Rezensionen zum Thema Krieg |
Ein Feuerwerk der Dummheit und Geschichtslosigkeit Über den am 6.1.2006 in der ARD ausgestrahlten Film 'Rendezvous mit dem Tod: Kennedy und Castro' von Wilfried Huismann und Gus Russo über den Mord an John F. Kennedy und die Beziehung zwischen dem angeblichen Mörder Lee Harvey Oswald und Kubas Präsident Fidel Castro, 18.1.2006 (Stand: 30.1.2006) "Wir haben ein Videoband, das ganz klar zeigt, daß John F. Kennedy von vorne erschossen wurde - und nicht von hinten (siehe folgendes animiertes Bild aus dem Video) - wo Lee Harvey Oswald sich gemäß der Warren-Kommission in einem Schulbuchlager befunden haben soll."
Dieser Satz stammt nicht aus dem Film von Wilfried Huismann, sondern aus einem Vortrag des Ex-FBI-Beamten Mike Ruppert vom November 2001. Mike Ruppert fragt darin weiter, was die Existenz des Videos bewirkt habe? Nichts! Zumindest nicht bei Wilfried Huismann und den ansonsten für den Film 'Rendezvous mit dem Tod: Kennedy und Castro' Verantwortlichen. Es mag Einiges stimmen in diesem Film, nur das Entscheidende nicht: daß als erwiesen betrachtet werden kann, daß - wie seit über vierzig Jahren verbreitet wird - Lee Harvey Oswald der Mörder von US-Präsident John F. Kennedy war und daß - wie der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt - der Ablauf des Attentats "ballistisch, medizinisch und logistisch" geklärt sei und daß - wie es auch der so genannte Warren-Report darstellt - "Oswald... aus dem fünften Stock eines Lagerhauses drei Schüsse auf den Präsidenten ab[gab]" mit dem Ergebnis, daß eine Kugel ihr Ziel verfehlte, die zweite Kennedys Hals durchschlug und die dritte, tödliche, seinen Schädel zerschmetterte. Gleich zu Beginn des Films hören wir als Äußerung des Autors Wilfried Huismann die unhaltbare Formulierung: "Am Morgen des 22. November 1963 macht sich Lee Harvey Oswald auf den Weg, um Präsident Kennedy zu töten." Über alle berechtigten Zweifel an der offiziellen These geht Wilfried Huismann hinweg - mit diesem Satz und im Film insgesamt. Noch drastischer wird es in der ARD-Programmankündigung: Lee Harvey Oswald sei "das finale Werkzeug in einem mörderischen Kampf" zwischen Kennedy und Castro gewesen. "Lee Harvey Oswald wurde vom kubanischen Geheimdienst G-2 rekrutiert und erhielt während seines Aufenthaltes in Mexico-City im September 1963 den Auftrag, John F. Kennedy zu erschießen.", lesen wir an anderer Stelle.
In Huismanns Film sehen wir die Wagenkolonne von John F. Kennedy durch Dallas fahren. Eingeblendet wird in diese Szene: "Um 13:00 Uhr". Zu diesem Zeitpunkt war Kennedy schon eine halbe Stunde tot. Mit den Fakten nimmt Huismann es offenbar nicht so genau. Daß das Attentat nicht um 13 Uhr, sondern um ca. 12:30 Uhr stattgefunden hat, erfahren wir von ihm nicht. Die eingeblendete Zeitangabe 'Um 13:00 Uhr' ist Antwort auf die Frage, wann Kennedy bei dem Attentat in Texas getötet wurde. Frage und Antwort sind Teil eines Textes, der angeblich abgehörten Telefonaten entstammt, an denen die kubanische Botschaft in Mexiko beteiligt gewesen sein soll. Die Telefonate sollen um 14 Uhr und 17:30 Uhr geführt worden sein, das mit der Zeitangabe '13 Uhr' um 14 Uhr. Es handelt sich um Gespräche, in denen eine nicht identifizierte Person ihrer Freude über das Attentat Ausdruck verleiht und die den Eindruck vermitteln, es sei Lee Harvey Oswald, der den Auftrag zur Ermordung Kennedys erhalten habe, und als habe einer der Geprächspartner davon im vorhinein Kenntnis gehabt. Aus welcher Quelle diese angeblichen Telefon-Mitschnitte stammen sollen, erfahren wir nicht. Warum auch? Die Frage nach der Authentizität ist für Wilfried Huismann und die ARD offensichtlich keine. Wir müssen an anderer Stelle nach der Quelle suchen. In einer Bildlegende innerhalb der WDR-Programmankündigung erahren wir, daß Ko-Autor Gus Rosso die Tonbänder im US-Nationalarchiv gefunden habe. Und im Kölner Stadt-Anzeiger vom 5.1.2006 lesen wir, daß es "von der CIA abgehörte Telefonate" seien, die der Filmemacher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht habe. Kennedy wird in diesen Telefonaten - von Huismann in Form von Untertiteln wiedergegeben - als "ein degenerierter Agressor" bezeichnet. (Die falsche Schreibweise des Wortes 'Aggressor' entspricht der Einblendung.) Die Formulierung soll offensichtlich suggerieren: Kennedy ist einer der schlimmsten Feinde Kubas und muß deshalb beseitigt werden. Doch wir werden noch erkennen, daß gerade in diesen Tagen vor Kennedys Ermordung sich eine Annäherung zwischen USA und Kuba abzuzeichnen beginnt.
Und dann präsentiert Huismann eine weitere Einblendung aus dem angeblich abgehörten Telefonat, das um 14 Uhr unter Beteiligung der kubanischen Botschaft in Mexiko geführt worden sein soll: "Drei Kopfschüsse! - Perfekt". Die ARD liefert eine ganz neue Darstellung der Ereignisse. Von drei Kopfschüssen ist bislang noch nirgends die Rede gewesen. Selbst der Warren-Report (siehe unten), der die Art der Schüsse verschleiert, kennt nur einen Kopfschuß. Parallel zu den Texten aus den angeblichen Telefonaten, über deren Authentizität wir nichts wissen, sehen wir die Szene von der Ermordung John F. Kennedys. Wir sehen seine Limousine fahren. Nur haben wir kaum eine Chance zu erkennen, was genau passiert - wie und von wo Kennedy getroffen wird. Das wird in diesem Film auch an keiner anderen Stelle erhellt. Und es ist offensichtlich auch nicht beabsichtigt. Es ist Oliver Stone vorbehalten, uns diese Szene in dem 1991 entstandenen Film 'JFK' äußerst prägnant vorzuführen:
Der Film 'JFK' kommentiert die Szene, in der John F. Kennedy tödlich getroffen wird, wie folgt: "Der Wagen des Präsidenten bremst ab. Der 6. und tödliche Schuss, Bild 313, trifft Kennedy von vorn in den Kopf. Das ist der entscheidende Schuss... Der Kopf des Präsidenten sinkt nach hinten, fällt nach links. Der Schuss kam von vorn rechts, also nicht aus dem Schulbuchlagerhaus..." Der Kopf bewegt sich infolge des Schusses "nach hinten zurück und nach links..." Der Schuß muß von vorn gekommen sein. Welche Menschen umgebracht werden dürfen Huismann läßt einen gedungenen Mörder namens Rolando Cubela, der im Auftrag der CIA Fidel Castro umbringen sollte, äußern, Fidel Castro sei ein Krebsgeschwür - und ein Krebsgeschwür müsse man eliminieren. Bezeichne einen Menschen als Krebsgeschwür, dann darfst Du ihn umbringen. Das ist die Logik, die dieser Film verbreitet, ohne das ein Sturm der Empörung durch unser Land geht. Keine Spur von Distanz zu einer derartigen Verkommenheit des Denkens ist zu erkennen. Nein, ganz im Gegenteil: der Film macht es sich zum Ziel, Fidel Castro, der fast zum Opfer einer der unzähligen US-amerikanischen Attentatsversuche geworden wäre - von denen US-General Alexander Haig in diesem Film wie von einer Selbstverständlichkeit spricht - als Täter darzustellen, als denjenigen, der John F. Kennedy umbringen ließ. Alle Mordversuche sind gescheitert - jetzt kommt ein weiterer - ein Rufmordversuch. Gleichzeitig soll Cubela in seiner Funktion als Doppelagent Lee Harvey Oswald für den kubanischen Geheimdienst angeworben haben. Das wird von einer fragwürdigen Person namens Oscar Marino (die in einem Auto fahrend nur von hinten zu sehen ist) behauptet und soll aus einer KGB-Akte hervorgehen. Kennedys Ermordung im Moment seiner Annäherung an Kuba Die Recherchen von Horst Schäfer scheint Huismann nicht zu kennen. Horst Schäfer wertet in seinem Buch 'Im Fadenkreuz: Kuba' Dokumente aus US-Archiven aus und kommt damit zu folgender Darstellung der Ereignisse:
Die weiteren von Horst Schäfer präsentierten Fakten führen die von Huismann dargestellte Motivlage ad absurdum: fokussiert wird auf das Verhältnis zwischen den USA und Kuba in den zwei Monaten vor Kennedys Ermordung: Desweiteren entnimmt Horst Schäfer US-Dokumenten Folgendes:
Gerhard Wisnewski kommentiert auf seiner website, die angebliche Kuba-Connection sei völlig sinnlos, denn:
Der Film von Wilfried Huismann stellt sich gegen Oliver Stones berühmten Film 'JFK'. Er versucht sich dagegen zu behaupten, indem er wesentliche Fragen ausspart:
Tatsächlich kein Fake ist, was Alexander Haig im Film über den verdeckten Krieg der USA gegen Kuba äußert, als wäre dies ein ganz normaler Vorgang: "Als junger Major an der Seite von Verteidigungsminister Cyrus Vance nahm ich an diesen verdeckten Operationen teil. Wir machten viele Aktionen mit dem Ziel, Castro zu provozieren. Pro Woche drei Kommandoaktionen. Wir zerstörten Brücken, Zuckerfabriken und andere Einrichtungen." Und er spricht von "mindestens acht Versuchen, Castro zu ermorden". Er sagt dies in aller Öffentlichkeit, ohne daß er und die anderen dafür Verantwortlichen vor ein Internationales Kriegsverbrechertribunal gestellt wären. Und Huismann läßt Haig in dieser Weise zu Wort kommen, ohne auch nur die Spur von Distanzierung. Wir folgern: wenn ein Staat erklärt, die Politik eines anderen Staates sei gegen seine Interessen, darf er dagegen mit verbrecherischen Mitteln vorgehen. Ist das die neue Auffassung von Völkerrecht bei der ARD? Eine erschreckende Vorstellung! Das 'Hamburger Abendblatt' ringt sich am 5.1.2006 - nachdem lobend herausgestellt wird, die ARD warte "mit einem beeindruckend gemachten Film des deutschen Dokumentaristen Wilfried Huismann und des amerikanischen Experten in Sachen Kennedy-Mord, Gus Russo, auf, nach dem der wahre Mörder Fidel Castro heißt" - zu der Feststellung durch, der Film funktioniere nur, "weil er die These von Oswald als einem Einzeltäter pflegt, der alle drei Kugeln auf Kennedy abfeuerte." Doch in der Annahme, daß es sich dabei um eine gesicherte Erkenntnis handelt, liegt ein entscheidender Konstruktionsfehler, der das von Wilfried Huismann mit dem immensen Aufwand von 850.000 Euro Produktionskosten gezimmerte Gebäude erbarmungslos in sich einstürzen läßt. Huismann, der WDR und die ARD machen sich mit ihrem Film zum Gespött, denn das, was sie Dokumentation und investigativen Journalismus nennen, gerät zu einem Feuerwerk der Dummheit und Geschichtslosigkeit. Anhang ARD-Programmankündigung des Films 'Rendezvous mit dem Tod: Kennedy und Castro' von Wilfried Huismann und Gus Russo (Redaktion: Heribert Blondiau und Jun Furukawa) Wenige Wochen bevor John F. Kennedy in Dallas stirbt, reist Lee Harvey Oswald nach Mexico. Dort bekommt er den Auftrag, John F. Kennedy zu ermorden. WDR-Autor Wilfried Huismann macht sich auf die Spurensuche. Eine politisch brisante Recherche, die den Mord des Jahrhunderts aufklärt. Vor drei Jahren lernte er Laurence Keenan kennen, der im November 1963 als FBI-Supervisor nach Mexico reiste, um herauszufinden, was Lee Harvey Oswald während seiner sieben Tage im September 1963 in Mexico gemacht hat. Die Spuren, auf die Keenan und sein Team aus FBI-und CIA-Experten stießen, waren so brisant, dass der neue Präsident Lyndon B. Johnson persönlich den Befehl gab, die Ermittlungen in Mexico sofort einzustellen. Die Fahnder mussten unverrichteter Dinge und frustriert nach Washington zurückkehren. Laurence Keenan heute: "Es war eine bittere Stunde für das FBI. Aus politischen Gründen mussten wir die Wahrheit vertuschen. Bis heute schäme ich mich dafür." Im Alter von 80 Jahren entschließt sich Keenan, mit Huismann und dem WDR-Kamerateam nach Mexico-City zurückkehren, um nach den verlorenen Spuren Oswalds zu suchen. Die bisherige Kennedy-Forschung wird durch die neuen Recherchen revolutioniert und die zahlreichen Verschwörungstheorien ad absurdum geführt. Zum ersten Mal, seit die Warren-Kommission im Jahr 1964 ihren Bericht vorlegte, gibt es eine neue Faktenlage. Die durch hochkarätige Zeugenaussagen und Dokumente abgesicherte Kernthese lautet: Lee Harvey Oswald wurde vom kubanischen Geheimdienst G-2 rekrutiert und erhielt während seines Aufenthaltes in Mexico-City im September 1963 den Auftrag, John F. Kennedy zu erschießen. Lee Harvey Oswald war das finale Werkzeug in einem mörderischen Kampf zwischen den Brüdern Kennedy und Fidel Castro. Ausgelöst wurde das Duell durch die von Präsident Kennedy befohlene Invasion in der Schweinebucht im April 1961. Dieser politische Fehler Kennedys löste eine Kette von Ereignissen aus, die, wie in einer antiken Tragödie, nahezu zwangsläufig mit dem Tod eines der beiden Protagonisten endete. Es leben nur noch wenige Vertraute John F. Kennedys und Lyndon B. Johnsons, die die geheimen Details des Duells kennen. Es ist gelungen, sie zum Sprechen zu bringen. Die Mitarbeiter Robert Kennedys im verdeckten Krieg gegen Kuba Alexander Haig (ehemaliger US-Außenminister), Joseph Califano und Sam Halpern, der 1963 in der CIA für das geheime Programm ("AM-LASH") zur Ermordung Fidel Castros verantwortlich war. Zum ersten Mal in der Forschungsgeschichte des Kennedy-Mordes öffnet sich auch das Archiv des mexikanischen Geheimdienstes DFS, der Oswalds Schritte in Mexico engmaschig überwachte. Zum Fall "Oswald-Kennedy" liegen hier ein paar umfangreiche Akten: Observationsberichte, Verhörprotokolle und Fotos. In den USA stößt Huismann mit Hilfe des renommierten Attentatsforschers Gus Russo auf Tonbänder mit abgehörten Telefonaten der kubanischen Botschaft in Mexico. Auch sie belegen die kubanische Verwicklung in den Mord an JFK. Der eigentliche Recherchedurchbruch aber ist die Tatsache, dass drei ehemalige Offiziere des kubanischen Geheimdienstes G-2 ihr Insiderwissen über Lee Harvey Oswald preisgeben: Wie er rekrutiert wurde, von wem und warum. Die Enthüllungen über Lee Harvey Oswalds Tätigkeit als "sleeper" der Weltrevolution werden zusätzlich abgesichert durch Aktenfunde im Archiv des KGB. But I`ve a rendezvous with Death / "Hab mit dem Tod ein Rendezvous At midnight in some flaming town, / Bei Nacht, in einer Stadt, die brennt When spring trips north again this year, / Zieht Frühling nordwärts dieses Jahr, And I to my pledged word am true, / Halt ich mein Wort, tu meine Pflicht: I shall not fail that rendezvous / Dies Rendezvous verpass ich nicht." (aus J. F. Kennedys Lieblingsgedicht "Rendezvous with death", von Alan Seeger) Quelle: http://www.wdr.de/tv/dokumentation/rendezvous_mit_dem_tod.phtml Auszüge aus dem später in wesentlichen Punkten widerlegten Warren-Report über die Ermordung von John F. Kennedy, deutsche Ausgabe, Köln, Oktober 1964 Vorwort des Herausgebers (Dr. Robert M. W. Kempner, früherer stellvetretender US-Hauptankläger in Nürnberg) "Sieben weise und gerechte Richter haben diesen Bericht verfaßt. Er trägt den Namen des Obersten Richters der Vereinigten Staaten von Amerika: Earl Warren. Objektivität, Scharfsinn und Lebenserfahrung sind der gemeinsame Nenner dieses hohen Gremiums..." Kapitel I - Zusammenfassung und Schlußfolgerungen - Darstellung der Ereignisse (S.29ff) "Ein Geschoß hatte ihn am Nackenansatz, etwas rechts von der Wirbelsäule, getroffen. Es drang schräg nach unten und trat vorn am Hals wieder aus..." "Ein weiterer Schuß traf sodann Präsident Kennedys Hinterkopf und verursachte eine schwere und tödliche Verletzung. Der Präsident fiel nach links Mrs. Kennedy auf den Schoß." "Der Autopsiebericht gibt als Todesursache 'Gewehrschußverletzung, Kopf' an, und die Kugeln, die den Präsidenten trafen, sind dem Bericht zufolge 'von einem rückwärtigen und zum Verstorbenen etwas höher gelegenen Punkt' abgefeuert worden." Kapitel I - Zusammenfassung und Schlußfolgerungen - Schlußfolgerungen (S.49f) "Die Art der Geschoßwunden, die Präsident Kennedy und Gouverneur Connally davontrugen, und der Standort des Wagens zum Zeitpunkt der Abgabe der Schüsse beweisen, daß die Geschosse von oben und hinter dem Präsidentenwagen abgefeuert wurden und den Präsidenten und den Gouverneur in folgender Weise trafen: 1) Präsident wurde zuerst von einem Geschoß getroffen, das am Nacken eindrang, am unteren Teil des Halses wieder austrat und eine Wunde verursachte, die nicht unbedingt hätte tödlich sein müssen. Der Präsident wurde ein zweites Mal von einem Geschoß getroffen, das an der rechten Seite des Hinterkopfes eindrang und eine große, tödliche Verletzung verursachte" Kapitel II - Der Mord - Die Schußbahn - Filme und Versuche (S.124) "Exaktere Aufklärung lieferten von Abraham Zapruder, Orville O. Nix und Mary Muchmore, die Zuschauer der Ereignisse waren, gemachte Filmaufnahmen. Die Durchsicht dieser Filmaufnahmen hat zur Erhellung der Abfolge des Mordes wesentlich beigetragen, besonders die des Zapruder-Films, der am vollständigsten war und von dem einzelne 35-Millimeter-Abzüge jedes Filmbildes angefertigt wurden. Eine Untersuchung von Zupuders Filmkamera ergab, daß sie 18,3 Bilder pro Sekunde lieferte; danach konnte der Zeitablauf bestimmter Ereignisse berechnet werden..." Kapitel II - Der Mord - Die Schußbahn - Das spätere Geschoß, das traf (S.131f) "Nachdem ein Geschoß in Präsident Kennedys Hals eingedrungen war, drang ein späterer Schuß in seinen Hinterkopf ein und trat durch den oberen rechten Teil seines Schädels wieder aus. Die Filme von Zapruder, Nix und Muchmore zeigen den Augenblick, in dem das Geschoß einschlug. Die Wirkung war daran sichtbar, daß Gehirnmasse des Präsidenten an der rechten Seite seines Kopfes herausgeschleudert wurde. Das unmittelbar vorangehende Bild des Zapruder-Films zeigt, wie der Präsident, seine Kehle umklammernd, nach links absackte, das Kinn dicht an die Brust und den Kopf im Winkel nach vorn gekippt." "Durch dieses Verfahren wurde festgestellt, daß Präsident Kennedy in den Kopf geschossen wurde, als er 70,34m von einem Punkt am westlichen Bordstein der Houston Street an ihrer Kreuzung mit der Elm Street entfernt war. Von dem Gewehr im Fenster des sechsten Stockwerks war der Präsident 80,86m entfernt, und der Neigungswinkel betrug an dieser Stelle etwa 15°21'." Andreas von Bülow (SPD), Buchautor und ehem. Bundesminister, in der 'Frankfurter Rundschau' vom 23.8.2003 Was ist mit Kennedy? Interessieren Sie die Theorien über dessen Ermordung? Oh ja, Kennedy beschäftigt einen natürlich. Und? War es Lee Harvey Oswald? Nein, die Einzeltäter-Theorie halte ich für Unfug. Da weiß ich mich übrigens einig mit unendlich vielen Amerikanern, die die offizielle Version auch nicht glauben. Die Ermordung Kennedys hat die amerikanische Innen- und Außenpolitik verändert. Der ermordete Präsident wollte den Ausgleich zwischen Ost und West, wollte den Vietnamkrieg beenden und ging scharf gegen die Entwicklung einer israelischen Atomwaffe vor. In allen drei Feldern fand Tage nach dem Mord die politische Umkehr statt. Reaktionen Gerhard Wisnewski in einem Artikel vom 26./29.1.2006 mit dem Titel 'Kennedy-Doku: Rendezvous mit dem Blödsinn' auf seiner website: "Huismann, der WDR und die ARD machen sich mit ihrem Film zum Gespött, denn das, was sie Dokumentation und investigativen Journalismus nennen, gerät zu einem Feuerwerk der Dummheit und Geschichtslosigkeit" - zu diesem vernichtenden Urteil kommt die Redaktion von 'arbeiterfotografie.com' über die am 6. Januar 2006 ausgestrahlte "Dokumentation" "Rendezvous mit dem Tod: Kennedy und Castro", von der hier ebenfalls schon die Rede war. Nach 'arbeiterfotografie.com' hatten die Zuschauer des Films an diesem Abend tatsächlich ein Rendezvous, und zwar mit ausgemachtem Blödsinn. Ein Beispiel: Ein angeblich abgehörtes Telefonat zwischen angeblichen Kubanern, die sich über den Tod Kennedys freuen. Das Telefonat wird über die letzte Fahrt Kennedys durch Dallas sowie über die Todesschüsse gelegt, so daß die Suggestion entsteht, bei den Gesprächspartnern könnte es sich um Täter, Mitwisser oder Verschwörer handeln. Es interessiert Huismann überhaupt nicht, daß das Telefonat und ein weiteres, das ebenfalls abgespielt wird, diese Suggestion widerlegt.
Denn
Dummerweise (für die Doku) erhielt Kennedy nie drei Kopfschüsse, nicht mal die Warren-Kommission verstieg sich zu einer solchen Theorie. Auch dies hätte Huismann auffallen können. Die Telefonate beziehen sich eindeutig auf Informationen vom Hörensagen, nicht auf Insiderwissen. In einem weiteren, angeblich abgehörten Telefongespräch sind sich die Leute über den Namen Oswalds nicht sicher. Sie reden von ihm als "Oswald oder so." Daraus ergibt sich einmal mehr:
Weiteres Beispiel für die Roßtäuscherei: Huismann prahlt, die Kuba-Connection sei eine "völlig neue und politisch brisante Spur". Ihm ist offenbar nicht aufgefallen, was er in demselben Film gesendet hat, nämlich daß Oswald als Angehöriger eines Pro-Kuba-Komitees angesehen wurde und sich selbst als solcher dargestellt hatte. Also ist diese Spur keineswegs "völlig neu", sondern ein alter Hut, nämlich die erste Propaganda, die im Zusammenhang mit dem Attentat verbreitet wurde. Merkwürdig bleibt auch, daß Huismann seinen angeblichen Kronzeugen, einen angeblich ehemaligen Offizier des kubanischen Geheimdienstes mit dem angeblichen Namen Marino, nicht offen zeigen kann. Er sitzt in einem dunklen Auto und wird fast ausschließlich von hinten gefilmt. Hat etwa der kubanische Parlamentspräsident Ricardo Alarcón Recht, der laut 'derStandard.at' sagte, der Film verdiene nichts anderes, als "auf der Müllhalde zu landen"? Es sei bedauerlich, daß in Deutschland "Dummheiten dieses Kalibers" in Umlauf kämen. Die Zuschauer sind jedenfalls nicht so dumm, wie manche Fernsehmacher glauben mögen. "Bei den deutschen Fernsehzuschauern hielt sich das Interesse an der 850.000 Euro teuren Dokumentation allerdings in Grenzen", schrieb 'medienmagazin.de'. "Den Dokumentarfilm mit dem Titel 'Rendezvous mit dem Tod' sahen von 21.45 bis 23.15 Uhr im Durchschnitt 2,10 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei nicht zufrieden stellenden 7,8 Prozent." 2,1 Millionen? Junge, Junge. Kurz zuvor (bei „Rose unter Dornen“) schauten nämlich noch 7,16 Millionen Menschen ARD. Das heißt: Bis zu fünf Millionen Zuschauer liefen der ARD bei dem Huismann-Murks davon. Eine enorme Quotenvernichtung. Die Frage ist nur: wieso wurde der Film überhaupt produziert? Ist es etwa auch richtig, was der kubanische Präsident Fidel Castro laut 'derStandard.at' sagte? Nämlich, daß der Film eine "Auftragsarbeit der CIA" gewesen sei? Castro über Huismann: "Man muss sehen, was das für ein schräger Vogel ist, wo er herkommt und wer ihn bezahlt". Letztere Antwort kennen wir leider: zum großen Teil der deutsche Gebührenzahler. Mögliche Hintermänner des wachsweichen Streifens können denn auch zufrieden sein: Die Quote ist aus deren Blickwinkel ohnehin nebensächlich, die Propaganda zahlten die Fernsehzuschauer, und der Käse ist solange ein Erfolg, solange er weltweit Schlagzeilen macht. Und das tat er ja denn auch. Auszüge aus einem Kommentar von 'Sonderbar' vom 28.01.2006 mit Bemerkungen zu unserer Rezension - auf der website von Gerhard Wisnewski: Schauen wir uns [...] den Artikel auf arbeiterfotografie.com einmal an: Als erstes wird „Mike Ruppert“ als angeblicher Experte eingeführt:
Eine von mehreren Kugeln trifft den Kopf von John F. Kennedy - von vorne, sein Kopf wird nach hinten geschleudert - sein angeblicher Mörder, Lee Harvey Oswald, soll aber aus einer ganz anderen Richtung geschossen haben - die Theorie von der magischen Kugel ist geboren. Arbeiterfotografie lässt sich folgenden darüber aus, dass Huismann nicht davon hätte ausgehen dürfen, Oswald sei der Täter gewesen, weil eben der Zapruderfilm genau zeigen würde, das die Kugel von vorne kam. Das diese These nicht nur umstritten sondern auch schon lange widerlegt ist, erfahren wir auf dieser Seite nicht. Wir erfahren aber [...] was der Autor für Realität, wen für eine Autorität hält:
Oliver Stone go home - jetzt kommt Wilfried Huismann Der Film von Wilfried Huismann stellt sich gegen Oliver Stones berühmten Film 'JFK'. Er versucht sich dagegen zu behaupten, indem er wesentliche Fragen ausspart: http://mcadams.posc.mu.edu/jfkmovie.htm Komisch dass das von arbeiterfotografie.com verschwiegen wird! Zuletzt wurde in der N24-Doku „Das Kennedy-Attentat - Neue Erkenntnisse“ mit der Legende des zweiten Schützen aufgeräumt... warum hätte Huismann das jetzt noch einmal erledigen sollen? [siehe hierzu die Rezension 'Eine Kraft aus dem Nichts'] Ein weiteres Beispiel für die eindeutigkeit der Schussrichtung liefert diese Webside: http://www.jfkfiles.com/jfk/html/concl.htm [siehe auch hierzu Rezension 'Eine Kraft aus dem Nichts'] Ein Wort noch zu diesem Punkt:
Ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses, der sich mit Mordfällen befaßt (Select Commitee on Assassinations), kommt 1979 nach zweijährigen Untersuchungen zum Ergebnis, daß die These von Oswald als Einzeltäter falsch ist Das HSCA hat bis kurz vor Schluss ihrer Sitzungen keine Beweise für einen weiteren Täter als Oswald gefunden (auch nicht in dem Zapruderfilm!). Der Bericht war fast schon fertig verfasst, da traf eine Analyse von einem Tonband ein, welches angeblich die fraglichen Schüsse aufgezeichnet hatte und zu dem Schluss kam, dass es zu dem dritten Schuss - fast zeitgleich - noch einen vierten Schuss gab, welcher aus der Richtung des berühmten Grassy-Knoll gekommen sein soll. Diese Untersuchung stimmte die Kommission in ihrem Urteil um. Da aber ansonsten keine5rlei Beweise gefunden wurden, wer da wann mit wem usw., formulierte das der Abschlussbericht so, dass Kennedy Opfer einer Konspiration geworden ist, über deren Hintermänner und Mittäter keine Erkenntnisse mehr erzielt werden können. Es wäre jetzt auch noch seriös gewesen, darauf hinzuweisen, dass genau diese Untersuchung mehrfach widerlegt worden ist. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Quelle der Aufnahme nicht einmal in der Nähe der Schüsse war und die Aufnahme selbst erst eine Minute nach den Schüssen beginnt. Demnach wäre das Ergebnis des HSCA hinfällig, weil es sich ausschließlich auf diese Untersuchung stützt. Mehr dazu hier: http://history-matters.com/archive/jfk/hsca/reportvols/contents.htm http://mcadams.posc.mu.edu/acoustic.htm |
Siehe dazu auch die Rezensionen: |
Horst Schäfer: "Im Fadenkreuz: Kuba" Blockaden, Überfälle, Sabotageakte, Mordunternehmen und andere Terrorakte - über ein Buch von Horst Schäfer zur Politik der USA gegenüber Kuba, 22.1.2006 |
Alle Rezensionen im Überblick: |
Fichtners September-Lüge Andreas Neumann über den Artikel 'Mythen - Die September-Lüge' von Ullrich Fichtner im 'Spiegel', Ausgabe 42/2002 |
WDR-Fernsehen: "Aktenzeichen 11.9. ungelöst" Über einen Film von Willy Brunner und Gerhard Wisnewski im WDR Fernsehen, 20.6.2003 |
Gerhard Wisnewski: "Operation 9/11 - Angriff auf den Globus" Der 11. September: eine Verzweifelungstat - Über ein Buch von Gerhard Wisnewski, Knaur 2003 |
Bröckers/Hauß: "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9." Anregung zum eigenen Denken - Über das Buch von Mathias Bröckers und Andreas Hauß, Zweitausendeins 2003 |
Eric Hufschmid: "Painful Questions - Schmerzhafte Fragen - Eine Analyse der Attacke vom 11. September" Über die deutsche Ausgabe des Buches von Eric Hufschmid, August 2003 |
Andreas von Bülow: "Die CIA und der 11. September - Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste" Über das Buch von Andreas von Bülow, 2003 |
Panorama: 'Meisterwerk' der Manipulation Über den Beitrag 'Juden, BKA und CIA - Absurde Verschwörungstheorien zum 11. September' in der ARD-Sendung 'Panorama' vom 21.8.2003 |
RadioEins: Amoklauf eines 'Top'-Journalisten "Eins ist klar - der Mittwochskommentar mit Hans Leyendecker", Beitrag im Rahmen der Sendung 'Der schöne Morgen' in RadioEins am 27.8.2003 |
Monitor: "Irak-Krieg und 11. September - Das Lügengebäude der US-Regierung" Über den Fernsehbeitrag von Karin Führ, Georg Restle und John Goetz in der ARD-Sendung 'Monitor' vom 28.8.2003 |
ARD: Maischberger als Baustein der Diffamierungskampagne Über das Gespräch von Sandra Maischberger mit Andreas von Bülow in der ARD-Sendung 'Menschen bei Maischberger' am 9.9.2003 |
arte: Die CIA und der 11. September 'Ein Krieg nach dem anderen' - Über die dritte Folge der arte-Sendereihe 'Die Geschichte der CIA' von William Karel - ausgestahlt am 22.10.2003 |
Spiegel-TV: Der Krieg der Medien im 21. Jahrhundert Über den Beitrag 'Die Geständnisse der Terroristen - das geheime Propagandavideo der al-Qaida' in Spiegel-TV vom 26.10.2003 |
Spiegel: Phantome aus dem Off produzieren wertlose Geständnisse Gerhard Wisnewski über die Spiegel-Titel-Story vom 27.10.2003 |
James Nachtwey mutiert zu Leni Riefenstahl Der Fotograf James Nachtwey in 'Time' vom 29.12.2003 und in der gleichzeitig stattfindenden Ausstellung 'War Photographer' in Berlin |
Als wäre er ein Produkt der CIA Über den Film 'Bin Laden auf den Fersen' von Mohammed Sifaoui, ausgestrahlt am 16.2.2004 im WDR-Fernsehen im Rahmen der Sendereihe 'Die Story' |
Gerhard Wisnewski: "Mythos 9/11 - Der Wahrheit auf der Spur" Erdrückende Beweislast - über das zweite Buch von Gerhard Wisnewski in Sachen 11. September |
Photokina: Einblicke in die Funktionsweise der Machtapparate Eine Betrachtung zur Ausstellung über die Kriegsberichterstattung der Agentur VII im Rahmen der 'Visual Gallery', Photokina, Köln 2004 |
Gerhard Paul: Gespaltene Wahrnehmung Über das Buch 'Bilder des Krieges - Krieg der Bilder' von Gerhard Paul |
Peter Bürger: "Kino der Angst. Terror, Krieg und Staatskunst aus Hollywood" Über eine Studie der kriegspropagandistischen US-Filme der letzten 20 Jahre, erschienen 2005 |
Horst Schäfer: "Im Fadenkreuz: Kuba" Blockaden, Überfälle, Sabotageakte, Mordunternehmen und andere Terrorakte - über ein Buch von Horst Schäfer zur Politik der USA gegenüber Kuba, 22.1.2006 |
Das Wickert-Syndrom Über einen Vorgang im Juni 2006 in Zusammenhang mit einer Rezension zum Film 'Flug 93' |
Protokoll des Grauens liefert brisantes Beweismaterial Eine Analyse des Films 'Protokoll des Grauens' von Jonathan Towers über die Anschläge vom 11. September 2001, ausgestrahlt im ZDF am 17.8.2006 |
Jürgen Elsässer: Auf den Pfaden der 9/11-Propaganda Besprechung des Buches 'Wie der Dschihad nach Europa kam' von Jürgen Elsässer - 12.8.2007 |
Ein Buch, das mancher gerne vom Markt nehmen würde Betrachtungen zu Gerhard Wisnewskis Buch 'Verschlußsache Terror. Wer die Welt mit Angst regiert' - 22.8.2007 |
Mythos und Wahrheit Der 11. September zum sechsten Jahrestag im ZDF und ORF - 18.9.2007 |
Wenn die Leugnung der Nakba unter Strafe gestellt wäre Gedanken zum Buch 'Die ethnische Säuberung Palästinas' von Ilan Pappe |
9/11-Desinformation und der Weg nach Auschwitz Antworten von Jürgen Elsässer auf kritische Fragen zu seinem Buch 'Terrorziel Europa' |
Feindbild Haider zerstört Betrachtung zu Schlüsselargumenten in Gerhard Wisnewskis Buch 'Jörg Haider - Unfall, Mord oder Attentat?' - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - 10.8.2009 |
Was steckt hinter dem Oktoberfest-Attentat? Gladio? Anmerkungen von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann zur arte-Sendung "Gladio - Geheimarmeen in Europa", ausgestrahlt am 16.2.2011 |