1975 kommt heraus, dass der Chefagent der FBI-Station in Dallas, Gordon Shanklin, eine persönliche handgeschriebene Nachricht von Oswald an „seinen“ FBI-Agenten James Hosty sofort nach Oswalds Ermordung verschwinden ließ. Oswald hatte sich in dem Brief, den er etwa 10 Tage vor dem Anschlag auf Kennedy persönlich im FBI-Büro ablieferte, darüber beschwert, dass Hosty in seiner Wohnung versucht habe, seine Frau auszufragen. Der Senatsausschuss rekonstruierte den Text der Nachricht nach Hostys Aussagen wie folgt: „Wenn Sie irgendetwas über mich erfahren wollen, dann reden Sie mit mir persönlich. Wenn Sie nicht aufhören, meine Frau zu belästigen, werde ich entsprechende Schritte unternehmen und es den zuständigen Behörden berichten.“ Der Brief Oswalds klingt nur etwas resoluter als die Erklärung des Gangsters Sam Giancana gegenüber den FBI-Verfolgern in Chicago: „Ich bin doch einer von Euch.“ Oswald war sich offenbar sehr sicher, dass die „zuständigen Behörden“ ihm Recht geben würden. Und das FBI in Dallas vermutete möglicherweise, dass genau das aus dem Brief hervorgehen könnte und man ihn deshalb vernichten musste. Ausgebremst, ausgetrickst, ausgelöscht Auch das Verhalten des Secret Service, der für die Bewachung der US-Präsidenten rund um die Uhr zuständig ist, wird vom Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses unter die Lupe genommen. Und selbst da gibt es einige Auffälligkeiten. So kommen in den Tagen unmittelbar vor dem Mord sowohl aus Chicago als auch aus Miami relativ präzise Warnungen (z.B. vor einem Anschlag aus einem Bürohochhaus auf Kennedy), denen nicht nachgegangen wurde. Unmittelbar nach dem Mord erhielt der Secret Service ebenfalls in Chicago von einem Informanten den Hinweis, eine exilkubanische Terrorgruppe sei vielleicht in den Mordfall verwickelt. Der Informant berichtet, dass die Gruppe über sehr viel Geld verfügt, Waffen gekauft hat und an paramilitärischen Einsätzen gegen Kuba beteiligt war. Deren Leiter, Homer S. Echevarria, hatte am Vorabend des Mordes dem Informanten erklärt, man werde sich „um Kennedy kümmern“. Der Secret Service ermittelt, dass die Gruppe um Echevarria zusammen mit anderen Anti-Kuba-Terrorgruppen – darunter auch die Gruppe MIRR eines der schlimmsten Terroristen, Orlando Bosch Avila — zu der exilkubanischen Sammelbewegung JGCE (Kubanische Regierungs-Junta im Exil) gehört, die vom Chicagoer Rechtsanwalt Paulino Sierra Martinez geleitet wird und auch Kontakte zur Unterwelt hat. Die Präsidenten-Bewacher wähnen sich auf einer heißen Spur. Doch sie werden sofort vom FBI ausgebremst. Die Bundes-Kriminalpolizei erklärt dem Secret Service, die Gruppe um Echevarria, so steht es im Kongress-Bericht, „war kaum in irgendwelche illegalen Akte verwickelt“. Der Secret Service ist misstrauisch und will sich auch damit nicht zufrieden geben, denn seine Ermittlungen haben das Gegenteil ergeben. Man beschließt, die Sache genauer zu untersuchen und einen Spitzel in die Gruppe zu schicken. Doch schon am 29. November 1963 wird dem ein Riegel vorgeschoben. Präsident Johnson ordnet an, dass im Zusammenhang mit der Gründung der Warren-Kommission das FBI das ausschließliche Recht erhält, den Mordfall zu untersuchen. Und das setzte das FBI auch gegenüber dem Secret Service durch. Dazu der Bericht: „Die Untersuchung einer möglichen Mordverschwörung durch den Secret Service wurde vorzeitig abgebrochen…“. Interessant auch die Feststellung des Untersuchungsausschusses über die kurze Lebensdauer der Sammelbewegung der antikubanischen Terroristen JGCE: „Sie wurde im April 1963 gebildet und im Januar 1964 plötzlich aufgelöst. Während ihres kurzen Lebens erhielt JGCE offenbar eine erhebliche finanzielle Unterstützung.“ Der Untersuchungsausschuss des US-Senats macht auch darauf aufmerksam, dass weder CIA noch FBI der Warren-Kommission, die den Mord 1963/64 im Regierungsauftrag untersuchte, jemals über die Mordanschläge gegen Castro berichteten, obwohl der ehemalige CIA-Chef Allen Dulles sogar Mitglied der Kommission war. Dafür gab es sicher gute Gründe. Schließlich hätte das bedeutet zuzugeben, dass der Geheimdienst mit Mafia und Exil-Kubanern, eingeschlossen ehemalige Batista-Leute, gegen Castro zusammenarbeitete, denselben Leuten also, deren Spuren auch ins Umfeld des Attentats von Dallas führten und die ein starkes Interesse am Tod von Kennedy hatten. Als Richard Helms 1975 vor dem Church-Ausschuss gefragt wird, warum die CIA es nicht für nötig gehalten habe, über die Mordpläne gegen Castro zu informieren, erklärte der langjährige CIA-Direktor: “Ich wurde angewiesen, auf die Fragen der Warren-Kommission an den Geheimdienst zu antworten. Ich war nicht aufgefordert worden, ein bestimmtes Thema zu initiieren.“ Dadurch vermied es die CIA auch, vor der Warren-Kommission Fragen zu zwei allen CIA-Regeln der Konspiration zuwider laufenden Fällen beantworten zu müssen, die dann sowohl im Bericht des CIA-Generalinspekteurs als auch bei den Untersuchungen des Senats-Ausschusses eine Rolle spielten. Denn ein zentrales Anliegen bei allen verdeckten CIA-Operationen war immer, ein glaubhaftes Dementi geben zu können. Und das wurde hierbei erheblich verletzt. Da ist erstens der bereits geschilderte Versuch der CIA zu nennen, dem US-Unterhändler für die Freilassung der Schweinebucht-Gefangenen, James Donovan, im Frühjahr 1963 einen mit verschiedenen Giften, darunter mit Tuberkulose-Bazillen, verseuchten Tauchanzug mitzugeben. Donovan sollte den Anzug Castro als Geschenk überreichen, aber selbst keine Ahnung davon haben, was das „Geschenk“ bewirken würde. Nur, weil Donovan schon privat einen Tauchanzug gekauft hatte, wurde aus dem Mordanschlag nichts. Denkt man diesen Mordplan zu Ende, dann hätte er doch bedeutet, dass die kubanischen Sicherheitsbehörden schnell in der Lage gewesen wären zu beweisen, dass die Kennedy-Regierung diesen Anschlag geplant hatte. Deren mögliche Erklärung, sie habe von den Plänen nichts gewusst und die CIA habe eigenmächtig gehandelt, wäre sicher nicht sehr glaubwürdig gewesen. Außerdem hätte die CIA Rechtsanwalt Donovan in größte Schwierigkeiten gebracht, denn er wäre ja der Überbringer dieses Danaergeschenks gewesen. Ganz zu Schweigen davon, dass er selbst oder irgendjemand anders den vergifteten Anzug hätte anziehen können. Zu vermuten ist, dass die CIA-Führung sich darüber im Klaren war, dass diese Mordidee zumindest eine schwere Desavouierung von Präsident Kennedy gewesen wäre. Noch deutlicher wird das beim Mordunternehmen AMLASH, der zweiten offenen Provokation des Geheimdienstes. Die CIA merkt im Frühjahr 1963, dass das Weiße Haus auch Entspannung und Verständigung mit Kuba als eine Option einkalkuliert und dazu nicht die Kanäle der CIA benutzt, sondern alles über Botschafter Attwood bei den Vereinten Nationen laufen lässt. Daraufhin verstärkt der Geheimdienst seine Anstrengungen, das Mordunternehmen mit dem kubanischen Major Cubela wieder zu beleben. Also zur selben Zeit, in der Präsident Kennedy die Aufnahme von Kontakten mit Castro billigt, bereitet die CIA – ohne die Regierung davon zu verständigen – ein weiteres Mordunternehmen gegen den kubanischen Ministerpräsidenten vor. Nicht nur das: Als der Agent AMLASH verlangt, dass er mit einem Regierungsvertreter sprechen kann, um sicher zu sein, dass die US-Regierung ihn auch decken würde, gibt sich der Leiter des CIA-Stabes für Sonderaufgaben (SAS), der Kubaabteilung des Geheimdienstes, Desmond FitzGerald, als ein Beauftragter von Justizminister Robert Kennedy und als Redenschreiber des Präsidenten aus. Und alles, so stellt der Untersuchungsausschuss fest, ohne Wissen oder gar Einverständnis der Kennedy-Brüder. Der Bericht des CIA-Generalinspekteurs beschreibt das Auftreten des SAS-Chefs folgendermaßen: „FitzGerald informierte Cubela, dass die Vereinigten Staaten vorbereitet sind, jeder antikommunistischen kubanischen Gruppe alle notwendige Unterstützung zu gewähren. Sie sollte bei der Neutralisierung der gegenwärtigen kubanischen Führung erfolgreich sein und eine ausreichende Kontrolle haben, um die Vereinigten Staaten einladen zu können, die vorbereitete Unterstützung zu geben.“ FitzGerald erklärte, er habe vor seinem Treffen mit Cubela den damaligen Chef der Abteilung für verdeckte Operationen, Richard Helms, konsultiert, und der habe entschieden, „es ist nicht notwenig, die Zustimmung von Robert Kennedy dafür einzuholen, dass FitzGerald in seinem Namen sprechen kann“. Der persönliche Assistent von Präsident Kennedy, Arthur Schlesinger, erklärte 1978 in einem Interview mit dem BBC-Journalisten Anthony Summers (Anthony Summers: „Conspiracy: Who killed President Kennedy?“ 1980) dem Geheimdienst sei es damals offensichtlich darum gegangen, Verhandlungen mit Castro zu hintertreiben: „Die CIA nahm die Mordkomplotts genau in der Zeit wieder auf, in der Präsident Kennedy die Normalisierung der Beziehungen mit Kuba erwog. Das war eine außerordentliche Aktion. Und wenn es keine völlige Inkompetenz war – was man im Fall der CIA nicht ausschließen kann – dann war es ein vorsätzlicher Versuch, die nationale Politik gewaltsam zu ändern.“ Den Untersuchungsgremien des US-Kongresses – und vielen, die sich mit der Ermordung des Präsidenten beschäftigt haben – fällt auf, dass eine große Anzahl der Personen, die zum Kreis der Zeugen oder sogar der Verdächtigen im Mordfall Kennedy zählen und die oft auch an den Mordverschwörungen der CIA, der Mafia und der Exilkubaner gegen Castro beteiligt waren, eines plötzlichen Todes sterben, bevor sie Aussagen machen können. Auch einige Journalisten, die den Mord recherchierten, werden entweder umgebracht oder finden durch Unfälle oder Selbstmord den Tod. Drei Journalisten sterben, nachdem sie begonnen haben, den Mord an dem angeblichen Kennedy-Mörder durch Jack Ruby zu untersuchen. Bill Hunter vom Long Beach Independent Press Telegramm wird von einem Polizisten erschossen und Jim Koethe von der Dallas Times Herald in seiner Wohnung mit einem Karateschlag ermordet. Dorothy Kilgallens vom New York Journal, eine der bekanntesten Zeitungs- und Rundfunk-Journalistinnen der USA, stirbt angeblich an einer Überdosis Beruhigungsmitteln. Ihre Freundin Florence Smith, die eine Kopie ihrer Enthüllungen über Jack Ruby und seine Verwicklung in den Kennedy-Mord verwahrte, wird zwei Tage später tot aufgefunden – Diagnose Gehirnblutung. Bei keiner der beiden Toten wurde das Manuskript gefunden. Dorothy Kilgallens Freundin war die Frau des US-Botschafters in Kuba und Batista-Bewunderers Earl T. Smith. Im weiteren Sinne muss man auch Lisa Howard zu dieser Kategorie der Opfer im Umfeld des Kennedy-Mordes rechnen. Sie setzte ihre Karriere als bekannte Fernsehjournalistin aufs Spiel, um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA unter Kennedy und Kuba zu erreichen. Der US-Publizist Jim Marrs berichtet von insgesamt 103 Personen, die auf irgendeine Weise mit dem Mordfall verbunden sind und unter sonderbaren Umständen oder zeitiger als üblich sterben. (Jim Marrs: “Crossfire: The Plot to kill Kennedy“, Carroll & Graf, 1990) Da ist zuerst Oswald selbst zu nennen, der ja auch Kontakt zu den antikubanischen Terroristen hatte. Unter immer noch nicht geklärten Umständen wird er von Jack Ruby, der zum Kreis der kubanischen Mafiosi gehörte, umgebracht, obwohl der angebliche Kennedy-Mörder von einer Schar schwerbewaffneter Sheriffs geschützt wird. Auch Ruby stirbt 1967 mit 56 Jahren an Lungenembolie. Er wartete immer noch auf ein endgültiges Urteil wegen der Ermordung Oswalds. Ein enger Partner und Vertrauter von Oswald, George de Mohrenschildt, verübt 1977 angeblich Selbstmord, kurz bevor er vom Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses vernommen werden soll. Der Ausschuss findet heraus, dass Mohrenschildt, ein Geschäftsmann aus der Ölindustrie, enge Beziehungen zur CIA hatte. Am Anfang seiner Bekanntschaft mit Oswald befragt Mohrenschildt den CIA-Agenten in Dallas, J. Walton Moore, zu Oswald und der erklärt ihm: „Der Mann scheint in Ordnung zu sein.“ Auch die Zugehörigkeit zu Mafia und CIA garantiert kein langes Leben. Am 27. Juli 1967 fällt der Leiter der CIA-Abteilung verdeckte Operationen, Desmond FitzGerald, mit 57 Jahren beim Tennisspielen tot um. FitzGerald, lange Jahre Leiter der Kuba-Abteilung SAS des Geheimdienstes, hatte engste Kontakte zur exilkubanischen Terroristenszene. Fünf Tage vor seiner Aussage vor dem Senatsausschuss wird der Mafiaboss Sam Giancana am 19. Juli 1975 in Chicago ermordet. Ein Jahr später verschwindet auch John Roselli in Miami plötzlich von der Bildfläche und taucht erst nach Wochen wieder auf – als verweste Leiche in einer Öltonne im Hafen. Beide waren an den Mordanschlägen gegen Fidel Castro beteiligt und galten auch als Verdächtige im Kennedymord. Und kurz vor Roselli stirbt auch einer der wichtigsten CIA-Kontaktmänner der beiden Mafiosi und Leiter im Mordkomplott gegen Castro, der Chef des Mordunternehmens ZRRIFLE, William Harvey, plötzlich an einem Herzinfarkt. Harvey war im Frühjahr 1963 Leiter der CIA-Station in Rom geworden, hatte aber trotz seines Ausscheidens aus ZRRIFLE zumindest mit Gangster Roselli noch bis mindestens 1967 Kontakt gehalten. Darüber sollte er wenige Wochen später vor dem Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses aussagen. Auch Harvey gehörte zusammen mit einigen Mafiosi und Exil-Kubanern zum Kreis der Verdächtigen im Mordfall Kennedy. Den hohen CIA-Funktionär hatte der Ausschuss aus mehreren Gründen im Visier. Aufgefallen war William Harvey dadurch, dass er aus seiner Verachtung und sogar seinem Hass auf die Kennedy-Brüder kein Hehl machte. Dazu kam seine enge Freundschaft zu Gangster Roselli. Harvey war auch Mitarbeiter an einem ultrageheimen CIA-Programm, in dem US-Agenten als Überläufer getarnt in die Sowjetunion geschickt wurden – Oswald lässt grüßen. Außerdem hatte der Geheimdienstagent für sein Mordprogramm ZRRIFLE auch ein Täterprofil potentieller Totschläger ausgearbeitet, das in seiner Akte gefunden wurde. Es passt zu Oswalds Anstrengungen, mit der linken Szene in den USA und mit Kuba Kontakte herzustellen. Harvey schreibt, ideal wäre ein Täter mit Beziehungen zu Kommunisten. Das könne nützlich sein, falls der Täter entdeckt werde. Ein Zeuge, für den sich der Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses sehr interessiert, ist David Sanchez Morales. Er hat sich in der CIA den Ruf eines zuverlässigen Mörders erworben. William Harvey und Ted Shackley, die beiden Chefs der CIA-Station JMWAVE in Miami, lernt er während deren Tätigkeit in der Westberliner CIA-Zentrale kennen. Dann hilft der US-Bürger mexikanischer Abstammung beim CIA-Putsch in Guatemala, geht an die Botschaft nach Caracas, wird 1958 in Kuba eingesetzt, um Diktator Batista gegen die Revolutionäre zu unterstützen und ist mit seinen CIA-Freunden David Atlee Philips, Tracy Barnes und Felix Rodriguez sowie Mafioso Johnny Roselli von Anfang dabei, als es gegen Kuba und Castro geht. Er ist zweiter Mann der CIA-Station Miami und macht bei der Operation 40, dem Projekt ZRRIFLE (Mord auf Bestellung) und vielen anderen Plänen mit, Castro umzubringen. 1970 hilft er, in Chile den Mord an General Schneider und 1973 den Putsch gegen Allende zu organisieren. Dem Ausschuss und seinem Chef-Untersucher Gaeton Fonzi liegen Indizien vor, die den CIA-Mann höchst verdächtig machen. Morales wird auf die Liste der zu Vernehmenden gesetzt – doch am 8. Mai 1978, kurz vor dem Befragungstermin, stirbt er mit 52 Jahren an einem Herzanfall. Kennedy-Berater Arthur Schlesinger jr. vermutet, man könne die Verantwortlichen für den Kennedy-Mord eher unter den exilkubanischen Castro-Gegnern in den USA finden. Und ohne William Harvey und David Morales zu erwähnen setzt er hinzu: „Auch eine Beteiligung abtrünniger CIA-Leute ist nicht auszuschließen.“ („Der JFK-Mord – wieder aufgerollt“, US-Dokumentation 1998) Ob Schlesinger zu dieser Gruppe auch die beiden prominenten CIA-Terroristen David Atlee Philips und Howard Hunt rechnet, die Organisatoren des Staatsstreichs gegen Guatemala sowie des US-Terrorfeldzugs in den 60er Jahren gegen Kuba, ist nicht bekannt. Während der Ermittlungen durch Gremien des US-Kongresses über den Kennedy-Mord gehören beide zum Kreis der Verdächtigen, ohne dass ihnen dann etwas nachgewiesen werden kann. Aber am 6. Oktober 2004 äußert sich Hunt, inzwischen 86 Jahre alt, in einem Interview mit dem Magazin Slate des Microsoft-Networks MSN auch zur Ermordung des US-Präsidenten. (http://www.msn.com/) Auf die Feststellung der Interviewerin „Mir ist bekannt, dass es eine Verschwörungstheorie gibt, der zufolge David Atlee Philips in den Mord an JFK verwickelt war“, entgegnet Hunt: „Dazu habe ich keinen Kommentar.“ In Klammern steht an dieser Stelle, dass er auf die Frage „deutlich beunruhigt“ (visibly uncomfortable) reagiert habe. „Und es gibt ja sogar die Verschwörungstheorie, dass Sie an dem Tag in Dallas waren, als JFK getötet wurde“, hakt die Journalistin nach. Ziemlich abrupt kommt die knappe, aber auch viel sagende Antwort: „Kein Kommentar.“ |
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Weitere Rezension: |
Fichtners September-Lüge Andreas Neumann über den Artikel 'Mythen - Die September-Lüge' von Ullrich Fichtner im 'Spiegel', Ausgabe 42/2002 |
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Fichtners September-Lüge Andreas Neumann über den Artikel 'Mythen - Die September-Lüge' von Ullrich Fichtner im 'Spiegel', Ausgabe 42/2002 |
WDR-Fernsehen: "Aktenzeichen 11.9. ungelöst" Über einen Film von Willy Brunner und Gerhard Wisnewski im WDR Fernsehen, 20.6.2003 |
Gerhard Wisnewski: "Operation 9/11 - Angriff auf den Globus" Der 11. September: eine Verzweifelungstat - Über ein Buch von Gerhard Wisnewski, Knaur 2003 |
Bröckers/Hauß: "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9." Anregung zum eigenen Denken - Über das Buch von Mathias Bröckers und Andreas Hauß, Zweitausendeins 2003 |
Eric Hufschmid: "Painful Questions - Schmerzhafte Fragen - Eine Analyse der Attacke vom 11. September" Über die deutsche Ausgabe des Buches von Eric Hufschmid, August 2003 |
Andreas von Bülow: "Die CIA und der 11. September - Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste" Über das Buch von Andreas von Bülow, 2003 |
Panorama: 'Meisterwerk' der Manipulation Über den Beitrag 'Juden, BKA und CIA - Absurde Verschwörungstheorien zum 11. September' in der ARD-Sendung 'Panorama' vom 21.8.2003 |
RadioEins: Amoklauf eines 'Top'-Journalisten "Eins ist klar - der Mittwochskommentar mit Hans Leyendecker", Beitrag im Rahmen der Sendung 'Der schöne Morgen' in RadioEins am 27.8.2003 |
Monitor: "Irak-Krieg und 11. September - Das Lügengebäude der US-Regierung" Über den Fernsehbeitrag von Karin Führ, Georg Restle und John Goetz in der ARD-Sendung 'Monitor' vom 28.8.2003 |
ARD: Maischberger als Baustein der Diffamierungskampagne Über das Gespräch von Sandra Maischberger mit Andreas von Bülow in der ARD-Sendung 'Menschen bei Maischberger' am 9.9.2003 |
arte: Die CIA und der 11. September 'Ein Krieg nach dem anderen' - Über die dritte Folge der arte-Sendereihe 'Die Geschichte der CIA' von William Karel - ausgestahlt am 22.10.2003 |
Spiegel-TV: Der Krieg der Medien im 21. Jahrhundert Über den Beitrag 'Die Geständnisse der Terroristen - das geheime Propagandavideo der al-Qaida' in Spiegel-TV vom 26.10.2003 |
Spiegel: Phantome aus dem Off produzieren wertlose Geständnisse Gerhard Wisnewski über die Spiegel-Titel-Story vom 27.10.2003 |
James Nachtwey mutiert zu Leni Riefenstahl Der Fotograf James Nachtwey in 'Time' vom 29.12.2003 und in der gleichzeitig stattfindenden Ausstellung 'War Photographer' in Berlin |
Als wäre er ein Produkt der CIA Über den Film 'Bin Laden auf den Fersen' von Mohammed Sifaoui, ausgestrahlt am 16.2.2004 im WDR-Fernsehen im Rahmen der Sendereihe 'Die Story' |
Gerhard Wisnewski: "Mythos 9/11 - Der Wahrheit auf der Spur" Erdrückende Beweislast - über das zweite Buch von Gerhard Wisnewski in Sachen 11. September |
Photokina: Einblicke in die Funktionsweise der Machtapparate Eine Betrachtung zur Ausstellung über die Kriegsberichterstattung der Agentur VII im Rahmen der 'Visual Gallery', Photokina, Köln 2004 |
Gerhard Paul: Gespaltene Wahrnehmung Über das Buch 'Bilder des Krieges - Krieg der Bilder' von Gerhard Paul |
Peter Bürger: "Kino der Angst. Terror, Krieg und Staatskunst aus Hollywood" Über eine Studie der kriegspropagandistischen US-Filme der letzten 20 Jahre, erschienen 2005 |
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Was steckt hinter dem Oktoberfest-Attentat? Gladio? Anmerkungen von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann zur arte-Sendung "Gladio - Geheimarmeen in Europa", ausgestrahlt am 16.2.2011 |