Israels Krieg im Nahen Osten |
Zur offiziellen Anerkennung Israels Textentwurf für eine Erklärung zur gemeinsamen Unterzeichnung durch Islamische Vereine und die zuständige Stadtverwaltung - von Yavuz Özoguz - 12.11.2010 Von immer mehr muslimischen Gemeinden und Dachverbänden erfahren wir, dass die Behörden enormen Druck auf sie ausüben, das Existenzrecht Israels öffentlich anzuerkennen, bevor es irgendwelche Gespräche zur Problemlösung in Deutschland geben könne. Wir empfehlen allen jenen Gemeinden und Vereinen, ihre Bereitschaft zur Anerkennung Israels unter Wahrung der Werte des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland zu bekunden und den Behörden ein Schriftstück folgender Art vorzulegen, dass auch die Gemeinde, die den islamischen Verein dazu drängt, unterzeichnen soll.
Gemeinsame Erklärung des Islamischen Vereins Grünweiß und der Stadtverwaltung der Stadt Schwarzgelb Hiermit erklären wir in Bezug auf unsere Heimat Deutschland, in Bezug auf Israel und jeden anderen Staat, die Werte des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, die in weiten Teilen den Islamischen Ideale entsprechen, zu schützen und im Sinn der Gerechtigkeit umzusetzen. Daher erkennen wir hiermit das Existenzrecht eines Israels an, das die unveräußerlichen Grundrechte des Grundgesetzes und der Menschlichkeit, insbesondere die in den Artikeln 1-3 genannten Werte respektiert, und in dem daher Juden, Christen und Muslime gleichberechtigte Bürger sind. Wir lehnen jede Form von Rassismus ab, unabhängig davon, ob er von einer kleinen Gruppe oder von einem Staat praktiziert wird! Ein Israel, in dem jeder Staatsbürger die gleichen Rechte genießt, unabhängig von seiner Herkunft und Religion, und in dem das Selbstbestimmungsrecht der einheimischen Bevölkerung bis hin zur Namensgebung des Staates gewährleistet ist, entspricht dem humanitäreren Völkerrecht und wird von uns gemeinsam unterstützt und gefördert. Wir erkennen ein Israel an, in dem jeder gewaltsam vertriebene Bürger das ihm natürliche und durch die Menschenrechte garantierte Rückkehrrecht besitzt und weitere Vertreibungen als Verbrechen gewertet werden. Daher unterstützen wir ein Israel, das sich zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt bekennt. Wir erkennen ein Israel an, dass eine vom Volk legitimierte Verfassung hat, in dem die Grenzen des Staates festgelegt sind und genau so auch das Staatsbürgerrecht, und in dem in der Verfassung niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Wir erkennen ein Israel an, das die eigenen Kriegsverbrecher verurteilt, sich bei allen Menschen, die sie mit Kriegsverbrechen massakriert haben, entschuldigt und ihnen und ihren Nachkommen Entschädigungen zahlt, wie auch jenen, die seit Jahren in Lagern festgehalten werden. Wir erkennen ein Israel an, das den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, alle eigenen Atomreaktoren unter die Aufsicht der IAEO stellt und sonst genau so behandelt wird, wie andere Staaten, denen vorgeworfen wird Atomwaffen anzustreben. Wir erkennen ein Israel an, das Reparationszahlungen an Libanon zahlt, bis die zerstörte Infrastruktur vollständig wieder aufgebaut ist, und das den Wiederaufbau im Gaza-Streifen nicht weiter behindert. Wir erkennen ein Israel an, das aufhört, Menschen jüdischen Glaubens aufzufordern, ihre jeweilige Heimat zu verlassen, um nach Israel zu kommen. Insbesondere verwahren wir uns dagegen, dass Bürger der Bundesrepublik Deutschland dazu aufgefordert werden, eine andere Staatsbürgerschaft der eigenen deutschen Staatsbürgerschaft vorzuziehen! Wir erkennen ein Israel an, in dem so genannte Siedler, die fremde Gebiete enteignen, Menschen schikanieren und fremde Ölhaine mutwillig zerstören, verhaftet und vor Gericht gestellt werden. Wir erkennen ein Israel an, in dem die Gräber von Massenmördern, die auf unbewaffnete betende Zivilisten geschossen haben, nicht zu Pilgerstätten werden können! Wir erkennen ein Israel an, das Jerusalem zur wahren Hauptstadt des Friedens gestalten möchte. Wir lehnen jede Institution und jede Behörde ab, die sich für Staaten einsetzt, in denen Christen und Muslime nur deshalb unterdrückt werden, weil sie Christen oder Muslime sind. Mit dieser Anerkennung Israels hoffen wir, die gemeinsame Gesprächsatmosphäre bereitet zu haben, auf Grundlage des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland eine vernünftige Basis zu konstruktivem Dialog und Entwicklung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Muslimen und Nichtmuslimen in diesem Land zu gewährleisten. Gelehrter Imam (Vorsitzender des Islamischen Vereins Grünweiß) Bürgermeister Gesetzestreue (Stadt Schwarzgelb) Schreiben von Evelyn Hecht-Galinski an Yavuz Özoguz - 12.11.2010 Sehr geehrter Herr Özoguz, ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre klaren Worte das Existenzrecht Israels betreffend. All Ihren Formulierungen kann ich voll und ganz zustimmen! Hinzuzufügen wäre noch, dass die deutsche Staatsräson von Kanzlerin Merkel missbraucht wird. Israel und seine "Sicherheit" sollte auf keinen Fall zur deutschen Staatsräson erhoben werden, solange es die Menschenrechts- und Völkerrechtsverletzungen begeht. Die Rechte des palästinensichen Volkes "mit Füßen tritt", d.h. die Gaza-Blockade aufrecht hält, ungebremst siedelt, alle UNO-Beschlüsse negiert, die israelischen Palästinenser als nicht gleichberechtigte Bürger behandelt, keine wirklichen Friedensabsichten zeigt und damit die Bildung eines unabhängigen Palästinenserstaates ad acta gelegt hat - das alles mit unserer und Hilfe der USA. Das widerspricht dem deutschen Grundgesetz, dem ich mich als deutsche Staatsbürgerin / jüdisch verpflichtet fühle. Denken wir doch einmal an das Existenzrecht Palästinas. Die Menschenrechte sind universell und unteilbar und gelten für ALLE, also auch für die Palästinenser. Mir macht auch die fortschreitende Islamophobie große Sorge, die bedauerlicherweise auch in Deutschland zunehmend fortschreitet - bis in die Mitte der Gesellschaft. Dem müssen wir gemeinsam entgegentreten, als Demokraten, die den Menschenrechten, der IV. Genfer Konvention und dem Grundgesetz verpflichtet sind. Wehret den Anfängen. Gemeinsam sind wir stark, über alle ideologischen Grenzen hinweg. Frieden, Salem, Schalom. Mit solidarischen Grüßen Evelyn Hecht-Galinski (Quelle: muslim-markt.de/forum/messages/2261.htm und muslim-markt.de/forum/messages/2303.htm) |
Weiterer Beitrag zum Thema Israel/Palästina: |
Alle Beiträge zu Israel/Palästina im Überblick: |
Tagebuch Israel/Palästina Notizen zu Israels Krieg im Nahen Osten - insbesondere gegen die Bevölkerung Palästinas |
Eine schwarze Fahne Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 9.7.2006 |
Wer hat begonnen? Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 13.7.2006 |
Israels Kriegsführung gegen die (palästinensische) Infrastruktur Mike Whitney am 2.7.2006 auf der website 'Information Clearing House' |
Anhaltender Bomben-Terror Israels im Libanon ist keine Selbstverteidigung Offener Brief an die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Angelika Merkel, Beirut, 15.7.2006 |
Kriegsanlaß durch Israel provoziert? Über den 'Ausbruch' von Israels Krieg gegen den Libanon am 12. Juli 2006 |
"Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an" Auszüge aus dem in 'Aftenposten' vom 5.8.2006 erschienenen Artikel 'Gottes auserwähltes Volk' von Jostein Gaarder |
Antideutsche: deutscher Ableger der Neocons Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 2.8.2006 in einem Artikel mit dem Titel 'Alte Feinde, neue Feinde' |
Waffentest in Gaza Artikel von Andrea Bistrich und Interview mit Dr. Juma Al Saqqa, Facharzt für plastische Chirurgie und Sprecher des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt |
"Rain Man" Bericht von Lama Hourani aus Gaza City vom 17. Oktober 2006 |
Wolf Biermann und 'Die Zeit' mißbrauchen Stolpersteinkünstler Gunter Demnig Betrachtungen zu einem Artikel in der 'Zeit' vom 26. Oktober 2006 |
Mekka entgegen - Muss ein Indianer das Existenzrecht der Vereinigten Staaten anerkennen? Artikel von Uri Avnery, israelischer Friedensaktivist bei Gush Shalom, vom 17.2.2007 |
Eingemauerte sieht man nicht Deutsche Bischöfe sprechen in Israel von Berliner Mauer und Warschauer Ghetto |
Palästina wird von der Landkarte getilgt Flugblatt der Friedensbewegung zum 60. Jahrestag der UN-Entscheidung zur Teilung Palästinas |
Wenn die Leugnung der Nakba unter Strafe gestellt wäre Gedanken zum Buch 'Die ethnische Säuberung Palästinas' von Ilan Pappe - 12.12.2007 |
"Das machen wir selbst" Olympiade 1972 in München, 'Schwarzer September' und die Sabotage des Friedens |
"Erinnern ist nicht genug!" Interview mit der Holocaust-Überlebenden Hedy Epstein |
Das Wüten der Schlächter und die internationale Verantwortung Michael Warschawski, Alternative Information Center (AIC), 4. März 2008 |
Das Megagefängnis Palästina Ilan Pappe, israelischer Historiker, Vorsitzender der Geschichtsfakultät an der Universität Exeter, in 'The Electronic Intifada' vom 5. März 2008 |
Wir feiern Israels Geburtstag nicht Gemeinsamer Brief von über 100 prominenter britische Juden, veröffentlicht am 30. April 2008 im 'Guardian' |
Das gelobte Land? Obama, Emanuel und Israel John v. Whitbeck in 'Counterpunch' vom 7.11.2008 |
Eine bürgerliche Demokratie nur für Juden ist keine Demokratie Elias Davidsson im Interview mit Muslim-Markt, 2.8.2008 |
Eine Tasse Blut für die Bundeskanzlerin von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann am 2.1.2009 und vom Bundesverband Arbeiterfotografie am 4.1.2009 |
Hunderte protestieren in einem offenen Brief gegen Absetzung der Anne-Will-Sendung zum Thema Gaza Offener Brief an den ARD-Chefredakteur, den verantwortlichen Redakteur beim NDR und Anne Will |
'Kindermörder' Joachim Guilliard über die Dämonisierung der Hamas durch böswillig verzerrte Zitate - 7.2.2009 |
Gegen alle Regeln Norman Paech über Gaza und das Völkerrecht - veröffentlicht in 'junge Welt' vom 11.2.2009 |
Das 'Bekenntnis zu Israel' und die deutsche Staatsräson Angela Klein in der Sozialistischen Zeitung (SoZ), April 2009 |
Nakba-Gedenken in Israel bald strafbar? Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann über den Versuch, die Erinnerung auszulöschen, 1.6.2009 |
Protest gegen Israels Überfall auf Bil'in Offener Brief von Willi Übelherr vom 4.8.2009 an den Botschafter Israels in Deutschland |
Rechtsextreme Hetzjagd auf den Frankfurter Iman Sabahattin Türkyilmaz Betrachtungen zu einer von den Medien ausgelösten Kampagne - 27.2.2010 |
"Nicht länger schweigen, sondern intervenieren" Linke Israelis wenden sich mit einem offenen Brief an Die Linke in Deutschland - 27.3.2010 |
Zur offiziellen Anerkennung Israels Textentwurf für eine Erklärung zur gemeinsamen Unterzeichnung durch Islamische Vereine und die zuständige Stadtverwaltung - von Yavuz Özoguz - 12.11.2010 |
Stuttgarter Erklärung "Gleichheit – oder nichts" (Edward W. Said) Schlussdokument der Palästina-Solidaritätskonferenz „Getrennte Vergangenheit - Gemeinsame Zukunft“ - Stuttgart, 26.-28.11.2010 |
"Feigheit vor dem Freund" Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski, 4.1.2011 |
Ausverkauf der Vichy-Regierung in Ramallah Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski, 27.1.2011 |
Etwas ist faul im Apartheidstaate Israel – Keine Inszenierung für den Apartheidstaat! Offener Brief im Rahmen der BDS-Kampagne an das Berliner Theater 'Schaubühne' vom 2.5.2011 |
Israel mordet mit großer Vorsicht und Präzision! Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski vom 21.3.2012 |
Kampf der Opfer gegen die Tätersicht Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in Köln - 15.6.2012 |
Stoppt den zionistischen Siegeszug des Antisemitismus Rede von Joseph Massad, gehalten am 10.5.2013 im Rahmen der zweiten Palästina-Solidaritätskonferenz in Stuttgart |
Rassismus - Nicht in unserem Namen Protestaufruf der 'Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost' anläßlich des 3. Deutschen Israel-Kongresses, Berlin, 10.11.2013 |
Michael, gib den Preis zurück! Offener Brief des Bundesverbands Arbeiterfotografie an DGB-Chef Michael Sommer wegen dessen Auszeichnung im Rahmen des 3. Deutschen Israel-Kongresses, 15.11.2013 |
Song for Gaza Aus Anlaß der völkerrechtswidrigen israelischen Militär-Operation »Zuk Eitan« (Fester Felsen) gegen GAZA im Juli 2014 |
Das Massaker in Gaza beenden Offener Brief des Bundesverbands Arbeiterfotografie an die Repräsentanten des Staates Israel und seine Unterstützer, 11.8.2014 |
Gegen die Stützung von Rassismus und Kriegsverbrechen Offener Brief an Gregor Gysi, Petra Pau, Volker Beck, Reinhold Robbe und die Leitung der Volksbühne, 12.11.2014 |
Warum ich Gregor Gysi zur Rede stellen wollte Stellungnahme eines in Israel lebenden Juden, von David Sheen, 13.11.2014 |
Wenn Rechte sich als Linke tarnen Offener Brief an die Unterstützer von Rassismus und Kriegsverbrechen, von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, 19.11.2014 |