Israels Krieg im Nahen Osten
'Kindermörder'
Joachim Guilliard über die Dämonisierung der Hamas durch böswillig verzerrte Zitate - 7.2.2009

Hamas-Führer Mahmud Sahar hat angeblich zum Mord an israelischen Zivilisten aufgerufen und selbst das Töten israelischer Kinder für legitim erklärt.

Als die Polizei in Duisburg israelische Fahnen aus den Fenstern nehmen ließ, die einer vorbeiziehenden Demonstration von Gegnern der israelischen Aggression entgegengehalten wurde und so die durch die Bomben auf ihre Heimat aufgewühlten palästinensische Teilnehmer provozierten, ging ein Aufschrei durchs Land. Die verantwortlichen Beamten wurden für ihr Deeskalationsbemühungen gemaßregelt, ihr Vorgehen als schwerer Verstoß gegen die Meinungsfreiheit und ein unakzeptables Zurückweichen gegenüber radikalen Feinden Israels, wenn nicht der Juden gegeißelt.

Wenige Tage später erlegte der Polizeipräsident von Berlin den Organisatoren einer Demonstration gegen den Krieg umfangreiche Auflagen auf. Nicht nur das Werben für die »Hamas«-Organisation sollte untersagt werden, sondern auch das Tragen oder Zeigen von Kennzeichen, Symbolen oder Emblemen dieser Organisation auf Fahnen oder Transparenten an der Kleidung oder „auf sonstige Weise“. Damit wäre auch die Präsentation von Dokumenten der frei gewählten Regierungspartei in Gaza verboten gewesen.

Das Verbot wurde damit begründet, dass die Organisation auf „Tötung, Verletzung, Vertreibung und Entführung gerichtete Gewaltakte“ begangen hätte. Das Zeigen ihrer Symbole sei somit eine Verherrlichung dieser Gewalttaten. Wer die vorsätzliche Tötung und Verschleppung einer Person oder gar eines ganzen Volkes gutheiße, verliere das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Mit dieser Begründung hätte man tatsächlich weit besser das Abhängen der israelischen Fahnen in Duisburg begründen können.

Untersagt wurde auch das Rufen von gegen Israel gerichtete Parolen wie „Mörder“, „Frauenmörder“ oder „Kindermörder“. Dies würde „bestimmte Personengruppen diskriminieren und in ihrer Ehre verletzen.“ Die gesamten untersagten Handlungen und Äußerungen würden außerdem „in eklatanter Weise die grundlegenden sozialen und ethischen Anschauungen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschlands“ verletzen – die aus arabischen Länder, der Türkei oder dem Iran kommenden Menschen zählen offenbar nicht zur Bevölkerung. Den Polizeichef störte zudem, dass bei der letzten Demonstration viele dieser ausländischen Teilnehmer „stark emotionalisiert“ gewesen seien.

Ein wichtiger, plakativer Beweis für den verbrecherischen Charakter der Hamas, den der Polizeipräsident anführte, waren Aussagen, die Mahmud Sahar (auch az-Zahar geschrieben), ein führendes Mitglied der Hamas im Fernsehsender der Organisation Al Aqsa TV [1] gemacht haben soll. Er verwies auf die Süddeutsche Zeitung, der zufolge Sahar mit Anschlägen auf israelische Zivilisten in der ganzen Welt gedroht und selbst das Töten israelischer Kinder als legitim hingestellt habe.

    Sahar drohte mit Anschlägen auf israelische Zivilisten und Einrichtungen in der ganzen Welt. Die Tötung von Palästinensern im Gaza-Streifen rechtfertige das Töten von Israelis. Angesichts der israelischen Taten sei es legitim, auch israelische Kinder zu töten, sagte Sahar. Er forderte, die Kämpfer der Hamas sollten „den Feind vernichten“. (Schwere Kämpfe im Norden Gazas, Süddeutsche Zeitung, 5.1.2009) [2]

[In den Auflagen war explizit „jeder billigende, rechtfertigende oder solidarisierende Bezug zu der Rede des Hamas Führers Mahmud Sahar, die am 5.1.2009 ... ausgestrahlt wurde, in mündlicher, schriftlicher oder anderer Form« untersagt worden, praktisch wäre es damit sogar verboten gewesen, diese Rede zur Information zu dokumentieren.]

Die angeblichen Drohungen verbreiteten sich rasch und wurden in vielen Zeitungen und Blogs herangezogen, um den verwerflichen Charakter der Hamas zu demonstrieren. Viele pro-israelische Medien spitzten die Aussagen Sahars noch weiter zu und behaupten, er habe direkt zum Mord an jüdischen Kindern weltweit aufgerufen (Israel National News IsraelNN, 5.1.2009: Zahar Claims Victory, Calls to Kill Jewish Children)[3]. In unzähligen englischsprachigen Blogs wird wörtlich die Behauptung Francesca Segals im Guardian wiederholt, Hamas habe nun jüdische Kinder weltweit zu legitimen Zielen erklärt („has now declared Jewish children worldwide as ‚legitimate targets‘“). Wie Segal, eine britische Jüdin, gaben viele Juden auch an, sich nun persönlich bedroht zu fühlen. (How Gaza is alienating Britain's Jews and Muslims, Observer/Guardian 11.1.2009). [4]

Und nicht nur der Berliner Polizeichef, auch viele andere staatlichen Institutionen, darunter das britische Außenministerium, griffen zur Rechtfertigung ihrer parteiischen Haltung und der Fortsetzung ihres Boykotts der Hamas auf die angeblichen Drohungen Sahars zurück.

Warum sollte aber ein Führer der Hamas öffentlich derart empörende Drohungen aussprechen und so Wasser auf die Mühlen der Gegner der Organisation leiten? Andere Hamas-Vertreter, deren Stellungnahmen ihren Weg in westliche Medien fanden, betonten stets, dass sich ihr Kampf keineswegs gegen die israelische Bevölkerung richte und ihre Raketen als Protestschrei zu verstehen seien. [5]

Sahar gehört als Außenminister der Hamasregierung in Gaza zur Führungsspitze der Organisation. Bei einem der israelischen Mordversuche gegen ihn war einer seiner Söhne getötet und weitere Familienangehörige z.T. schwer verletzt worden. Ein israelisches F-16-Kampfflugzeug hatte am 20.9.2003 mit einer Bombe sein Haus zu einem Zeitpunkt zerstört, als sich über 20 Personen befanden. Vor einem Jahr wurde sein zweiter Sohn durch einen israelischen Angriff auf Gaza getötet. Solche Gewalttaten könnten natürlich Verbitterung und Hass provozieren. Doch war es Sahar, der im Frühjahr letzten Jahres den halbjährigen Waffenstillstand mit Israel aushandelte und mit dafür sorgte, dass dieser von palästinensischer Seite eingehalten wurde.

Eine Übersetzung der Rede ins Englische gibt es leider nicht. Vergleicht man jedoch die verschiedenen Berichte darüber, so wird deutlich, dass ein erheblicher Teil der Medien die Aussagen Sahars, die dieser unter dem Eindruck des mörderischen Bombardements machte, böswillig in fanatische Morddrohungen wandelten. Die Botschaft ist klar: wer öffentlich das Töten von Kindern rechtfertigt, ist unmenschlich, eine Bestie. Mit dem kann man nicht verhandeln und der hat keinerlei Rücksicht verdient. Es ist eines von vielen Beispielen, wie Feindbilder geschaffen und der Gegner dämonisiert wird.

[[Müßig zu erwähnen, dass fürchterliche Drohungen prominenter Israelis noch nie eine vergleichbare Welle der Empörung hervorgerufen haben. So hatte der israelische Oberrabbiner Mordechai Eliyahu bereits im Mai 2007 gefordert, beim Vorgehen gegen palästinensische Raketenangriffe auf keinen Fall das Leben israelischer Soldaten zu riskieren und stattdessen Gaza ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung flächendeckend zu bombardieren. „Gemäß jüdischer Kriegsethik“, so Eliyahu in einer wöchentlich in den Synagogen verbreiteten Zeitschrift, sei „die gesamte Stadt kollektiv verantwortlich für das unmoralische Verhalten Einzelner“. Er berief sich dabei auf biblische Geschichten wie die Ermordung der Einwohner von Sichem (dem heutigen Nablus) durch die Söhne Josefs als Rache für die Vergewaltigung oder Verführung ihrer Schwester (Genesis 34). Er zitierte dazu auch den Psalm „Ich werde meine Feinde verfolgen und festsetzen und ich werde nicht ruhen bis ich sie ausgerottet habe.“ Sein Sohn präzisierte auf Anfrage der Jerusalem Post die Ausführungen. „Wenn sie nicht aufhören [Raketen abzufeuern J.G.] nachdem wir 100 getötet haben, müssen wir tausend töten“ so Shmuel Eliyahu. „Und wenn sie nicht nach 1.000 aufhören müssen wir 10.000 töten. Und wenn sie immer noch nicht aufhören, müssen wir 100.000 töten oder sogar eine Million.” (siehe „Eliyahu advocates carpet bombing Gaza“, Jerusalem Post, 30.5.2007 [6])

Und nicht nur rassistische Geistliche, sondern auch israelische Generäle und hochrangige Politiker, wie der stellvertretende Ministerpräsident Avigdor Liberman haben schon oft offen zu Mord und Vertreibung der Palästinenser aufgerufen.]]

Beim Vergleich der Berichte über die Rede Sahars, fällt zunächst auf, dass die Behauptung, ein Hamas-Führer rechtfertige oder fordere gar das Töten israelischer Kinder, nur von einigen deutschen Zeitungen gebracht wurde. Außer in der Süddeutschen fand sich dies online nur noch in drei bedeutenden Zeitungen, der ZEIT, dem Tagesspiegel und dem Stern, jeweils praktisch wortgleich. Der Spiegel [7], die Welt [8], die Rheinische Post [9] und die Financial Times Deutschland [10] erwähnten beispielsweise nichts dergleichen. Sie behaupteten aber ebenfalls, er habe mit Anschlägen auf israelische Zivilpersonen in der ganzen Welt gedroht.

[[Die Welt z.B., an sich stets an der Seite Israels, schrieb: „Die radikalislamische Hamas hat angesichts der Militäroffensive im Gazastreifen mit Anschlägen auf israelische Zivilpersonen und Einrichtungen in der ganzen Welt gedroht. Die Tötung von Palästinensern im Gazastreifen rechtfertige das Töten von Israelis, sagte Hamas-Führer Mahmud Sahar.“ Von Kindern ist hier nicht die Rede. (Hamas droht mit Anschlägen in der ganzen Welt, Die Welt, 5.1.2009 [11])]]

Bei den englischsprachigen Medien, die behaupten, Sahar habe das Töten israelischer Kinder gerechtfertigt, geht dies meist auf AP zurück, die ihn in teils wörtlicher Rede zitiert.

    Hamas-Führer Mahmoud Zahar ermahnte die Palästinenser, die israelischen Truppen zu bekämpfen und israelische Zivilisten und Juden außerhalb Palästinas anzugreifen.

    „Indem die Zionisten unsere Kinder töteten, haben sie das Töten ihrer eigenen Kinder legitimiert. Indem sie unsere Menschen getötet haben, haben sie das Töten ihrer Menschen auf der ganzen Welt legitimiert“, sagte Zahar in einer grobkörnigen Videoaufnahme im Hamas-Fernsehen.

    (AP, 5.1.2009: Gaza Civilian Toll Rises; Diplomats Seek Truce) [12]

Setzt AP bereits „Zionisten“ mit „Israelis“ und „Juden“ gleich, so spitzten andere Medien die Meldung noch zu, indem sie „israelisch“ durchweg durch „jüdisch“ ersetzten, ein beliebter Trick. Auch die britische Times bemühte sich, den Äußerungen Sahars eine antisemitische Note zu geben und schrieb, er habe gedroht, „Islamisten würden als Vergeltung für Israels verheerenden Überfall, überall auf der Welt jüdische Kinder töten.“ (Times, 6.1.2009: Hamas: Israel has legitimised the killing of its children [13])

Bei AFP, die etwas ausführlicher auf die Ansprache eingeht, klingt das schon deutlich anders. Die französische Agentur meldete am 5.1.2009:

    „Die schmerzhaften Prüfungen von heute werden uns helfen unsere nationalen Bestrebungen von morgen zu verwirklichen“ sage er, und fügte hinzu, dass die Hamas ihr Ziel „ganz Palästina zu befreien“ nicht aufgeben werde. „Mit dieser Aggression verurteilt sich der Feind selbst und gibt der Welt Gründe, dieses temporäre Gebilde in Palästina zu beseitigen.“

    „Sie haben die Ermordung ihrer eigenen Kinder legitimiert, indem sie die Kinder Palästinas töteten. Sie haben die Zerstörung ihrer Synagogen und Schulen legitimiert, indem sie unsere Moscheen und Schulen bombardierten.“ (Hamas Senior Leader Vows "Victory" Against Israel) [14]

Es sind immer noch aggressive Töne, doch auch wenn der zentrale Satz ähnlich wie von AP wiedergeben wird, erscheint er hier bereits weniger wie eine Drohung als wie eine Rechtfertigung gegenüber Vorwürfen, die Palästinenser töteten mit ihren Attentaten und Raketenangriffen unschuldige Zivilisten. Von Angriffen „in der ganzen Welt“ ist hier sowenig die Rede, wie von Angriffen auf „Juden“. Während das Gros der israelischen Medien die AP-Meldung noch aufbauschte, entsprach der Bericht in der Jerusalem Post dem von AFP.

In der liberalen israelischen Tageszeitung Ha'aretz ist jedoch von Kindermorden überhaupt keine Rede. Sie schreibt wortgleich mit Reuters und The Independent, der Hamas Minister habe „die Kämpfer der Organisation gelobt“ und dabei gesagt, „ihre Pflicht sei es den ‚zionistischen Feind‘ zu zerschmettern.“ Er habe „auch angedeutet, der bewaffnete Arm der Gruppe würde versuchen, zivile israelische Ziele anzugreifen.“ Der zentrale Satz lautet hier in wörtlicher Rede:

    „Israel macht sich auf die Abschlachtung seiner Bürger gefasst, geradeso wie sie unsere Leute im Gaza Streifen töten“, sage er. „Sie gaben uns das Recht ihre Synagogen zu zerstören als sie unsere Moscheen trafen, sie gaben uns das Recht ihre Schulen zu zerstören als sie unsere Schulen trafen.“ (Ha'aretz, 5.1.2009, Hamas official: We must lay foundation for a tomorrow without Zionists [15], identisch bei Reuters /Independent, 5.1.2009 [16], Gaza battles rage as envoys appeal for truce und im Guardian v. 6.1. Israel looks to drive out Hama) [17]

Es ist kaum wahrscheinlich, dass Ha'aretz, Reuters und unzählige andere Medien [18], Drohungen gegen Kinder nicht erwähnt hätten, falls Sahar sie tatsächlich ausgesprochen hätte.

Die New York Times hat ebenfalls nichts dergleichen vernommen. In ihrer Übersetzung klingen Sahars Aussagen noch weniger drohend:

    “Der israelische Feind hat mit seiner Aggression ein weiteres Kapitel in der Welt geschrieben, die fortan keinen Platz mehr für ihn haben wird. Sie bombardierten jeden in Gaza. Sie bombardierten Kinder und Krankenhäuser und Moscheen, und dadurch gaben sie uns das Recht, auf dieselbe Art zurückzuschlagen.“ (NYT, 5.1.2009 Israel Deepens Gaza Incursion as Toll Mounts) [19]

UPI zitierte ihn fast wortgleich und beruft sich dabei auf einen CNN-Bericht. In der schriftlichen Zusammenfassung dieses Berichts auf dem CNN-Portal heißt es, etwas kürzer als in der NYT, er habe den Widerstandskämpfern im Namen der Hamas-Führung gratuliert und betont, dass „auf Grund dessen was Israel getan habe, ihre Aktionen gerechtfertigt seien.“ Beim zweiten Satz stimmen NYT, UPI und CNN exakt überein. (UPI, Gaza, 5.1.2009, Hamas: Rockets won't stop [20], CNN, 5.1. Israeli military surrounds Gaza City, officals say [21]).

Der CNN-Bericht erschien sehr früh am 5. Januar und ist wahrscheinlich dem tatsächlichen Wortlaut am nächsten.

Dies würde auch Basim Naim, Gesundheitsminister in Gaza bestätigen, der in einem Gastkommentar im Guardian allen Behauptungen vehement widerspricht, Sahar hätte irgendwelche Drohungen ausgesprochen. „Wir glauben an Widerstand nicht an Rache“ so der Titel seines Kommentars.

    Mittels ungeheuerlich entstellter Zitate und falscher Übersetzungen setzten sie die Falschbehauptung in die Welt, Hamas-Führer Mahmoud Zahar habe zur weltweiten Tötung jüdischer Kinder und zu Angriffen auf Synagogen aufgerufen.

    Das tat er nicht, und das würde auch kein anderer Sprecher der Hamas tun. Derartige Aufrufe würden dem Islam und den Lehren des Propheten widersprechen, die das Töten von Kindern und Angriffe auf Gotteshäuser verbieten. Außerdem hat Hamas seit Beginn unseres Kampfes immer klargestellt, dass die Aktionen der Organisation sich auf das umkämpfte Gebiet selbst, nämlich Palästina, beschränken würden.

    Mit seinen Äußerungen hat Dr. Zahar lediglich die Warnung ausgesprochen, dass die Zionisten, indem sie derartig barbarische Massaker an Kindern und Frauen verüben und indem sie unsere Moscheen zerstören, Verhältnisse schaffen, in denen einige zu der Meinung kommen werden, es sei berechtigt oder legitim, Rache zu üben. Das entspricht nicht der Auffassung von Hamas.“

    ... Unser Kampf richtet sich nicht gegen das jüdische Volk, sondern gegen Unterdrückung und Besatzung. Dies ist kein Religionskrieg. Wir haben keinen Streit mit dem jüdischen Volk. Wir begrüßen und anerkennen die Haltung, die führende jüdischen Persönlichkeiten in Britannien und überall in der Welt gegen Israels Überfall auf Gaza und für die Rechte unseres Volkes eingenommen haben. Es stimmt auch nicht, dass Hamas, wie behauptet wird, danach strebt Scharia-Recht in Gaza durchzusetzen: wir respektieren den demokratischen Prozess und die individuellen Rechte. (We believe in resistance, not revenge, Guardian, 13.1.2009 [22])

Obwohl die von den Organisatoren der Berliner Demonstration, Deutscher Friedensrat und Palästinensische Gemeinde Berlin, eingeschalteten Rechtsanwälte Eberhard Schultz und Claus Förster in ihrem Eilantrag gegen die Auflagen des Polizeipräsidenten auf die offensichtlich falsche Wiedergabe von Sahars Äußerungen hingewiesen hatten, griff der Berliner Innensenator Körting (SPD) in seiner Presseerklärung vom 16.1. 2009 erneut auf sie zurück. Sein Versuch, damit in letzter Minute noch das schwebende Verfahren über die Zulässigkeit der Auflagen zu beeinflussen, war jedoch umsonst. Das Oberverwaltungsgericht setzte sie, als mit der verfassungsrechtlich verbürgten Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit nicht vereinbar, außer Kraft. [Körting blieb unbelehrbar und reagierte auf das Urteil mit der Forderung nach einem vereinsrechtlichen Verbot der Hamas in Deutschland. Er begründete auch dies u.a. wieder mit den angeblichen Äußerungen Sahars. (Körting rügt Richter und fordert Hamas-Verbot, Berliner Zeitung, 19.1.2009 [23])]


Anmerkungen und Links:

[1] www.aqsatv.ps/

[2] www.sueddeutsche.de/politik/702/453393/text/13/

[3] www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/129242

[4] www.guardian.co.uk/commentisfree/2009/jan/11/gaza-britain-judaism-antisemitism

[5] „Our modest, home-made rockets are our cry of protest to the world.”, Khalid Mish'al, Chef des Politischen Büros der Hamas in seinem Gastkommentar “This brutality will never break our will to be free”, The Guardian, 6.1.2009
www.guardian.co.uk/commentisfree/2009/jan/06/gaza-israel-hamas

[6] www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1180527966693&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

[7] www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,599489,00.html

[8] www.welt.de/politik/article2972986/Hamas-droht-mit-Anschlaegen-in-der-ganzen-Welt.html

[9] www.rp-online.de/public/article/politik/ausland/657187/Hamas-droht-Israelis-in-aller-Welt.html

[10] www.ftd.de/politik/international/
:Eskalation-im-Gaza-Streifen-Hamas-droht-Israelis-weltweit/456680.html


[11] www.welt.de/politik/article2972986/Hamas-droht-mit-Anschlaegen-in-der-ganzen-Welt.html

[12] a.abcnews.com/International/wireStory?id=6576099

[13] www.timesonline.co.uk/tol/news/world/middle_east/article5454204.ece

[14] www.nasdaq.com/aspxcontent/NewsStory.aspx
?cpath=20090105/ACQDJON200901050701DOWJONESDJONLINE000161.htm
&&mypage=newsheadlines&title=UPDATE:%20Hamas%20Senior%20Leader%20Vows


[15] www.haaretz.com/hasen/spages/1052850.html

[16] www.independent.co.uk/news/world/middle-east/
gaza-battles-rage-as-envoys-appeal-for-truce-1226708.html


[17] www.guardian.co.uk/world/2009/jan/06/gaza-israel-hamas

[18] Israel tightens grip on Gaza, The Times of India, 5 Jan 2009
timesofindia.indiatimes.com/Israeli_army_moves_on_Gaza_City_as_toll_crosses_515/
articleshow/3937163.cms


[19] www.nytimes.com/2009/01/06/world/middleeast/06mideast.html?_r=3

[20] www.timesoftheinternet.com/34479.html

[21] edition.cnn.com/2009/WORLD/meast/01/05/israel.gaza/index.html

[22] www.guardian.co.uk/commentisfree/2009/jan/13/gaza-israelandthepalestinians

[23] www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0119/berlin/0034/index.html


Weiterer Beitrag zum Thema Israel/Palästina:
Gegen alle Regeln
Norman Paech über Gaza und das Völkerrecht - veröffentlicht in 'junge Welt' vom 11.2.2009

Alle Beiträge zu Israel/Palästina im Überblick:
Tagebuch Israel/Palästina
Notizen zu Israels Krieg im Nahen Osten - insbesondere gegen die Bevölkerung Palästinas
Eine schwarze Fahne
Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 9.7.2006
Wer hat begonnen?
Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 13.7.2006
Israels Kriegsführung gegen die (palästinensische) Infrastruktur
Mike Whitney am 2.7.2006 auf der website 'Information Clearing House'
Anhaltender Bomben-Terror Israels im Libanon ist keine Selbstverteidigung
Offener Brief an die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Angelika Merkel, Beirut, 15.7.2006
Wider die ideologische Kontrolle
Norman G. Finkelstein und sein unfreiwilliger, hochaktueller Kommentar zu Israels neuem Krieg - Eine Betrachtung zu seinem 2006 in deutsch erschienenen Buch 'Antisemitismus als politische Waffe'
Stop dem israelischen Staatsterrorismus im Libanon und in Palästina!
Flugblatt der Wiener 'Frauen in Schwarz' anläßlich der Mahnwache am 4.8.2006 (Übersetzung eines Flugblatts der Femmes en Noir, Marseille)
Der Libanon als neues Ziel - Die Neokonservativen und die Politik des 'konstruktiven Chaos'
Analyse von Thierry Meyssan (Journalist, Schriftsteller, Präsident von 'Réseau Voltaire'), 25.7.2006 - aus dem Französischen von Klaus von Raussendorff
Kriegsanlaß durch Israel provoziert?
Über den 'Ausbruch' von Israels Krieg gegen den Libanon am 12. Juli 2006
"Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an"
Auszüge aus dem in 'Aftenposten' vom 5.8.2006 erschienenen Artikel 'Gottes auserwähltes Volk' von Jostein Gaarder
"Das Abnormalste am Krieg, an jedem Krieg, ist die Normalität, mit der er hingenommen wird"
Rede des Schriftstellers Pedro Lenz anläßlich der Friedenskundgebung 'Nein zum Krieg im Nahen Osten' am 29. Juli 2006 in Bern
Antideutsche: deutscher Ableger der Neocons
Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 2.8.2006 in einem Artikel mit dem Titel 'Alte Feinde, neue Feinde'
Der Gerechtigkeit halber
Strafanzeige gegen den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert, den israelischen Verteidigungsminister Amir Peretz und den israelischen Generalstabschef Dan Halutz wegen Verbrechen bzw. Kriegsverbrechen, am 12.8.2006 erstattet durch den Hamburger Rechtsanwalt Armin Fiand
Waffentest in Gaza
Artikel von Andrea Bistrich und Interview mit Dr. Juma Al Saqqa, Facharzt für plastische Chirurgie und Sprecher des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt
"Rain Man"
Bericht von Lama Hourani aus Gaza City vom 17. Oktober 2006
Wolf Biermann und 'Die Zeit' mißbrauchen Stolpersteinkünstler Gunter Demnig
Betrachtungen zu einem Artikel in der 'Zeit' vom 26. Oktober 2006
Die ethnische Säuberung in Palästina
Vortrag von Ilan Pappe (Israel) im Rahmen einer vom Lehrstuhl Emilio Garcia Gomez der Universität von Granada (Spanien) am 26. Oktober 2006 veranstalteten Konferenz
Mekka entgegen - Muss ein Indianer das Existenzrecht der Vereinigten Staaten anerkennen?
Artikel von Uri Avnery, israelischer Friedensaktivist bei Gush Shalom, vom 17.2.2007
Eingemauerte sieht man nicht
Deutsche Bischöfe sprechen in Israel von Berliner Mauer und Warschauer Ghetto
Palästina wird von der Landkarte getilgt
Flugblatt der Friedensbewegung zum 60. Jahrestag der UN-Entscheidung zur Teilung Palästinas
Wenn die Leugnung der Nakba unter Strafe gestellt wäre
Gedanken zum Buch 'Die ethnische Säuberung Palästinas' von Ilan Pappe - 12.12.2007
"Das machen wir selbst"
Olympiade 1972 in München, 'Schwarzer September' und die Sabotage des Friedens
"Erinnern ist nicht genug!"
Interview mit der Holocaust-Überlebenden Hedy Epstein
Das Wüten der Schlächter und die internationale Verantwortung
Michael Warschawski, Alternative Information Center (AIC), 4. März 2008
Das Megagefängnis Palästina
Ilan Pappe, israelischer Historiker, Vorsitzender der Geschichtsfakultät an der Universität Exeter, in 'The Electronic Intifada' vom 5. März 2008
"Der wirkliche Antisemit ist der, der angesichts der Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten schweigt"
Offener Brief von Dr. Meir Margalit, Historiker und ehemaliges Stadtratsmitglied von Jerusalem, vom 2.4.2008, an Bundeskanzlerin Angela Merkel
Wir feiern Israels Geburtstag nicht
Gemeinsamer Brief von über 100 prominenter britische Juden, veröffentlicht am 30. April 2008 im 'Guardian'
Der Einzug faschistischen Denkens in die 'Linke' muß gestoppt werden! Die 'Linke' muß eine antifaschistische Partei bleiben!
Erklärung anläßlich des 1. Parteitages der Partei 'Die Linke' am 24. und 25. Mai 2008 in Cottbus - Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann am 22. Mai 2008
Wir haben gegen die Apartheid gekämpft, wir sehen keinen Grund, sie heute in Israel zu feiern!
Erklärung aus Südafrika zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels in der Übersetzung von Doris Pumphrey - veröffentlicht in 'junge Welt' vom 24.05.2008
Das gelobte Land? Obama, Emanuel und Israel
John v. Whitbeck in 'Counterpunch' vom 7.11.2008
Eine bürgerliche Demokratie nur für Juden ist keine Demokratie
Elias Davidsson im Interview mit Muslim-Markt, 2.8.2008
Eine Tasse Blut für die Bundeskanzlerin
von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann am 2.1.2009 und vom Bundesverband Arbeiterfotografie am 4.1.2009
Bei solchen Judenfreunden wie Sie brauchen wir Juden keine Feinde mehr
Elias Davidsson (1941 in Palästina als Sohn jüdischer, aus Deutschland geflohener Eltern geboren) reagiert auf ein Pamphlet der zionistischen Lobby gegen die Aktion 'Eine Tasse Blut für die Bundeskanzlerin'
Freundschaft mit den größten Kriegsverbrechern dieser Welt
Protest-Schreiben von Rechtsanwalt Armin Fiand gegen Israels Vorgehen in Gaza an Bundeskanzlerin Merkel und an die Botschaft des Staates Israel in Berlin
"Wir bitten Sie nachdrücklich, sehr geehrter Herr Botschafter, Ihrer Regierung unseren Protest ... zu übermitteln"
Offener Brief von Prof. Dr. Norman Paech (Außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag) und Wolfgang Gehrcke (Obmann der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss) vom 6.1.2009 an den Botschafter der Republik Israel S.E. Herr Yoram Ben-Zeev, Berlin
Hunderte protestieren in einem offenen Brief gegen Absetzung der Anne-Will-Sendung zum Thema Gaza
Offener Brief an den ARD-Chefredakteur, den verantwortlichen Redakteur beim NDR und Anne Will
Das Massaker in Gaza: letzte Phase eines Krieges, den Israel seit 1948 gegen die palästinensische Bevölkerung führt
Stellungnahme britischer Akademiker zum Vorgehen Israels gegen die palästinensische Bevölkerung - veröffentlicht im britischen Guardian am 16.1.2009
Operation Straffreiheit: Israel radiert Palästina Schritt für Schritt von der Landkarte
Der uruguayische Schriftsteller und Journalist Eduardo Galeano zum Vorgehen Israels gegen die palästinensische Bevölkerung - veröffentlicht in 'junge Welt' vom 17.1.2009
'Kindermörder'
Joachim Guilliard über die Dämonisierung der Hamas durch böswillig verzerrte Zitate - 7.2.2009
Gegen alle Regeln
Norman Paech über Gaza und das Völkerrecht - veröffentlicht in 'junge Welt' vom 11.2.2009
Das 'Bekenntnis zu Israel' und die deutsche Staatsräson
Angela Klein in der Sozialistischen Zeitung (SoZ), April 2009
Nakba-Gedenken in Israel bald strafbar?
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann über den Versuch, die Erinnerung auszulöschen, 1.6.2009
Protest gegen Israels Überfall auf Bil'in
Offener Brief von Willi Übelherr vom 4.8.2009 an den Botschafter Israels in Deutschland
Hört endlich auf, Euch dem Unrecht zu unterwerfen
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie an die Verantwortlichen für Meinungsunterdrückung und Menschenrechtsverletzung - anläßlich der abgesagten Vortragsreise von Norman Finkelstein im Februar 2010
Rechtsextreme Hetzjagd auf den Frankfurter Iman Sabahattin Türkyilmaz
Betrachtungen zu einer von den Medien ausgelösten Kampagne - 27.2.2010
"Nicht länger schweigen, sondern intervenieren"
Linke Israelis wenden sich mit einem offenen Brief an Die Linke in Deutschland - 27.3.2010
Zur offiziellen Anerkennung Israels
Textentwurf für eine Erklärung zur gemeinsamen Unterzeichnung durch Islamische Vereine und die zuständige Stadtverwaltung - von Yavuz Özoguz - 12.11.2010
Frieden und Existenzrecht für Israelis und Palästinenser
Was mit der vom 26. bis 28. November 2010 in Stuttgart durchgeführten Palästina-Konferenz deutlich geworden ist - Resümee von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Stuttgarter Erklärung "Gleichheit – oder nichts" (Edward W. Said)
Schlussdokument der Palästina-Solidaritätskonferenz „Getrennte Vergangenheit - Gemeinsame Zukunft“ - Stuttgart, 26.-28.11.2010
"Überall zuerst den Schwächsten dienen"
Offener Brief der Initiative Kölner Klagemauer an Herrn OB Jürgen Roters und die Unterzeichner der im Internet veröffentlichten Resolution gegen die Kölner Klagemauer, Dezember 2010
"Feigheit vor dem Freund"
Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski, 4.1.2011
Ausverkauf der Vichy-Regierung in Ramallah
Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski, 27.1.2011
Etwas ist faul im Apartheidstaate Israel – Keine Inszenierung für den Apartheidstaat!
Offener Brief im Rahmen der BDS-Kampagne an das Berliner Theater 'Schaubühne' vom 2.5.2011
Israel mordet mit großer Vorsicht und Präzision!
Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski vom 21.3.2012
Kampf der Opfer gegen die Tätersicht
Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in Köln - 15.6.2012
Stoppt den zionistischen Siegeszug des Antisemitismus
Rede von Joseph Massad, gehalten am 10.5.2013 im Rahmen der zweiten Palästina-Solidaritätskonferenz in Stuttgart
Rassismus - Nicht in unserem Namen
Protestaufruf der 'Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost' anläßlich des 3. Deutschen Israel-Kongresses, Berlin, 10.11.2013
Michael, gib den Preis zurück!
Offener Brief des Bundesverbands Arbeiterfotografie an DGB-Chef Michael Sommer wegen dessen Auszeichnung im Rahmen des 3. Deutschen Israel-Kongresses, 15.11.2013
Song for Gaza
Aus Anlaß der völkerrechtswidrigen israelischen Militär-Operation »Zuk Eitan« (Fester Felsen) gegen GAZA im Juli 2014
Das Massaker in Gaza beenden
Offener Brief des Bundesverbands Arbeiterfotografie an die Repräsentanten des Staates Israel und seine Unterstützer, 11.8.2014
Gegen die Stützung von Rassismus und Kriegsverbrechen
Offener Brief an Gregor Gysi, Petra Pau, Volker Beck, Reinhold Robbe und die Leitung der Volksbühne, 12.11.2014
Warum ich Gregor Gysi zur Rede stellen wollte
Stellungnahme eines in Israel lebenden Juden, von David Sheen, 13.11.2014
Wenn Rechte sich als Linke tarnen
Offener Brief an die Unterstützer von Rassismus und Kriegsverbrechen, von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, 19.11.2014