Maischberger als Baustein der Diffamierungskampagne
Über das Gespräch von Sandra Maischberger mit Andreas von Bülow in der ARD-Sendung 'Menschen bei Maischberger' am 9.9.2003 (in der Wiederholung von 3sat am 13.9.2003)
Nachfolgend ein kommentierter Streifzug durch die Sendung (Originaltext kursiv):
| 'Menschen bei Maischberger' |
| Maischberger: "Gleich jetzt am Anfang ein Phänomen: übermorgen jährt sich der 11. September zum zweiten Mal, und es wuchern die Verschwörungstheorien, und die Leute glauben das. 20 Prozent der Deutschen sind fest davon überzeugt, daß die Vereinigten Staaten selbst die Anschläge angestiftet haben. Mein jetziger Gast hat genau dieses in einem Buch geschrieben, das mittlerweile auf Platz 3 der Spiegel-Bestsellerliste ist: der ehemalige SPD-Außenminister Andreas von Bülow." (Bild) |
| Maischberger: "Bundesforschungsminister Andreas von Bülow im Kabinett von Helmut Schmidt. Wissen Sie noch, welchen Eid Sie geleistet haben, als Sie damals vor 20 Jahren das wurden?"
von Bülow: "Ja, dem deutschen Volk treu zu dienen... (Bild) nach Recht und Gewissen, so wahr mir Gott helfe."
Maischberger: "Tun Sie's heute noch?"
von Bülow: "Natürlich."
Anmerkung: Der verborgene Angriff, der in dieser Frage steckt, ist zu spüren. Es soll suggeriert werden, Andreas von Bülow, wolle dem deutschen Volk wissentlich Schaden zufügen. Wann wird Frau Maischberger diese Frage dem Bundeskanzler, seinem Außenminister oder seinem ehemaligen Verteidigungsminister stellen, die 1999 im Rahmen der Nato dem Grundgesetz zuwider einen Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien geführt haben, was gemäß Strafgesetzbuch mit lebenslanger Haft zu ahnden ist? |
| Maischberger: "Als Jurist muß ich Sie das fragen auch... weil wenn man jetzt kurz zusammenfaßt... (Bild) Ihr Buch... dann schreiben Sie darin: die Flugzeuge wurden ferngesteuert in die beiden Türme des World Trade Center. Nebenan - ich fasse es mal so zusammen - hatte sich die CIA in einem Gebäude hingesetzt und hat per Sprengladungen diese Gebäude zum Einsturz gebracht, weil man einen guten Grund haben wollte, den Krieg gegen den Irak, gegen Afghanistan zu führen. Also meinen Sie ernsthaft, daß George Bush ein Massenmörder ist, der 3000 Menschen einem Ziel opfert?"
Anmerkung: Ob es Frau Maischberger bekannt ist, daß es in der Geschichte einen vergleichbaren Fall bereits gegeben hat: 1941, als es darum ging, die Bevölkerung für den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen? Heute wissen wir noch nicht, was George W. Bush gewußt hat. So ist es konsequent, die Frage nach der Schuld des heutigen US-Präsidenten in Zusammenhang mit den Anschlägen offen zu lassen. Nicht offen wäre eigentlich die Frage der Verantwortung für die tausenden von Toten in den danach geführten Kriegen. |
| von Bülow: "Nein, (Bild) es ist nicht ganz so. Ich habe als erstes untersucht, ob die offizielle Verschwörungstheorie mit den 19 Muslimen richtig ist..."
Maischberger: "... das nennen Sie eine Verschwörungstheorie..."
Anmerkung: Die zur Diffamierung kritischer Stimmen gedachten Begriffe umzudrehen und sie gegen die zu richten, die sie geschaffen haben, kann nicht hingenommen werden. Deshalb diese Intervention. Aber Andreas von Bülow läßt sich nicht aus dem Konzept bringen. |
| von Bülow: "Das ist eine Verschwörung. Jeder Kriminalakt muß ja irgendwie erklärt werden und hat irgendwo einen Sinn und eine Sinngebung hinter diesen Taten. (Bild) Und jeder Kriminalbeamte sucht nach diesem Hintergrund und versucht sich zu erklären, warum ist das gemacht worden - wer war es - wer hat ein Interesse daran - usw." |
| Maischberger: "Sie sind ja Jurist. Insofern haben Sie wahrscheinlich nach Belegen für Ihre Theorie wiederum gesucht..." (Bild) |
| von Bülow: "Ja, ich habe sehr viele staatsanwaltliche Anklageschriften verfaßt und habe sie vor Gericht vertreten - als Referendar. Und ich weiß, wie man eigentlich arbeitet. Und ich bin bitter enttäuscht, was die amerikanische Regierung nicht leistet. die beschränkt diese Aufklärung nur auf die 19 Täter..."
Maischberger: "Jetzt merkt man aber schon, daß Sie mal ein Politiker waren, weil die eigentliche Frage war ja eine andere: ob Sie ernsthaft glauben... ob Sie ernsthaft glauben, daß George W. Bush ein Massenmörder ist..."
von Bülow: "Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt: die offizielle Theorie kann nicht stimmen. (Bild) Dann gibt es die Möglichkeit, daß es eine andere Konfiguration gewesen ist..."
Maischberger: "... nämlich die, die ich eben gerade beschrieben habe..." |
| von Bülow: "... daß es z.B. Geheimdienste gewesen sind oder eine Kern von Geheimdiensten, die dieses gemacht haben. Man muß ja sehen: die amerikanische Regierung hat ja nicht nur aus dem Hut gezaubert (Bild) die 19 Muslime nach dem 11.9., sondern sie hat auch einen Weltkrieg aus dem Hut gezaubert - was wir uns gar nicht klar machen..." |
| von Bülow: "Aber für die (Bild) amerikanische Admininistration... Vizepräsident Cheney hat sofort gesagt - und Bush auch: das gibt einen lang anhaltenden Weltkrieg..."
Anmerkung: Jetzt muß verhindert werden, daß Andreas von Bülow weiterspricht. Entlarvende Äußerungen von Spitzen des US-Regierungsapparats dürfen den Zuschauern nicht zugemutet werden, schon gar nicht in einer der Propaganda entkleideten Form. Den globalen Krieg gegen den Terror - wie er von den Machtapparaten und ihren Medien bezeichnet wird - schlicht das zu nennen, was er ist, nämlich einen Weltkrieg. Das geht zuweit. |
| Maischberger: "Herr von Bülow, ich unterbrech' Sie ja wirklich ungern... (Bild) nur... in Ihrem Buch... also... was ich jetzt gerade zitiert habe... schreiben Sie... mit aller Wahrscheinlichkeit, mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die Flugzeuge ferngesteuert worden... nach allem, was Sie wissen und recherchiert haben..." |
| von Bülow: "Ja..." (Bild) |
| Maischberger: "... doch, das schreiben Sie wirklich... sind diese Gebäude gesprengt worden... Und das legt ja den Schluß nahe, daß das, wenn es von der CIA ausgeführt worden ist - wie Sie das sagen - daß das von George W. Bush für richtig geheißen wurde. Also nochmal die Frage: glauben Sie, der Mann ist ein Massenmörder?" (Bild)
von Bülow: "Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Ich schreibe es auch nicht. Ich schreibe... die 19 Muslime sind ja auf keiner Passagierliste enthalten, es ist kein einziger arabischer Name auf einer der vier Passagierlisten enthalten. Ein Teil dieser Leute hat überlebt oder mit falscher Identität gearbeitet."
Maischberger: "Woher wissen Sie das z.B.?"
von Bülow: "Wie bitte?"
Maischberger: "... daß ein Teil der Leute überlebt hat... woher wissen Sie das?" |
| von Bülow: "Das haben britische Journalisten vor allen Dingen - vom 'Independent' (Bild), aber auch von der 'BBC', aber auch von anderen festgestellt..." |
| von Bülow: (Bild)"... hängt aber offensichtlich damit zusammen, daß gestohlene Identitäten verwendet worden sind..."
Maischberger: "Bleiben wir mal bei diesem Beispiel..."
von Bülow: "Ja..."
Maischberger: "Weil das ja ganz wichtig ist... wenn tatsächlich welche überlebt haben sollten... mittlerweile ist es so... die Quellen, die Sie zitieren, haben sich revidiert... es gab eine Verwechslung... weil ein Pilot, der so etwas heißt wie Peter Müller... in deutsch... im arabischen Namen... tatsächlich ein Pilot desselben Namens... zwei Tage danach gefragt wurde... mittlerweile ist das aufgeklärt. Ein anderer... da gab es wirklich einen Buchstaben, der falsch war... Mittlerweile haben alle Angehörigen dieser von Ihnen vermeintlich für lebend... für lebendig erklärten Piloten gesagt: das stimmt nicht, die sind bestimmt tot. Wieso beharren Sie auf dieser Theorie, wenn der Gegenbeweis längst gebracht ist?" |
| von Bülow: "Also es ist so, daß z.B. Mohammed Atta... es gibt ungefähr zehn Mohammed Attas (Bild), davon eine ganze Menge in den amerikanischen Streitkräften, ausgebildet für den Afghanistan-Krieg..."
Maischberger: "... das behaupten Sie..."
von Bülow: "Nein..."
Maischberger: "Woher haben Sie die Beweise dafür?"
von Bülow: "Es gibt amerikanische Autoren, die das zusammengestellt haben. Das ist mal ein Hinweis von 'Newsweek', da kommt einer von 'Washington Post', dann kommt einer von der 'New York Times'..." |
| Maischberger: "... also nur aus Zeitungen - mit Verlaub?"
von Bülow: "Ja, natürlich. Klar!" (Bild)
Maischberger: "Ach so."
von Bülow: "Ich bin ja kein Kriminalbeamter, der einen Massenmord aufdeckt, sondern ich bin nur einer derjneigen, die sagen: so wie es dargestellt wird, kann es nicht sein. Jetzt kann es aber sein..."
Anmerkung: Es geht hier offenbar nicht darum, dem Gesprächsgast Gelegenheit zu geben, seine Gedanken zu formulieren. Deshalb immer wieder die Unterbrechungen an Stellen, wo die Gefahr besteht, daß Gedanken formuliert werden, die es zu bekämpfen gilt. Ziel der Sendung ist offenbar, die vorgefaßte Auffassung von Frau Maischberger und derer, die hinter ihr stehen, zu transportieren - zu transportieren, daß nicht sie und die Mainstream-Medien insgesamt manipulieren, sondern kritische Stimmen wie Andreas von Bülow. |
| Maischberger: "Frage, Frage... (Bild) Weil Ihr Buch 70.000 Mal verkauft worden ist, finde ich schon... " |
| Maischberger: "... ich hätte mich gefreut als Leser, wenn Sie mir einen von diesen sechs Lebendigen (Bild) gezeigt hätten... bzw.... weil Sie ja sagen, der eine arbeitet bei Air Maroc, der hat 'ne Adresse, der steht im Telefonbuch, den kann man anrufen und den interviewen. Warum haben Sie es nicht getan?" |
| von Bülow: "Weil ich keine Kapazität habe, dies zu tun. Ich bin ja nicht das FBI. Sie müssen ja, wenn Sie so etwas ordentlich aufklären wollen, Ihre hunderten von Beamten ansetzen. (Bild) Sie müssen sich im Grund eine Liste machen und sich sagen: das und das und das ist alles unklar. Und dann gehen Sie das ab und versuchen, das vor Ort zu recherchieren..."
Maischberger: "... das wäre ein Anruf gewesen, der wichtig ist..." |
| von Bülow: "... aber das ist doch die Aufgabe der Regierung. Das werfe ich der Regierung vor. Die verkündet einen Weltkrieg gegen potientiell 60 Staaten, darunter Afghanistan, wo sie schon vorher dem pakistanischen Außenminister erklärt haben, daß es den Krieg geben wird - noch vor dem 11.9. (Bild) - und sie haben das auch dem indischen Außenminister gesagt. D.h., das war längst vorher vorbereitet. |
| von Bülow: "Der Irak-Krieg war ebenfalls vorbereitet (Bild), ist mit vielen Lügen hinoperiert worden als eine Al-Qaida-Unterstützungsgeschichte... "
Anmerkung: Das Gespräch ist durchsetzt von der Behauptung, Andreas von Bülow verbreite Falschinformationen. Äußerst beruhigend: Frau Maischberger und die hinter ihr stehende Redaktion wissen, wie es tatsächlich war. Nach deren Quellen wird nicht gefragt.
Maischberger: "... nur wenn Sie das wirklich kritisieren, macht es doch keinen Sinn, wenn Sie in Ihrem Buch Dinge schreiben, die nachweislich falsch sind..."
von Bülow: "Die sind nicht nachweislich falsch. Es gibt z.B. ..." |
| Maischberger: "... es ist nachweislich falsch, daß diese Leute überlebt haben... Wenn Sie die angerufen hätten, dann wüßten Sie das..."
von Bülow: "Ich kann nicht im Deteil alle Täter durchgehen..."
Maischberger: "... doch, doch, das müssen Sie..." (Bild)
von Bülow: "Ja, es ist ein Mann in Denver. In Denver ist er ausgebildet worden als Elektroingenieur..."
Maischberger: "..."
von Bülow: "... darf ich ausreden?"
Maischberger: "Ja, natürlich."
von Bülow: "Er ist als Elektroingenieur ausgebildet worden, ihm sind die Papiere geklaut worden, und er lebt. Es ist dargestellt worden..."
Maischberger: "Sie haben ihn interviewt?"
von Bülow: "Ich habe ihn nicht interviewt, aber englische Journalisten haben ihn interviewt, und die Leute in Denver haben nachgeforscht..." |
| Anmerkung: Es folgt jetzt der erste Versuch, Andreas von Bülow in die Ecke von Psychopathen und Spinnern zu manövrieren. Das geschieht hier noch auf eine geschickte Art und Weise so, daß Frau Maischberger keine direkte Beleidigung vorgeworfen werden kann. Das wird später aber noch anders...
Maischberger: "Herr von Bülow, wäre das in Ordnung... weil ich von anderen aus Ihrer Partei gehört habe: der von Bülow spinnt, der hat 'nen Verfolgungswahn... das erstmal schreibe (Bild), in einem Buch veröffentliche und dann sage: na ja, ich habe ja nur mit dem Finger auf etwas gezeigt, was mir aufgefallen sit.... ob's stimmt oder nicht, muß der von Bülow selber beweisen..."
von Bülow: "Nein..."
Maischberger: "Das ist ja genau Ihr Argument..."
von Bülow: "Nein..." |
| Maischberger: "Sie schreiben etwas, was Sie nicht selber nachgeprüft haben und sagen: die US-Regierung muß mir jetzt das Gegenteil beweisen..."
von Bülow: "Nein, daß Problem ist, daß wir einen unterbrochenen demokratischen Prozeß haben. Die Presse in den USA (Bild) nimmt all die Zweifel, die täglich hochkommen, auch von den Angehörigen der Opfer, nicht auf, transportiert sie nicht, so daß sie von der Regierung nicht beantwortet werden müssen, so daß da ein Wust, ein ganzer Berg von ungeklärten Fragen steht..."
Anmerkung: Wieder eine Äußerung, die der beabsichtigen Zielrichtung zuwider läuft. Die Angehörigen der Opfer, die an die US-Regierung kritische Fragen stellen, werden dank Frau Maischbergers rethorischer Kunststücke zu Opfern, die Andreas von Bülow angeblich verhöhnt. Hier soll ihm jetzt eine Behauptung untergeschoben werden, die er nie aufgestellt hat, um sie dann als Falschdarstellung anprangern zu können. |
| Maischberger: "Übrigens... Angehörige der Opfer... Sie schreiben in ihrem Buch: es gab nur einen einzigen israelischen Toten. Das ist nachweislich falsch. Es gibt eine jüdische Organisation (Bild) in New York City, die haben allein 400 tote Juden ermittelt..."
von Bülow: "Ja..."
Maischberger: "... und es gibt 400 Menschen, die jemanden verloren haben. Und Sie schreiben in dem Buch: das kann gar nicht sein. Und damit sagen Sie jemandem, der seinen Vater verloren hat: Du hast Deinen Vater nicht verloren."
Anmerkung: An keiner Stelle stellt er in seinem Buch die Behauptung auf, es habe nur einen einzigen jüdischen Toten gegeben.
von Bülow: "Das ist eine Masche, die Journalisten aufgebracht haben, um mich in die antisemitische Ecke hineinzudrängen. Ich rede von Israelis. Und die Frage ist: es sind merkwürdige Tatumstände, die darauf hinweisen, daß in irgendeiner Form auch Isrealis eine Rolle spielen, z.B. 200 Kunststudenten, bei denen die Drug Enforcement Agency festgestellt hat: die sind nirgendwo eingeschrieben in Israel, die gehören einer Nachrichteneinheit an, und die haben sich um die arabischen Attentäter herum gelagert und hatten Zugang offensichtlich zu denen. Also ist die Frage..." |
| Maischberger: "Also woher kommt die Quelle nochmal?"
von Bülow: "Oh Gott, jetzt müßte ich meine Fußnoten... Ich habe das alles mit Fußnoten belegt. Das muß nachgeschaut werden."
Maischberger: "Ich habe alle Ihre Fußnoten gesehen. Es ist viel Internet dabei..." (Bild, Beifall aus dem Publikum) |
| von Bülow: "Internet ist nur ein Transportmittel..."
Anmerkung: Hier werden die Diffamierungsversuche jetzt besonders infam. Hier wird deutlich, daß eine Strategie dahinter steckt: die Strategie, kritische Gedanken mit rechtsextremistischen Positionen in Verbindung zu bringen, wie es bereits die ARD-Sendung 'Panorama' vor einigen Wochen in einer besonders auffälligen Form betrieben hatte...
Maischberger: "Dieser Punkt (Bild) ist mir auch deshalb wichtig, weil... nicht nur weil 400... in diesem Falle sich 400 Angehörige von Opfern sich absolut verhöhnt vorkommen, sondern weil Sie damit auch in bester Gesellschaft sind mit Horst Mahler, ehemals RAF, heute NPD, Neonazi... der sagt: die Israelis, die Juden... sagt er tatsächlich... sind alle vorher gewarnt worden, weil der Mossad..."
Anmerkung: Es wird ganz deutlich, wie versucht werden soll, den Gesprächsgast mit Unterstellungen in die Ecke zu drängen - hier insbesondere durch die Gleichsetzung von Israelis und Juden...
von Bülow: "Das ist absolut falsch, was Mahler sagt. Ich habe das auch nie unterstützt. Das ist nur in einer Panorama-Sendung mit verschnitten worden..." |
| Maischberger: "Er unterstützt aber Sie bei Ihrer Veranstaltung..."
von Bülow: "... ich kenne Herrn Mahler überhaupt nicht. (Bild) Ich weiß nicht, was der von sich gibt. Auf jeden Fall unterstütze ich seine Theorie überhaupt nicht. Es geht eigentlich darum, ob ein Mossad-Element in dieser ganzen Geschichte da ist. Der Mossad muß hervorragend informiert gewesen sein. Und es ist Aufgabe der amerikanischen Behörden, dem im Detail nachzugehen. Ich kann das natürlich nicht..." |
| Maischberger: "Aber warum haben Sie dieses Buch dann geschrieben?"
von Bülow: "Weil ich nicht möchte, daß wir erneut auf 100 Jahre gegen einen Feind losziehen. Das ist das Interesse. Schauen Sie: seit dem die Kommunisten, das ganze Sowjet-Reich in sich zerbröselt sind, kommt die neue Gefahr der muslimischen Welt..."
Maischberger: "Gibt es die gar nicht? Gibt's die gar nicht? (Bild) Leugnen Sie auf der anderen Seite, daß es tatsächlich muslimische Extremisten gibt?" |
| von Bülow: "Ja, da kommen wir auf weiteres Feld - deswegen heißt das Buch auch so - die CIA hat in den 80er Jahren aus 46 muslimischen Ländern angeblich Fundamentalisten angeheuert. Osama bin Laden (Bild) war ein Rekruteur für diese ganze Geschicht. |
| von Bülow: "Nach 1990, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind diese Söldner wiederum eingesetzt worden, teilweise in Tschetschenien - niemand weiß, vom wem bezahlt - man kann aber dreimal raten - und sind eingesetzt worden in Albanien. (Bild) Also: sie sind eine Masse. Und wenn Sie die CIA-Geschichte über die Jahrzehnte verfolgen, dann haben Sie eine Sicht auf die Dinge. Die CIA ist..."
Maischberger: "Gibt's die? Gibt es muslimische Extremisten, die Anschläge verüben, heute in Israel z.B.? Gibt's die Menschen oder gibt's die nicht?"
von Bülow: "Natürlich gibt's die. Die Frage ist, wer sie organisiert, wer sie aufgreift. Ich bin z.B. der Meinung - zusammen mit dem englischen obersten Rabbi - daß die Politik, die Shamir macht und auch Netanyahu, in die Katastrophe führt..." |
| Anmerkung: Jetzt wird es offenbar heikel. Jetzt kommen wir zu einem Tabu-Thema, das nicht weiter vertieft werden darf. Folgerichtig beginnt Frau Maischberger ihren abblockenden Satz mit "Jetzt kommen wir aber zu einem ganz anderen Punkt..." als wollte sie fortsetzen: "... der hier nicht Thema werden darf." Aber sie findet noch rechtzeitig den Dreh. Aber was für einen!
Maischberger: "Jetzt kommen wir aber zu einem ganz anderen Punkt... (Bild) weil... ich würde Sie ja nicht einladen, wenn ich denken würde, Sie wären nur ein Spinner... Ich unterstelle mal im besten Falle... (Gelächter im Publikum) Entschuldigung, mal im Ernst... ich unterstelle Ihnen im besten Falle..." |
| von Bülow: "Danke." (Bild)
Anmerkung: Die von Frau Maischberger durchgeführte Gesprächswendung führt direkt in eine Beleidigung. Sie bezeichnet Andreas von Bülow als einen Spinner. Er sei nicht ausschließlich ein Spinner, aber er sei einer. Hier sind wir an einem der Höhepunkte der Diffamierungsversuche angekommen. Erstaunlich, wie souverän Andreas von Bülow darauf reagiert. |
| Maischberger: "Nein, Sie haben wirklich eine Sorge, daß es ungeklärte Dinge gibt, die man ansprechen muß, daß eine Regierung etwas Unverantwortliches tut... nur, wenn Sie dieser Sorge Raum geben wollen und da aufklären wollen, dann können Sie es doch nicht mit einem Buch machen, in dem nachweislich so viele Falschinformationen sind... (Bild) weil Sie damit der Regierung, die Sie kritisieren wollen, nutzen..."
von Bülow: "Das sind keine Falschinformationen..."
Maischberger: "Ich hab sie alle aufgelistet. Das sind soviele Fehler..." (Beifall aus dem Publikum)
von Bülow: "Das sind keine Falschinformationen. Das sind Informationen. Schauen Sie: wenn Sie heute irgendeine Minute des Vorgangs des 11.9. wirklich klären wollen, gibt es kein amtliches Dokument der Vereinigten Staaten..."
Maischberger: "Es gibt 900 Seiten starken Bericht vom US-Kongress..." |
| von Bülow: "Da hat es monatelangen Streit gegeben, ja nicht mehr als diese 19 Leute zu untersuchen und, was CIA und FBI wechselseitig gewußt haben..." (Bild)
Maischberger: "Das ist falsch. Das ist nachweislich falsch..."
von Bülow: "Doch, ich habe die 800 Seiten durchgelesen. Ich habe sie im einzelnen durchgelesen. Es sind viele leere Seiten dabei..."
Anmerkung: Allmählich wird es sehr auffällig: die unentwegte Wiederholung der Behauptung, Andreas von Bülow verbreite Falschinformationen, geschieht offensichtlich in der Absicht, daß davon bei den Zuschauern schon etwas hängen bleiben wird.
Maischberger: "Aber jetzt nochmal den Punkt... Warum haben Sie nicht ein Buch geschrieben nur über die Fakten, die Sie tatsächlich nachprüfen können? Dann hätten Sie sich und der Sache einen Gefallen getan. So muß man sagen: das Buch tut der anderen Seite einen Gefallen, weil es so abstrus ist."
von Bülow: "Das scheint nicht so zu sein. Die Leserschaft sieht da ganz anders." |
| Maischberger: "Aber Sie haben auch eine Verantwortung..."
von Bülow: "Natürlich habe ich eine Verantwortung. Ich habe auch eine Verantwortung, daß uns nicht nochmal sowas wie Pearl Harbor passiert, daß der amerikanische Präsident weiß, daß der Angriff kommt, seiner Truppe überhaupt nichts sagt (Bild), 2500 amerikanische Soldaten sterben müssen, damit das amerikanische Volk rübergewuppt wird in die Kriegswilligkeit gegen Japan und Deutschland. Nun kann man darüber viel Einzelnes reden. Diese Mannschaft um Bush hat ein Jahr vorher gefordert oder gesagt, das Beste wäre, wir würden ein neues Pearl Harbor bekommen. Das haben sie bekommen. Und es wäre doch furchtbar einfach für diese Regierung, die täglich auf dem Tisch liegenden Probleme aufzulösen und zu beantworten. Schauen Sie: vergleichen Sie doch mal mit Monica Lewinsky..."
Maischberger: "Sie haben sehr viel aufgeklärt. Und Sie haben sehr viele Fehler im eigenen Lager gefunden. Die Frage ist nur, wenn die CIA so mächtig ist und so viele Dinge machen kann - wie Sie sagen - dann dürfte dieses Gespräch zwischen uns jetzt nicht stattgefunden haben. Dann wären wir nämlich zensiert worden - wie Sie ja sagen. Die großen Medien sind alle mit dabei und verbreiten..."
von Bülow: "Ich bin Ihnen ja dankbar, daß Sie mich eingeladen haben, nur..."
Maischberger: "Es hätte nur einfach nach Ihrer Theorie nicht passieren dürfen..."
von Bülow: "Ich sage ja gar nicht, daß sie so mächtig sind. Nur, sie sind ein kontinuierlicher Manipulationsfaktor der amerikanischen Politik unterhalb der öffentlich erklärten Ebene." |
| Maischberger: "Und wenn Sie manipulieren mit falschen Fakten... ist das okay?" (Bild)
von Bülow: "Nein, ich bin ja der Meinung, mich zu korrigieren, wenn ich falsche Fakten gelegt habe. Ja, aber es ist völlig klar - ich habe es heute nachmittag nochmal nachgelesen - diese falschen Identitäten..."
Maischberger: "Haben Sie mittlerweile einen von diesen sechs angerufen?"
von Bülow: "Nein, ich denke..."
Maischberger: "Dann sprechen wir uns wieder, wenn Sie die angerufen haben."
von Bülow: "Okay."
Maischberger: "Danke schön, Andreas von Bülow. Vielen Dank." |
Trotz der Strategie, Andreas von Bülow wieder und wieder zu unterbrechen und ihn damit aus dem Konzept zu bringen, und trotz der Diffamierungsversuche, die das Gespräch kennzeichnen, kann Frau Maischberger nicht verhindern, daß Andreas von Bülow, entscheidende Zusammenhänge darstellt:
Die Kriege gegen Afghanistan und Irak waren bereits vor dem 11. September 2001 geplant. Sie sind Teil eines angekündigten, langanhaltenden Weltkriegs. Die muslimischen Extremisten wurden und werden von den USA instrumentalisiert. Dabei spielte (und spielt) Osama bin Laden eine wesentliche Rolle. Die Medien, insbesondere in den USA, werden ihrer demokratischen Rolle nicht gerecht und tragen damit dazu bei, daß die offenen Fragen in Zusammenhang mit dem 11. September nicht beantwortet werden (und so die eigentlich Verantwortlichen für die Anschläge nicht zur Rechenschaft gezogen werden).
Ganz besonders wichtig ist die Darstellung des 11. September als 'Neues Pearl Harbor' und der Tatsache, daß entscheidende Kreise der US-Regierung ein Jahr vor dem 11.9.2001 ein 'Neues Pearl Harbor' als wesentliche Voraussetzung für eine beschleunigte Entwicklung in Richtung Kriegswilligkeit und globaler Dominanz bezeichnet haben.
Überzeugend das Ziel, das Andreas von Bülow verfolgt: Es geht ihm darum zu verhindern, "daß wir erneut auf 100 Jahre gegen einen Feind losziehen." Das sei sein Interesse.
Perfide antisemitische Hetze?
Hier jetzt noch Auszüge aus Recherchen von Dr. Ralph Kutza zur Frage, wie einzuschätzen ist, wenn Andreas von Bülow schreibt, ein Israeli sei am 11.09.01 im WTC ums Leben gekommen
Bis heute soll, vor allem in arabischen Ländern, das Gerücht durch die Welt geistern, vor den Anschlägen auf das World Trade nter am 11.09.01 seien Israelis und/oder Juden vor dem Ereignis gewarnt worden und hätten sich so in Sicherheit gebracht. Dieses gilt als bösartiges antisemitisches Gerücht.
Der SPIEGEL schreibt in seiner Printausgabe 37/2003 vom 08.09.03 hierzu:
"Im Internet kursierte schon kurz nach den Anschlägen die Mär einer jüdischen Verschwörung: 4000 im World Trade Center beschäftigte Juden seien am 11. September nicht zur Arbeit erschienen. Also wussten die Juden Bescheid, weil wohl der Mossad den Anschlag geplant hatte.
In den arabischen Ländern zählt diese Theorie zu den Selbstverständlichkeiten. In die Welt gesetzt hat sie der libanesische TV-Sender al-Manar, der auf seiner Website stolz bekennt, "psychologische Kriegführung gegen den zionistischen Feind" zu betreiben.
Abraham Foxman von der jüdischen Anti-Defamation League in New York weiß um die Hartnäckigkeit des perfiden Gerüchts. Schon oft hat er es mit den Zahlen, die ihm vorliegen, auszuräumen versucht: Seine Leute haben die jüdischen Opfer gezählt. Mindestens 400 seien es gewesen, wahrscheinlich mehr. Amtliche Zahlen gibt es nicht, weil die Religionszugehörigkeit von US-Behörden nicht erhoben wird."
Stimmt aber diese Darstellung des SPIEGEL überhaupt? Man tut sehr gut daran, strikt zwischen den Begriffen "Israeli" (i.S. einer Staatsangehörigkeit) und "Jude" (i.S. einer Religionszugehörigkeit) zu unterscheiden.
ARD-Sendung "Menschen bei Maischberger" vom 9.9.2003
Die TV-Talkmasterin Sandra Maischberger suggerierte im Interview mit dem Ex-Bundesminister Andreas von Bülow im ARD am 09.09.03, er habe den Eindruck vermittelt, nur ein einziger "Jude" sei beim World Trade Center ums Leben gekommen, woraufhin er darauf verwies, von "Israelis" geredet zu haben (was er tatsächlich hat, siehe S. 216 seines Buchs "Die CIA und der 11. September").
Hier die Passage im Transkript: Maischberger: "Sie schreiben in Ihrem Buch, es gab nur einen einzigen israelischen Toten. Das ist nachweislich falsch. Es gibt, äh, eine jüdische Organisation in New York City, die haben alleine 400 tote Juden ermittelt. Und es gibt 400 Menschen, die jemanden verloren haben; und Sie schreiben in dem Buch, das kann gar nicht sein, ähm, und damit sagen Sie jemandem, der seinen Vater verloren hat, Du hast Deinen Vater nicht verloren."
Von Bülow: "Ja, das ist eine Masche, die Journalisten aufgebracht haben, um mich in die anti- semitische Ecke hineinzubringen. Ich rede von Israelis ."
ZDF-Sendung "Frontal 21" vom 9.9.2003 im Beitrag "Konjunktur für Verschwörer"
Zuvor hatte am selben Tag die ZDF-Sendung "Frontal 21" im Beitrag "Konjunktur für Verschwörer" zum gleichen Sachverhalt wie folgt Gunter Latsch vom SPIEGEL zu Wort kommen lassen.
Latsch (DER SPIEGEL): "Also ich glaube, mit exakt dieser Passage - über die Frage 'Wieviel Juden waren im World Trade Center oder wurden alle gewarnt und kamen an diesem Tag nicht zur Arbeit?' hat sich Herr Bülow, also, aus jeder ernsthaften Diskussion nicht nur verabschiedet, sondern sich auch für jede weitere ernsthafte Diskussion disqualifiziert. Das ist die Leitversion der ewigen jüdischen Weltverschwörung, die mit den Protokollen der Weisen von Zion beginnt, ´ner nachgewiesenen Fälschung. Da gibt es überhaupt keine Grundlage für. Es hat -- jede Menge jüdischer Opfer gegeben. Die exakte Zahl ist deswegen nicht feststellbar, weil die Konfessionszugehörigkeit - in den USA amtlich nicht erhoben wird und auch keine Rolle spielt."
Von Bülow wurde also mit massiven Vorwürfen belegt, verwies aber - neben Ausführungen zur möglichen Rolle des israelischen Mossad im Umfeld des 11.09.01 - darauf, nicht "Juden", sondern "Israelis" thematisiert zu haben. Ist dies Haarspalterei von Antisemiten, die sich tarnen möchten? Keineswegs, wie nun gezeigt wird.
Der Ursprung der Zahl 4.000 - die Jerusalem Post und ihre Quellen
Auf einer ausdrücklich den Opfern des 11. September 2001 gewidmeten Web-Seite ( www.september11victims.com) sind - soweit zum 21.09.2002 (also gut ein Jahr später) bekannt - die nachgewiesenen Opfer nach ihrer Staatsangehörigkeit (known foreign citizenship) und Land (known country) aufgeschlüsselt. Bei "known country" steht bei Israel die Zahl 1. Insofern hat von Bülow keineswegs schlampig recherchiert. Bei "known foreign citizenship" übrigens steht auch nur eine sehr geringe Zahl, nämlich 2.
Doch kommen wir zum SPIEGEL, der den libanesischen Sender al-Manar als Drahtzieher eines perfiden Gerüchts darstellt. Ist dem so? Nicht ganz! Was weder der SPIEGEL noch Herr Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung noch das ARD-Magazin PANORAMA noch Frau Maischberger - und leider noch nicht einmal die Buchautoren Bröckers/Hauß - erwähnen, das ist, dass die ursprüngliche Quelle für die ominöse Zahl 4.000 die höchst renommierte israelische Tageszeitung Jerusalem Post ist.
Am 12. September 2001 berichtete sie unter der Schlagzeile "Tausende Israelis vermisst nahe WTC, Pentagon", dass das israelische Außenministerium bislang die Namen von 4.000 Israelis erhalten habe, von denen man glaube, sie seien zur Zeit des Angriffs in der Gegend des WTC und des Pentagons gewesen. Die Liste setze sich zusammen aus Leuten, die noch keinen Kontakt mit Freunden oder der Familie aufgenommen hätten.
Man beachte, dass hier ausdrücklich von 4.000 "Israelis" und nicht etwa von "Juden" geschrieben wurde, und dass als Quelle das israelische Außenministerium und noch das "Armee-Radio" genannt werden. Rechnete man ernsthaft mit 4.000 vermissten israelischen Staatsangehörigen oder ist für das israelische Außenministerium jeder vermisste Amerikaner jüdischen Glaubens ein Israeli? Diese zahlenmäßige Darstellung stammt jedenfalls nachgewiesenermaßen keineswegs von antisemitischen oder israel-hassenden Quellen. Und der libanesische TV-Sender al-Manar nahm speziell Bezug auf israelische Medien als Quelle seiner entsprechenden Berichterstattung, wenngleich er dies sicher propagandistisch zu nutzen versuchte, indem relativierende Meldungen danach ausgeblendet wurden.
(08:15 - Wed) Thousands of Israelis missing near WTC, Pentagon
http://www.jpost.com/Editions/2001/09/12/LatestNews/LatestNews.34656.html
Wednesday September 12, 2001
The Foreign Ministry in Jerusalem has so far received the names of 4,000 Israelis believed to have been in the areas of the World Trade Center and the Pentagon at the time of the attack.
The list is made up of people who have not yet made contact with friends or family, Army Radio reported.
Telephone connections between Israel and the New York City and Washington, D.C. areas has been sporadic and unreliable since the multiple attacks yesterday.
Ten thousand people are estimated to have been killed in the New York attacks and another 800 in Washington.
Several hundred also went down with the hijacked planes.
Zwanzig Minuten zuvor hatte der Internet-Dienst der Jerusalem Post bereits eine recht ähnliche Meldung verbreitet. Dabei war von Hunderten bei der WTC-Attacke vermissten Israelis die Rede, sowie von der Mitzwanzigerin Alona Avraham, Passagierin des Flugs UA-75, und dem 31-jährigen Israeli Daniel Levin, ebenfalls Passagier auf einem der entführten Flugzeuge. Wieder kommt dann unter Verweis auf das israelische Außenministerium in Jerusalem der Hinweis auf 4.000 Israelis, die sich in der Nähe der Anschlagsorte aufgehalten haben sollen. Die dortigen israelischen Auslandsvertretungen leisteten Über- stunden, um vermisste Israelis ausfindig zu machen.
(07:55) Hundreds of Israelis missing in WTC attack
http://www.jpost.com/Editions/2001/09/12/News/News.34692.html
September 12, 2001
By The Jerusalem Post Internet Staff
A United Airlines spokesman confirmed that Alona Avraham, a resident of Ashdod, was a passenger aboard United Airlines Flight 75, the second hijacked plane to crash into the World Trade Center in New York. [This story last updated 14:30]
Avraham was in her mid-twenties and had recently finished university studies.
Avraham had spent a few days in Boston with friends and was heading for Los Angeles for a two-week visit, to include Rosh Hashanah.
Israeli Daniel Levin, 31, was also reported to be on one of the hijacked planes that was forced down by terrorists, Army Radio reported.
The Foreign Ministry in Jerusalem has so far received the names of 4,000 Israelis believed to have been in the areas of the World Trade Center and the Pentagon at the time of the attack.
Israeli foreign missions in New York City and Washington are also working overtime to locate missing Israelis. For emergency telephone numbers set up to aid in the search and rescue efforts, click here.
Am 13.09.01 meldete die Jerusalem Post dann, durch die Suchbemühungen des Außenministeriums seien mehr als 1.000 Israelis gefunden worden. Ebenfalls am 13.09.01 vermeldete sie, dass laut Israels Generalkonsul in New York, Alon Pinkas, nicht mehr als 5 oder 6 Israelis in den Türmen oder in ihrer Nähe, und dass weitere 30-40 in der generellen Gegend gewesen wären. Bis zu einer Abendmeldung der Jerusalem Post vom 13.09.01 waren dann unter Bezug auf Konsul-Angaben die Zahlen auf "fast sichere 4 Israelis" in den WTC-Türmen zum Zeitpunkt des Kollapses, sowie vermutlich 4 weitere israelische Opfer in der Umgebung geschrumpft.
Am 14.09.01 dann schreibt die Jerusalem Post, dass das israelische Außenminsterium seit den Anschlägen noch immer keinen Kontakt zu 150 Israelis hätte, dass außerdem mindestens 8 Israelis zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs in den WTC-Türmen gewesen seien. Man bestimme derzeit Identität und Zustand von 10 in New York hospitalisierten Leuten mit "israelisch" klingenden Namen.
[...] das Eingeständnis, dass die Zahl "4.000" vom israelischen Außenministerium und der Jerusalem Post stammt, [findet sich] ausgerechnet auf den Seiten 21-22 eines Dokuments (im pdf-Format verfügbar) der jüdischen Anti-Defamation League mit Titel "Unraveling Anti-Semitic 9/11 Conspiracy Theories".
Welche Zahl nannte G.W. Bush vor dem Kongress?
George W. Bush gedachte in seiner Rede vom 20.09.2001 vor beiden Kammern des Kongresses wie folgt den Opfern der Anschläge des 11. September:
"Nor will we forget the citizens of 80 other nations who died with our own. Dozens of Pakistanis, more than 130 Israelis, more than 250 citizens of India, men and women from El Salvador, Iran, Mexico and Japan, and hundreds of British citizens."
Er sagte also, man werde nicht die Bürger aus mehr als 80 anderen Nationen vergessen, die zusammen mit US-Bürgern starben, dann führte er u.a. beispielhaft "mehr als 130 Israelis" auf.
Das überraschende Fazit der New York Times vom 22.09.01
Diesmal war klar ein Bezug auf die Nationalität gegeben. Aber wie gleich ausgeführt wird, gab es nicht "mehr als 130" getötete Israelis [...] Genauer gesagt spricht jedenfalls ein Artikel der New York Times vom 22.09.01 von EINEM israelischen Geschäftsbesucher im WTC und ZWEI israelischen Flugzeugpassagieren. In Summe also DREI. Und die Ausgangszahl elf Tage zuvor war 4.000. Da mag verständlich werden, warum die arabisch-islamische Welt sich die Augen reibt.
http://query.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F50A15FD3D5E0C718EDDA00894D9404482
METROPOLITAN DESK | September 22, 2001, Saturday
A NATION CHALLENGED: THE TALLY; Officials Say Number of Those Still Missing May Be Overstated
By ERIC LIPTON (NYT) 1217 words
Late Edition - Final , Section B , Page 1 , Column 1
[...] For example, the city had somehow received reports of many Israelis feared missing at the site, and President Bush in his address to the country on Thursday night mentioned that about 130 Israelis had died in the attacks. But Friday, Alon Pinkas, Israel's consul general here, said that lists of the missing included reports from people who had called in because, for instance, relatives in New York had not returned their phone calls from Israel.
There were, in fact, only three Israelis who had been confirmed as dead: two on the planes and another who had been visiting the towers on business and who was identified and buried.
"The five Israeli victims of September 11, 2001"
Es mag Hunderte jüdischer Todesopfer gegeben haben, aber es waren nicht einmal zehn Todesopfer mit israelischer Staatsangehörigkeit, geschweige denn 4.000.
Genauer gesagt: Es waren laut dieser Internetseite der israelischen Regierung ( www.israel-mfa.gov.il) exakt FÜNF, wobei zwei von ihnen die Jerusalem Post ja bereits am 12.09.01 als Passagiere benannt hatte:
Alona Avraham
Leon Lebor
Shay Levinhar
Daniel Lewin
Haggai Sheffi
Fazit und Einschätzung der Vorwürfe der deutschen Medien
Halten wir fest: Der SPIEGEL hat den Sender al-Manar als Urheber der Mär einer jüdischen Verschwörung dargestellt, doch dieser hat nicht von 4.000 "Juden" geschrieben, sondern aus den oben genannten guten Gründen von 4.000 "Israelis". Warum stellt der SPIEGEL dies so verfälscht dar? Warum nennt auch sonst niemand in der Presse hierzulande die wahre Quelle der "4.000 vermissten Israelis"?
Nochmals zur Erinnerung: Sandra Maischberger hielt am 09.09.03 in ihrer Sendung Andreas von Bülow wortwörtlich vor: "Sie schreiben in Ihrem Buch, es gab nur einen einzigen israelischen Toten. Das ist nachweislich falsch." (Begründung: Mind. 400 getötete Juden).
Nachweislich falsch? Wirklich? Herr von Bülow bezog sich in seiner Buchaussage nur auf das World Trade Center, nicht auch auf die vier Boeings. Hat Frau Maischberger wirklich einen Nachweis dafür, dass mehr als die namentlich genannten fünf Israelis bei den Anschlägen des 11.09.2001 ums Leben kamen? Das darf und muss bezweifelt werden! Es sei denn, man würde annehmen, sie wüsste es besser als das israelische Außenministerium.
Insbesondere von Bülow, aber natürlich auch die Autoren Wisnewski sowie Bröckers und Hauß haben sich also nichts vorzuwerfen und brauchen nichts zurückzunehmen. Eine ähnlich entlastende Aussage gegenüber ihren zu massiv ausfälliger Wortwahl greifenden Kritikern (in Rundfunk- und Presse-Medien sowie dabei sich besonders hervortuende Einzelpersonen) kann demgegenüber nicht getroffen werden.
|